Weg zurückzulegen haben als bei anderen Ofen- 1 Systemen mit horizontalen oder selbst verticalen Heizzügen. Es spielt dies eine grofse Rolle für die Höhe der Ausbeute an Nebenproducten. Je länger nämlich der Weg der Gase in den Heiz kanälen ist, um so gröfser mufs der Druckunter schied zwischen der Eintritts- und Austrittsstelle behufs Ueberwindung der Bewegungswiderstände gehalten werden. Da im Gegensatz hierzu der Druck im Innern der Ofenkammer überall nahezu gleich ist, so treten durch die nicht zu ver meidenden Undichtigkeiten der Kammerwände Destillationsgase in die Heizkanäle oder Luft und Verbrennungsproducte in die Ofenkammern. Beides hat ein Verbrennen von Koks und Neben producten sowie Ueberhitzungen zur Folge. Ver möge des sehr kurzen Weges der Heizgase ist man beim Brunckschen Ofen in der Lage, den Druck in der Kammer und den Heizkanälen nahezu im Gleichgewicht zu halten und die schäd lichen Communicationen zwischen beiden zu ver hindern. Das Innehalten dieses Gleichgewichts zustandes wird dadurch besonders erleichtert, dafs die Verbrennungsluft mittels Ventilatoren ein geblasen wird. Infolgedessen ist man bei der Zuführung der erforderlichen Luftmenge nicht abhängig von dem natürlichen Kaminzug und kann den Druck im ganzen System nach Belieben einstellen. Die constructive Anordnung der starken Mittelpfeiler zwischen den Heizkanälen zweier Oefen hat sich in siebenjährigem Betriebe durch aus bewährt. Diese Pfeiler tragen das Gewicht der Ofendecke und schützen den Ofen vor Wärme entziehung durch die Nachbaröfen, welche sich bekanntlich stets in verschiedenen Stadien des Verkokungsprocesses befinden. Der Unterschied in dem Heizungsvorgange zweier benachbarter Oefen mit einfachen und doppelten Wandheiz kanälen ist in dem eingangs erwähnten Vor trage des Hrn. Franz Brunck* klar und ein gehend erläutert. Die Ofenwände können, da sie durch die Mittelpfeiler vollständig entlastet sind, in geringerer Wandstärke, die Ofenkammern enger und höher ausgeführt werden, als dies bei andern Ofensystemen möglich ist, bei welchen die Wände die Deckenlast zu tragen haben. Die schnellere Wärmeübertragung und die geringere Dicke der zu verkokenden Kohlencharge lassen bei gleicher Füllung die Garung rascher fortschreiten, erhöhen somit die Leistungsfähigkeit des Ofens, ohne dafs das feuerfeste Material in dem Mafse beansprucht wird, wie dies bei weiteren Oefen mit gröfserer Wandstärke zur Erzielung der gleichen Leistung erforderlich ist. Dank dieser günstigen Con- structionsprincipien und der gleichmäfsigen Be heizung waren Reparaturen während des sieben jährigen Betriebes auf Zeche Kaiserstuhl nur in * „Stahl und Eisen“ 1894 Nr. 15, Seite 679. Querschnitt durch eine Koksofenbatterie „System Brunck“. D. R.-P. Nr. 73 504 und 89 775.