Dem Hochwohlgebohrnen Herrn Herrn Ernst Ludewig von Kiesenwetter Herrn auf Wanscha, Reutnitz und Nieda ... wünschet zu der angetretenen Würde eines Landesältesten im Görlitzischen Kreise im Namen seines Geschwisters unterthänigst Glück
Titel
Dem Hochwohlgebohrnen Herrn Herrn Ernst Ludewig von Kiesenwetter Herrn auf Wanscha, Reutnitz und Nieda ... wünschet zu der angetretenen Würde eines Landesältesten im Görlitzischen Kreise im Namen seines Geschwisters unterthänigst Glück
muß es Ihnen kurz sagen. Nicht die Ehre, sondern die Belohnung Ihrer Rechtschaffenheit, Ihres patriotischen Eifers, Ihrer wahren Verdienste um das Vaterland, belebt uns zum Entzücken. Könnten wir bey einer so fro< hcn Begebenheit unempstndlich schweigen, oder die hcffcigen Regungen der Freude in unsrer Brust ersticken, da wir alles empfinden, was Liebe und Ehrfurcht in einer kindlichen Brust erwecken kan? Eine so ansehnliche Versammlung der grösten und weisesten Manner, welche einem römischen Senate Ehre gemacht hatten, trägt Ihnen, durch ih re freywilligen Stimmen, einen Theil der Vorsorge für das Vaterland auf. Sie erblickt in Ihnen einen Vormund der Tugend, einen Beschützer des Rechts, und einen Vater der Bürger. Dieses ist nach meiner Meynung das Bild eines Landesältestcn, wenn ich gleich die eigentlichen Farben nicht aufzutragen weiß, mit welchen es verschönert werden kan. Ich darf es nicht sagen, daß sich der wählende Adel in seiner Erwartung gewiß uicht hinterge het. Man möchte sonst ein Mistcauen in das Urtheil emeS SohneS sehen. Ich überlaße dieses Urtheil Richtern, welche unpartheyischer smd. Sie wer den das meinige nicht verdammen. Nur eine Pflicht ist für mich übrig. Meine Hände müssen Ihnen ein Opfer bringen, das mir meine Schwestern und Brüder aufgetragen haben. Ich soll Ihnen die Ausdrücke des Vergnügens vorlegen, welches wir empfin den. Doch, es ist mir unmöglich, die wahre Größe solcher Empfindungen zu 5 schildern,