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Die „Weiberitz-Zcitung" erscheint wöchentlich drei mal : Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg- — Alle Postan- staltcn, Postboten, sowie unscreAusträgernehmcn Bestellungen an. Wtißmtz-Mung Rnzeiger für Dippoldiswalde nud Umgegend. Inserate werden mit 15 Pfg., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12 Pfg. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 85 bez. 30 Pfg. Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Aus schlag. Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 80 Pfg. Amtsölatt für die Königliche Amtshaupimannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats ar« bestimmter Stelle und an bestimmte» Tagen wird keine Garantie übernommen. Ver-inkwörtlicher Vedakkeur: Paul Johne. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. M. 101. Donnerstag, den 29. August 1907. 73. Jahrgang. . — Ml u -----7 1 . 71-r -—7 761 H. am 28. August 1007. festgesetzt hat, wird nachstehend unter D die Abgrenzung der Wahlbezirke usw. bekannt gegeben. An die Herren Wahlvorsteher wird unter Übersendung der Abteilungslisten und der bei der Wahl benötigten Protokoll-Bordrucke usw. wegen ihrer Obliegenheiten demnächst noch besondere Verfügung ergehen. Nr. 10 l 4 Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 24. August 1007. Weiter haben die Grundstücksbesitzer zur Vermeidung von Unglücksfällen eine mög lichst weithin sichtbare Abgrenzung und Kennzeichnung von Steinbrüchen, Sand-, Lehm und Kiesgruben, Sümpsen, Teichen, Bächen und Wassergräben pp. durch Strohseile, schwarze Flaggen oder in sonst geeigneter Weise vorzunehmen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden, soweit nicht strengere gesetzliche Vorschriften Platz greifen, mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft. Die Regimenter werden im Gegensätze zu dem bisher beobachteten Verfahren die Sprengstücke und Kugeln der verschossenen Munition selbst aufsuchen lassen, sich also nicht des Eigentumsrechtes an der verschossenen Munition begeben. Es wird deshalb ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nach 88 42 und 291 des Reichsstrafgefetzbuchs und 88 1—4 des Gesetzes gegen den Verrat militärischer Geheimnisse das Aneignen von Sprengstücken pp. bestraft wird. Wenn Geschosse, die beim Schiessen nicht zersprungen sind, (Blindgänger) gleichviel, ob bald nach dem Schietzen, oder erst nach längerer Zeit entdeckt werden sollten, so hat der Finder, ohne das Geschotz zu berühren, die Fundstelle genau zu bezeichnen und von seinem Funde der zuständigen Amtshauptmannschaft sofort Anzeige zu erstatten. Diese wird schleunigst dasür Sorge tragen, das; derartige Geschosse durch Sprengkommandos an Ort und Stelle unschädlich gemacht werden. Solche Blindgänger dürfen unter keinen Umständen auch nur berührt werden, weil deren Berührung mit großer Lebensgefahr verknüpft ist. Uünlellvlw Lmt8kMptMLNv8otl8kten kirn» und vlppoläiswLläo, Die Königlichen Feldartillerie-Regimenter Nr. 28 und 64 werden am 2. >SV7 in der Zeit von vormittags 1/2 9 Uhr bis mittags 1/21 Ahr in dem von den Ort schaften Börnersdorf, Wingendorf, Berggießhübel, Gottleuba, Hartmannsbach und Ölsen eingeschlossenen Gelände ein Schieße» mit scharfer Munition abhalten. Zu diesem Zwecke wird ein Gelände in Anspruch genommen werden, dessen äußere Grenze südlich des Ortes Berggießhübel über den „Hohen Stein", den „Herbst-Berg", direkt an der Südgrenze von Wingendorf bis zum Fuße der Höhe 500,5, von da längs der Nordgrenze Börnersdorf querfeldein über Höhe 558,2 bis zum „Mühlberge", sodann nordöstlich längs des „Lerchenhübels" bis „Hohe Stcinbrücke", von da westlich bis zur Südgrenze von Hartmannsbach bez. dem „Krähen-Hübel" rind von hier aus nordöst lich längs der Nordwestseite von Hartmannsbach bis nördlich von Gottleuba und weiter längs der Straße von Gottleuba bis südlich von Berggießhübel läuft. Dieses Gelände darf am Tage des Schießens von vormittags 7 Ahr ab bis nach Beendigung des Schießens nicht betreten werden. Jeder Verkehr auf den durch Leinen bez. Strohseile abgesperrten oder mit War nungstafeln bezeichneten Wegen während der Zeit des Schießens ist wegen der großen Lebensgefahr untersagt. Den Weisungen der Gendarmerie, der berittenen Patrouillen und sonstiger Wach mannschaften ist unbedingt Folge zu leisten. Alle Gerätschaften, welche Unfälle herbeiführen können, wie Pflüge, Eggen, Walzen, Sensen und dergleichen sind bis zum Morgen des Schietztags früh 7 Uhr von den Feldern zu entfernen. Lan-tagswaht im 12. Ländlichen Wahlkreise. Nachdem das'Königliche Ministerium des Innern die Wahl der Wahlmänner in der III. Abteilung aus Mittwoch, den 11. September 1907, in der II. Abteilung auf Donnerstag, den 12. September 1907, in der I. Abteilung auf Freitag, den 13. September 1907, Nr. 1. 2. 3. Wahlbezirk Die Stimmen abgabe (8 14 Abs. 2 des Wahlgesetzes vom 28. März 1 SYS) erfolgt in: a) Wahlvorsteher b) Stellvertreter Wahllokal Mit Feststellung des Wahl ergebnisses für den Wahl bezirk, mit Benachrichtigung der Gewählten, sowie nötigenfalls mit Anordnung einer neuen Wahl (8 22 des Wahlgesetzes) werden beauf tragt di: Wahlvorstände zu Z wäh r ? I ahl der enden nänner lbtcilun II zu Wahl- in g: III Berthelsdorf bei Liebstadt . . . Dobra Waltersdorf Hennersbach Börnersdorf Breitenau mit Walddörschen . . Oelsengrund Liebenau mit Kleinliebenau . . Fürstenwalde mit Rudolphsdorf . Fürstenau mit Eottgctreu und Muglitz Löwcnhain Dittersdorf mit Rückenhain und Neudörfel Börnchen bei Lauenstein . . . Johnsbach mit Bärenhecke. . . Dors Bärenstein ' Döbra . . . Wallersdorf. . Börnersdorf 1 Breitenau . . Liebenau . . Fürstenwalde . Fürstenau . . Löwenhain . . Dittersdorf . . Börnchen . . Johnsbach . . Dors Bärenstein l a) Eem-Vorstd. Kirbach > b) Gem.-Aelt. Naumann s a) Gem.-Vorstd. Bretschneider f b) Gem.-Aelt. Herzog ( a) Gem.-Vorstd. Lehmann s l>) Gem.-Aelt. Scherber f a) Gem.-Vorstd. Hanke s b) Gnn -Aelt. Hanke l a) Gem.-Vorstd. Voigt s b) Ecm.-Aelt. Mühle l a) Gem.-Vorstd. Hauswald l b) Gem.-Aelt. Mühle f a) Gem.-Vorstd. Dietrich s b) Gem.-Aelt. Ehrlich f o) Gem.-Vorstd. Zimmerhäckel s b) Gem.-Aelt. Heymann ! a) Gem.-Vorstd. Grille f b) Gem.-Aelt. Bobe f a) Eem -Vorstd. Uhlemann > b) Gem.-Aelt. Zillcher j a) Gem.-Vorstd Klotz s b) Gem -AeU. Tittel s a) Gem.-Vorstd. Mende > b) Gem.-Aelt. Dimmel Ecbgerichtsgasthof in Döbra Erbgerichtsgasthof in Waltersdorf Kühns Gasthof in Börners dorf Erbgcrichttgasthof in Breitenau Mühles Restauration in Liebenau Fischers Gasthof in Fürsten walde Erbgerichlsgoslhos in Fürstenau Röckes Gasihos in Löwenhain Erbgerichtsgasthof in Ditters dorf Gasthof in Börnchen Reinhardts Gasthof in Johusbach Büttners Gasthof in Dorf Bärenstein Breitenau Liebenau Dorf Bärenstein 1 1 1 1 I 2 - I l I Die Internationale. In Stuttgart hat mährend der letzten Wochen der internationale Sozialistenkongreß getagt. Ls war zum ersten Male, dag dieser Kongreß auf deutschem Boden stattgefunden hat, weil man bisher stets sorgte, daß von den Behörden den Verhandlungen Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden könnten. Aus diesem Grunde hatte inan auch Stuttgart gewählt, weil man glaubte, bei der wttrttcmbergischen Negierung mehr Entgegenkommen zu finden, aber man hätte ganz ruhig auch in Preußen tagen können, denn den sozialdemokratischen Parteitagen hat man bisher kaum Schwierigkeiten bereitet. In Stuttgart hat zwar die Ausweisung des englischen Delegierten Ouelch Erbitterung hervorgerufen, aber der Herr war selber schuld daran, weil er sich in maßlosen Schmähungen gegen die Haager Friedenskonferenz erging, obwohl man doch ge rade eine derartige Institution von sozialistischer Seite als einen, wenn auch kleinen Fortschritt begrüßen sollte. Was die Verhandlungen selbst anlangt, so boten deren Einzel heiten im allgemeinen wenig interessantes für außen stehende Kreise; nur ein Moment von weiterer Bedeutung trat dabei bemerkenswerter Weise zu Tage: während man stets und ständig die Sozialdemokratie als international ausgibt und damit bekunden will, daß eine gemeinsame Anschauung die Gesinnungsgenossen aller Länder verbinde, trat in Stuttgart gerade in zwei wichtigen Fragen eine ganz beträchtliche Meinungsverschiedenheit hervor. Bei der Diskussion über den Militarismus, sowie Kolonial politik gab es sehr lebhafte Differenzen und der beider seitige Standpunkt war ein kaum überbrückbarer. Ins besondere nahmen die französischen Delegierten einen völlig abweichenden Standpunkt ein, wie dieselben überhaupt mit dem Verlauf der Verhandlungen nicht recht zufrieden scheinen. Man erinnert sich noch, welches Aufsehen die Rede des Chemnitzer sozialistischen Abgeordneten Noske im