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Dresdner Journal : 05.03.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186803055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-03
- Tag 1868-03-05
-
Monat
1868-03
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 05.03.1868
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Atrausgrbrr: Lioi^I. Llpeäition ck«, vre»6i»r ckollr»«!», vreeäeo, ilerieortr»«»» 8». 7. Amtlicher Theil. Dretde», 29. Februar, Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Srcretär bei der Kreis- direction zu Dresden, Referendar vr. Freiesleben zugleich zum Regierungsassessor zu ernennen. Dresden, 29. Februar. Seine Königliche Majestät haben dem Geheimen Justizrathe Heinrich Bethmann Klemm die Annahme und das Tragen des ihm von Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Schwarzburg- Sondershausen verliehenen Fürstlich Schwarzbura'schen Ehrenkreuzes erster Klasse zu gestatten huldreichst ge ruht. Bekanntmachung, Auf Verwendung der König!. Württcmbergischen Regierung ist in hiesiaen Landen der Vertrieb von Loosen zu der durch Allerhöchste Entschließung Sr. Majestät des Königs von Württemberg vom 27. No vember 1867 genehmigten, vom Münster-Bau-Comite zu Ulm veranstalteten „ Prämiencollecte zur Restauration des Münsters in Ulm " gestattet worden. Dresden, den 28. Februar 1868. Ministerium des Innern. v. Rostitz-Wallwitz. Weiß. Nichtamtlicher Theil. Ueberficht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgrschichte. Dresden: Inhalt des neuesten Bun desgesetzblattes. Vom Landtage. —Berlin: Beschlag nahme des Vermögens des Königs Georg. Hoftrauer. Neichstagseinberuftlng. Hochverrathsanklage. Aus dem Westerwald. Vom Zollbundesrathe. — Kassel: Flugblatt mit Beschlag belegt. — Hamburg: Se natserklärung über die Revision der Verfassung. — München: Hofnachrichten. Kammerverhandlunaen. Frhr. v. Perglas. — Wien: Aali Pascha. Zur kandiotischen Frage. Vom Reichstage. Aus der un garischen Delegation. Orientalische Angeleganheiten. — Paris: Dementis. Zur Affaire Kerv^güen. — Bern: Grenrregulirung. — Brüssel: Das Spiel in Spa«. Zur Affaire Budberg-Meyendorff. — Florenz: Pepoli. General v. Roon. — Rom: Msgr. Bonaparte. — Madrid: Getreideausfuhr- Verbot. Belagerungszustand. — London: Graf Derby. — Stockholm: Kammerverhandlungen. — St. Petersburg: Von der Zollcommission. — Washington: Die Präsideickenanklage. Landtag-Verhandlungen. (Sitzung der Ersten Kammer vom 4. März.) Dresdner Nachrichten. Gerichtsvkrhandlnngrn. (Dresden.) Feuilleton, Tage»kale»der. Inserate, vörsrnnach- richteu. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 4. Marz, Nachmittags. (W. T. B.) Heute haben der englische Gesandte Lord Los tu» und der dänische Gesandte v. Quaade Sr. Ma jestät dem Könige ihre Beglaubigungsschreiben beim Norddeutschen Bunde überreicht. ES heißt, Prinz Adalbert werde nach München gehen, um den Feierlichkeiten bei Beisetzung der Leiche de» König» Ludwig I. anzuwohnen. München, Mittwoch, 4. März. (W.T.B.) Die „Süddeutsche Presse" dementirt dir Nachricht, daß in Augsburg eine Zusammenkunft des baherschen Mini sterpräsidenten Fürsten Hohenlohe «ad des württrm- bergscheu Ministers der anrwurligen Angelegenheiten, Frhr». v. Barnbüler, in Betreff eines Süddeutschen Bunde» stattgesunden habe. Richtig sei nur, daß Frhr. v. Barnbüler und der bayersche Handel»minister v. Schlör dort in Eiseabahnsachen verhandelt haben. Wien, Dienstag, 3. Mürz, Nachmitt. (W.T.B) Der Kaiser wird, der „Oestrrreichschen Eorrespondenz" zufolge, bei den Begrabnißfeirrlichkeiten de» König» Ludwig I. von Bayer» durch den Erzherzog Albrecht vertreten sein. Wir«, Mittwoch, 4. März. (W.T.B.) Die „Wie ner Zeitung" meldet amtlich die Enthebung de» Erz herzog» Leopold von dem Posten al» Generalinspertar der Marinetruppe« und der Flotte, und dir Ernen nung de» Liceadmiral» v. Tegrtthoff zum Comman- dantrn drr Marine. Der „Presse" zufolge hätte der Kaiser vor seiner Abreise von Ofen die Anträge des eikleithanischen Ministeriums über die konfessionellen Fragen genehmigt. Die heutigen Morgenblätter melden, die Pforte sei entschlossen, der Insel Kandia einen christlichen Gou verneur oder Hospodar zu bewilligen. (Vgl. unter „Tagesgeschichte".) Die „Pesther Eorrespondenz" bezeichnet die Ge rüchte über einen bevorstehenden Rücktritt des unga rischen FinanzministrrS als durchaus unbegründet. Brest, Dienstag, 3.März, Nachmittag». (W.^.B.) Au» Mexico überbringt der Dampfer „Saint Lau rent", welcher New-Park am 22. v. M. verlassen hat, folgende Nachrichten: Der Ausstand in Pueatau ist nach einem von den Zuaristen bei Merida erfochtenen Siege niedergeworfen worden. Drr Führer der Rebellen fiel in drr Schlacht. Die Hafenstadt Tampiea, woselbst die Rebellen sich noch behaupten, wird von der mexi» eanischrn Flotte blokirt. Haag, Dien»tag, 3.Marz, Nachmittag». (W.T.B.) Die Regierung hat die Anzeige van dem Tode de» Freiherr« A. v. Bentinck, niederländischen Gesandte» in London, erhalten. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer wurde zunächst die Debatte über die Juterprllatio« Thorbecke fortgesetzt. Der Minister des Innern nahm wiederum das Wort, vertheidigte die Politik der Regierung und gab verschiedene Aufklärungen über das Unterrichtsgesetz. Abg. Heydenryck (Katholik) erklärte, die Kammer dürfe dem Ministerium nicht länger ihr Vertrauen ge währen. — Die Debatte wandte sich darauf zu dem G e - setze, betreffend die Milizen. Der Kriegsminister erklärte, das Contingent der Milizen solle nur im äußersten Nothfalle erhöht werden. Morgen wird die Debatte fortgesetzt. Florenz, Dienstag, 3. März, Abends. (W.T.B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammrr wurde beschlossen, auf Einladung des Syndikus von Venedig eine Deputation zu ernennen, welche den Empfangs feierlichkeiten für die Asche Manin'S beiwohnen soll. Darauf wird die verathung über die Aufhebung deS ZwangSrourse» fortgesetzt. Finzi empfiehlt einen Antrag, nach welchem der Zwangscours aufhören und 300 Millionen Staats papiergeld, in fünf Jahren zu amortisiren, ausgegcben werden sollen. Ein anderer Antrag, von Semenza eingebracht, verlangt allmähliche, gleichmäßige Tilgung der Banknoten. Viacava hält die definitive Auf hebung des Zwangscourses vor Bewilligung der Steuern nicht für thunlich, will aber in Ermangelung anderer wirksamer Auskunftswege eine Zwangsanleihe accep- tiren. In ähnlichem Sinne spricht sich Fualdi aus. Der preußische Kriegsminister General v Roon wirb demnächst hier erwartet. Madrid, Dienstag, 3. März. (W. T. B.) Dir Regierung hat über'einen Theil der Provinz Nrago- »ie« de« velogeru»g»zustaud verhängt. Ja de« be züglichen Deerete wirb anSdrücklich erklärt, daß diese Maßregel lediglich gegen den neuerdings in ungewöh«, lichem Umfange auftrete«den Gchmuggelhandel gerichtet sei. (Vgl. unter „Tagesgeschichte") Kopenhagen, Dienstag, 3. März, Nachmittag«. (W. T. B.) Der EultuSminister, Bischof Kierkegard, hat heilte seine Demisfion eingerricht, de« vernehmen »ach au» Grsundhkit»r«ckstchten. Tagesgeschichte. Dresden, 4. März. Das heute hier eingetroffene (am 29. v. M. in Berlin ausgegebene) 4. Stück des Bundesgesetzblattes des Norddeutschen Bundes, v. I. 1868 enthält: Nr. 63) Bekanntmachung, be treffend die Ernennung von Bevollmächtigten zum Bundesrathe des Norddeutschen Bundes, v. 28. Febr. 1868; Nr. 64) Bekanntmachung, betreffend die Er nennung der Bevollmächtigten zum Bundesrathe des Deutschen Zollvereins, v. 28. Febr. 1868; Nr. 65 u. 66) Anzeigen über die Beglaubigung des k. preuß. außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mini sters bei Sr. Maj. dem Könige von Griechenland, zugleich als solchen des Norddeutschen Bundes, und die Beglaubigung des außerordentlichen Gesandten u. bevollmächtigten Ministers der Vereinigten Staaten von Amerika am kgl. preuß. Hofe in gleicher Eigen schaft beim Norddeutschen Bunde. Dresden, 4. März. Die Erste Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung auf Vorschlag ihrer 3. Depu tation zunächst beschlossen, die Beschwerde des Ritter gutsbesitzers Baumann auf Trebsen, als Schulpatrons zu Nerchau, die Bestellung eines Actors für das dasige Schullehcn und die Ueberweisung gewisser Schulgefälle an die Kirchschulstelle ziL Kannewitz betreffend, auf sich beruhen zu lassen. (Den ausführlichen Bericht geben wir umstehend.) Sodann ist gegen 11 Stimmen be schlossen worden, den Antrag des Abg. Rittner wegen der Geschäftszeit bei den Gcrichtsämtern der Ctaats- regierung zur Kenntnißnahme zu überweisen. (Der ausführliche Bericht hierüber folgt in nächster Nummer.) * verlin, 3. März. Der heutige „St.-A." ver öffentlicht das Gesetz über die dem König Georg von Hannover und dem Herzog Adolph von Nassau gewährten Ausgleich summen, und zugleich eine allerhöchste Verordnung, durch welche das Vermögen König Georgs mit Beschlag belegt wird. Wir geben nachstehend den vollen Inhalt der bezüglichen Actenstücke. Das gedachte Gesetz lautet: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preu ßen rc., verordnen, mit Zustimmung beider Häuser des Land tages der Monarchie, was folgt: Die Bestreitung der an den König Geerg mit 16 Millio neu Thalern und an den Herzog Adolph zu Nassau mit 8,892,110 Thlr. 1 Sar. 6 Pf. gewährten Ausgleichungsummen aus dem durch das Gesetz vom 28. September 1866, betreffend den außer ordentlichen Geldbedarf der Militär- und Marineverwaltung und die Dotirung des Staatsschatzes (Gesetz Samml. S. 607), eröffneten Credit wird auf Grund der Verträge vom 18. und vom 29. September 1867 genehmigt, vorbehältlich der Zustim mung des Landtages zu den im 8 4 des mit dem König Georg abgeschlossenen Vertrages vorgesehenen besonder« Anordnungen und definitiven Vereinbarungen. Urkundlich unter Unsrer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem kvnigl. Jnsiegel. Gegeben Berlin, den 28. Februar 1868. (1-. 8.) Wilhelm. Gr. v. Bismarck-Schönhausen. Frhr. v. d. Heydt. Gr. v Jtzeuplitz. v. Mühler, v. Selchow. Gr. zu Eulen burg. Leonhardt.' Diesem folgt der nachstehende, an des Königs Ma jestät gerichtete Vortrag des Staatsministeri- ums, vom 2. März, die Beschlagnahme d-s Ver mögens König Georg's betreffend: „Als das Staatsministerium die Genehmigung Ew. könig lichen Majestät für das am 29. September v. I. mit dem König Georg V. getroffene Abkommen ehrfurchtsvoll nachsuchte, war es sich wohl bewußt, daß dadurch eine definitive Anerken nung des Prager Friedens und des durch die Ereignisse in Deutschland geschaffenen Zustandes feiten des Königs Georg nicht erlangt war. Dessenungeachtet durfte es die allerhöchste Genehmigung befürworten, weil es in der Natur des Ver- FeuiUeton. Dresden, 4. März. Gestern gab der erblindete Herr Giovanni Vailati aus Mailand im „Hotel de Po- logne" ein Concert und producirte sich als Virtuos auf der Mandoline und auf der Guitarre, Instrumente, die mit ihrer romantischen Schwäche drr musikalischen Mittel als nationale und liebenswürdige bescheidene Vermittler der musikalischen Empfindung, des Gesanges, der Volksmusik jetzt vom Pianoforte fast völlig verdrängt sind, denn auch die Mandoline, welche hauptsächlich nur im Süden heimisch w«r, verschwindet dort mehr und mehr und ist zumal in virtuoser Ausübung zur Selten heit geworden. Drr letzte und ausgezeichnetste Man dolinenvirtuose war Vimercati. Er wußte diesem Jn- trumente vrrhältnißmäßig viel Ton «bzugewinnrn, spielte ogar darauf Violinconcerte von Kreutzer, Rhode rc., er war der Paganini der Mandoline. In den dreißi ger Jahren unternahm er seine letzte Reise und spielte damals höchst reifend bei einer „Don Juan "-Auffüh rung in Berlin die bekannte charakteristische Mandoli- nenbegleitung zum Ständchen. Herrn Vailati'- Spiel ist weniger tonvoll, aber höchst fertig, rein, Präci» und von delikatem, fein behandeltem Klang bis zum äußer sten pi»ni«»imo Tonhauch in den zart verzierenden Fi guren Die Guitarre verträgt noch weniger rin HerauS- treten au- dem engen Kreise ihres häuslichen und po- pulärei^ Wirkens, und bei beiden Instrumenten wird die stete zitternde Tonrepetition, welche das Fortklingen des Tons hrrzustrllen sucht, ermüdend langweilig. Aber' die rapide sichere Fertigkeit, mit welcher Herr Vailati „le ä« Venire« auf einer Saite der Guitarre ausführte, bleibt deshalb nichts weniger verwunderlich, und um so mehr bei der Blindheit des Virtuosen. Das Concert war hauptsächlich von noch jugend ¬ lichen Hörern besucht; sie werden in später« Tagen vielleicht sagen können, daß sie die letzte öffentliche Gui tarre und wohl auch Mandoline gehört haben. B. f Periodische illustrirte Literatur. Die uns vor liegenden Nummern 6—13 des zehnten Jahrgangs der «llgem. illustr. Zeitung „Neber Land und Meer" (Stuttgart, E. Hallberger) enthalten in ihrem novelli stischen Theil Beiträge von Paul Heyse, I. Grosse und F. W. Hackländer. Aus dem übrigen Inhalt heben wir folgende Artikel hervor: „Die Bewohner der west lichen Prärien", „St. Louis", Skizzen von dem gegen wärtig wieder in Amerika weilenden Gerstäcker, „Schil derungen aus Bayern" von Mar Haushofer, die Bio graphien von Sir Moses Montefiore, Justus v. Liebig, Philipp Galen (Dr. Lange), Georgios l. von Griechen land und seiner Gemahlin, des russischen Admirals Grafen Lütke, der Präsidenten des Abgeordnetenhauses im österrrichschen Rcichsrathe, die Bilder von der Welt ausstellung in Paris, „Aus dem Lager von Ehalons", „Suhl und seine Waffenfabrikation", „Das Jmthurneum in Schaffhausen", „Mädcheuerttehung im Mittelatter" u. s. w. In den meisten Artikeln wird vorzugsweise der Zeitgeschichte nach Gebühr Rechnung getragen, namentlich in den Korrespondenzen aus den Haupt städten Deutschlands und den Notizblättern. lieber fünfzig trefflich ausgeführte Holzschnitte illustriren den Teri. — Ebenfalls mannichfaltigen Unterhaltungs- und Belehrunasstoff bieten die in demselben Berlage erschei nenden illustrirten Zeitschriften „Zu Hause" und „Illustrirte Welt". Unter den Mitarbeitern heben wir Gerstäcker, Gustav Nirritz, Bernd v. Guseck, I. Falke hervor. Für den illustrirten Theil dürsten dir Namen von Kaulbach, Herbert König, Kriehuber, Pietsch u. s. w. sprechen. * In Magdeburg hat in mehreren Eoncerten, in welchem auch der Violinvirtuose L. Strauß Enthu siasmus erregte, Frau Wernicke-Bridgeman durch ihre Gesangsleistungen außerordentlichen Beifall gefun den. Sowohl ihre Vorträge von Liedern als Rossini'scher Bravourarien werden in dortigen Blättern durch wärm stes Lob ausgezeichnet. Die Sängerin wird noch in Concerten in Braunschweig, Berlin und Bremen auf- trrteu. * Karl v. Holtet hat aus der großen Zahl seiner Theaterstücke einunddreißig ausgelesen und in sechs Bändchen (Breslau, Verlag von Eduard Trewcndt) herausgegeben. Es versteht sich von selbst, daß „Le nore", „der alte Feldherr", „die Wiener in Berlin" und „Lorbeerbaum und Bettelstab" mit dabei sind. Auch die drastische Posse „Dreiunddreißia Minuten in Grüneberg und das durch Friederike Goßmann neu belebte Lustspiel „Eie schreibt an sich selbst" sind nicht vergessen. Jedem Stücke ist ein kurzes Vorwort bei- gegeben. Zum „Trauerspiel in Berlin" wird z. B. bemerkt, daß die Charakterfigur des Eckenstehers Nante hier zum ersten Male auftrat und erst später durch Beckmann adoptirt und zum typischen Träger des „Ber liner Witzes" wurde. -f Die Ausstellung des Kunstvereins für Böh men wird dieses Jahr am 15. April in Prag eröffnet. Drr letzte Termin für die Beschickung drr Ausstellung, welche am 15. Juni geschlossen wird, ist der 12. April. j Bei drr großen Theilnahme, welche der diesjäh rige Leipziger Carneval gefunden hat, wird rin Album wlllkommrn sein, wrlchrs untrr drm Titrl: „Frstzug des zweiten Leipziger Carnrvals, herau-geaeben von den Künstlern des Zugscomitss", im Comnnsston-- verlag von Ed. Wartig in Leipzig erschienen ist. In tragsverhältnisses lag, die Fortsetzung von Feindseligkeit«» de« einen paciscirendea Theils gegen den andern »«Szufchlie- ßen. Ohne die Voraussetzung eine« durch die Verhandlung von selbst sactisch eirttretenve« Friedensstand«- konnte» die vo» Ew. künigl. Maiestät in so großmüthiger Weise gebotene» Lei stungen weder gewährt, noch angenommen «erde». Eine »»- dere Auffassung des Vertrages darf als unmöglich bezeichnet werden. In dieser Auffassung hat Deutschland und Europa den Abschluß des Vertrages als eine Bürgschaft der Ruhe und des Friedens begrüßt, hat der Landtag der Monarchie seine Zustimmung zu den Vorlagen ertheilt, durch welche der »«»- führung des Vertrags u«d der Verwendung der dazu erforder lichen Geldmittel eine gesetzliche Grundlage Zegeben werden sollte, habe« Ew. königl. Majestät das betreffende Gesetz sanc- tionirt. Der König Georg V. aber hat durch feine Unterschrift die nothwendigen Voraussetzungen und Bedingungen, sowie die eben so vothwendigen Konsequenzen des Vertrags »or ganz Europa anerkannt. Das Staatsministerium sieht sich heute genvthigt, die That- sache zu constatiren, daß diese Voraussetzungen und Bedingun gen von dem andern paciscirenden Theile nicht erfüllt worden sind. Der König Georg hat auch nach dem vollständigen Abschluß des Vertrages und dem diesseits gemachten Anfang zur Aus führung desselben nicht unterlassen, die Feindseligkeiten fortzu fetzen, aus Unterthanen Ew. kgl, Majestät, welche durch seine Agenten angeworben und zum Theil zur Desertion verleitet worden sind, Truppenkörper zu bilden, welche unter der aus gesprochenen Absicht, sie bei nächster günstiger Gelegenheit »» feindlichen Handlungen gegen Preußen b ehuss Losreißung einer Provinz des Staates zu verwenden, militärisch organisirt, mit Offizieren und Unteroffizieren versehen worden sind, und für den künftigen Dienst gegen das eigne Vaterland auf fremden Boden militärisch eingeübt werden. Der dienstliche Veikchi zwischen diesen Truppentheileu und der bei dem König Georg m Hietzing befindlichen Hofdienerschast, die Ertheilung vo» Ordres und die llebersendung von Geldmittel» zur Besoldung der Truppen von dort aus ist amtlich festgestellt worden. Der König Georg selbst hat in öffentlichen, zur Notorietät gelaug ten Aeußerungen sich zu den feindlichen Bestrebungen gegen den preußischen Staat, welche von seiner Dienerschaft ins Werk gesetzt sind, bekannt, zur Fortsetzung derselben aufgemuutert und die Treue von Unterthanen Ew. kgl. Majestät zu erschüt tern versucht. Die Hoffnung, daß der König Georg den Ralhschlagen und Mahnungen befreundeter Höfe zugänglich sein und in eig ner richtiger Würdigung der durch den Vertrag ihm zugefalle- neu Verpflichtung die Feindseligkeiten eiustellen und die ge worbenen Truppen entlassen würde, hat sich nicht verwirklicht. Die Regierung Ew. kgl. Majestät sieht sich daher auf die Mittel angewiesen, welche ihr selbst zustehen, um ihrer Ver antwortlichkeit für die Sicherheit des Staatsgebiet- und di« Ruhe der Bewohner desselben zu genügen. Die gerichtliche Untersuchung gegen die Personen, d«re» dienstlicher und leitender Verkehr mit den Führern der gtge» Preußen geworbenen Truppen constatirl ist, und die Versetzung dieser Personen in den Anklagezustand ist ausgesprochen. Die Gesetze des Landes würden es gestatten, daS gericht liche Verfahren wegen der ans Losreißung einer Provinz des preußischen Staates gerichteten Handlungen auch auf die Perfol» des Königs Georg auszudebnen. Die unmittelbare Folge da von würde die gerichtliche Beschlagnahme des gcsammten Ver mögens desselben sein. Das Staatsministerium glaubt de» erhabenen Gesinnungen Ew. kal. Majestät zu entsprechen, wenn es in Rücksicht auf die frühere Stellung des König- Georg sich enthält, Ew. kgl. Majestät diesen Wea zu empfehlen. Der Verzicht aus gerichtliches Verfahren führt aber zu der Nothwendigkeit, daß auf anderm Wege die reichen Hilfsmittel, welche dem König Georg vom Staate bewilligt sind, für letz ter« so lange unschädlich gemacht werden, bis für das Ver halten des Königs Georg diejenigen Bürgschaften erlangt fei» werden, welche sich nach seinem bisherigen Verfahren alS noth- wendig herausgestellt haben. Der König Georg hat durch seine Handlungen deutlich z» erkennen gegeben, daß er sich als im Kriegszustand gegen Ew kal. Majestät befindlich angesehen wissen wolle. Mit diesem Verhältnis ist es unverträglich, daß ihm von Preußen die Mittel zur Kriegführung gegen Preußen gewährt werden. Das Staatsministerium erachtet sich daher verpflichtet, Ew. kgl. Majestät ehrfurchtsvoll vorzuschlagen, durch einen Act der Gesetzgebung das gesummte Vermögen des Kö nigs Georg V. für die Sicherheit des preußische» Staates, die Abwehr der vorbereiteten Angriffe und für alle Consequenzen der staatsgefährliche« Unternehmungen d iescs Fürsten'und seiner Ageu- ten, sowie für die dem preußischen Staat dadurch verursachten Kosten haftbar zu machen und dasselbe zu diesem Behuf unter Sequester zu stellen, ohne die Rechte des Gesammthauses Braunschweig an der Substanz des fürstlichen Fideicommisses, welche von denen des Kö nigs Georg, als zeitigen Nutznießers, unabhängig sind, zu beeinträchttaen. Die Nothwendigkeit des Actes, welchen das StaatS- ministerium Ew. kgl. Majestät vorfchlägt, wird nicht allei» durch die Pflicht gegen das eigene Land, sondern auch durch die unabweisliche politische Rücksicht auf die Gefahren bedingt, welche jedes feindselige Unternehmen gegen eine» einzelne» flotter, lebendiger Behandlung sind die einzelnen her vorragenden Gruppen des Zugs auf Stein gezeichnet. Und das Ganze dürste wohl geeignet sein, bei allen Theilnehmern die Erinnerung an die froh verlebten Stunden des Carnrvals festzuhalten. Der Preis de- Werkes beträgt 20 Ngr. und (colorirte Ausgabe) 1 Thlr. 10 Ngr. Berichtigung. In der gestrigen lliummer des „Dresdn. Journ." wird von mimisch-plastischen Darstellungen er zählt, welche die berühmte Sophie Schröder zu Leipzig ,m I. 1808 in Begleitung eines Professor Ur. Schäpe gegeben habe. Dies ist, was die Person drr Künstlerin anlanat, rin Jrrthum. Nicht S. Schröder war es, son dern Frau Henriette Händel-Schütz (arb. 1772 »u Döbeln in Sachsen, gest. zu Köslin im 1.1s40), welch« in Begleitung ihres vierten Ehegatten, des Professor Dr. Frdr. Karl Jul. Schütz aus Halle, des Sohnes des ausgezeichneten Philologen Ehr. Gottfr. Schütz, damals auf ihrer Kunstreise durch Deutschland rc. begriffen war und überall durch ihre meist nach berühmten Gemälden gegebenen mimisch-plastischen Darstellungen, namentlich aber durch ihre der bekannten Ladh Hamilton nachae- ahmten Attitüden und Shawldrapirungen allgemeine Bewunderung erregte. Die Beschreibung einer solche» Scene im gestrigen Blatte stimmt vollständig mit Dan überein, was mir der Gatte jener Künstlerin, Hr. Prof. Schütz (auch von diesem hatte sie sich 1830 gerichtlich scheiden lasten) in Halle, in dessen Hause ich tm Jahr« 1836, als ich mich an der dasigen Universität habiü- ren wollte, wohnte, von ihrem damaligen Triumphzu-e durch einen Theil Europa- erzählt hat. Hofrath vr. Grätze. Druckfehler. Im Feuilleton de- gestrigen Blatte lies Sp. 2, Z. 13 v. o.: These» (statt Phase»).
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