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«5. 8t« wp« dimu. »>kr»»«i«» tritt ficürNcü , "Nlir 8t»wl>«I»«dUkr, , ««OO«rit«Ii> ä«> Itorüü. 8llQä«, kost uock -Lkrli-k- 6'rtUr—H«. ^MrUok. 1 ., IL „ Hv-Ktlieb:- id „ K1»»«lL«Km>»w«r»: t „ »srr»Ml»rrtsr: L«» L»uw «l»«r »«»p»1t«L»ll Leit»: 1 kixr. v»t«r ,,Lil>S*»»Qät" äi« 2«il«: Z kkxr. Lrschet»«: VL«U«K, wit Xuii>«bme ü«r 8vu» ooü ^»i«rt»x«, Xk«»<i« für «lei» tolxelläea 1«^. Donnerstag, den 19. März. DreMlerMurml. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 1868. »»feratemm—h«, imm-LN«: I .kiPri^: i-L 8««Rv>rLrr»», DvmoüAAtoLRr üe» Dreiäoer 3oar»«Iir «1>«nä»,.: H. Lxai.»», Lvo»» ko„; VI,ll -I.«jxrix-8»ZoI -kr»L^tLrt «. N.; 4« Voai.»», L«rU»! O»drrv»'»«b« Sueüü., L»r««o, livvor.ru llu»»,; >r«m«v. L 8v»i.»r*»z l, . 8rt»ai>>', 4Laoae«vd»r«»u, Sr^r. L l'uivuv! rnultlürt «ob« Soeüü.; LU»; Xv. 8Loi»u«, kirrt»; L»r»», Svr.r.1»» XL»., (8, kl»o» 6« I» Soor,«); kr»G: k!»!.«,»', Soakü.; Vi«: Xv. Orr»r.r». qera»»rrber: KLoixl. krpsäitioo 6«, Ors^o.r ^oUro»I», l vreiäeo, >l»ri,o>tr»«»« lf« 7. iS Amtlicher Theil. Bekanntmachung. DaS im Jahre 1861 von einem Ungenannten be gründete Beneficium, welches an eine hilfsbedürftige, unbescholtene vaterlose Jungfrau, die den gebildeten Ständen angehört, vorzugsweise an Töchter verstor bener Staatsbeamten, und zwar insbesondere an solche, welche augenleidend sind, nach der Vorschrift des Stifters verliehen werden soll und in den Zinserträg nissen von 5000 Gulden vierprocentiger K. K. Oester- reichischer Staatsschuldscheine besteht, ist gegenwärtig durch Ableben der bisherigen Beneficiatin zur Erle digung gekommen. Das unterzeichnete Ministerium macht daher diese Erledigung hierdurch öffentlich bekannt und fordert alle diejenigen, welche nach den obgedachten stiftungsmäßi gen Bedingungen auf Verleihung des Beneficii An spruch machen zu können glauben, hiermit auf, ihre deßfallsigen Bewerbungsgesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse binnen vier Wochen und läng stens Le« 15. April 1868 bei dem unterzeichneten Ministerium einzureichen. Dresden, am 10. März 1868. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterricht», von Falkenstein. Hausmann. Nekanntmachung desMinlstuiums des Innern, den Vertrieb von Loosen für die vom mitteldeut schen Pferdezuchtvereine beabsichtigte Ausspielung von Ardenner Fohlen betreffend; vom 12. März 1868. Das Ministerium des Innern hat beschlossen, den Vertrieb von Loosen, welche für eine feiten des mittel deutschen PferdezuchtvereinS zu Erfurt beabsichtigte Ausspielung einer Anzahl Ardenner Fohlen ausgegcben werden sollen, innerhalb des Königreichs Sachsen auf die Zeit bis zum 30. August dieses Jahres zu gestatten. Dresden, den 12. März 1868. Ministerium de- Innern. von Kostitz-Wallwitz. Weiß. Nichtamtlicher Theil. Nebersicht. Telegraphische Nachrichten. rü^^cschlchte. Dresden: Inhalt des neuesten Ge- setzblatteE- Aus dem Deputationsberichte über die Wahlgesetzvorlage. — Berlin: Vom Bundesrathe. Die Strafanstalten in Hannover. Oesfcntliche Vor ladung an den Grafen Platen. — Hannover: Broschüren mit Beschlag belegt. — Ratzeburg: Von der Ritter- und Landschaft. — Lübeck: Bür gerschaftssitzung. — München: Hofnachrichten. Kö nigliche Spenden. Nachlaß des Königs Ludwig I. — Darmstadt: Kammerverhandlungen. — Wien: Vom Reichsrathe. Opposition gegen das Discipli- nargesetz. — Triest: Großgriechisches Journal. — Paris: Vom Hofe. Untersuchung in Toulouse. Arbeitseinstellung. Zur Donaufürstenthümerfrage. — Bern: Rrcurs aus dem Juradepartement. — London: Lord Chelmsford. Parlamentsverhand lungen. — Konstantinopel: Ernennungen. Pttvtvzi«l«>chrichtt». (Leipzig. Zwickau. Bischofs werda.) vermischte». Eingesandt»». Gtitisiik «ad voll»wirthschast. Feuilleton. Lagetkaleuder. Inserate vörseunach- richten. Vellage. Dresdner Nachrichten. Etatistik und vollSwlrthschast. Ueberficht der vrlriehlergebniste der Ctaatdeisenhahne« pro Januar 1867. Jnteratr. Telegraphische Nachrichten. Karl»ruhe, Dirn»taz, 17. März, Nachmittag». (W. T. B.) Die „Sarl»ruher Zeitung" sieht fich ver schiedenen ZeitunAvgerüchten gegenüber, nach welchen zwischen den süddeutschen Staaten Verhandlungen über die Bildung eiae» süddeutschen Bunde» im Zuge seien, zu der Erklärung veranlaßt, daß diese Gerüchte voll ständig unbegründet sind. Wien, Mittwoch, 18. Marz. (W. T. B.) Die „Neue freie Presse" schreibt: E» verlautet, der Reich»- kriegSminister und der Minister der ungarischen San» delvertheidigung hätte« sich über die Auslegung der Bestimmungen de» Heerrdgest^el dahin geeinigt, daß alle in den ungarischen Kronlandern rrerutirten Trup pen sueeesstve nach Ungarn verlegt werden und de» ungarischtn Generaleommando in Ofen unterstehen. Dir Befehle zu größern Truppeneouerutrirungen wurde der König erlösten, die Avancement»- und RangSver« hältnistr verblieben gemeinsam und die künftige un garische Landwehr werde „Honvcd" benannt werde«. Pesth, Dienstag, 17. März, Nachmittags. (W. T. B.) Dee „Ungarische Lloyd" meldet: Die Bilanz de» ungarischen St>at»hau»halilrt>t» ist geordnet. Die Grsammtcinnahmen der ungarischen Kronländer betragen 101 Mill. Fl., wovon 56 Mill, an die Reichs kaffe für gemeinsame Angelegenheiten, 15 Mill, für die Verzinsung der Grundentlastung, 30 Mill, für die innere Verwaltung erforderlich sind. Im Extraordi- narium sind für Eisenbahn- und Canalbauten 24 Mill, gefordert, 10 Mill, weniger als im Voranschläge, welche mithin als Ueberschuß für das nächste Jahr verwend bar bleiben. Pari», Dirnttag, 17. März, «beud». (W.T.B.) I« der heutige« Sitzung de» gesetzgebenden Körper» wurde die Debatte über da» vereiu-grsetz fortgesetzt. Das Amendement des Deputirten Tillancourt, wel ches Versammlungen zur Vorberathung der Wahlen der Generalräthe in den Bezirken unbedingt gestattet wissen will, wurde mit 160 gegen 60 Stimmen ver worfen. Artikel 8 wurde, nachdem seine nochmalige Verweisung an die Commission abgelehnt worden war, angenommen und schließlich Artikel 9, dem Anträge der Commission gemäß, an dieselbe zurückverwiesen. Brüssel, DieuStag, 17. März, Abend». (W. T. B.) Die Repräsentantenkammer genehmigte heute mit 57 gegen 12 Stimmen (eine Stimmenthaltung) da» KriegSbudget im Betrage von 36,841,899 Frc». Tagesgeschichte. Dresden, 18. März. Von dem Gesetz- u. Ver ordnungsblatte für das Königreich Sachsen ist das 4. und 5. Stück vom Jahre 1868 erschienen. Das 4. Stück enthält: Sir. 22) Bekanntmachung vom 15. Februar 1868, die für Einquartierungen an die Communen zu gewährenden Vergütungen brtr., nebst zwei Servistarifen für das Srlbstmirther-, resp. dauernde Quartier und für das vorübergehende (Cantonnements- und Marsch-) Quartier, sowie für das Garnisonquar tier der Mannschaften vom Feldwebel abwärts, und einem alphabetischen Verzeichnisse der Städte des Nord deutschen Bundes mit Angabe der Länder resp. Pro ¬ vinzen und der Servisklassen; Nr. 23) Verordnung vom 3. Februar 1868, die Prüfuugsbehörde für die Führuna von Dampfschiffen betr.; Nr. 24) Decret we gen Bestätigung der Statuten des Spar- und Vor- schnßvereins zu Taucha, vom 4. Febr. 1868; Nr. 25) deSgl. wegen Bestätigung der Hypothekentilgungskasse zu Dresden, vom 6. Februar 18v8; Nr. 26) Bekannt machung wegen Berichtigung einiger Citate im Gesetze vom 1. December 1864, die Ausübung der Jagd betr., vom 7. Februar 1868; Nr. 27) Verordnung vom 8. Februar 1868, das Medicinalgewicht betr.; Nr. 28) Bekanntmachung vom 10. Februar 1868, die dem Vor- schußverein für die Stadt Treuen und Umgegend be willigte Stempclbefreiung betr.; Nr. 29) Verordnung vom 14. Februar 1868, die Anlage einer Zweigbahn der Albcrtsbahn nach dem „Sraen-Gottes-Schachtr" in Kleinnaundorfer Flur betr.; Nr. 30) Decret wegen Bestätigung eines Nachtrags zu der Sparkasscnordnuna der Stadt Geringswalde, v. 10. Febr. 1868; Nr. 31) Decret wegen Bestätigung der Statuten der Kohlen- actiengesellschaft „Fortuna" zu Hinterneudörfel bei Zwickau, vom 21. Februar 1868; Nr. 32) Decret wegen Bestätiauna der Statuten des Spar- und Vor schußvereins für Forchheim u. Umgegend, v. 22. Febr. 1868; Nr. 33) Decret wegen Bestätigung des Regu lativs fiir die Sparkasse zu Appersdorf, v. 26. Febr. 1868; Nr. 34) Bekanntmachung vom 2. März 1868, die Zurückziehung der Concession der Hamburg-Bremer Ftuerversicherunasgesellschaft betr. (abgedruckt in Nr. 57 d. Bl.). Tas o. Stück enthält: Nr. 35) Gesetz vom 10. März 1868, die weitere Abänderung und Ergän zung der Gewerbe- und Personalsteuer betreffend, und Nr 36) Ausführungsverordnung hierzu vom gleichen Datum (beide abgedruckt in Nr. 61 d. Bl.); Nr. 37) Verordnung vom 7. März 1868, die Verlautbarung der kaufmännischen Concurse im Handelsregister betr.; Nr. 38) Bekanntmachung vom 6. Mär» 1868, den Ausschluß einiger Hamburgschen Gebietstheilc an den Zollverein brtr. (abgedruckt in Nr. 59 d. Bl.); Nr. 39) Decret wegen Bestätigung des ersten Nachtrags zu der Ordnung für den Knappschastsverband auf den Wer ken des „erzgebirgschcn Steinkohlenactienvereins", vom 4. März 1868: Nr. 40) Bekanntmachung v. 9. Marz 1868, die Aufhebung der wegen der Rinderpest in Schlesien erlassenen Einfuhrverbote betr. (abgedruckt in Nr. 60 d. Bl.); Nr. 41) Decret wegen Bestätigung der Statuten der zweiten Witwenbegräbnißkasse zu An- uaberg, vom 28. Januar 1868. Dre»de«, 18. März. Der Bericht der ersten Depu tatton der Zweiten Kammer (Ref. Abg. Sachße) über die Regierungsvorlagen, betreffend das neue Wahlge setz und die damit zusammenhängenden Abänderungen der Verfaffungsurkunde, weist in seinem Eingänge darauf hin, daß die Entstehungsursachc der Vorlagen in dem Wahlgesetze für den Reichstag des Norddeutschen Bun des zu suchen sei, infolge dessen die Landcsvertretung in der ständischen Schnft vom 10. Januar 1867 an die Staatsregierunz den Antrag auf eine den Zeitver hältnissen entsprechende Reform des Wahlgesetzes, wo durch die erforderliche Uebereinstimmung mit dem Reichs- Wahlgesetz herbeigefübrt werde, gestellt habe. Derselbe verbreitet sich hieraus über den Ursprung dieses Reichs tagswahlgesetzes selbst und spricht sodann die Meinung aus, dasi durch dieses GesctzNiemand befriedigt worden sei, selbst nicht die fortschrittlichsten Kreise, und daß min destens die Versagung der Diäten allenthalben ange stoßen habe, durch die ein Census hergestellt werde, der jeden andern in den Schatten stelle, daß aber das selbe unter den verschiedenartigsten Einflüssen und ins besondere unter der gestellten Perspective, daß der Norddeutsche Bund sonst ins Chaos falle, dennoch an genommen worden sei. — Anlangend die Anträge des Berichts, so ertheilen dieselben in der Haupt sache der Regierungsvorlage ihre Zustimmung, geneh migen insbesondere die Einführung directer Wahlen und die Aufhebung des Bezirkszwanges, em pfehlen aber überdies selbstständig folgende Modifi- cattonen: FeuMeton. DreSde«, 18. März. Das gestrige sechste und letzte Abonnementconcert der k. sächs. musikalischen Kapelle brachte eine hier noch nicht gehörte C-sur- Symphonie von I. Haydn, Becthovrn's 4-äur-Sym phonie, K. M. v. Weber's charakteristische, dämonisch gefärbte Ouvertüre zum „Beherrscher der Geister" und die Ouvertüre zu den „Äbenceraarn" von L. Cheru bini. Dies prächtig stolze Musikstück eröffnete daS Programm. Es sei daran nur beiläufig die Hinwei sung geknüpft: wie meisterhaft Cherubini in seinen Ouvertüren große Spannung zu erregen — wie hier in der Introduktion — und auch zu befriedigen ver steht: wie er allen seinen Gedanken — auch wenn sie an sich nicht bedeutend und kühl sind — eine vornehme Physiognomie und ein inneres geistiges Leben zu geben «nß: wie er im orchestralen Ausdruck eine musterhaft deutliche und erkennbare Gliederung, eine scharf gezeich nete Architektur des Aufbaues festhält, so daß selbst der größte Toneffect nicht massenhaft und in materieller Wirkung »usammenfällt. Handws Symphonie aehört nicht zu seinen größern und bedeutenden» und erinnert mehr al- andere an die Zeit de» Puder» und deS Zopfes, aber wahrlich in liebenswürdigster Weise, denn daS heitere. getsteSfrtsche Werk trägt nicht minder den riarnthümlichen Stempel leine» Gentu». DaS einfache Allcaretto entfaltet eine so gemüthliche, ruhig und vergnüglich beschauliche Be haglichkeit, wie sie nur je unter einer Perrükr bürger lich behäbig und stattlich dahinwandeln konnte. Ein in dieser Weise so charaktcnüische» Musikstück — in gleicher Wahrheit und Unmittelbarkeit — zu schaffen, wäre für unsre Gegenwart natürlich eine Unmöglichkeit. Der schönste Satz ater, originell in Erfindung und Durchführung, von Laune und Leben erfüllt, ist das Finale. Es gab auch der Symphonie ihren besonder« Beinamen; dieser ist „lonr," — von dem Hauptmotiv des Finale, dem sogenannten Bärentanz mit Brummbaß. Das Concert wurde beschlossen mit der X-äur- Symphonie, dieser wunderbar gewaltigen Tondithyrambe eines höchsten Genius. Die Ausführungen der Kapelle unter Leitung des Herrn Hofkavellmeisters I. Rietz wann vollendet durch Präcision, Klarheit, künstlerische Auffassung, durch fein geistiges und charakteristisches Colorit und Schwung des Vortrags. Eine wahrhafte und unübertreffliche Meisterleistuna, wie sie in so herrlichem Gelingen auch den besten Kräften nur selten vergönnt ist, war das mit Begeisterung gespielte Schlußwerk: auch die Hörer begeisternd und erhebend und so die Symphonieconcerte dieser Saison in schönster Weise abschließend. C. Banck. Dretdr«. JmKunstvereinslocale auf der Brühl'- schen Terrasse sind gegenwärtig zwei beachtenSwerthc Werke ausgestellt, eine Landschaft von Franz-Dreber und ein Figurenbild, betitelt „das Ende des Glücks ritters", von Henneberg. Was daS zuerst genannte Werk betrifft, so ist der Schöpfer desselben, Franz- Dreber, aus der Schule Ludwig Richter'- hervorge- gangen und lebt seit Jahren in Rom, gesucht und ge schätzt als einer der besten Landschaftsmaler unsrer Zett; bekannter dort, als selbst in seinem sächsischen Pater- lande, wohin, bi- auf das gegenwärtig ausgestellte Bild, keine seiner spätrrn Arvetten «kehr gelangt ist. Dreber steht innerhalb der idealen Richtung der Land- schaftsmalerei, welche, von den Poussin» ausgebildet, da« Hauptgewicht auf die Form, wir auf das Element der Komposition legt. Ohne in die Kälte, in die con- venttoncll grneralisirende Manier zu verfallen, welche die Bilder minder begabter Künstler dieser Richtung häufig so ungenießbar machen, hat Dreber die volle Wärme der Naturwahrheit sich gerettet, indem er, an Studien reich wie wenig seiner Kunstgenossen, sich in allen Einzelheiten an die Natur hält, und, obgleich diese wiederum dem Gedanken unterordnend, doch da rüber den Localcharakter italienischer Gegenden nicht verliert. Das ausgestellte Bild zeugt davon. Es ist keine bestimmte Oertlichkeit des römischen Gebirges und das Ganze jedenfalls nur mit Hilfe von Localstudien er dichtet; aber diese Landschaftsdichtung athmct doch die ganze eigenthümlichr Poesie der Apenninen, und das Bild ist rin ebenso wahres als schönes Charakterbild des Südens. Das Bild führt den Beschauer mitten in die Gebirgswelt hinein, in eine weite mannichfach gegliederte Thalsenkung. Im Mittelgründe erhebt sich ein Berg, dessen Gipfel, von einem Städtchen malerisch gekrönt, die kühn geschwungenen Linien steil abfallender Gebirgszüge überragen. Das üppige Grün, das unten im quelldurchrauschten Thale Alles lustig überwuchert, erstirbt schnell nach oben, den wolkrnverschleierten Fels hörnern zu, in denen die Gebirgsnatur in aller Rauh heit und Spröde sich geltend macht. Man wird finden, daß daS Bild in malerischer Beziehung noch frischer, wir kungsvoller behandelt, daß die Gründe noch kräftiger von einander abgesetzt sein könnten; immerhin aber wird man, je länger man das Bild ansieht, jemehr dir Wirkung eines groß anarschauten mächtigen Ganzen erhalten. Bei der treufletßrgsten Ausführung des reichen Details sind alle einzelnen Motive organisch verarbeitet. Neben der schön gezeichneten Vegetation zeigt besonders die Erdbildung einen überaus feinen Natursinn. DaS Bild, von Franz- Drrber, welche- sich in der hiesigen Galerie befindet, hält, so viel Verdienstliche- dasselbe hat, doch keinen 1) Theilnahme deS bäuerlichen Grundbesitzes über 3000 Steuereinheiten an der Vertretung in der Ersten Kammer, sowohl durch freie Wahl, als durch Ernen- nuna von der Krone; 2) Verstärkung der Ersten Kammer durch drei von der Krone zu ernennende Mitglieder der Handels- u. Gewerbekammern; 3) Einführung einer sechsjährigen Wahlperiode und zweijährigen Landtagsturnus an Stelle der bisherigen neunjährigen, bezüglich dreijährigen Zeit; 4) Aufhebung der Verbindlichkeit zu Abgeordneten gewählter öffentlicher Beamten, bei ihrer Dienstbehörde um Urlaub nachzusuchen und die Kosten ihrer Stell vertretung zu übertragen; 5) Herabsetzung des Census für die Stimmberech tigung von jetzt 2 Thlr. auf 1 Thlr. — Eine Mi norität will jedoch eine Theilung in zwei Wahlkör per, von denen der eine ohne allen Census zu wählen haben soll, der andere aber für die Stimmberechtigung 10 Thlr. in Städten und 20 Thlr. auf dem platten Lande fordert, für beide Wahlkörper aber ein Census für die Wählbarkeit von 10 Thlr. erheischt wird, wo nach also, da die Trennung von Stadt und Land auf recht erhalten bleibt, vier Wahlkörper zu wählen ha ben. Ueberdirs will eine andere Minorität Stadt und Land in einen Wahlkörper vereinigt sehen. 6) Im künftigen Wahlverfahren soll schon beim ersten Wahlgange die relative Stimmenmehrheit nach dem Votum der Majorität gelten, so daß die zweite engere Wahl überhaupt in Wegfall kommt. Im Uebrigen soll dies Wahlgesetz auch für die Erste Kammer sofort in Wirksamkeit treten, so daß die rittrrschaftlichen Mitglieder auszuscheiden haben und alsbald eine Neuwahl bezüglich Ernennung durch die Krone einzutreten hat. Berlin, 17. März. (B. Bl.) Der Ausschuß des Bundesrathes für Handel und Verkehr trat heute Vormittag zu einer Sitzung zusammen, um die EnquSte über das Hypothekenbankwesen fortzusetzen. Der Aus schuß für Zoll- und Steuerwesen hielt heute Mittag eine Sitzung ab, um über Eingaben, betreffend die Entschädigung wegen des Zollanschlusses, sowie über den Wechsel-, Zeitungs- und Kalenderstempel zu be- rathen. — Die Strafanstalten in Hannover, welche dort früher unter der Justizverwaltung standen, sind nach dec» in Preußen geltenden Normen jetzt an das Ministerium des Innern übergegangen. Um nun dieselben allmählich mit den in den altlandischen Pro vinzen bestehenden Strafanstalten in Gleichförmigkeit zu bringen, ist bestimmt, daß die Directorrn, Inspek toren und Hausverwalter der erstern die hervorragend sten unter letzter» Anstalten, namentlich die zu Köln, Rawicz und Sonnenburg besuchen sollen, um sich mit ihren Einrichtungen an Ort und Stelle genau bekannt zu machen. — Die „N. Pr. Ztg." schreibt: „Ein Hamburger Blatt enthält die Nachricht, daß dem Staatsrath Francke, dem bekannten Beamten des Erbprinzen von Augusten burg, als Ersatz einer ihm von der vormaligen Statt halterschaft in Schleswig-Holstein ausgesetzten Pension, jetzt prcußischerscits ein Wartegcld von 3000 Thlr. ausgesetzt worden sei. Obwohl einer solchen Lösung vermuthlich durch die neuliche Reclame der „Nattonal- Zeitung" für Hrn. Francke der Boden bereitet werden sollte, so haben wir doch Grund zu bezweifeln, daß die Sache schon so weit gediehen sei, wie dort angenom men wird." — Die öffentliche Vorladung an den Grafen Platen lautet: „In der Untersuchungssache wider den Hauptmann v. Dü ring und Genoffen ist durch Beschlug des Anklagesenates des k. »ammergerichtS vom 28. Februar 1868 der ehemalige Mini ster der auswärtigen Angelegenheiten des früher» Königs Georg von Hannover, der Graf Adolph v. Platen-Hallermund, wegen Hochverrathes in den Anklagestand »ersetzt und auf Grund der 8Z 1 Nr. 2, 61 Nr. 3, 63, 64 und 66 des preußischen Straf gesetzbuches angeklagt worden: in den Jahren 1867—1868 im Auslande al» k. preußischer Unterthan die Losreißung der k. preußischen Provinz Han nover von dem Gebiete des preußischen Staates mit Andern Vergleich mit dem eben geschilderten aus. Jene- zeigt den werdenden Künstler, dieses den Meister. Ein ebenfalls durch originelle Idee wie geschickte Ausführung fesselndes Gemälde ist „das Ende des Glücksritters" von Henneberg. Der Künstler, auS Braunschweig gebürtig, gegenwärtig in Berlin lebend, hat seine Studien in PanS gemacht. Das Werk, durch welches er zuerst die Aufmerksamkeit auf sich zog, war eine Darstellung des „wilden Jäaers" nach Burger's bekannter Ballade. Das Original ist leider nicht nach Deutschland gekommen, nur einer kleinern Wiederholung begegneten wir auf der Münchner Ausstellung von 1858. Verschiedene minder hervorragende Arbeiten liegen zwi schen diesem und seinem jetzt hier ausgestellten Bilde, zwei Bilder, welche sich in dem Wildphantastischen deS Vorwurfs begegnen, ein Element, das demnach des Künstlers eigentliches Fahrwasser zu sein scheint. Ueber einen schmalen, schwankenden Steg, der zu einer stolz sich aufthürmendcn Burg führt, jagt hoch zu Pferd über die Leiche eines blühenden Weibes hinweg der Glücks ritter, mit dem Tode um die Wette reitend, der Glücks göttin nach. Eine funkelnd^ Krone in der Rechten, während die Linke Goldstücke streut, schwebt die Göttin, ruf rollender Glaskugel stehend, im Glanze der ver lockendsten Schönheit vor ihm her. Blind seinem sichern Verderben entgegen, stürmt auf dem immer schmäler werdenden Pfade der Ritter dem Phantome nach. Da» aut gemalte Bild hat in der Conceptton etwa» an die Todtenbilder Holbrin'S Erinnernde». Auch die Cha rakteristik der lebendig bewegten Figuren, de» uneriätt lich der Erde Lust nachstürmenden Rout'» aus dem Un- glü^eldirr, der Falb«, wie de» grausigen, seine strup pige, schwarze Mähre parirenden Kne^nmanncs, mit der rothen Fahne, die er als Siege»zeich«n zu enffaltrn stch anschickt, »st recht glücklich. Richt minder ist da