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Texte der Gesänge 2. Samson Sieh, mein Herz erschliesset sich in der Glut deiner Liebe, Wie dem Sonnenstrahl die Blüte. Ach, meiner Tränen Flut stets unversiegbar bliebe, Wenn dein Herz mich je verriete! 0 sag’, dass Dalila stets dein Eigen soll sein, Dass ihr du hast vergeben, Nur dies Wort sage mir: Dalila, ich bin dein! Ach, siehe mich vor Wonne beben, Du mein höchstes Glück, mein Leben! Ach, du allein bist mein Glück, bist mein Leben! und Dalila. Saint-Säens. Wie in der Lüfte Hauch sanft die Aehren sich wiegen, Jede Blüte leis’ erbebet, So schauert still mein Herz beim Klange deiner Stimme, Die das Hoffen neu belebet! So rasch fliegt nicht der Pfeil nach dem tödlichen Ziel, Als ich in deine Arme, wo nun sterben ich will! Ach, siehe mich vor Wonne beben, Du mein höchstes Glück, mein Leben! Ach, du allein bist mein Glück, bist mein Leben! Claudius. 4. a) Der Tod Vorüber, ach vorüber, Geh’ wilder Knochenmann! Ich bin noch jung, geh’, Lieber, :|: Und rühre mich nicht an! :|: und das Mädchen. Schubert. Gib deine Hand, du schön und zart Gebild, Bin Freund und komme nicht zu strafen. Sei guten Muts! Ich bin nicht wild, Sollst sanft in meinen Armen schlafen. Keiler. b) Ich denke oft Ich denke oft an’s blaue Meer Und hab’ es nie geschaut, Und hab’ ihm doch so lange schon Mein kleines Lied vertraut. Das macht: ich kenn’ es besser Als mancher Seemann wohl, Wie man in seine Tiefe Mit Andacht schauen soll. an’s blaue Meer. Weingartner. Und fern mir wie die Meeresflut Geht deines Herzens Schlag, Den innerlich in stiller Nacht Ich lauschend hören mag. Es ist dein Herz ein Spiegel, Von Erdduft überhaucht, Darein Gott oft beschaulich Und tief sein Auge taucht. Lenau. An ihren bunten Liedern klettert Die Lerche selig in die Luft, Ein Jubelchor von Sängern schmettert Im Walde voller Blüt’ und Duft. Uhland. Bei einem Wirte wundermild Da war ich jüngst zu Gaste, Ein gold’ner Apfel war sein Schild An einem langen Aste. c) Liebesfeier. Da sind, so weit die Blicke gleiten, Altäre festlich aufgebaut, Und all’ die tausend Herzen läuten Zur Liebesfeier dringend laut. d) Einkehr. Es war der gute Apfelbaum, Bei dem ich eingekehret; Mit süsser Kost und frischem Schaum Hat er mich wohlgenähret. Weingartner. Der Lenz hat Rosen angezündet An Leuchtern von Smaragd im Dom Und jede Seele schwillt und mündet Hinüber in den Opferstrom. Reisenauer. Es kamen in sein grünes Haus Viel leicht beschwingte Gäste; Sie sprangen frei und hielten Schmaus Und sangen auf das beste. Ich fand ein Bett zu süsser Ruh’ Auf weichen, grünen Matten, Der Wirt, er deckte selbst mich zu Mit seinem kühlen Schatten. Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit, Da schüttelt er den Wipfel. Gesegnet sei er allezeit Von der Wurzel bis zum Gipfel!