876 Stahl und Eisen. Ueber Trio-Walzen. 1. September 1900. Eine andere weniger bekannte Methode* basirt auf der Annahme, dafs m die mittlere geometrische Proportionale zwischen a — m und b — m sein soll. Danach ist (Figur 1): a —-m:m=m:b — m Das ergiebt für: a. b b 2 a 3 a+bin a+bin a+b d. — d =2a • a ) a + b deren Verhältnis dann wird d2 d = —; di — d a Die Durchmesser der Eindrehungen werden dann: ,a2 j r> 2 ab b 2 d = D — 2 di = D 11; d2 — D — 2 ——, a+b a+b a+b und die Differenzen da — di = 2 b • a — hiernach werden die Voreilungen nicht gleich, sondern verhalten sich, den Halbirungspunkt g Transversale hi. Dann wie die Kaliberhöhen. Beide Regeln geben trotz der Verschieden heit der Formeln nur sehr wenig voneinander verschiedene Resultate (s. Beispiel zu Fig. 5). Wenn auch die erste für das Kalibriren rech nerisch einfacher, so ist die zweite zur graphi schen Darstellung recht geeignet. Zur Ermitt lung (siehe Figur 3) von m trägt man auf einen Schenkel eines Winkels a ab = cd, parallel damit b = ef, zieht df bis h und durch der Diagonale de die ist di = ke = m; fk=n; ic=n. Oder man trägt auf den Schenkeln eines rechten Winkels (siehe Fig. 4)df=dc = b und fe = a ab und vervollständigt Dreieck cde. Die mit cd gezogene Parallele fg ist dann = m. Der um f geschlagene Kreis vom Radius fg schneidet df und fe in den Theilpunkten der Kaliberhöhen.** Mag nun nach der einen oder andern oder sonst noch annehmbaren Regel verfahren werden, man wird dem Uebelstand der Trio walzen nicht ausweichen, der durch die Ver schiedenheit der jedem Kaliberpaar angehörigen Durchmesser der Vertiefungen sich ergiebt; die Ueberdrucke werden verhältnifsmäfsig zu grofs, wie man sie bei Neuconstruction von Duo-Walzen nicht in Anwendung bringen würde. * Vom Schreiber dieses vor Jahren aufgestellt. ** Sehr bequem für kleinere Kaliber. Hierzu ein Zahlenbeispiel nach einem aus- geführten Trio (s. Figur 1). D = 700; a = 290; b = 250. Nach der ersten Regel ist dann: m=135; n=115; m=155. Nach der zweiten: m= 134,2; n= 115,8; n= 155,8, die natür lich abzurunden sind. Darnach ist: d,=470, di =430, d = 390 d 2 — di = di — d = 40 mm. Aehnliches ergiebt sich für schwächere Ka liber; z. B. a=100, b = 80; dann ist m = 45; n = 35; m = 55 da = 630; di = 610; d = 590 d 2 — di = di — d = 20. Je stärker die Kaliber, desto gröfser der Druck, desto gröfser die Differenz. Die letztere aber ist es, welche das Walzstück beim Austritt aus dem Kaliber krumm zu biegen bestrebt ist. Wird ein Walzstück zwischen ungleich grofse Walzen hindurchgestreckt (siehe Figur 5), so werden die untere und obere Seite desselben proportional den betreffenden Umfängen der Walzen verlängert, das Stück wird im Kreise gebogen. Der Radius des letzteren ist das Mafs