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762 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mittheilungen. 15. Juli 1900. Auf Einladung der Stadt Metz wurde sodann eine Fahrt auf der Mosel unternommen, welche der Ver sammlung zum Bewufstsein brachte, dafs es der Moselwasserstrafse an reichlichem Wasser nicht gebricht. Die Stadt Metz hat alle Ursache, auf ilie in jeder Beziehung gelungene Veranstaltung mit Stolz zurück zublicken. American Institute of Mining Engineers. Die nächste Versammlung des „American Institute of Mining Engineers“ findet in der Zeit vom 21. bis 29. August in Canada statt, und zwar werden die Sitzungen in Sydney, Cape Breton und Halifax, Neu- Schottland, abgehalten, während das Hauptquartier sich in Quebec befinden wird. Das Progamm ist noch nicht endgültig festgestellt; in Aussicht genommen ist eine Besichtigung der im Bau begriffenen Werke der „Dominion fron and Steel Company“ in Sydney und der Kohlenverladeeinrichtungen der „Dominion Coal Company“. Ferner ist ein Besuch der Caledonia- und anderer Gruben der „Dominion Coal Company“ und eine Besichtigung der alten Sydneygruben wie auch der Stahlwerke und Gruben in New-Glasgow, Stellarton, Westville und anderen wichtigen Gruben revieren vorgesehen. Für diese Tage vom 25. bis 28. August sind Ausflüge nach Halifax und Besichti gungen der Goldgruben u. s. w. geplant. Eine be sondere Anziehungskraft dürften die im Wabanarevier gelegenen interessanten Eisenerzgruben der „Dominion Iron Company“ bilden. Referate und kleinere Mittheilungen. Cupolofen. Einen Cupolofen, dessen oberer Theil des Schachtes mit hohlen Gufsblöcken ausgesetzt ist, hat Alexander Eadie, der Betriebsleiter der Firma James Simpson & Co. (wo?) erfunden.* Diese Gufsblöcke bilden den Schacht des Cupolofens von der Aufgebeöffnung ab bis zu der Höhe von etwa 1370 mm über dem Windformmittel. Die hohlen Gufsblöcke (siehe untenstehende Abbild. 1 und 2) werden getragen durch einen mit dem Mantel vernieteten Winkel. Auf diesem Winkel liegt zunächst ein gufseiserner Ring von 50 mm Dicke, welcher die, durch die hohlen Blöcke gebildeten, nach oben offenen Luftschächte nach unten abschliefst. Die Gufsblöcke einer Lage sind durch gufseiserne Keile gefestigt; die einzelnen Lagen der Gufsblöcke sind verbau dmäfsig aufgebaut, wodurch die Luftschächte** gebildet werden, welche etwa 06 X 139 mm grofs sind, während deren nach der Innenseite des Cupolofens gerichtete Wan dungen etwa 30 mm dick sind. Windleitung verbunden. Der aus dieser in die Luftschächte eingeblasene Wind kühlt die Gufsblöcke und tritt aus den oberen Oeffnungen aus. Die Gufsblöcke sind ohne ein Bindemittel auf einander gelegt; der Raum zwischen denselben und dem Blechmantel ist mit Lehm oder Thon ansgestampft; eine solche Aussetzung, welche 14 Monate gearbeitet hatte, sah wie neu aus, obgleich 5 t Roheisen in der Stunde in dem Ofen flüssig gemacht wurden. Der untere Theil des Ofens wird mit feuerfesten Steinen ausgemauert. Osnabrück. Fritz W. LOrmann. lieber die Form von Blöcken für Geschützrohre und Schiffsschrauben wellen berichtete F. J. R. Carulla, Derby, dem „Iron and Steel Institute“ im Mai 1900, dafs die natürlichste Form solcher Blöcke scheinbar die mit rundem Quer- Abbildung 1 und 2. Querschnitt von Stahlblöcken mit concaven Seiten, um sicher gesunde Blöcke zu erzielen. Der Expansionsdruck P ist zerlegt in 2 Tangential drucke Pi und P 2 , welche die Rinde des Blockes zusammendrücken. Die Blöcke der untersten und obersten Lagen haben in der äufseren Wandung Oeffnungen von 38 mm Durchmesser; die Oeffnungen der untersten Lage sind durch 38 mm weite Gasrohre mit der * „The Engineer“ 1900 S. 301. ** Massive gufseiserne Blöcke verwendet man häufig für den oberen Theil des Schachtes bei Cupol- öfen. Der Berichterstatter. I schnitt sei, da ein runder Block in Bezug auf die Masse die geringste Oberfläche besitzt. Da sich jedoch der gegossene Stahl beim Abkühlen ansdehnt, bricht die beim Giefsen des Blockes rascher erstarrte Gufs- rinde auf und macht den Block für den beabsichtigten Zweck unbrauchbar. So giebt z. B. F. Gautier in seiner Beschreibung über die Versuche schwedischer Artilleristen zu Bofors* * „Journal of the Iron and Steel Inst.“ 1881, pag. 460.