Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. STAHL MEISEN ZEITSCHRIFT FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. Abonnementsprels für Nichtvereins mitglieder: 24 Mark jährlich excl. Porto. Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, und Generalsecretär Dr. W. Beumer, cozc r-k a v.. aoc.6. En.enuonint. Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhuttenleute, deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den technischen Theil für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bag el in Düsseldorf. Nr. 18. 15. September 1900. 20. Jahrgang. Die Telegraphenkabel im Kriege und zwei Kabel durch den Stillen Ocean. (Hierzu Tafel XIV.) n dem kürzlich in dieser Zeitschrift er schienenen Aufsatz „Die Seekabel im Weltverkehr“* ist die Bedeutung tele graphischer Verbindungen des Mutter landes mit seinen Colonien im Kriege zwar schon besprochen worden, aber ein Aufsatz im „Archiv für Post und Telegraphie“ ** über „die Tele graphenkabel in Kriegszeiten“ enthält werthvolle Beiträge zu diesem Thema, besonders aus der Praxis des amerikanisch-spanischen Krieges, die von allgemeinem Interesse sind und die hier den vorerwähnten Aufsatz ergänzen mögen, zumal die gegenwärtigen kriegerischen Wirren in China den betroffenen Culturstaaten, vorab uns Deutschen, den Mangel unabhängiger telegraphischer Ver bindungen mit Ostasien an unserem eigenen Fleische uns fühlbar machen. Die Schreckenstage von Tientsin und Peking werden unvergessen bleiben 1 Sie haben der Frage nach den vorhandenen tele graphischen Verbindungen mit Ostasien und dem „Reich der Mitte“ ein actuelles Interesse gegeben und sei deshalb eine kurze Besprechung derselben voraufgeschickt: Am heutigen Tage (an dem ich dies schreibe, am 28. August 1900) feiert das unterseeische Kabel sein fünfzigjähriges Jubiläum. Am 28. August 1850 in der Morgenfrühe fuhren John Brett, Charles Fox, Francis Edwards und Charles Wollaston an * „Stahl und Eisen“ 1900 S. 215. ** Heft 7 vom April 1900, nach einem Artikel von J. Depelley in der „Revue de deux Mondes“. Bord des Dampfers „Goliath“ mit einem un geschützten Kabel, dessen eines Ende sie am Pier in Dover befestigt hatten, nach Cap Gris Nez nördlich Boulogne, wo sie das andere Ende des Kabels festlegten. Dann schickte Wollaston das erste Telegramm durch das Kabel an seine Frau „All right at Grisnez, home about ten“. Obgleich schon fünf Tage später durch einen Fischer un wissentlich das Kabel zerstört wurde, so dafs seine Betriebsfähigkeit aufhörte, war doch der staunen den Welt der Beweis für die Möglichkeit unter seeischen Telegraphirens geliefert worden. Ein Jahr später folgte auch schon dem ersten Versuch der zweite, jedoch mit einem von Eisendrähten geschützten Kabel durch Newall und Gordon mit besserem, wenn auch nur vorübergehendem Er folge. Es ist bekannt, dafs Werner Siemens der Erste war, der die Kabellegung auf wissenschaft licher Grundlage ausführte, während die Engländer | sich dabei lediglich von der Erfahrung leiten liefsen ! und den deutschen „Scientific Humbug“ ver- | spotteten! — Von den heute im Betriebe befindlichen 14 transatlantischen Kabeln hat die Firma Siemens Brothers in London 7 gelegt.* Sie war auch an der Herstellung der ersten englisch - indischen Kabelverbindung betheiligt, welche die Regierung * Die nachstehenden Angaben sind im wesent lichen einem Aufsatz „Die telegraphischen Verbin dungen zwischen Europa und Asien“ in der „Köln. Zeitung“ vom 9. und 10. August 1900 entnommen. XVIII.20 1