Suche löschen...
Dresdner Journal : 10.03.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186803100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-03
- Tag 1868-03-10
-
Monat
1868-03
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 10.03.1868
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
O 58. Dienstag, den 1«. März. 1868. k» Loröd. Lauck«: Lillr«lo«K»ou»en>: » ,, »» „ tb « ^lkrtiok: srdlr. shMrli-k- 1 „ ItooMliek:— „ , 1'KIr. 8t«wp«Iz«bUdr, »u»»«rk»ld a«» Kordd. Lund«» kost- uod St«wpelsu»ckl«^tlioru. Slbomirmeut-vrOO: l»Lr««»—a trittjltdrNcl» rnseratrnprrts»: kiir d«o 8»on» «in«r »«»psltsns« 2«il« r l Kxr. votsr „LU>x«»»»dt" di« 2«U«: S Kxr. Erscheinen: H^Uck, mit X»,n»km« ü»r Koon- und kelortux«, Xd«nd« kür de« solxende« DresdnerMmml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Inseraienannahmt auswLrt»: L«jx»i^: k«. Luuuvirurr»», <ow»i««!o»>r - de» Dresdner douru»Is; edend«,.: 8. Lxoi.«», Lvo», kour; L»inbnrx N.rUu- Vi«o - L,ip«i? - L»»«I - Lran^eart ». U: Hn„» „»l» M Voal.i», L«rlt»! O»oriv»'»ot>« Lueyk., öure»u, Nvool-r« 80»»«: Lr«m«u: L. 8c»l.o»r»r Lr««I»u:L,. 8^L»oru', Xnoooe«udur«»u, .1»,«» L l'uuvuo; Lrmlirkart u.il.: ^Lioiu'iek« üo«I»I».; Ltiu: X«. Lto»»e». Luri«: 8uvu», L-urrrr«, 8vl.r.i«, L6o.» (8, kiue« 6« I» Lour»«); Lr»^: k». L»»r.ro»', vuekv.; Visu: Xl.. O»e»r.i«. Herausgeber: KLnigl. Lrpoditio« des Dr„du«r ^oaraul^ Ore,den, 8»rien»tr»,,« Ko. 7. „ — — p,. -i Amtlicher Theil. Dre»de«, 9. März. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, den Leutnant vonCriegern des 8. Infanterie-Regiments Nr. 107 zum Oberleutnant . zu ernennen. Nichtamtlicher Theil, vebersicht. Telegraphische Nachrichten. TagrSgeschichte. Dresden: Vom Landtage. — Ber lin: Vom Bundesrathe. Zusammensetzung der Aus schüsse des Zollbundrsraths. Prinz Napoleon. Kriegs- ministrr v. Roon. — Hannover: Hochverraths- proccß. Beschlagnahme. — Frankfurt a. M.: Postalisches. Von der Handelskammer. — Flens burg: Verurteilung. — München: Hofnachrichten. Ordensverleihungen.—Stuttgart: Zollparlamrnts- wahlen. Dementi. — Darmstadt: In Sachen der Zollparlamentswahlcn. — Wien: Hofnachrichten. Diplomatisches. Vorschuß an Galizien. Von den Delegationen. — Pesth: Abreise des Kaisers. De- mokratenclub aufgelöst. In Sachen Böszörmenyi's. — Agram: Gemeinderachswahlen.— Paris: Aus dem gesetzgebenden Körper. Italienische Geld- und Ordenssendungen. Neuer Akademiker. Die Ueberreste Manin's. — Brüssel«. Haag: Kammerverhdlgn.— Florenz: Tagesbericht. — Mailand: General v. Roon. — Rom: Verkehrsrrleichterungen. — Madrid: Aus dem Senat und der Deputirten- kammer. — Kopenhagen: Aus dem Volksthing. Luudtagsverhandlungen. (Sitzungen der Ersten u. Zwrr- tm Kammer vom 9. März.) Telegraphische Nachrichten. Lübeck, Montag, v. Mär;. (W. T. B.) Die hie» sigr „Eisenbahnzritung" schreibt: Morgen beginnt in Schwerin die Lommisfioubberathuna in Betreff de« Anschlusse» der beiden Grohherzogthümer Mecklenburg und Lübeck» an den deutschen Zollverein. Vorsitzender der Commission ist der Provinzialsteuerdirertor Gröben au» Stettin; außerdem besteht die Commission au» 1 bayrrschrn, 1 sächsischen, 2 mecklenburgschea und 1 Lübecker Lommiffor. Pari», Sonntag, 8. Marz, Abend». (W. T. B.) Die „Fraure" meldet, daß die luxrmburAer Eiseu- bahuangelegruheit einer befriedigenden Losung rat- gtgeuarhe, da dir Ofibahagesrllschaft eine veneralder« sammlung brrnfen habe, welche über eine Berlingeruag de» gegenwärtigen Vertrage» mit der luxemburger Wilhelmßbahn auf weitere 50 Jahre berathen solle. Die Journale „Liberty", „Avenir national", „Journal de« Tvbots" und „Revue de» deux Monde»" haben den Vicomte Kerv^guen aufgefordrrt, die Do kumente, durch welche die Zeitungen wegen der gegen sie erhobenen Anschuldigungen gerechtfertigt werde», zu veröffentlichen, Widrigenfall» sie bei dem gesetzgeben den Körper am nächsten Donnerstage die Ermächtigung nachsuchrn werden, Kerv^gucn wegen seiner Angaben vor Gericht verfolgen zu dürfen. Florenz, Sonntag, 8. März, Vormittag». (W. T. B.) In der Angelegenheit, betreffend dir livorue- fischen Obligationen, hat da» Ministerium den Be scheid ergehen lassen, daß die Zahlung der Zinsen der selben in Silber ohne eia vorher hierüber rrgaugroe» richterliche» Erkenntniß nicht geboten sei. New-Pork, 28. Februar. (W. T. B.) Die Ce- natSrommission zu Prüfung der Präsideulenanklage besteht au» 5 Republikanern und einem Demokraten. Im Repräsentantenhause wurden die Anklagrartikrl durch eine Commission von 6 Republikanern und eine» Demokraten entworfen. An- Mexiko vom lv. Februar wird gemeldet: Ein Mordanschlag gegen den Präsidenten Juare; ist entdeckt worden. Die Regierung hat die Ansprüche der englischen uad spanischen Staattgläubiger aner kannt und beginnt mit der Schuldentilgung. Feuilleton. K. Hostheater. Sonnabend, den 7. März, gastirte Hr. Ludwig im Lustspiel vonG. zu Puttlitz: „Spielt nicht mit dem Feuer" in der Rolle des Gottfried Huber und mit weit günstigerm Eindruck seines Ta lents, als in der Partie des Mortimer. Die Be handlung seines angenehmen Organs zeigte sich viel gewandter im Konversationston, als in gebundener Rede, seine Sprache löblich rein und dialcctfrri, sein Vortrag war verständig und bekundete übrigens vor wiegende Neigung zu ernster Auffassung. Der junge Seemann wurde von ihm, wenn auch nicht in hervor ragend fertiger Ausführung, so doch recht anerkennens- werth gegeben: treuherzig, warm und offen und auch mit der vorschriftsmäßigen Unbeholfenheit und Sim- Plicität. Die gute Gesammtausführung ist bekannt. Vor nehmlich die — mit Ausnahme Alice's vielredenden — Damen zeichnen sich darin aus: an der Spitze There- sens Tante mit ihrem wohlgrzüchtrten Töchterchen — Frl. Allram und Frl. Wolff, die reizbare The rese — Frl. Langenhaun, Alice — Frl. Gutnand. Die Vorstellung wurde mit der Alpenscenr: „DaS Ver sprechen Hinterem Herd" beschlossen. E. B. Dre»de», Sonnabend den 7. März beschlossen die Herren Eoncertmeister Lauterbach, Hüllweck, Gö- ring und Grützmacher den »weiten Eyklus ihrer Soirsen für Kammermusik in dieser Saison. Das Pro grannn enthielt (unter Mitwirkung des Herrn Mehl- dose) Mozart'» 6-s«r Quintett, dessen erster Satz be sonders durch seine meisterhafte Durchführung hervor- ragt, rin ^-moll-Quartett op. 41 von R. Schumann, Tagesgeschichte. Lretdeu, 9. März. Die Erste Kammer hat sich heute mit den in den Beschlüssen beider Kammern be züglich des Berggesetzentwurfes bestehenden Differenzen beschäftigt, die zum größten Theile durch Beitritt zu den Beschlüssen der jenseitigen Kammer erledigt worden sind (vgl. umstehend), wahrend bezüglich der unerledigt gebliebenen nunmehr das Verrinigungsverfahren ein zutreten hat. — Die Zweite Kammer erledigte zu nächst einen Deputationsbericht, Anträge über die Pen sionen emeritirter Lehrer betreffend (siehe umstehend), und nahm dann einen Bericht der Finanzdeputation, die landwirthschaftliche Akademie in Tharand betreffend, in Berathung. Die Deputation hat bezüglich dieses Gegenstandes vorgeschlagen, folgende Anträge an die Staatsrrgierung zu riHten: I) die landwirthschaftliche Abtheilung der Akademie Tharand sobald als thunlick auszuheben; 2) das zu genannter Anstalt gehörende Folgengut sobald, als dies zweckmäßigcrweise geschehen kann, zu verkaufen; 3) die durch diese Maßregeln frei werdenden Gehalte und Kapitalien als Ersparnisse im Rechenschaftsberichte über den Etat des k. Finanzministeriums seiner Zeit zur Er scheinung zu bringen; 4) für die-demnüchstlge Herbeiziehung und Beschaffung der für den Höbern landwirthschaftliche» Unterricht an der Universität Leipzig etwa noch mangelnden Lehrkräfte und Lehrmittel besorgt zu sein: 5) die landwirthschaftliche Abtheilung an der Gewerbschule Chemnitz anszuheben, dafür aber eine Schule Hr Land- wirthschaft im Anschluß an eine zu begründende Realschule in einer Mittelstadt, die in einem vorwiegend ackerbau treibenden Landestheile gelegen ist, zu errichten; ü) die in Tharand frei werbenden Sammlungen der Univer sität Leipzig, soweit dieselben daselbst jedoch schon vor handen, der neu zu errichtenden landwirthschastlichen Schule zu überweisen. 7) zu Erreichung des im Anträge unter 4 enthaltenen Zweckes für diese Finanzperiode jährlich eine Summe bis zu 3000 Thlr. für Gehalte und eine bis zu 4000 Thlr. zu Be schaffung von den zunächst nöthigen Lehrmitteln an der Universität Leipzig zu verwenden; 8) den zur Gewerbschule zu Chemnitz gehörende« Versuchs- zarten bei sich darbietender Gelegenheit zu verkaufen und das dadurch gewonnene Capital zur Errichtung der zu gründende« Landwirthschaftsschule mit zu benutzen; endlich v) durch die gefaßten Beschlüsse die Petition des landwirth- schaftlicheu Kreisvereins zu Leipzig als erledigt erklären. Äbg. Sachße stellte bei Beginn der Debatte den Antrag, die Petition als auf Grnnd 8 83 der Land tagsordnung unzulässig auf sich beruhen zu lassen. Nach einer eingehenden Debatte, an welcher sich Prä sident Haberkorn, Vicepräsident Oehmichen, Secretär vr. Loth, der Referent, und die Abg. Bellevklle, Rie del, Sachße, v. Reinhardt, Thiele, v. Criegern, v. Schönberg, Baumann, Beckmann, v. Nostitz und Gün ther, sowre Staatsminister Frhr. v. Friesen betheilig- tcn, stellte Abg. vr. Hertel folgenden Vermittlungs antrag : „Es möge die Sache an die zweite Deputation zurückverwie sen werden, um unter Vernehmung mit der ersten Deputa tion über die Frage sich auszusprechen, ob und inwieweit auf die Petition des landwirthschaftliche« Kreisvereins zu Leipzig nach dem auf den Antrag des Aba. Mehnert ge- fakten Beschlusse noch überhaupt einzugeheu sei," welcher bei der Abstimmung gegen 24 Stimmen ange nommen wurde. (Das Postulat für die land- und forstwirthschaftliche Akademie zu Tharand ist bei der Budgrtberathung bereits bewilligt, und ein Antrag des Abg. Mehnert, die landwirthschaftliche Akademie von Tharand an die Universität Leipzig zu verlegen, abgelehnt worden.) * Berlin, 7. April. Ter „St.-A." bringt bezüglich des auf heute einberufenen Bundesraths des Nord deutschen Bundes nur die Anzeige, daß derselbe heute Nachmittag im Bundeskanzlcramte die erste Plenarsitzung abgehalten hat, in welcher der Kanzler Graf v. Bis marck-Schönhausen den Vorsitz führte. — Die Ausschüsse des Bundesraths des Zoll vereins sind wie folgt zusammengesetzt: I. Ausschuß für Zoll- und Stcuerwesen. Preußen: Ge neralsteuerdirector v. Pommer Esche und in dessen Verhinderung: geh. Obersinanzrath Henning. Bayern: Staatsrath v. Weber. Sachsen: geh. Finanzrath v. Thümmel. Württemberg: Ober- finanzrath Riecke. Brannschwcig: Geh. Rath v. Liebe. Stell ¬ vertreter: Hessen: geh. Obersteuerrath Ewald. Mecklenburg- Strelitz: Drost v. Oertzen. H Ausschuß für Handel und Verkehr. Preußen: Prä sident Delbrück und in dessen Behinderung: Ministerialdirektor v. Philipsborn. Täcksen: Ministerialdirektor vr. Weinlig. Baden: Ministerialrath Kilian. Hessen: geh. Obersteuerrath Ewald. Hamburg: Senator vr. Kirchenpauer. Stellvertreter: Württemberg: Obersinanzrath Riecke. Bremen: Senator Gilde meister. ' HI. Ausschuß für Rechnungswesen. Preußen: Ministerial direkter Günther und in dessen Behinderung: geheimer Ober finanzrath Henning. Bayern: Oberzollrath Gerbig. Sachsen: geh. Finanzrath v. Thümmel. Hessen: geh. Obersteuerrath Ewald. Mecklenburg Schwerin: Staatsrath v. Müller. Braun schweig: Geh. Rath v. Liebe. Lübeck: Senator vr. Curtius. Stellvertreter: Württemberg: Obersinanzrath Riecke. Baden: Gesandter Freiherr v. Türckheim. Ausschuß sür die Geschäfts orduung: Präsident Delbrück. Bayern: Staatsrath v. Weber. Württemberg: geheimer Legationsrath Freiherr v. Spitzemberg. Mecklenburg-Schwerin: Staatsrath v. Müller. Sachsen-Ko- burg-Gotha: Staatsminister Freiherr v. Seebach. Berlin, den 7. März. (N. A. Z.) Der Prinz Na poleon ertheilte am Donnerstag Nachmittag dem Mi nisterpräsidenten Grafen Bismarck eine etwa halbstündige Audienz. Nach Aufhebung der Tafel im kgl. Palais begab sich der Prinz allein in das Hotel der franrö- sischen Botschaft, wo derselbe bis 12 Uhr verweilte. Gestern Mittag stattete der Prinz Friedrich Karl dem Prinzen einen Besuch ab, worauf dieser mit seinem Ge folge die kgl. Museen in Augenschein n«hm und so dann eine Fahrt durch den Thiergarten machte. Nm fünf Uhr fand, dem Prinzen zu Ehren, im französischen Botschaftsbotcl ein großes diplomatisches Diner statt. Auch heute giebt der französische Botschafter Benedetti wieder ein glänzendes Diner. Prinz Napoleon wird außer dcn Kunstinstituten auch die Militäranstalten, Casernements rc. besuchen und das kgl. Schloß mit seinen Renovationen in Augenschein nehmen. — Tie Nachrichten über das Befinden des Generals v. Roon lauten durchaus günstig. Es war seine Absicht, von Genua sich nach dem See von Lugano »u begeben, um dort noch für einige Zeit seinen Aufenthalt zu nehmen, und dann die Rückreise nach der Heimath anzutreten. Nach der erfreulichen Besserung, die sich in seinem Ge sundheitszustände herausgestellt hat, ist man zu der An nahme berechtigt, daß er nach seiner im April zu er wartenden Rückkehr die Leitung der Geschäfte des Kriegs ministeriums sofort wieder wird übernehmen können. Hannover, 6. März. Der geh. Regicrungsrath vr. Stieber erklärt in norddeutschen Blättern: Der Hochverrathsproceß (gegen die Hannoveraner) ist auf Grund der von mir geführten polizeilichen Unter suchung cingeleitet und steht am 8. April d.J. Termin zur öffentlichen Verhandlung vor dem Staatsgerichtshofc an. Der betreffende Proceß hat nur deshalb die Form des Contumacialverfahrens annehmen müssen, weil es in der damals auf meine Abreise von Hannover fol genden Nacht (vom 19. zum 20. Mai 1867) dem Haupt angeschuldigten Baron v. Holle, unter strafbarer Mit wirkung zweier Gcfängnißbeamten, gelang, aus der Haft in Hannover zu entspringen. Dieser Umstand bat auch wesentlich dazu beigetragen, daß die gerichtliche Anklage nicht auf den vollen Umfang des polizeilichen Verfahrens ausgedehnt werden konnte. — Im Schlöffe zu Herrenhausen und im Palais an der Leinstraße ist, wie das „Fr.I." meldet, sämmtliches Eigcnthum des Königs Georg unter Siegel gelegt worden. Frankfurt a. M. 8. März. Das heutige „F. I." schreibt: Nach einer zwischen der Negiernng und dem Thurn und Taxisschen Eabinet getroffenen Vereinbarung wird die s. g. „Gemischte Liquidationscommission," welche zur Auseinandersetzung derPostangclcgenheit seit dem 1. Juli 1866 in unsrer Stadt unter dem Vorsitz des Postdircctors Geh. Raths Maier und des Thurn und Taxisschen Generalpostdirectionsassessors Nipperger in Thätigkctt war, am 11. März ihre Arbeiten ein- stellen. — Wie die „Fr. Ztg." erfährt, beabsichtigen Mitglieder der Handelskammer, im Gremium einen Schritt gegen die neue österreichsche Couponsteuer anzuregen. Flentburg, 6. März. (H. N.) Der Redacteur der „Hadcrslebcner Avis" ist heute wegen Majestäts beleidigung zu zwei Monaten Gefängniß verurthrilt worden. Derselbe hat sofort appelllrt. München, 7. März. (A. Zta.) Das Befinden I. M. derKönigin-Mutter war gestern leider viel weniger befriedigend als es in jüngster Zeit der Fall. Prinz Luitpold ist aestern Nachts aus Nizza hierher zurückge kehrt; PrinzAdalbert aber wird erst morgen Abend wieder hier eintreffen. — S. Maj. der König hat unterm 27. Febr. dem kaiserlich österreichschen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am hiesigen Hofe, Grafen v. Trauttmansdorff, das Großkreuz, dann dem kaiserlichen Legationsrath Ritter v. Zwierzina das Großcomthurkreuz des Verdienstordens vom heil. Michael verliehen. Stuttgart, 8. März. Der heutige „St-An». f. W." meldet, daß mittelst höchster Entschließung vom ö. d. M. die Wahl der Abgeordnete^ zum Zollparlamente auf Dienstag den 24. Mär» h. I. festaestellt worden ist. — Ferner schreibt das amtliche Blatt: Wir sind in der Lage, aus sicherer Quelle mittheilen zu können, daß die von einzelnen Blättern veröffentlichte Nachricht, als sei der kgl. preußische General v. Flies zu einem hohen miliärischen Posten in Württemberg be stimmt, jeder Begründung entbehrt. * Darmstadt, 7. März. Ein anscheinend officiösrr Artikel der „Darmstädter Zeitung" weist die Vorwürfe zurück, welche der hessischen Regierung wegen der Ver zögerung der Wah len zum Zollparlament gemacht worden waren. Der Artikel führt aus, daß die Re gierung genau nach dem Vertrage über die Fortdauer des Zollvereins sowie in Gemäßheit des Reichswahl« gesetzes gehandelt habe, indem sie der Ansicht gewesen sei, daß die Wahlen zum Zollparlament für ganz Süd deutschland gemeinschaftlich ausgeschrieben werden wür den, sobald von Berlin aus das bezügliche Ersuchen gestellt worden sei. Nachdem jedoch die Negierungen von Bayern und Baden selbständig vorgegangen, habe auch die hessische Regierung sofort die nöthigen Schritte zur Veranstaltung der Wahlen eingeleitet. Wir», 7.,März. (W. Bl.) Der Kronprinz Rudolph und die Erzherzogin Gisela sind heute Nachmittag mittelst Separathofzugs von Pesth hier ein- getroffen. — Feldmarschall Erzherzog Albrecht hat sich heute Stachmittag mit dem Schnellzuge der Kaisern Elisabeth-Bahn zur Leichenfeier des Königs Ludwig I. nach München begeben. — Aus Florenz sind hier vor läufige vertrauliche Andeutungen wegen der Ernennung des Marquis Pepoli zum Gesandten am kaiserlichen Hofe gemacht worden. — Der Budgetausschuß des Abgeordneten hauses über die Regierungsvorlage, betreffend einen Vorschuß von250,000Fl. österr. Währ, an das König reich Galizien aus.Anlaß des dort herrschenden Noth- standes, hat den Antrag des Ausschußmitglieds Dr. Zy- blikiewicz, den Betrag des Vorschusses um 100,000 Fl. zu erhöhen, also statt der in der Regierungsvorlage enthaltenen Ziffer von 250,000 Fl. 350,000 Fl. als Vor schuß zu bewilligen, da hiergegen von Seiten der Re gierung kein Einwand erhoben wurde, mit Stimmen mehrheit angenommen. Dieser Vorschuß soll mit 5H> verzinst werden. — In der heutigen Sitzung der Reichsraths- delegation entspannen sich über das Erforderniß der neuen Festungsbauten langwierige Debatten. Pratobe- vcra beantragte statt 672,000 Fl. lieber 996,000 Fl. zu bewilligen. Groß, Schindler und Rechbauer sprachen gegen, und Schmerling, Wickenburg, Hock, Sköne, Eich hoff für Pratobevera's Antrag. Der Kriegsminister F.-M.-L. von Kuhn dankte im Namen der Armee für die großmüthigc Bewilligung der Hinterlader; die Armee werde, wenn Oesterreich in seiner inner» con- stitutionellen Entwicklung muthwillig gestört werden sollte, seine Schuldigkeit thun. Er bat schließlich um Bewilligung der von Pratobevera beantragten Höhen» Summe und versprach einen umfassenden Befestigungs plan der nächsten Delegation vorzulcgen. Pratobevera's Antrag wurde hierauf mit 24 gegen 23 Stimmen an- welches noch vorwaltend dcn Anschluß des Componisten an die Werke früherer Meister in interessanter Weise entfaltet, und ein O-dor-Quartett I. Haydn's, welches durch gedankliche Schönheit, Eigenthümlichkeit und gtlst- reiche Behandlung zu seinen reizendsten und innigst wohlthurndsteu Dichtungen dieser Gattung zählt. Nur der letzte, diese Quartettabende jetzt abschließende Vor trag sei noch besonders erwähnt: er brachte die Eom- position durch Pollendung und Bcgeistigung des En sembles und durch den Zauber des Ausdrucks zu ent zückender Wirkung. Für die wahrhaft genußreichen Leistungen aber, welche die Ouartetttstrn uns in diesem Winter gegeben, für chr gleichmäßig strebsames, künstlerisches Erringen derselben und für den besondern reichen Antheil Herrn Lautcrbach's daran, sei ein aufrichtiger, anerkennender Dank, gewiß auch im Sinne aller Besucher dieser Soirsen, ausgesprochen. — Sonntag den 8. März gab Fräulein Auguste- Götze, großherz. sächs. Kammersängerin, eine Asliae» muiicxlo im Saale der Singakademie, und envits sich darin wieder al» vortreffliche Lirdersänaerin, die mit einer jetzt vollkommen erreichten Beherrschung ihrer Alt stimme eine musikalisch gediegene Auffassung und sorg same Ausarbeitung des Vortrags verbindet, und na mentlich den ernst gestimmten Ausdruck mit warmer Empfindung und doch mit maßvoller Haltung wieder- giebt. Ein besonders schätzenswerther und für den un mittelbaren Eindruck wesentlicher Vorzug ihres Gesanges Et eine durchaus deutliche Aussprache he» Textes. Fräul. Götze sang unter großem Beifall der ziemlich zahlreich versammelten Hörer Lieder von R. Schumann, R. Franz Schubert, Taubert, H. John, Wüerst. Al- vorzugsweise gelungen durch fein schattirte und ausdrucksvolle Be ¬ handlung möchte ich den Heine'schen Liedercyklus „Dich terliebe" von R. Schumann hervorheben. Herr Kammermusikus Grützmacher und Frau Sara Heinze unterstützten die Matinee. Beide spielten eine Sonate für Pianoforte und Violoncello von J. S. Bach, worin namentlich Herrn Grützmacher s meisterhaft vir tuose Ausführung bervortrat. Die Sonate selbst ent faltet fast nur Bach's unendliche Kunstfertigkeit »u einer respektvoll unerquicklichen Wirkung, mit Ausnahme des dritten Satzes (Adagio), eines durchaus poetischen, fein sinnig erfundenen Tonbildcs. Frau Sara Heinze er freute noch durch dcn eleganten zarten Vortrag einer Piece von Chopin. C. B. * Theater. Im neuen Theater zu Leipzig ging am 7. d. Heinrich Laube's vielbesprochenes Schauspiel: „Böse Zungen" zum ersten Male in Scene. Das „L. Tgbl." berichtet, daß das Stück und die Vorstellung glänzend rcüsfirt haben. Die „L. Nachr." schreiben: „Sticht nur die allgemeinen Motive, sondern auch die Personen sind der Geschichte nachgezeichnet. So werden wir nicht irren, wenn wir unter dem Landespräsident „Graf Iulian von Zech" Graf Johann Bernhard v. Rechberg vcrnmthen, unter dem Minister „Heinrich von der Straß" den genialen Handelsminister Karl Ludwig Frhrn. v. Bruck, der sich am 22. April 1860 infolge ungnädiger Entlastung selbst das Leben nahm. Wir vermögen freilich nicht zu entscheiden, ob nicht der Dichter durch Vorführung von Personen, deren Originale ein Jeder sofort derausfindrt, eine schwere JudiScretion begangen habe. Sowohl die Eonception, als auch die Ausführung de- Schauspiels ist des Autors würdig und legt wiederum rin vollgilttges Zeugniß dafür ab, daß man Laube mit Recht zu den besten dramatischen Dichtern der Gegenwart zahlen darf. Während der Gang der Handlung voll Leben und dramatischen Zugs ist und die Spannung bis zur letzten Scene aufrecht erhält, sind die Personen von einer solchen Lebens wahrheit »md scharf ausgeprägten Charakteristik, daß man von einer jeden die Biographie schreiben könnte. Darum ist auch fast jede Rolle dankbar und giebt ihrem Vertreter sattsam Gelegenheit, in den Vordergrund zu treten und seine Talente zur Geltung zu bringen. Dafür sorgen iirsbesonderc die mit hohem Geschick gearbeiteten Abgänge und Actschlüffe. Sollten wir ctwas tadeln, so ist es das zeitweilige Hcrabsinken des Tones »u haus backener Derbheit, die cs nicht immer beim blosen Hin weis auf „das vom Zimmermann gelassene Loch" be wenden läßt, die Ungenirtheit — um nicht zu sagen Frechheit —, mit der sich hochgestellte Personen behan deln lassen müssen, und endlich einige Längen." * Die in vielen Kreisen mit Spannung erwartete Künstlrrnovclle von Karl Zastrow: „Zwei Seel» n" ist im Verlage von Fr. Wendt in Malchin erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Das South-Kensington-Museum giebteine« Universalkatalog alter und neuer Druckschriften, welche über bildende Kunst handeln, heraus. Mit Anfang dieses Jahres sind die ersten Proben dieses Unterneh mens erschienen. Bemerkungen und Verbesserungen zu dem Werke erbittet sich das Museum von allen Denen, welche sich für das Gelingen des Unternehmen- intnes» firm, in unfrankirten Briefen, welche an da- Secre- tariat mit der Bemerkung: „für die Rrdaction des Universalkunstkatalogs" Southkensington, London, zu richten sind. Laut dem „D. A." soll, an Stelle de- verstorbe nen Professors C. Sohn, I. Röting zum Lehrer an der Düsseldorfer Kunstakademie bestimmt sein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite