Volltext Seite (XML)
718 Stahl und Eisen. Industrielle Rundschau. 1. Juli 1900. betrug Ende 1899 8224458 gegenüber 7934985. bei dem Lloyd, umgekehrt beläuft sich der Erneuerungs bestand des Norddeutschen Lloyd mit 4546 162 wesentlich höher als der der Hamburger Linie (1000000 -). Insgesamt sind den Rücklagen in dem vorliegenden Abschlufs überwiesen bei der Hamburger Linie 3 910 665 M, bei der Bremer Linie 5438 391 JI. Die gesammten Rücklagen der beiden Gesellschaften sind in den letzten Jahren wie folgt gestiegen: Ende 1897 betrugen sie bei der Hamburger Linie 11526 918 4, Ende 1899 15 724458 -4, während sie bei der Bremer Linie betrugen Ende 1897 9 448 171 Jf, und Ende 1899 15564073 JI. In dem nämlichen Zeitraum verringerte sich die Anleiheschuld der Ham burg-Amerika-Linie um 750000 JI, die des Nord deutschen Lloyd um 1993 600 JI. Düsseldorfer Maschinenbau - Actiengesellschaft vorm. .1. Losenhausen zu Düsseldorf. Dem Bericht für 1899 entnehmen wir: „Das dritte Geschäftsjahr unserer Gesellschaft hat die Hoffnungen, welche wir am Schlüsse des vorjährigen Berichtes äufserten, erfüllt, und sind wir somit in der Lage, wiederum über ein gutes Ergebnifs berichten zu können. Unser Umsatz steigerte sich von 1424475,90 JI auf 1675283,33 , während der Bruttogewinn eine Erhöhung von 447702,48 JC im Jahre 1899 auf 505428,27 JI aufweist. Wir konnten die Steigerung des Umsatzes, welcher vornehmlich in unseren Fabricationsartikeln stattgefunden hat, nur erzielen, indem die Werkstätten unausgesetzt in angestrengtester Thätigkeit gehalten wurden. Trotz der vollständigen Ausnutzung unserer Einrichtungen war es jedoch nicht möglich, die Kundschaft in Bezug auf pünktliche Lieferung ganz zu befriedigen, und hatten wir daher leider vielfach Ablehnungen von sonst zusagenden Offerten zu verzeichnen. Aus diesem Grunde sahen wir uns veranlafst, die Erwerbung eines weiteren Nachbargrundstückes und die Errich tung eines gröfseren Neubaues, welcher hauptsächlich als Montageraum für schwere Hebezeuge dienen soll, in Aussicht zu nehmen und sind wir jetzt, nachdem diesbezügliche Vorschläge die Zustimmung des Auf sichtsraths gefunden, mit der Ausführung derselben beschäftigt. Nach Vollendung des Neubaues und Aufstellung der nöthigen Arbeitsmaschinen, die wir etwa im Juli laufenden Jahres erwarten, werden wir wohl in der Lage sein, allen Anforderungen der Kundschaft zu entsprechen, und namentlich schwere Krahne bauen zu können, so dafs davon eine Förde rung der Weiterentwicklung und Prosperität unseres Unternehmens zu erhoffen ist. Unsere Mittel sind infolge der Neuanschaffungen in Höhe von 200589,81 JI, des gröfseren Umschlags, der theureren Materialien und des gröfseren Vorraths, welcher von letzteren bei der herrschenden Materialknappheit gehalten werden mufs, sehr stark in Anspruch genommen. Wir mufsten diese daher, auch um die Kosten der beabsichtigten Neuanlagen bestreiten zu können, durch Ausgabe von 300 Stück neuen Actien ergänzen. Der nach Abzug aller Handlungsunkosten und der Abschreibungen im Betrage von 74483,48 JI sich ergebende Reingewinn beträgt 244882,90 JI, dazu 3892,94 • aus dem Gewinnvortrag von 1898 = 248775,84 JI, und beantragen wir, denselben wie folgt zu verwenden: 9934,62 JI zur Ueberweisung an den gesetzlichen Reservefonds, 4 % Dividende = 48000 JI, für Tantiemen an Aufsichtsrath und Be amte 42642,90 JI, 12% Superdividende = 144000 Jt, 4198,32 • als Vortrag auf neue Rechnung. In Bezug auf die Aussichten für das neue Geschäftsjahr theilen wir mit, dafs wir zur Zeit in unseren Fabrications artikeln mit Aufträgen überhäuft und, falls nicht un vorhergesehene Zwischenfälle eintreten, wodurch der gute Geschäftsgang der Industrie beeinträchtigt wird, wiederum auf ein gutes Erträgnifs zu hoffen be rechtigt sind. Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik vorm. Dürr & Co. Der Bericht für 1899 wird wie folgt eingeleitet: „Indem wir hiermit unseren Jahresbericht über das verflossene, elfte Geschäftsjahr unserer Ge sellschaft behändigen, müssen wir zu unserem Be dauern mittheilen, dafs dasselbe die Vertheilung einer Dividende nicht gestattet. Im vorigen Jahresbericht waren wir schon genöthigt, darauf hinzuweisen, dafs wir infolge Ausbleibens der erwarteten Marine-Aufträge unser Düsseldorfer Werk in der Weise beschäftigen mufsten, dafs wir die für Ratingen eingehenden Auf träge auf beide Werke vertheilten, wodurch ein Gewinn nicht zu erzielen war. Wenn uns nun auch der Auftrag auf die Kessel für den grofsen Kreuzer „Prinz Heinrich“ im vorigen Jahre ertheilt wurde, so konnte das Düsseldorfer Werk doch erst im zweiten Halbjahr mit der Anfertigung dieser Kessel beginnen. Infolge der im vorigen Sommer und Herbst aufser- gewöhnlich langsamen Materialien-Anlieferung schritt jedoch die Arbeit nur sehr langsam voran, und auch unser Ratinger Werk war nicht imstande, ein den eingegangenen Aufträgen entsprechendes Arbeits quantum zu bewältigen. So blieb der Umschlag nur in den Grenzen des Vorjahres, wobei ein Gewinn in Anbetracht der Unkosten beider Werke nicht zu er zielen war. — Die Abschreibungen betragen 80701,95 Jt, der Gewinn-Vortrag per 1900 3087,25 JI.“' Eisenwerk Carlshütte zu Alfeld, Delligsen, Wilhelmshütte. Das abgelaufene Geschäftsjahr war, wie für die gesammte Eisen- und Stahlindustrie, auch für das Werk ein recht günstiges und ermöglichte, den Absatz wiederum um 22°/0 gegen das Vorjahr zu steigern. Der Bruttogewinn beträgt 441271,97 Jt gegen 273857,37 Jt im Jahre vorher. Der Nettobetriebsüber- schufs 183349,48 Jt gegen 49003,75 Jt. Nach den erfolgten Abschreibungen in Höhe von 90832,91 Jt einschliefslich 36685,67 Jt für abgebrochene Fabrik gebäude und nach Dotirung des Delcrederecontos mit 4000 Jt verbleiben 92516,57 Jt, die zu Gunsten der aus den früheren Jahren stammenden Unterbilanz verbucht werden sollen, und ermäfsigt sich solche dann auf 258259,05 Jt. Die Geschäftslage war im allgemeinen für den Maschinenbau und die Giefserei- producte sehr günstig und hat den sehr erweiterten Kundenkreis im Berichtsjahre verschafft. Eisenwerke Hirzenhain und Lollar. Dem Bericht über 1899 entnehmen wir: „Das abgelaufene fünfte Geschäftsjahr unserer Gesellschaft hat im grofsen und ganzen einen be friedigenden Verlauf genommen. Wenn auch die Umbauten der Hochofenanlage und die Erweiterungs bauten der Cementfabrik auf die Erträgnisse dieser Betriebszweige ungünstig eingewirkt haben, können wir doch mit der Entwicklung unserer Betriebe im allgemeinen und der Giefsereien in Lollar und in Hirzenhain im besonderen zufrieden sein. Die För derung an Eisenerzen stieg von 17 378 t in 1898 auf 19 039 t. Eine weitere Erhöhung derselben steht durch Fertigstellung von Neuanlagen, u. a. durch einen auf Grube „Maria“ angelegten Tiefbau mit maschinellem Förderbetrieb in naher Aussicht. Durch die Betriebs unterbrechung infolge des Umbaues des Hochofens