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726 Stahl und Eisen. Versuche an der ßOOpferdigen Gichtgasmaschine mit Gebläse. 15. Juli 1900. Tabelle I. Versuche am 20. März. 5 • a ngs- i welle te _•o T 5o.3 halbe Um drehungszahl di- I , aus men 1 2 . 8 86 $ ‘ 2 bo a E. -8 • 3 e E • u a g g.s M Gasverbrauch = 8 □ a c • • N a 3 G 2 ü 3 <n 5 Mittlere Ze ttl. Umdrehu il der Kurbeb in der Minu Mittlere Zal er Gasansau in der Minu Verhältnil Ansaugerz; Mittlerer ir cirter Druck, den Diagram bestimm Indicirt Leistung = Umfangski am Hebela 1,516 m an Bremse wirl Bremsleisti = Ne Mechaniscl Wirkungsg = N; Gesammtgas brauch in e Minute, bez auf Oo u.760 für eine ind. Pferde kraftstunde (PSi - St.) für eine Brems- pferdekr.-St. (PSe-St.) 5 cd P N «l« kg/qcm PSi kg Se O/o cbm cbm cbm 1 1 lh24 94,17 41,50 88,1 89,3 4,79 792,61 2872 574,40 72,47 32,070 35,028 2,428 3,350 2 2 2 h 12 97,50 43,50 4,78 827,88 2857 591,60 71,46 2,540 3,552 3 3 4 h 23 93,33 42,27 90,5 4,67 786,05 2877 570,26 72,54 33,549 2,560 3,530 4 4 4 h 52 91,93 40,93 89,2 4,71 766,75 2872 560,82 73,14 32,968 2,580 3,527 5 5 5 h 21 93,92 41,60 88,6 4,68 776,17 2850 568,47 73,24 33,866 2,618 3,574 Mittel aus den ,94,17 573,11 3,506 Angaben der 41,96 89,1 4,726 789,89 2865,6 72,56 33,496 2,544 ersten 5 Zeilen Mittel aus allen 7 Beobachtungen, die während der ■94,37 41,90 88,9 4,710 786,16 2869 575,00 73,14 33,496 2,556 3,495 Versuche 1—5 gemacht wurden 8 6 5 h 51 93,20 46,22 99,2 4,485 825,81 3386 670,02 81,12 35,250 2,560 3,156 Die in den Zeilen 1 bis 5 und 8 angegebenen Versuchszahlen beziehen sich lediglich auf die Ablesungen, die während der Versuche selbst gemacht wurden, und geben je die Mittel dieser Ablesungen. In der Zeile 6 ist dann das Mittel aus den Angaben der ersten 5 Zeilen gebildet, während in Zeile 7 das Mittel aller Ablesungen zwischen 1 11 und 5 11 30, also auch derer, die innerhalb der Füllungszeiten der Glocke gemacht wurden, wiedergegeben ist. Die Uebereinstimmung der Zeilen 6 und 7 zeigt, dafs der Motor gut im Beharrungszustand war. Wie der Vergleich zwischen Zeile 7 (bzw. 6) und Zeile 8 zeigt, ist der Gasverbrauch für 1. indicirte Pferdekraft - Stunde bei 575 PS, Bremsbelastung (normale Belastung) gleich wie bei 670 PS, (Vollbelastung), dagegen ist der Gasverbrauch für 1 Bremspferdekraft-Stunde bei Vollbelastung kleiner als bei normaler Belastung. Es ist dies leicht verständlich, da ja der Kreis- procefs der Maschine beidemal nahezu gleich bleibt, aber der mechanische Wirkungsgrad mit zunehmender Belastung günstiger wird. Bei der Beurtheilung des mechanischen Wirkungsgrades ist übrigens zu beachten, dafs die Bremsscheibe nicht auf der Kurbelwelle, sondern auf einer selbständig gelagerten Welle safs, so dafs die Lagerreibung der letzteren den mechanischen Wirkungsgrad etwas verringerte. Die Bestimmung des Heizwerthes im Junkers- sehen Calorimeter, auf 0° und 760 mm bezogen, ergab 915 W.-E./cbm. Herr Prof. Witz erhielt dagegen für 5 in seiner calorimetrischen Bombe verbrannte Gasproben als mittleren Heizwerth 984. W.-E./cbm oder 71/2 °/o mehr. Nun wird allerdings der Heizwert im Junkersschen Calori meter bei constantem Druck, in der Witzschen Bombe aber bei constantem Volumen bestimmt. Doch beträgt nach der Theorie* der Unterschied * Vergl. des Verfassers Aufsatz: Untersuchungen am Gasmotor, in derZeitschr. d. V er. deutsch. Ing. 1899,8.284. beider Heizwerthe nur ungefähr 1/2 °/°> zudem ist der Heizwerth bei constantem Volumen kleiner als bei constantem Druck. Dadurch läfst sich also die grofse Abweichung der erhaltenen Zahlen nicht erklären. Nun könnte man vermuthen, die Abweichung rühre daher, dafs das eine Mal der untere Heizwerth (ausschl. der Condensations- wärme des bei der Verbrennung erzeugten Wasser dampfes), das andere Mal der obere Heizwerth (einschl. dieser Condensationswärme) gemeint sei. Allein im Junkersschen Calorimeter tropfte kein Verbrennungswasser ab. Wenn also je Wasser stoff im Gichtgas enthalten war, so war seine Menge doch so gering, dafs das daraus erzeugte Verbrennungswasser als Feuchtigkeitsgehalt der Verbrennungsgase mit diesen vollständig entwich. Man erhielt somit im Kalorimeter ohne weiteres den unteren Heizwerth. Bei diesem geringen Wasserstoffgehalt des Gichtgases kann aber der obere Heizwerth höchstens 1 °/° mehr betragen als der untere. Wäre daher auch in der Witz schen Bombe sämmtliches Verbrennungswasser verflüssigt worden und hätte man somit hier den oberen Heizwerth ermittelt, so dürften doch die Ergebnisse nicht um mehr als 1 °/o von den jenigen des Junkersschen Calorimeters ab weichen. Zudem vermögen auch in der Bombe die Ver brennungsgase Wasser in dampfförmigem Zustande als Feuchtigkeitsgehalt aufzunehmen. Also ist auch auf diese Weise die grofse Abweichung um 71/2 °/° nicht zu erklären. Wie übrigens nach drücklich betont werden möge, ist die für den Gasmotor zur Verfügung stehende Wärme durch den Betrag des bei constantem Drucke ermittelten unteren Heizwerthes zu bemessen.* Dafs im vorliegenden Falle die im Calori meter und in der Bombe ermittelten Heizwerthe nicht fibereinstimmen, kann daher nur an Ver suchsfehlern liegen. Es ist zu beachten, dafs * Vergl. hierüber die angezogene Abhandlung des Verfassers, Z. 1899, 8. 326 ff.