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908 Stahl und Eisen. Rh.-Westf. Hütten-und Wdlzwerksberufsgenossenschaft. — Patente. 1. September 1900. Die Rheinisch-Westfälische Hütten- und Walzwerks-Berufs genossenschaft im Jahre 1899. Aus dem kürzlich erschienenen Verwaltungs bericht geben wir nachstehend die wichtigsten Daten: Die Zahl der Betriebe betrug Ende 1899 233. Die Anzahl der versicherten Personen ist von 118 624 im Jahre 1898 auf 129 966 1899 gestiegen, die Höhe der anrechnungsfähigen Löhne und Gehälter von 137 705 157,42 •N auf 156 063 987,07 6. Auf den Kopf des Ver sicherten ergiebt sich für 1899 ein Lohn von 1200,81 • gegen 1160,85 M im Vorjahre. Für 1564 verletzte Personen sind im Laufe des Rechnungsjahres Entschädigungen festgestellt worden; es ergiebt dies 12 Verletzte auf 1000 versicherungspflichtige Personen. Die Folgen der Verletzungen stellen sich wie folgt: 142 Getödtete, 975 theilweise, 19 völlig Erwerbsunfähige, 428 vorübergehend Erwerbsunfähige. Die Entschädi gungsbeträge stiegen von 1 645 630,06 3% in 1898 auf 1871605,30 M 1899. Die Umlage beträgt 1 874 912,52 36. (Dieser Betrag ergiebt sich aus dennachstehenden Zahlen: 146 367,32 •6 Verwaltungskosten, 29 300 •6 zur Bildung von Betriebsfonds, 1871 605,30 •N Unfallentschädi gung, hiervon ab 172 360,10 • Zinseinnahme aus dem Reservefonds, bleiben 1874 912,52 •.) Der Bericht des Beauftragten lautet im wesentlichen wie folgt: „Was die Erhaltung der in den Betrieben vorhandenen mechanischen Schutzvorrichtungen anbelangt, so bin ich in der Lage, feststellen zu können, dafs dieselbe durch die Betriebsleiter immer mehr angestrebt wird, so dafs für die Besichtigungen meist nur Nen- und Umbauten in Frage kommen. Die Betriebsleiter sprechen oft ihre Genug- thuung darüber aus, dafs sie auf fehlende Schutz vorrichtungen aufmerksam gemacht werden und beeilen sich mit der Herstellung derselben. Die Arbeitnehmer befleifsigen sich dagegen nach wie vor der Gleichgültigkeit gegen die erlassenen Vorschriften. Es ist den Betriebsunternehmern und deren Vertretern anzuempfehlen, die Obermeister des öfteren auf ihre Pflichten betr. Instandhaltung der Schutzvorrichtungen aufmerksam zu machen. Bedauerlicherweise werden noch von vielen Maschinenfabriken, ganz besonders von Werkzeug maschinenfabriken, die Maschinen ohne die vor geschriebenen Schutzvorrichtungen geliefert. Es ist unbedingt erforderlich, dafs die Genossen schaftsmitglieder bei Bestellung von Maschinen die Lieferung von Schutzvorrichtungen vor schreiben, damit sich die Lieferanten daran ge wöhnen, diese als einen noth wendigen Bestand- theil der Maschine anzusehen. Wenn die Liefe ranten wüfsten, wie oft ihre sonst gut gearbeiteten Maschinen durch nachträglich angebrachte Schutz vorrichtungen verunstaltet werden, würden sie wohl aus eigenem Antriebe der Maschine an- gepafste Vorrichtungen mitliefern. Im Berichtsjahre sind 1564 entschädigungs pflichtige Unfälle entstanden; demnach pro 1000 Arbeiter 12 gegen 10,89 im Jahre 1898 und 10,2 iin Jahre 1897. Diese hohe Zahl ist bis dahin noch nicht erreicht worden, ist aber er klärlich durch den grofsen Arbeiterwechsel, welcher eine bis jetzt nicht dagewesene Höhe erreicht hat. Nicht nur Einstellung neuer un geübter Arbeiter ist Ursache der vielen Unfälle, sondern auch das viele Laufen von einem Werke zum anderen.“ Bericht über in- und ausländische Patente. Patentanmeldungen, welche von dem angegebenen Tage an während zweier Monate zur Einsichtnahme für Jedermann im Kaiserlichen Patentamt in Berlin ausliegen. 13. August 1900. Kl. 7 a, .1 5524. Abschlepp vorrichtung für Walzenstrafsen. Jünkerather Gewerk schaft, Jünkerath i. d. Eifel. Kl. 7 e, Sch 15204. Vorrichtung zum Herstellen und gleichzeitigen Eintreiben von Nageln aus Draht. Max Schubert, Kottbus, Dresdenerstr. 167. Kl. 24b, T 6749. Kohlenstaubfeuerung. Otto Trossin, Hamburg-St. Georg, Hohestr. 53. 16. August 1900. Kl. 7e, N 5118. Vorrichtung zum Regeln der Fallhöhe des Stauchstempels bei Steck nadelkopf-Stauchmaschinen. Fritz Neufs sen., Aachen, Wilhelmstr. 20. Kl. 10b, D 10014. Vorrichtung zum Mischen von zu brikettirenden Stoffen mit den Rückständen der Mineralöldestillation u. dergl. Dr. Bernard Diamand, Trzebinia, Galizien; Vertr.: Richard Lüders, Görlitz. Kl. 24b, T 6448. Herd zum ununterbrochenen Verbrennen von pulverförmigem Brennstoff. Peter Hansen-Tarp, Kopenhagen; Vertr.: Louis Dill und Christian Geifs, Frankfurt a. M. Kl. 31b, R 14018. Kernformmaschine für Massen artikel. Carl Rein, Hannover-List, Seiler Chaussee 143.