Volltext Seite (XML)
Nr. 148. Beilage W Weipritz IkltWg. Donnerstag, den 19. Dezember 1907. LDLS-LLD > a i. ,M. ..7 -i' - i i- 'ä - 73. Jahrgang. Sächsisches. Dresden, 16. Dezember. Der Präsident der Zweiten Ständekammer vr. Mehnert widmete heute bet Beginn der Sitzung der verstorbenen Königin-Witwe folgende Gedächt iisworte, welche das Hau» stehend anhörle: Line tief schmerzliche Kunde durcheilte am gestrigen Tage unser Land. Ihre Majestät die Königin-Witwe ist in den Pützen Morgenstunden nach einem längeren, Gottgesegneten Leben und Wirken sanft entschlafen. Wie in Palast und in der bescheidenen Hütte ihr He mgang wahre und innige Trauer erweckt, so stehen auch wir, die Bertreter des Landes im Innersten tief erschüttert und bewegt da, denn viele sind unter uns, die die Güte und Herzensfreundlich keit der Königin erfahren haben. Mit Königin Carola ist eine wahrtzoft edle Frau heimgegangen, die ihr ganzes Leben den Kranken und Bedürftigen weihte und in einer sich selbst verleugnenden Aufopferung ihre vornehmste Auf gabe darin sah, den Elenden und Armen eine mitfühlende und gütige Bolksmutter zu sein. Unzählige Beweise wahrer Menschenliebe und Menschenfreundlichkeit, eine un unterbrochene Kelte von Werken der Wohliätigkeit, das sind das Erbe, das die hohe Frau unserem Bölke hinter lassen hat. Es wird Sachsens Ehrenpslicht sein, dieses Erbe zu hüten und weiter auszubauen. Nun ist Königin Carola wieder vereint mit dem Gatten, an dem ihr ganzes Herz bis zum letzten Atemzuge hing. Das Andenken an die hohe Frau wird mit dem Gedächtnis des unvergeß- lichen König Albert für alle Zeit verbunden sein und immerdar in höchsten Ehren gehalten werden. Dresden. Anläßlich des Todes der Königin-Witwe find am königlichen Hofe Hunderte von Beileidsschreiben von Mitgliedern der verwandten F milicn, von sämtlichen deutschen Bundesfürslen und den Vertretern der freien Städte eingegangcn. — Du Kaiser hat folgendes Trle.- gramm gesandt: König von Sachsen, Dresden. Beim Ableben der teuren Königin sorechen Wir Dir unter von Herzen kommendes Beileid au». Wir wissen, welch groher Verlust der Tod der lieben Tante für Dich und Dein Haus be deutet. Für Meine Frau war die Königin Carola seit Ihrer frühesten Kindheit unendlich gütig und verwandtschaftlich. Wilhelm. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich sandte folgendes Beileidstelegramm: Auf das sch Herzlichste berührt durch Deine Mitteilung vom Ableben Ihrer Majestät der Königin Carola, Deiner heute zu Gott Heimgegangenen Tante, bitte Ich Dich, den aufricht gsten Ausdnuk Meines Innigsten Beileids an diesem schweren Verlu te, von welchem Du und mit Dir auch Deine Familie und Dein Land betreffen wurden, entgegenzuneh en. Sei versichert, daß Ich, der ausgezeichneten Eigenschaften der auch Mir so nahe- stehenden oe bli enen König!-- und ihrer Mir stets entgegenge brachten freundschaftlichen Gesinnungen gedenkend, der te ren Dahing schiedenen stets eine dank rsülite ehrende Erinnerung widmen will. Auch der Kaiser von Rußland halte ein herzlich ge haltenes Kondolenztelegramm abge'chick», ferner die Sou veräne wohl aller europäischen Staaten, darunter die Könige von England, Schweden, Dänemark, Belgien, Spanien, Portugal, die Königin der Niederlande und die Häupter einiger nichteuropäisa er Staaten. — Wie berichtet wird, hat dem Prinzen Mar die Mitteilung von dem Tode der Königin-Witwe Carola bis jetzt noch nicht mitgeteilt werden können, da man nicht weiß, an welchem Otte der Prinz, der zurzeit auf einer Reise durch Borderasien begriffen ist, augenblicklich weilt. — Das „Vaterland" schreibt: „Wie die Mitglieder der konservativen Fraktion bei den Verhandlungen der Zweiten Kammer über die Wahlreform mit Einmütigkeit bekundeien, daß diese Tagung nicht zu Ende gehen dürfe, ohne daß das neue Wahlgesetz verabschiedet würde, so sind auch bei den oorhergegangenen Verhandlungen in der konser vativen Fraktion von allen Seilen die bündigsten Er klärungen abgegeben worden, daß man mit aller Energie das angestrebte Ziel erreichen müsse. Wir halten diese Feststellung für nötig, weil die Gegner unserer Partei trotz der bündigsten Erklärungen von unserer Seite immer von neuem die Verdächtigung ausstreuen, die Konservative« wollten die Wahlresorm im Sande verlaufen lassen. Wir wünschen nur, daß auch auf der Seite unserer politischen Gegner derselbe ernste Wille und dasselbe Verantwortlich» keitsgefühl bestehen möge, wie in der konservativen Frak tion der Zweiten Kammer." — Die Königliche Generaldirektion der sächsische« Staatselsenbahnen läßt gegenwärtig Erörterungen wegen Einführung der vierten Wagenklasse aus den Schmalspur bahnen in Sachsen anstellen, Erörterungen, die sich nament lich auf die F-equenz in der drillen Wagenklasse im letzten Jahre erstrecken. Da die Königliche Staatsregierung dem Landtage gegenüber ihr Geneigtsein zur Einstellung Wagen vierter Klasse an den Sonntagen zu erkennen ge geben hat, so sind aller Wahrscheinlichkeit nach die Er örterungen bei den Stt malspurbahnen auch auf diese in Erwägung befindliche Maßnahmen zurückzusühren. Döhlen bei Dresden. Zwilchen der Betriebskrankenkasse der Gußstahlfabrik Döhlen und ihren Aerzten ist ein ernster Konflikt ausgebrochen. Bisher bestand freie Arztwahl. Nun hat die Kasse vor einem Jahre den früheren Assistenten eines Arztes in Dresden Löblau als sogenannten „Werkarzt" angestellt. Ihm wurden sofort nach seiner Anstellung in ganz ungewöhnlicher Weise die Kranken zu gewiesen. Außerdem wußte man seit längerer Zeit, daß Treibereien im Gange waren, die freie Arztwahl über haupt abzuschaffen. Bemerkenswert ist, daß die Fabrik- leiiung nach Beseitigung des bisherigen Vorsitzenden sich Vitts mein nsivkkKttigss TvksuGsnslsi' Lu kssvkEsni r d P"Iscn»e Wcihiiachts-Gcschcnke O „ in t Vdre», Solck- uuä 8ildvr«Lrv» - «M».Johann Granlnnd, Hk>M MM. Ne PmsmöiKit eines MUWWcs wird nicht durch deren erhebliche Kosten das Publikum mit bezahlen muß, bewiesen, sondern du-ch eleganten Sitz und größte Haltbarkeit. Die Firma l. Kinx ääler muß in Bezug aus Leistungsfähigkeit als unerreichbar bezeichnet werden Der beste Beweis dafür ist, daß die ki^ms Zöllen im Jahre 1873 unter bescheidenen Ver- Hältnisskn gegründet wurde und heule in mehreren Siästen als erstklassiges Herrcnmoden-Gcschaft vertreten ist. WM" Büttuste und beste Bezuasgmiie für jedermann. k kÄ n Hipsilemß um! Umgebung! Die . Weihnachts-Ausstellung in Apielwaren, Kalanteriewaren, HWM Klassachen usw. usw. ist e^ütknet. WA- Spottbillige Preise; Besichtigung jedermann ohne Kaufzwang gestaltet. — Christbaumkerzen, Christbaum schmuck, Briefbogen und Kouverle in Kassetten in enormer Auswahl von 50 Pf. an. « Roscher Rächst«. !^»«! / LtE- 1 dimüe Das beste Veilcheuseifeupnloer mit den schönsten und prächtigsten Geschenken in jedem Paket ist kovtnm's Veliokvll Marke LSttenpuIvor LLe, „Kaminfeger". Jeder Kämer ist sicher hochbefriedlgt und taust nichts anderes mehr! In den menten Geschäften ä l 5 Psg. zu haben. Vorsicht! Man achte aus den ges. gesch. Namen „Goldperle" und den Kaminfeger Fabrikant: Oöpping«« i»rs,«,Äas,MA usw. in noch nie dazewesener großen Auswahl auf Lager. — Besichtigung ohne Kauf gern gestaltet. Reelle Kürschnerarbeit. Billige Preise. MachrliWWL^'L^ llmnilll'lilliigpu Pelze noch neuesten Schnitt bei Verwendung von nur gutem UlllllllllUUiljflU Material, schnellstens. Garantie für guten Sitz. Jede Reparatur, auch an bei mir nicht gekauften Pelzsachen prompt und billigst bei gewissenhafter Aus führung und halte m-ch bei vorkommendem Bedarf bestens empfohlen. Mreä MirmMsI,