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Wißt Ml Weißtritz Miuiz. Nr. 66 Sonnabend, den 8. Juni 1907. i! , k! l! 73. Zahlgang. Sächsisches. — Zu dem nunmehr vorliegenden Abschluß der Staatseisenbahn-Betriebsrechnung für 1906 bringt das amtliche „Journal" folgende bemerkenswerte Er gänzung: Es darf nicht übersehen werden, bah es sich bei dem Ergebnis um das erste Jahr der Elatsperiode handelt und daß sich das richtige Bild von der Finanzlage der sächsischen Staatseisenbahnen erst gewinnen läßt, wenn man auch das zur laufenden Etatsperiode gehörende Jahr 1907 mit zur Berechnung zieht. Für dieses läßt sich aber schon jetzt überblicken, daß es eine große Anzahl erheb licher Mehrausgaben, namentlich für umfangreiche Be triebsmittelanschaffungen und für im Jahre 1906 noch nicht begonnene Bauten, ferner große Mehraufwendungen aus Anlaß des Anwachsens der Gehälter und Löhne, sowie infolge der Steigerung fast aller Materialpreise mit sich bringen wird und daß infolgedessen recht nennens werte Ueberschreitungen zahlreicher Etatansätze bei den Ausgaben unvermeidlich sein werden. Da keinesfalls an zunehmen ist, daß diese erheblichen Mehrausgaben durch entsprechende Mehreinnahmen einen völligen Ausgleich finden werden, so ist mit Sicherheit zu erwarten, daß der Abschluß für 1907 einen wesentlich geringeren Ueberschuß ergeben wird als 1906 und daß mithin sich auch das Er gebnis der Gesamtetatperiode 1906/1907 nicht so günstig gestalten wird, als dasjenige des ersten Etatsjahres für sich allein. — Generalmajor z. D. Frhr. v. Friesen-Miltitz hat mit Genehmigung des Kaiserl. Kommissars und Militär inspekteurs der freiwilligen Krankenpflege sein Amt als „Landesdelegierter der freiwilligen Krankenpflege im König reich Sachsen" niedergelcgt. — Ein Schornsteinfegergehilfs stürzte in Niederoder witz bei Zittau von einem 43 Meter hohen Fabrikschorn- stein ab. Mit schweren Verletzungen wurde er in das Stadtkrankenhaus übergeführt. — Die in den Nächten der vergangenen Woche auf getretenen Fröste haben im Vogtlande insofern schweren Schaden angerichtet, als die Kartosseln, die bereits auf gegangen waren, abgefroren sind. Das Laub an Lichen, Eschen usw. ist ebenfalls abgefroren. Es herrschten zwei Grad Kälte. Potschappel. Der sozialdemokratische Verein in Pot- schappel hat beschlossen, sein Sommerfest auf der Frohen Schicht ohne Musik abzuhalten, weil der Wirt darauf be steht, keine sozialdemokratischen organisierten Musiker zu be schäftigen, und „es nicht angängig ist, daß Sozialdemokraten die Musik unorganisierter Musiker anhören". Bannewitz. Die Abnahme und Ofenprobe des Ver bandsgaswerkes soll am 15. Juni erfolgen. Am 29. Juni findet dann die Uebernahme des Werkes in Gegen wart der Eemeinderäte der beteiligten Ortschaften, der Be hörden, sowie des Erbauers und der Lieferanten statt. Freiberg. Die Verhandlungen über die Siebenlehner Brandstifter-Affäre nehmen ihren Fortgang. In der 9. Hauptverhandlung des Schwurgerichts am Mitt woch richtete sich die Anklage gegen den Ziegeleiarbeiter Theodor Mar Müller aus Chemnitz wegen Brandstiftung. Der am 21. September 1863 zu Chemnitz geborene An geklagte ist beschuldigt, in der Nacht zum 7. Mai 1906 zu Langhennersdorf einen dem Ziegeleibesitzer Pierig ge hörigen Ziegelbrennofen vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben. Dadurch ist ein Schaden von etwa 1000 Mark entstanden, der aber durch Versicherung gedeckt ist. Durch seinen Aufenthalt in unmittelbarer Nähe des Brandplatzes beim Auskommen des Feuers als auch durch einen Flucht versuch am anderen Tage hat sich Mütter verdächtig ge macht. Die Zeugenaussagen lauteten aber für ihn sehr günstig, sodaß die Geschworenen die Schnldsrage verneinten und Freisprechung erfolgen mußte. Frankenberg. Das Projekt der Errichtung einer zweiten Bürgerschule steht gegenwärtig hier im Mittel punkt des Tagesgespräches. Im Hinblick auf die allge mein befürwortete Erhöhung der Kommunalabgaben macht sich in der Bürgerschaft bereits eine starke Gegnerschaft bemerklich. Eine auf dem Plan der Schaffung eines zweiten Bürgerschulgebäude basierende Ratsvorlage be schäftigte nunmehr zum ersten Male auch das Stadtver ordnetenkollegium in öffentlicher Sitzung. Man rechnet mit einem Bauaufwand von 300000 M , ausschließlich der Kosten sür Inneneinrichtung, und fürchtet, diese Summe ohne Steuerhebung nicht aufzubringen. Infolgedessen zeitigte die Sitzung kein Resultat und soll in 14 Tagen eine abermalige Sitzung stattfinden. Leipzig. Der im vorigen Jahre eingeführte Auto- mobilbetrieb bei der Feuerwehr scheint der Stadt teuer zu werden. Für den seit März 1906 in Betrieb befindlichen Automobiltender, der auf Gummi läuft, mußten bis jetzt allein 3000jM. an Reparaturkosten für den Gummi belag und Gleitschutz bezahlt werden. Da die Gummi räder rauhes Pflaster nicht vertragen können, muß außer dem auch der Fleischerplatz vor der Feuerwehrhauptwache neu gepflastert werden. Leipzig. Vor einigen Tagen wurde im benachbarten Meuselwitz der Schlosser Arthur Leucht aus Lucka unter dem dringenden Verdacht verhaftet, am 17. Dezember v. I. den Raubüberfall auf den Leipziger Geldbrieftrager Rübner verübt zu haben. Die Verhaftung geschah auf Anzeige der Geliebten Leuchts, die ihn der Täterschaft bezichtigte. Jetzt hat sich herausgestellt, daß Leucht zu Unrecht ver dächtigt und ein Opfer der Rachsucht seiner Geliebten ge worden ist. Da auch der Geldbriefträger Rübner in dem Verhafteten, der ihm gegenübergestellt wurde, den Täter nicht zu erkennen vermochte, wurde Leucht gestern aus der Untersuchungshaft entlassen. — Nach einer Mitteilung des neuen Leipziger Tier schutzvereins hat das Tietzsche Warenhaus in Düsseldorf 1000 Buchfinken, garantiert Männchen, mit Drahtbauer „zum Spottpreise" von M. 1,45 für das Stück in öffent lichen Ankündigungen feilgeboten. Die Tiere sollen aus Leipzig stammen, wo sie geradezu als Massenartikel ge handelt würden. Dem Tierschutzverein war es leider nicht möglich, den Verkäufer in Leipzig zu ermitteln. Um aber einen derart verwerflichen Handel für die Zukunft vorzu- Für die uns zuteil gewordenen Beweise der Liebe und Teilnahme während der Krankheit und dem Heimgange unseres lieben Vaters, Schwieger-, Großvaters und Onkels, des Maurers Lari krisüriod Lugust Loire, sagen wir unsern innigsten Dank. Schmiedeberg, Falkenhain, den 5. Juni 1907. 8iv tiektrsnornckon Llntsrvliodvnoo. SerztichM Dank agen wir hierdurch unsern lieben Kindern, Verwandten, Nachbarn und Freunden für ihr liebevolles Gedenken an unserm siilbennvn lUovkreiilslsge sür beglückwünschende Worte und wertvolle Eeschmke, sowie dem werten Gesangverein für den ehrenden Gesang am Hochzeits morgen. Unsere Freude ist unermeßlich, wie auch unser Dank sein salb Höckendorf, am 1. Juni 1907. vorodarck Loearwuoa nebst Frau. Eine einzelne Herrschaft, die im Sommer in Kipsdorf, im Winter in Dresden wohnt, sucht für 15. Juni oder 1. Juli ein ordent liches, fleißiges MU" .WiMchen. Vorzustellen VM» Nuria, Ulpackork. ^pslenssnnalksbui'esu Sssoi-gung u.Vs^srrung. kür Lsuenßs empfiehlt Träger, Zement, Rohrgeweve, Steinzengmaren, °i- Tröge, Rohre imd Klinker- platten, Dachpappe, Teer, Karbolinenm, Drahtnägel, Draht Keorx Nsluisl KÄMT Maurer, Arbeiter anck Dwmsrleule Luekt, LLumsiLtsr kritteL, VLppoläisvaläe. Zahnkünstler, »ennsngssss S8, 1 Etage Meine langjährige, erfolgreiche praktische Tätigkeit auf dem gesamten Gebiet der Zahn technik sichert jedem Zahnleidenden eine fachgemäße schonende Behandlung zu. Ueber- nehme volle Garantie einer tadellosen, halt- und brauchbaren Arbeit. M UZUHM-Ättaie. Ziehung I. Klasse am 12. und 13. Juni. WN" k.osv ö i ^ouis SQkmilll. -MbH « größte Auswahl, aparte Neuheiten, zu HE ganz billigen Preisen, für Kinder schon von VUAVVMUK» 65 Pfg. an. Reparatur und Neubeziehen bonaemolürme, LLZNSL Slratrlrüle! 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