1. September 1900. Die Stahlformgufs-Constructionen der Alexanderhrücke in Paris. Stahl und Eisen. 897 12. Dafs jeder Bogen vor seiner Absendung auf dem Werk zusammengepafst werden müsse. Die Giefsereiarbeiten. Für die Zwecke der Ausführung wurden die Bögen mit den Buch staben A bis 0 bezeichnet. Die Vertheilung des Auftrages auf mehrere Werke war im ganzen man die Lehren in einer mit Laufkrähnen aus ¬ gerüsteten überdachten Halle lierstellen, während auf dem fünften Werk ein hinreichend grofser überdachter Raum fehlte. In Firminy und Saint Chamond wurde als Unterlage ein mit Eisenblech abgedecktes Betonbett gewählt und auf dem Eisen blech die Lehre gezeichnet. Die Creuzot-Werke- wohl geeignet, die Ausführung zu beschleunigen, barg jedoch andererseits die Gefahr in sich, dafs die Arbeit nicht so gleichmäfsig ausfallen würde, als wenn man nur mit einem Lieferanten zu thun hätte. Denn abgesehen von ihrer Ver zettelung über eine Reihe unzusammenhängender Abbildung 14. Arbeitsstellen, mufsten die Lieferungen schon aus dem Grunde etwas ungleich ausfallen, weil die Giefsereimethoden in den einzelnen Werken ver schieden waren. Um zunächst überall die Bogen form richtig zu treffen, wurde beschlossen, auf Lehre auf einer besonderen Zulage herzustellen, auf der jeder halbe Bogen zusammengepafst werden könne. Die Lehren wurden auf einer für die Aufnahme der Wölbstücke genügend tragfähigen ebenen Unter lage unter Benutzung eines von den Creuzotschen Wer ken gelieferten genauen Mafsstabes gezeichnet. Man gab dabei der Bogenform eine vom Kämpfer zum Scheitel von 0 bis 0,26 m wachsende Ueberhöhung und legte eine durch das Kämpfer- und das Scheitelgelenk einer Bogenhälfte gehende mittlere Constructionslinie fest, die einen Kreisbogen von 228,559 m Halbmesser bildete und von der aus die übrigen Elemente der Lehre, Richtung der Stofsfugen, der Tangenten u. s. w. aufgetragen wurden. Auf vier Werken konnte jedem Werk eine Abbildung 15. stellten einen wagerechten hölzernen Boden her, der an den Stellen, wo die Stofsfugen zu zeichnen waren, einen Beschlag aus Eisenblech erhielt, für das Aufreifsen der Gurtungen, der mittleren Constructions linie und ihrer Sehne aber mit I• - Eisen be schlagen wurde. In den Werk- Abbildung 17. Stätten der Ch- tillon et Com- Abbildung 18. mentry Gesellschaft zu Ville- Gozet hat man einer aus ein zelnen Gufsblöcken bestehen den Unterlage vor einer durch gehenden Unterlage den Vorzug gegeben und zwar hauptsäch lich deshalb, weil man hier die beiden Stirnbögen herzustellen hatte, deren Befestigungsmittel von unten durchzuziehen waren. Es wurde auf diesem Werk ferner als vortheilhaft erachtet, zwei Lehren unabhängig voneinander herzustellen, eine für jede Bogenhälfte. Die Gufsblöcke lagen auf gehobelten, in Betonklötzen verankerten Schienen und man war imstande, durch Einlegen | von Blechen zwischen den Blöcken und den Schienen die richtige Höhenlage bei etwaigem Sacken der Betonklötze wieder herzustellen. In Saint Etienne, wo ein wenig tragfähiger | Boden zur Verfügung stand, hat man die Lehre