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836 Stahl und Eisen. Veber Umlade- und Transportvorrichtungen für Erze und Kohle. 15. August 1900. Am 11. December löschten wir mittels 4 Elevatoren aus dem Dampfer „Danmark" von 7 1/2 Uhr Morgens bis 5 Uhr Nachmittags 936 aut. Wagen Dampfkohle gleich 1600 Tonnen. Von dieser Zeit gehen 2 Stunden Arbeitspause ab, so dafs diese 1600 Tonnen also in 71/2 Stunden ausgeladen wurden. Die beste Löschung wurde bei der grofsen Luke geleistet, nämlich 525 Tonnen. Da sowohl auf dem Quai als auch in den Elevatoren und Luken der Schiffe elektrisches Licht vorhanden ist, geht das Löschen ebensogut des Nachts wie am Tage von statten. Um nach dieser kleinen Abschweifung wieder auf die Huntschen Umlader zurückzukommen, so erübrigt mir nun noch, erstens die Huntsche Verladebrücke zu erwähnen, die wir an wenden, wo es sich darum handelt, Materialien, die ein Abstürzen nicht vertragen können, ohne Uniladen erst senkrecht zu heben und dann wagerecht zu verfahren. Da hier ein Umladen nicht stattfindet, ist die Verladebrücke sowohl zum Transport von Stückgütern wie von Massengütern zu verwenden. Zweitens sei noch kurz au den Huntschen Conveyor erinnert, bekanntlich eine Art Becherwerk für horizontalen und verticalen Transport, das sich empfiehlt, wo es sich darum handelt, Kohlen aus vorhandenen Vorrathsräumen auf die verschiedenen Verbrauchsstellen zu bringen, z. B. in Kesselhäusern, Kokereien u. s. w. Eine besondere Anwendung aber findet der Conveyor neuerdings zum Bekohlen von Locomotiven auf grofsen Bahnhöfen mit starkem Maschinenverkehr. Meine Firma hat bereits zwei dieser Anlagen ausgeführt und zwar eine für die preufsische Staatsbahnverwaltung auf dem Bahnhofe St. Johann-Saarbrücken (Figur 11) und die andere für die belgische Staatsbahnverwaltung auf dem neuen Bahnhofe Antwerpen-Merxem. Wenn wir auch in den letzten Jahren die erfreuliche Beobachtung gemacht haben, dafs die amerikanische Reise der deutschen Eisenhüttenleute ihre guten Früchte getragen hat und man überall darnach trachtet, es den Amerikanern nachzuthun in dem Bestreben, die Handarbeit durch Maschinen zu ersetzen, so liegt andererseits bei uns noch Vieles im Argen, und es ist angesichts der sich fortwährend steigernden Leutenoth, sowie der immer gröfser werdenden Willkür und Unzuverläfsigkeit unserer Arbeiter dringend zu wünschen, dafs die jetzige Conjunctur zur Ver besserung der Betriebseinrichtungen benutzt wird, um in Zeiten des Niederganges alle erdenk lichen Vortheile ausnützen zu können. (Lebhafter Beifall.) Vorsitzender: Ich eröffne die Discussion zu dem interessanten Vortrage. — Das Wort wird, wie es scheint, nicht gewünscht. Dann könnten wir auch diesen Punkt der Tagesordnung als erledigt ansehen und es erübrigt mir nur noch, Hrn. Aumund, als Vertreter des Hrn. Pohlig, wie auch den übrigen Herren Vortragenden, den Dank der Versammlung auszusprechen für die Mühe mit der sie sich der Ausarbeitung ihrer Vorträge unterzogen haben. Ich bitte Sie, sich zur Anerkennung dieser Mühewaltung von Ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Damit ist unsere Tagesordnung erledigt; ich schliefse hiermit die Versammlung. (Schlufs 3 Uhr 40 Minuten.) An die Versammlung schlofs sich das übliche gemeinsame Mittagsmahl, das in anregender Weise verlief. Den Kaisertoast brachte Hr. Commerzienrath Brauns aus; Hr. Commerzienrath Klein-Dahlbruch trank auf das Wohl der Ehrengäste, namentlich des in jugendlicher Frische anwesenden Ehrenmitgliedes Geheimrath Prof. Wedding aus Berlin und die drei Vortragenden. Geheimrath Wedding dankte mit einem Hoch auf den Vereinsvorstand, Dr. Beumer gedachte der deutschen Eisenhüttenfrauen, und der Geschäftsführer Ingenieur Schrödter brachte auf das Wohl und Gedeihen der heimischen Industrie ein Hoch aus.