Volltext Seite (XML)
WHerih-Ieitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Nmgegend. 73. Jahrgang. Donnerstag, den 13. Juni 1907 Nr. 88. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 5. Juni 1907. 765 A. und mit 767 A. König!. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am l l.Juni IY07. t a Mündel worden ittel Ein sei, sen. :ue- die Für die beim Lusdsu üvr Lokloudsdn Mttvnoo—ALuiodvll für den Personen- und allgemeinen Güterverkehr zu errichtenden Vvrkvdr88t»Uvll — das sind Bahnhof Hänichen und Bahnhof Possendorf — liegen die klannnem von dvllts »d bis wst 8. ^uli älv808 ^sdrv8 während der Dienststunden an Amtsstelle der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschast zur Einsichtnahme öffentlich aus. Etwaige Einwendungen gegen diese Planungen sind innerhalb der Auslegungsfrist hier anzubringen. Er- 10N ian iück den Pf, bei nze kp- des Behufs Aufstellung eines Kostenplanes über die systematische Regulierung der Wasser läufe Sachsens wird der Bauinspektor Crest bei der staatlichen Wasserbauverwaltung im Laufe dieses Sommers die Gebiete der Gottleuba, der Müglitz und der Lockwitz unter suchen. Unter Bezugnahme auf die bereits früher erlassenen Bekanntmachungen werden die beteiligten Grundstücksbesitzer daher apfgefordert, dem genannten Beamten nebst seinen Begleitern und Arbeitern, die mit entsprechender Legitimation durch die Wasserbaudirektion versehen sein werden, den jederzeitigen Zutritt zu den von den Erörterungen berührten Grundstücken zu gestatten, ihnen auch die gewünschten Auskünfte und Aufschlüsse über die in Betracht kommenden Verhältnisse zu erteilen. Letzteres gilt wegen der gleichzeitig aufzustellenden Wasserstatistik insbesondere auch für die Triebwerksbesitzer und sonstigen Benutzungsberechtigten an fließenden Gewässern. Ferner werden die Gemeindebehörden veranlaht, auch ihrerseits die Arbeiten durch Beauftragung lokalkundiger und sonst mit den einschlagenden Verhältnissen vertrauter Personen als Auskunftspersonen und auch eigene Erteilung von Aufschlüssen tunlichst zu unterstützen. Die mit Ausführung der Arbeiten beauftragten Beamten und ihre Gehilfen sind angewiesen, ihre Tätigkeit auf Privatgrundstücken mit möglichster Schonung des Zu standes der zu betretenden Privatgrundstücke und aller berechtigten Interessen der Be sitzer auszuüben. Soweit wider Erwarten dabei in einzelnen Fällen unvermeidliche Schäden entstehen sollten, sind solche bei der Gemeindebehörde anzumelden, und wird alsdann nach Prüfung des Sachverhalts für alsbaldige Gewährung entsprechender Ver gütung Sorge getragen werden. Sollte die Durchführung der Arbeiten auf dem vorstehend bezeichneten Wege erheb lichen Hindernissen oder Schwierigkeiten begegnen, so bleibt für die betrefsenden Fälle die förmliche Erteilung der Ermächtigung zu Vorarbeiten nach 8 14 des Enteignungs gesetzes vom 24. Juni 1902 Vorbehalten. Gefahr er sich ausseht, wenn er im Vorbeigehen ein paar Hände voll Gras oder Klee mitnimmt, da die niedrigste Strafe des Feld- und Forstdiebstahls bei einem Wert betrage bis mit 50 Psg., zwei Tage Gefängnis beträgt. Der Versuch ist schon strafbar. — Am 10. d. M., abends >/2lI Uhr, ist ein vor dein Restaurant zum Schützenhaus stehendes Fahrrad verdacht- los gestohlen worden. Börnersdorf. Am vergangenen Sonntag fand das diesjährige Sommerfest der hiesigen Schützengilde statt. Eingeleitet wurde es durch einen Umzug vom Gute des vorjährigen Schützenkönigs, des Herrn Schiebel, nach dem oberen Gasthofe. Bald nach 3 Uhr nahm alsdann das Schießen seinen Anfang. Die Königswürde erschoß sich diesmal Herr Gutsbesitzer Mar Kühnel. Ein flotter Ball hielt die Schützen noch geraume Zeit beisammen. — Im Anschluß an das Schützenfest fand am Montag nach einer fünfjährigen Pause wieder einmal ein Schulfest statt, zu dessen Bestreitung über 120 Mark von der Gemeinde mit Hennersbach gesammelt worden war. Nachm. 2 Uhr be wegte sich der Festzug durch das Dorf. An der Wettin- eiche wurde Halt gemacht und eine patriotische Huldigung dargebracht. Nach gemeinsamem KaffeetAnken tummelten sich die Kinder auf dem Festplatze bei Karussell, Vogel schießen, Kletterstange und Spiel. Zum Abendbrot wurden die Kinder und die sehr zahlreich erschienenen Erwachsenen im Saale versammelt, woselbst zunächst Herr Pfarrer Krause eine Ansprache an die Kinder hielt. An die An sprache schloß sich die Geschenkoerteilung an die Kinder. Aus Anlaß der Huldigung war ein Telegramm an Seine Majestät den König abgesandt worden, auf das bereits gegen 6 Uhr das Danktelegramni eintraf. Beschlossen wurde das in allen seinen Einzelheiten schön verlaufene Fest durch einen Lampionzug. Nach Gesang des Liedes „Nun danket alle Gott" trennte man sich vor der Schule. Um unseren Ort auch in weiteren Kreisen bekannt zu machen und um vor ollen Dingen ihn als Sommer frische zu heben, geht man mit dem Plane um, hierselbst Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Anfnahme eines Inserats an bestimmter Stelle «nd an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhnr. - Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde. gebracht werden. Die Kinder müssen zum Impftermine mit rein gewaschenem Körper reinen Kleidern gebracht werden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder, Pflegebefohlene bez. ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder der ihr folgenden Revision entzogen sind, werden mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder entsprechender Haft belegt. Stadtrat Dippoldiswalde, den 11. Juni 1907. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bon verschiedenen Feld- und Wiesenbesitzern sind in der letzten Zeit darüber Klagen laut geworden, daß ihnen von ihren Feldern oder Wiesen Früchte namentlich Klee und Gras, entwendet worden sind. Es dürfte jedoch manchem unbekannt sein, welcher he. cn- (69 12. "er, INd 62 60. to: che nd to: >ay 79. ;o, 50, er- 10, er- )l- »e e: >is HI »1 0. 0. lei er !iz 2- in 1) dem Sturz des Kabinetts Tisza die Kossuthianer erhielten, spricht Bände. Auch aus wirtschaftlichem Gebiete machen sich die Unabhängigkeitsbestrebungen im weitesten Umfange geltend, sodaß die Ausgleichsverhandlungen seit Monaten nicht zum Abschluß gelangten und welche erst wieder mit Ach und Krach in der nächsten Woche ausgenommen werden sollen. Selbst sür den Fall, daß eine Einigung zustande kommt, wird diese nur provisorischen Charakter tragen, in dem eine Frist vereinbart werden soll, nach Ablauf welcher Ungarn selbständiges Zollgebiet wird. Von der wirtschaftlichen zur politischen Trennung wäre dann aber nur ein kleiner Schritt. Tritt man doch jetzt schon mit neuen Forderungen auf, namentlich auf verwaltungs rechtlichem Gebiete, welche Ungarns Selbständigkeit noch weiter erhöhen würden. Schwere Kämpfe werden daher in der Folgezeit nicht ausbleiben, zumal im österreichischen Reichsrate die schärfsten Widersacher der ungarischen Ge lüste über eine ganz bedeutende Majorität verfügen. Würden Ungarn aus einer größeren Selbständigkeit Segen erwachsen, so könnte man diese Bestrebungen sympathisch begrüßen, namentlich wenn man die Gewißheit hätte, daß trotz größerer Autonomie der Bestand der Donaumonarchie nicht erschüttert würde. Aber das gerade Gegen teil ist der Fall. Die Korruption in Ungarn ist ver schiedentlich ganz bedenklich eingerissen und würde noch größere Dimensionen annehmen und der Staat würde von seiner heutigen Höhe binnen kurzem beträchtlich herab sinken, ganz abgesehen davon, daß Ungarn in einer inter nationalen Politik gar keine Rolle spielen könnte. Man treibt jenseits der Leithe ein recht gefährliches Spiel, welches sich eines Tages bitter rächen könnte. WnW Atm der ZtMmMnckn zil HMiDM krottse, ckvll 14. Flllll 19V7, abends 8 Uhr, im Sitzungszimmer des Rathauses. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Ungarn. Vierzig Jahre sind es jetzt, daß Franz Joseph sich die ungarische Königskrone aufs Haupt setzte und in Erinne rung an jenes Ereignis finden jetzt in Budapest große Festlichkeiten statt, zu deren Teilnahme der greise Monarch nach der Hauptstadt des Ungarlandes gekommen ist. Da mals waren schwere Kämpfe vorangcgangen, die zu dem Ausgleich geführt haben, der noch heute die wesentliche Grundlage des Verhältnisses zwischen den beiden Reichs hälften bildet. Aehnlich wie damals ist auch heute die Situation, sodaß man das Jubiläum nur mit recht ge mischten Gefühlen feiern kann. Oesterreich war durch den Krieg mit Preußen geschwächt und Ungarn nutzte die ganze Situation nach Kräften aus, um sich beträchtliche Vorteile zu sichern. Dieselbe Taktik hat man auch von magyarischer Seite gegenüber Oesterreich verfolgt, wobei den Ungarn die verworrene innere Lage Cisleithaniens gar trefflich zu statten kam. Die ungarische Reichshälfte war im Laufe der Jahre mehr und mehr erstarkt, bei den Magyaren war das Selbstgefühl eingekehrt, mit Energie wurden die übrigen Bolksstämme niedergehalten, auch das Deutschtum, obwohl die ganze Kultur Ungarns es diesem zu verdanken hat; durch dieses rücksichtslose Vorgehen warf man sich zum Herrn der Lage auf und so kam ,s, daß man Oesterreich die Bedingungen diktierte. Ein Stein nach dem anderen von dem gemeinsamen Bau bröckelte ab, der Kaiser sah sich genötigt, eine Konzession nach der anderen zu machen, ja die deutsche Armeesprache ist ver schiedentlich beseitigt worden und es fehlt nicht viel, daß man über eine rein ungarische Armee verfügt. Hierauf schien man aber mit Entschiedenheit hinarbeilen zu wollen, um, wenn es einmal zum Aeußersten kommen sollte, einen kräftigen Rückhalt an der Armee zu besitzen. Es steht außer Frage, daß Ungarn auf das Ziel lossteuert, sich vollständig von Oesterreich loszureißen und höchstens wie I früher Schweden und Norwegen durch eine Personalunion verbunden zu sein. Die enorme Mehrheit, welche nach j GraSversteigernng. Die diesjährige Grasnutzung von den Wiesen des Höckendorfer Forstrevieres soll Montag, den 17. Juni 1907, vorm. '/21O Ahr, im Gasthofe zur Beerwalder Mühle in einzelnen Parzellen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Kgl. Forstrevierverwaltung Höckendorf «nd Kgl. Forstrentamt Tharandt. Die „Weiberitz-Zettung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich Oefsentliche Impfungen. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen finden am 14. «nd 15. dss. Mts. im Lss«roß -um ,,6oI6nen Stenn" hier durch den bestellten Jmpfarzt, Herrn vr meck Voigt, hier, statt. Die Impfung der im Jahre 1904 und 1905 geborenen, noch nicht bez. nicht mit Erfolg geimpften und der im Jahre 1906 geborenen Kinder mit Anfangsbuchstaben L—L erfolgt . - ... k>e»sn, 6en 14. 6s. , nsvkmi«sgs S Ukn, dagegen der im Jahre 1906 geborenen Kinder mit Anfangsbuchstaben «-2 kneitan, 6vn 14. ^um 6». Zks., 24 Ukn. Die Wiederimpfung der im Jahre 1895 geborenen Kinder wird 8onnsi»en6, eien IS. ^unl 6«. , navkinittsg« 3 Ukn, vorgenommen werden. , . . _ . . .. Es werden daher die Eltern, Pflegeeltern bez. Vormünder der vorstehend bezelch- neten Kinder, dafern dieselben hier ihren bleibenden Aufenthalt haben, hierdurch ver- anlaßt, diese Kinder zu den oben angegebenen Zeiten dem Jmpfarzte vorzustellen, im Behinderungsfalle durch Krankheit derselben sie unter Vorlegung eines ärztlichen Zeugnisses zu entschuldigen und für den Fall, daß die im Jahre 1894 geborenen . innerhalb der letzten 5 Jahre, die im Jahre 1905 bez. früher geborenen aber bereits die natürlichen Blattern überstanden haben oder mit Erfolg geimpft worden sind, solches zur Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 20 Mark durch ärztliches Zeugnis bez. Impft schein im Termin nachzuweisen. Hiernächst sind ckls lm Fsdr« 1906 dv2. lrükor gsdorovsll Lloäsr 6en 21, ^uni 6». , nsvkm. 3 Ukn, die im Jsdro 1895 ßsdorollvll Lillckor aber Sonnabend, 6en 22 ^uni 6». nsvkm. 3 Ukn, zur Kontrolle über den Erfolg der Impfung dem Jmpfarzt wieder vorzustellen. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten — wie Scharlach, Masern, Diphtheritis, Croup, LvlledKllStSN, Flecktyphus, rosenartige Erkrankungen oder di« natürlichen Pocken — herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine nicht Inserate werden mit 12 Psg., sulche aus unserer Amtshauptmannschast mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 30 bez. 25 Pfg. - Tabellacksche 84 PsgV einmonatlich 42 f f'und komplizierte Inserate Psg Einzelne Nummern W W nnt entsprechendem Aus- 1g Pfg - Alle Postan- ... . schlag. Eingesandt, im LjtzLNÄL Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. 'ALS LV d'Amtsblatt für die Königliche AmtshaWtmannlchast, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zu Dippoldiswalde.