Volltext Seite (XML)
Texte der Gesänge. 2. Arie aus der Oper „Hans Heiling“. An jenem Tag, da du mir Treue versprochen, Als ich in Wonn’ und Schmerz zu deinen Füssen rang, Da ist in meiner Brust der Morgen angebrochen, Gestillt zum ersten Mal war meiner Seele Drang. Aus trüber freudenloser Nacht Bin ich zu hellem Leben da erwacht. Du hast überschwenglich selig mich gemacht. O lass die Treue niemals wanken, Halt’ fest die Liebe in deinem Herzen, In dir nur lebe ich. Ich liebe dich so ohne Schranken, Ich liebe dich mit tausend Schmerzen, Mit Höllenqualen liebe ich dich! Marschner. Könntest du je von mir lassen, Könnte je dein Herz erkalten, Weh uns beiden dann! Weh! — Schon bei dem Gedanken fassen Mich die finstern Gewalten, Treiben zu grässlicher Rache mich an. Ich liebe dich mit blutendem Herzen, Ich liebe dich mit endlosen Schmerzen, Mit Argwohn und Bangen, Mit rasendem Verlangen! So liebe ich dich! 4. Szene und Arie des Renato Rezitativ. (Zu Amelie): Erhebe dich, dort im Zimmer Magst deinen Sohn du Wiedersehen. Verbirg in Nacht und Schweigen Dort des Gatten Schmach und deine tiefe Schande. (Amelie ab.) Nein, nicht an ihr, die ihr Herz nicht bewachte, Darf den Schimpf ich rächen! In anderm, o, in anderm Blute Will ich den Frevel verlöschen! (Zum Bildnis des Grafen): In deinem Blute! Aus deinem falschen Herzen Lässt dieser Stahl es fliessen, Ja, er soll meinen Qualen ein Rächer sein! aus der Oper „Der Maskenball“. vtr*. Arie. Ja, du warst’s, der das Herz mir entwendet, Das der Himmel zum Glück mir gesendet; Du vergiftest durch den schwärzesten Frevel Jede Lust, die das Leben mir beut. Durch Verrat lohnst du mir jene Treue, Die ich, arglos vertrauend, dir immer geweiht. ! O, entzückende, selige Stunden, Ihr seid ewig für mich entschwunden, Wo Amelia so schön und so unschuldsvoll Ihre Liebe mir schüchtern gestand! Welcher Wechsel! Von Wut und von Rache Ist heute das Herz mir entbrannt! O ihr wonnevollen Stunden, Ewig seid ihr entfloh’n! Rückert. 6. a) Sei mir O, du Entriss’ne mir und meinem Kusse, Sei mir gegrüsst, sei mir geküsst! Erreichbar nur meinem Sehnsuchtsgrusse, Sei mir gegrüsst, sei mir geküsst! Du, von der Hand der Liebe diesem Herzen Gegeb’ne, Du von dieser Brust Genomm’ne mir! Mit diesem Tränengusse Sei mir gegrüsst, sei mir geküsst! Zum Trotz der Ferne, die sich feindlich trennend Hat zwischen mich und dich gestellt; gegrüsst. Schubert. Dem Neid der Schicksalsmächte zum Verdrusse Sei mir gegrüsst, sei mir geküsst! Wie du mir je im schönsten Lenz der Liebe Mit Gruss und Kuss entgegenkamst, Mit meiner Seele glühendstem Ergüsse, Sei mir gegrüsst, sei mir geküsst! Ein Hauch der Liebe tilget Raum und Zeiten, Ich bin bei dir, du bist bei mir, Ich halte dich in dieses Arm’s Umschlusse, Sei mir gegrüsst, sei mir geküsst!