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Dresdner Journal : 07.03.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186803079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-03
- Tag 1868-03-07
-
Monat
1868-03
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 07.03.1868
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—- 1868 56 Sonnabend, den 7. März Ibonarmentopreise: Dresdner Aournal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. C. Banck. vollendeten Gcsammtleistung. glied des hiesigen Hoftheater» angestl doch nicht entsinnen, ob Sophie S< ellt, kann ich mich Zeit oder später auch in Leipz stellungen aegebrn habe; wohl zeuge bestätigen, daß die» wen. Zm Obrrhause gab Lord Malmesbury ähnliche Er- klärungrn ad. Die Regierung wird am nächsten Diens tage nähere Mittheilungen über ihre Politik in der irischen Frage machen. Bukarest, Donnerstag, 5. März. (T. d. B.) Ge stern interpellirte RieoleSeo wegen eine» etwa beabsich tigten Staatsstreich«. Die Majorität verhinderte M- roltSeo am Reden und beschloß, seine Rede nicht in» Protokoll auszunehmen. Bei der heutigen Verlesung de« Protokoll« ohne Interpellation entstand Tumult. Die Minorität erklärte ihre Absicht, zu demisfioniren, da die Majorität sie verhindere, zu sprechen. MI. vonnit- Bericht jetition Schul- keputa Hunde- chröder zu jener it oder später auch in Leipzig mimisch-plastische Dar« l aber kann ich al» Augen- bei ihrem ersten Gast- Inseratrnannahme auswürt«: Lolxrix: kn. ttomioi»»lonLe 60» Orvsöosr ^onronl«; eden6»>.: N. Dnsi-nn, kvoni konr; Nnmdnrx-LirU»- Vino-I-nixii^-LnnsI -rrnlllltnrt » H: Uns»«»rn« t Vool.rn, Lsrlu»! 6uoi-rv»'»oko Luckli., knrrner»»'» Lurenii, Nvoor.?« dlos»»; Vrsmvn: L. 8cni.orr»; vr«»I»n: l, 8rLxor»'»^nnonesodur«Lll, Sr»,. L ksnvnv! rnmittw-t ». H.: ^»orn'icb« Susblr.; LSI»: ^v. 8«onnn«. knri,: Ilxr»», I^rrirn, Svi-i-nn L6o., (8, klae« äv I» Lonrs«>; kr»^: kn. knni.ro»'» Sncdd.; Visu, Oi>rni.rn. Herausgeber: küorgl. knpeäition äes vresäoer ^ouranl», Oresäen, U»r^n»tr»»s« Ko. 7. Tngezgeschichte. Dresden, 6. März. Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung den anderwcitcn Bericht ihrer dritten Deputation über eine Petition, die Einführung einer Schulbibel betreffend, und sodann einen ander- weiten Bericht ihrer ersten Deputation über den Ge sctzentwurf, die Hundesteuer betreffend, berathen. Der ausführliche Bericht darüber folgt umstehend. Berlin, 5. März. (B. Bl.) Se. kaiserliche Hoheit der Prinz Napoleon ist gestern Abend mit dem Köl ner Schnellzuge, von Kassel kommend, hier cingetrof- fen und im „Hotel Noyal" abgestiegen. Der fran zösische Botschafter Benedetti war bei der Ankunft des Prinzen auf dem Potsdamer Bahnhöfe zum Empfange anwesend. Sc. königliche Hoheit der Kronprinz stat- tttc heute um '»1 Uhr Sr. kaiserlichen Hoheit im „Ho- Al Noyal" einen Besuch ab. Um 1 Uhr fuhr der Prinz Napoleon im königl. Galawagen mit seinen Be reitern zu Sr. Majestät dem Könige, Allcrhöchstwclcher Gäter dem Prinzen seinen Gegenbesuch machte. — Se. Majestät der König giebt heute zu Ehren des Prinzen Napoleon ein Galadiner, zu welchem dreißig und einige Einladungen erfolgt sind.—In der Angelegenheit des Königs Georg hat die englische Negierung die gewünschte Vermittelung abgelehnt, sich dagegen mit her Rcchtsauffassung der preußischen Negierung ein verstanden erklärt. (König Georg soll sich schon vor »1b MN b».; Amtlicher Theil. Dretdrn, 6. März. Allerhöchstem Befehle zu Folge wird wegen erfolgten Ablebens Seiner Durchlaucht des Landgrafen Karl von Hessen-Philippsthal am Königlichen Hofe eine Trauer auf drei Tage, von heute bis mit dem 8. März, in Verbindung mit der bereits angeordneten getragen. I»kr«u»»« tritt sHkeHel» i 1* ** blr. 8t«wn«lä»dtidr, »u»»»rd»1d a»» «ordck. Lun6«» ?o»t nnä St«wp«l»u»<:di»^dio»n. Inseratenpreise: kö» ä«o Saum einer x«»p»ltsnsn 1 tipr. Unter „Linxs»»a4t" äie 2«U«: 3 Erscheint«: llAgliob, mit Xusu»kms 6er suon- not! keierte^e, ^dsnä» kür äea kolxenüeo 1°»L dem itolitnischen diplomatischen Corp» große Perso- nalvrrändrrungen bevorstehen. Dasselbe Blatt glaubt zu wissen, der Finanzmintster werde nächsten« einen Gesetzentwurf vorlcgrn, betreffend die Abschaffung de» ZwanaSeoursrS vermittelst einer großen im Auslande abzuschließenden Finauzoperatiou. An der heutigen Sitzung der Deputirtenkammrr erklärte im weitern Verlaufe der DiSeusfion über die Abschaffung de« Zwang»rourse» der Finanzminister Gras Cambray-Digny: Er erkenne allerdings die Nothwendigkeit an, den Zwangscours sobald als möglich aufzuheben, denn der Staat habe durch Agiozahlunaen nach der Einführung des Zwanascourscs circa 135 Millionen eingebüßt, ohne die übrigen, durch diese Maßregel veranlaßten Verluste mit cinzurechnen. Der Staat schulde hierfür der Bank die Summe von 378 Millionen. Wenn man auch diese Schuld jetzt bezahlen wollte, so würde man doch den Zwangsconrs nicht sofort abschaffen können, denn es bedürfe dazu einer Summe von 500 Millionen, welche man in diesem Augenblicke schwerlich dnrch eine Anleihe beschaffen könne, da cs zunächst geboten sei, für die Deckung des Deficits Sorge zu tragen. Der Minister sprach sich gegen eine neue Emission vonStaats- papiergeld an Stelle der Bankscheine aus und hob fer ner hervor, daß zur Beseitigung des Zwangscourses wenn auch nicht eine vollständige, so doch eine annä hernde Herstellung des Gleichgewichts der Staatsein nahmen und Ausgaben erforderlich sei. Jedenfalls dürfe der Zwangscours nicht eher aufgehoben «erden, ehe die neuen Steuern votirt seien. London, Donnerstag, S. März, Abends. (W. T. B.) Das Parlament trat heute nach seiner Vertagung zum ersten Male wieder zusammen. DiSrarli, welcher im Unterhause erschien, wurde von allen Seiten ent gegenkommend begrüßt und erklärte Folgendes: Er nehme die Premierschaft an, indem er auf den Beistand seiner Collegen und auf den Edelmuth des Parlaments vertraue. Die Politik Lord Derby's werde auch die seinige bleiben; sie werde nach außen eine friedliche sein und keine selbstsüchtigen Zwecke verfolgen. Er werde nach allen Seiten hin mit Wohlwollen vor gehen und auf diese Weise eine dauernde Erhaltung des Weltfriedens anstrcbcn. In der innern Politik gedenke er in einem wahrhaft liberalen Geiste vorzu- gehcn, indem er Zustände, welche nicht mehr zeitgemäß seien, reformiren, dagegen Dasjenige bewahren werde, besten Erhaltung für den Staat wcrthvoll sei. Der Premier schloß, indem er die Hoffnung aussprach, daß die Ausnahmezustände in Irland demnächst ein Ende finden würden. 1800, der der Obcrstabs (und Regiments-) Aerzte von 1000 auf 1150, der der Stabsärzte von 500 auf 600 Thlr., der der Assistenzärzte von 300 rcsp. 240, auf 360 resp. 300 Thlr. gebracht worden. Der Durch schnittsgehalt der Zahlmeister erhöht sich von 430 auf 500 Thlr. Meiningen, 2. März. (N.-Z.) Der Landtag hat den Gesetzentwurf, wonach infolge des Freizügigkeits- gesetzcs des Norddeutschen Bundes die beschränkenden Bestimmungen der Juden in Erwerbung des Staats bürger- und Gemeinderechts wegfallen, angenommen. Indessen bleibt die Vorschrift in Kraft, daß die aus einer Ehe zwischen Christen und Juden stammenden Kinder in der christlichen Religion erzogen werden müssen. 0 Rudolstadt, 4. März. Im hiesigen Residenz schlosse hat am heutigen Tage die Verlobung Ihrer hochfürstlichen Durchlaucht der Prinzessin Marie von Schwarzburg mit Sr. königl. Hoheit dem Großherzoge Friedrich Franz von Mecklen burg-Schwerin stattgefunden. * München, 5. März. Das Abendblatt der „Südd. Pr." bringt das heute vom k. Oberstceremonicnmeister veröffentlichte Programm über die Leichenfeier Sr. Majestät des Königs Ludwig I. am Montag, den 9. d., Nachmittags. Der Zug ist im Allgemeinen in ähnlicher Weise geordnet wie bei der Leichenfeier der höchstscligen Könige Maximilian II. und Otto I. Lei der wird sich an dem Leichenbegängnisse Se. Majestät der König nicht bctheiligeu können, da Allerhöchstder- selbe noch immer unwohl und nicht einmal noch in den Stand der Neconvalescen; cingetretcn ist. — Se. Majestät der König hat, wie die „Corr. Hoffm." mittheilt, dem vormaligen k. preußischen Mi- litärbevollmächtigtcn zu München, Generalleutnant v. Hartmann, das Großkrcu; des Verdienstordens vom heil. Michael verliehen. ** Wien, 4. März. Die Grundzüge der Finanz- vorlagen des Ministers vr. Brest!, welche der Mi- nistcrrath angenommen hat, sollen in Folgendem be stehen: Kein neues Anlehen; Verkauf der Staatsgüter; Einführung einer Capitalsteuer, welche auch bisher von der Couponssteuer (die an sich nicht erhöht werden soll) befreite c-taatspapierc treffen und auf drei Jahre be rechnet sein soll. — Von Paris aus wird behauptet, Prinz Napoleon habe siir seine Reise in Deutschland, die vielleicht bis Wien ausgedehnt wird, keine politi sche Mission. Das ist ganz natürlich. Aber man wird nicht sagen können, daß der Prinz mit seiner „Erholungsreise" keine politischen Zwecke verbindet. * Wien, 5. März. Die Ouittirung des Generals der Cavalerie Eduard Grafen Clam-Gallas erfolgte auf seine Bitte und mit Beibchalt des Militärcharakters. — Die „Dcb." schreibt: „Die plötzliche Wandlung in den Urtheilen der Pariser inspirirten Presse be züglich der Stellung Rußlands zu den orientalischen Angelegenheiten wird in diplomatischen Kreisen in Zusammenhang gebracht mit einer sich vorbereitenden neuen Wendung der Oricntpolitik des Tui- lcriencabincts. Man signalisirt uns die Möglich keit, wenn nicht Wahrscheinlichkeit einer Annäherung, oder vielmehr Wiederannäherung Frankreichs und Rußlands in Bezug auf die orientalische Frage, die vielleicht zu einer neuen Gruppirung der Mächte führen könne. Wir erinnern bei diesem Anlaß an unsre neulichen Andeutungen (vgl. Nr. 54) über den gegenwärtig stattfindenden Ideenaustausch unter den Cabineten." Lemberg, 4. März. (W. Z.) Tie Eisendahn brücke über den Pruth bei Luzany, drei Meilen vor Czernowitz, ist heute, als der gemischte Czernowitzer Zug dieselbe passirtc, eingebrochen. Zwei Locomo- uven und neun Ochsenwaggons stürzten in den Fluß; die Personcnwaggons blieben stehen. Es ist kein Men schenleben zu beklagen, auch der Ochsentransport wurde gerettet. Der directe Frachtcnverkehr nach Czernowitz ist eingestellt. * Paris, 4. März. Die von dem Kriegsminister Niel in die Hand genommene Organisation der k Dresden. Am Montag, 2. März, hielt der k. sächsische Altrrthumsverein unter dem Vorsitz Sr. königl. Hoheit des Prinzen Georg seine Versamm lung. Zunächst wurde das Budget für das neubeaon- nene Vereinsiahr frstgeftellt. Es ergab sich ein Kassen- brstand von 591 Thlr., eine Einnahme von etwa 650 Thlr., eine Ausgabe von 597 Thlr.; von den Kassrnüber- schüssen sollen 200 Thlr. in sächsischen Staatspapierrn angelegt werden. Dann wurde die Neuwahl derBer- cinsbeamten vorarnommen, welche eine Bestätigung für alle bisherigen Beamten ergab. Pleil dir Hitzungen Nichtamtlicher Theil, llebersicht. Telegraphische Nachrichten. TagcSftrschichit. Dresden: Landtag. — Berlin: Prinz Napoleon. Zur Angelegenheit des Königs Georg. Hochverratdsproccß gegen Hannoveraner. Assessoren entlassen. Militärische Gehaltserhöhun gen. —Meiningen: Landtag. — Rudolstadt: Verlobung bei Hofe. — München: Vom Hofe. Ordensverleihungen. — Wien: Finanzvorlagen. Die Reise des Prinzen Napoleon. Zur orientali schen Frage. Graf Clam-Gallas. — Paris: Or ganisation der mobilen Nationalgarde. Neue Fassung des Prcßgesetzes. Zur Asfaire Kerveguen.— Nizza: Leiche König Ludwig's I. von Bayern ausgestellt. — London: Neuer Finanzminister für Indien. Fenier- proceß vertagt. Aus Neuseeland. — Washington: Zur Präsidentenanklage. — Rio-de-Janeiro: Vom Kriegsschauplätze. Landtagsverhandlungen. (Sitzung der Zweiten Kammer vom 6. März.) Betriebrübrrsicht der königl. sächsischen StaatSeisen- bahnen pro Derember 1867. die Superdividendr. Pfandbriefe werden mit 10 1b der rireulirendeu Summe durch die Bank garantirt. — Da» neue Nebereiukommen ist vom ReichSrathe und dem ungarischen Landtage zu grnehmigen. Pari», Donnerstag, 5. März, Abends. (W.T.B.) In der heutigen Sitzung de» gesetzgebenden Körper« wurde die Berathung de« Prrßgesetze» (vergl. unter „Tagesgeschichte") fortgesetzt. Sämmtliche Amende ment«, welche eine Herabsetzung de« ZeitungSstempel» beantragen, wurden nacheinander abgelehnt, und Ar tikel 3 in der neueu von der Commission beschlosse ne» Fassung angenommen. Morgen Fortsetzung der Debatte. Der „Patrie" zufolge, wird die Vorlage de» Bud- - grt« im gesetzgebenden Körper sich um einige Tage verzögern, da der StaatSrath augenblicklich über die Angelegenheit, betreffend die mexicanischeu Obligatio nen, welche in dem Budget womöglich zu Gunsten der Inhaber geordnet werden soll, in Berathung getreten sei. E« erscheint sicher, daß die Berathung des Staatk ralHS bi« Sonnabcnd beendigt sein wird und die Vor legung de« Budget» am Montag oder Dienstag er folge« kann. Die Emission der neuen Anleihe wird, wie bereits gemeldet, gegen Ende dieses Monats statthaben. Florenz, Donnerstag 5. März, Abends. (W. T B.) Der „ Karriere Jtaliano" versichert, daß in spiel in Dresden der Fall war. Diese Darstellungen bestanden in einer Reihe von ihr allein ausgeführter lebender Bilder, deren Vorwurf der Ausdruck der verschiedensten Stimmungen, Gefühle, Affecte, Leiden schaften, wie: Glaube, Liebe, Hoffnung, Freude, Schmerz, Zorn, Stolz, Demuth u. s. w. war. Der wahre und sprechende mimische Ausdruck in Mienen und Stellung, die Sicherheit und der rasche Wechsel in der plastisch- schönen Anordnung des Faltenwurfs erregte nicht nur den lebhaften Beifall des größern Publicüms, sondern vorzüglich die Bewunderung unsrer damaligen Dresdner Kunstnotabilitäten, wie: Matthäi, Hartmann, Kügel- gen, Rösler u. A. m. Man konnte diese Darstellungen mit Recht akademische nennen, und ihren Einfluß auf dramatische Leistungen haben wir ja später an der ebenso großen Tochter der großen Mutter, unsrer un vergeßlichen wie unersetzlichen Schröder-Devrient als „Norma", „Jphigenia", „Alceste" und vor Allem als „Klytemncstra" gesehen. Die einige Jahre vorher auf hiesiger Bühne gegebenen plastisch-mimischen Darstel lungen der Händcl-Schüy konnten in künstlerischer Hin sicht, namentlich im mimischen Ausdruck, mit denen der Sophie Schröder keinen Vergleich aushalten und be schränkten sich mehr auf eine geschickte Handhabung der Drapirung. Die beregte Darstellung der Sphinx war mehr ein Späßchen, als eine wirkliche Kunstlei stung, wie es denn auch als solches von der damaligen Hofschauspielerin Frau Hartwig in dem Schall'schen Lustspiele „Theatersucht" sehr ergötzlich anarbracht wor den ist. F. Heine, pens. Hofschauspieler. * Fräulein Georgine Schubert, welche gegen wärtig mit großem Beifall auf dem großherzoglichrn Hoftheater in Strelitz aastirt, ist von Sr. königl. Hoheit dem Großherzog von Mecklenburg-Strelitz zur Kammer sängerin ernannt worden. lerischrn Intentionen gewinnen zu lassen. Statt dessen spielte Hr. Brahms Becthoven's Phantasie op. 77, die nicht geeignet ist, zum Beginn des Concerts eine em pfängliche Stimmung zu erwecken, sondern diese viel mehr vorfinden muß; eine Phantasie von I. S. Bach, die durch zu häufigen Pedalgebrauch wohl an Ton- efiect, aber nicht an Deutlichkeit des harmonischen Ganges und der Mittelstimmen gewann, und sympho nische Etüden von R. Schumann, deren geistreich phan tastische Einzclnhciten und Tonbildungen grübelnder Reflexion nicht über den ermüdenden Eindruck ihrer Länge und unschönen Formwillkür hinweghelfen. Von eigenen Compositionen brachte Hr. Brahms nur „Va riationen und Fuge über ein Thema Händel's" zu Gehör, welche in Schumann'schcr Behandlung gehalten, sinnreiche figurale Gestaltung, aber wenig musikalischen Gehalt entwickeln, oft trocken und gesucht werden und dem Wohlklang, namentlich in der Fuge, manches Opfer abverlrngcn. Sehr schön und mit feinfühligem Anschmieaen führte Hr. Brahms sämmtliche Begleitungen zum Gesänge aus und bereitete uns dadurch den hohen Genuß einer Feuilleton. Dresden. Donnerstag, den 5. März, fand das Concert der Herren Joh. Brahms und Jul. Stock hausen statt. Des Letztern meisterhaft vollendete Ge- sangskunst, verbunden mit begeistigt edler Auffassung, innig ausdrucksvoller Empfindung, seinem Geschmack des Vortrags und sympathischem Wohllaut, ist hier genugsam bekannt und oft besprochen. Herr Stockhausen sang die geniale größere Tondichtung Fr. Schubert's „Waldcsnacht", die sich durch ihre hohen Anforderungen an Gestaltung nnd Auffassung dem Repertoire auch guter Sänger entzieht, und nicht mit Unrecht möchte man diese Leistung als die bedeutendste des Abends bezeichnen können. Hierauf folgte eine reizende Arie Nicolo's aus „Joconde" ,,1'si longiemp» psrcouru Iv monäe", mit Grazie, Esprit nnd süßer Geschmeidigkeit der Melodik ausgeführt, und sechs Lieder von R. Schu mann aus Eichendorfs's „Liederkreis", denen der Sänger auf Verlangen noch ein siebentes aus demselben Cyklus hinzufügtc. Herr Stockhausen sang sie alle schön, als rin wahrer lyrischer Gesangskünstler, und es wäre Willkür, einzelne Vorträge davon als vorzugsweise ge lungen hervorzuhrbrn. Daß Herrn Johann Brahm-' Pianofortevorträge eine musikalisch geistvolle Auffassung und warm inner licken Ausdruck erweisen, ist bei dem talentvollen Eom- ponisten selbstverständlich, aber seine tüchtige Technik ergiebt sich dafür doch nicht als genügend vollendete Vermittlerin und berechtigt nicht, ibn zu den virtuosen Pianisten eü»nreihen. Es wäre darum den Musik- freunden gewiß wünschenswerther und interessanter ge wesen, wenn Herr BrabmS vorwiegender eigene Com- posttionrn ausgeführt hätte, um uns dadurch einen ' untrüglichen und um »affenden Einblick in seine künst- während der Sommermonate stets schwach besucht ge wesen, wurde beschlossen, die bisher bestimmten 9 Sitz ungen auf 6 zu beschränken, und zwar auf die Winter monate November bis April. Auf Anregung und An trag Sr. königl. Hoheit beschloß der Verein, sich aufs Neue um die Erhaltung und zweckmäßige Verwendung des früher an der Sophienkirchc befindlichen Portals, sowie der alten, an der Sophienkirchc angebrachten Wappen ernstlich zu verwenden, um diese, zu den älte sten sächsischen Kunstwerken gehörenden Monumente vor Zerstörung und Vergessenheit zu schützen. Zum Schluß hielt Herr Ministcnalrath vr. v. Weber über einige, die sächsische Geschichte betreffenden Prophezeiungen einen Vortrag, worin, nach Mittheilung und Prüfung der Prophezeiungen des Paul Gräbcner und einiger an derer, ganz besonders die meist viel Aufsehen erregen den Prophezeiungen des Mardachai Rabbi de Nelle einer eingehenden Kritik unterworfen wurden. Nach der Sage aus der Zeit des Kurfürsten August, doch nur in Abschriften aus viel jüngerer Zeit vorhanden, entstammen diese Prophe»eiunacn, die das sächsische Für stenhaus und die sächsische Geschichte vom Kurfürsten August bis zum polnischen König August III. betreffen, unzweifelhaft aus der Zeit, der die älteste im Haupt staatsarchiv bewahrte Abschrift angehört, nämlich der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts, womit dann frei lich dieses nicht ohne Geschick verfaßte Schriftstück als Prophezeiung allen Werth verloren hat. Dre»den. Wenngleich schon seit 1817 als Mit snlU'd: r. 12,«0, <li- 0; Mit- iroot bi» I VMr. «i»»»: L««r). mvit«). cdä. »litt. «2 ; Heb». 2 vbr >, Vorw. ), Xb6». Ike. r«b»v ilbr; - »» Vm. einiger Zeit jede Einmischung des britischen Cabinets in seine Angelegenheiten ganz bestimmt verbeten haben; vielleicht hat cs um deswillen jetzt mitzuwirkcn ab gelehnt.'— Die Verhandlungen vor dem Staats gerichtshose gegen die des Hochverrat Hs angcschul- digten Hannoveraner werden dem Vernehmen nach am 11. April beginnen und im Criminalsitzungssaale des Krcisgerichts (Hausvogtei) stattfinden. — (N--Z) Durch Erkenntniß des Obertribunals, als Disciplinargerichtshof, wurden am 2. März zwei Assessoren des hiesigen Stadtgerichts aus dem Amte entlassen. Dieselben hatten vor längerer Zeit eine den gebildeten Ständen angehörige Dame auf der Straße beschimpft und den Onkel derselben gcmiß- handelt. In dem Erkenntniß 1. Instanz waren sie, ein Bruderpaar, zu 100 Thaler Geldstrafe und Ver setzung an ein anderes Gericht verurtheilt worden. — Mit dcm 1. Januar d. I. sind für die meisten Stellen in dcm Heere Gehaltserhöhungen einge treten. Dabei ist die Zulage der commandirendcn Ge neräle um 1000 Thlr. jährlich, die der Tivisionscom- mandenre um 300 Thlr. erhöht worden. Sämmtliche Rcgimentscommandeurc erhalten jetzt einen Gehalt von 26<)0 Thlr., während der „Köln. Ztg." zufolge, diesen Gehalt bisher nur der Commandeur des ersten Garde regiments zu Fuß, die Commandcure der Gardecava- leric- und Artillerieregimenter und die neun ältesten Chefs des Generalstabs bezogen; die andern hatten einen Gehalt theils von 2500, theils von 2250 Thlr. Der Commandeur des Regiments der Garde-du-Corps behält den Gehalt von 2iO3 Thlr., und der Gebalt der Premier- und Secondleutnants, ausschließlich der Zeuglcutnants, ist um jährlich 60 Thlr. vermehrt worden. Die Drigadecommandeure, Stabsoffiziere, Hauptleute und Rittmeister sind bis jetzt im Gehalte nicht erhöht worden. Der Durchschnittsgebalt der Generalärzte (der Armcecorps) ist von 1500 auf Telegraphische Nachrichten. Berlin, Freitag, 6. Marz, RachmittagS. (W.'T. B.) Gutem Vernehmen nach steht jetzt die Berufung de» Reichstags zum 23. d. M. fest. DaS Zollparla- mrnt wird erst nach Beendigung der ReichStagSsrsfian zusammentreten. Frankfurt a. M, Donnerstag, 5. März, Abend«. (W. T. B.) . In der heutigen Sitzung der Stadtver ordnetenversammlung wurde selten der Commission über den Abfindungsvrrtrag zwischen dem Staat und der Stadt Frankfurt >. M. referlrt. Die Commission beantragt die Ablehnung der von der Regierung angebotenen Auseinandersetzung und die Uebernahme der im Vertrage angeführten Anleihen durch den Staat; es soll ferner das Eigenthumsrecht der Stadt an sämmtlichen von ihr erbauten Eisenbah nen anerkannt werden und eine Summe von 3 Mil lionen für die Überlassung dieses Eigenthumsrechts sowie sonstiger Immobilien der Stadt gezahlt werden. Außerdem wird die Rückzahlung von 1,650,000 Fl. gefordert, welche Frankfurt der badischen Regierung rum Ausbau der Main-Neckarbahn geliehen und welche Baden an Preußen zurückAezahlt hatte. Die Commis sion sprach sich ferner dafür aus, daß die Frankfurter Lotterie so lange fortbestehen solle wie die preußische Lotterie überhaupt. Es wird ferner eine Verminde rung der städtischen Pensionslast aus ca. 40,000 Fl. sowie eine theilweise Uebernahme der Kosten für die ueuerbaute Irrenanstalt seitcn des Staats beantragt. Die DiScussion dieser Anträge wird in der näch sten Sitzung stattfindrn. Wien, Donnerstag, 5. März. (Tel. d. Boh.) Der Unterricht-Minister verfügte die Enthebung der Je suiten von drr Leitung der Gymnasien in Feldkirch und Ragusa. — Die Mächte verhandeln mit Zustim mung der Pforte über einen AuStrag der kandiatischrn Frage auf dem Wege einer Sesandtenronserenz in Kon stantinopel. — Dir Bankdirertion proponirt der Staats verwaltung rin neue» Neberrinkommrn: Vorschuß 80 Millionen mit 41b verzinsen, 7prorentigr« Einkommen garantirrn. Die Aufnahme der Baarzahlung bestimmt rin separates Utbrrrinkommrn. Aktienkapital um 20'ä Millionen rrdukirt, vom Gewinn 5 1b Verzinsung, von dem Rrste 101b für den Reservrfond, SO 1b für r» Norää. ?«krlick: S'Iklr. —rk»r. ^Mrliok: l „ 1» „ „ rb „ Ll»»«ioeXuww«ru: 1 ,, siichs. Laod- bz.; dergl. indeScultur- i. Erbland. Pfandbriefe Dresdner da. kl. -ine »K1b >l.4<k 8UY, Yb 103 Z.; V7 G.; ikanische V.» »sterreichsche h. Loose v. ». - Dresdn. 2S0H G.; I. Zittauer Efnb. alte .LpzMsen- Berlin- s. Bankact. t«., Lpz. rsche Bank er«-Actien 140 zj G.; Medinger : Damstt- dampssckttf. .lliednlvßn. schc Cham- Femr-Ber. blr. 40 B; >47H G.; G. Prw- rrie 4^H t ; 3 Serie b MH G.r b MN Gä - bz.; lüd- E.: galiz. bz.; do. litzer Eisen- Prior. b > 102 G.; > 'MAS.; WIH A.-. i> 8» G.; ,1b 8» dr., kündb; «b 84N G. I4>M G.; furt a. M. tbiH G.; k. 8. 8IH SMt. «v'z, vten in Vst. : - Thlr. 18 Ngr. » b Rbl.: ics-Stückc: a:-Tblr. : 3 Thlr. arz. ^1b italeinische itaatscisen- ier - Actien >n N2.50; vpt. 330; äi». Eon- 30; ita> Lombard. Ruffen v. 862 84'4; k v. 1865 N pr. 1882 4. Mörz, msay, Be- ÜH, sair Dbollerah Bengel New fair , Peruam ls schwim- ikan ng 8. Wechsel- aio I41V«; W8A; do. >; Illinois e 23 o.' rz. Pro- 10» Thlr. lai »2^. NLrz 'N. -ept.-Oct. Mär, 36, co 1SH, 20, Juli- oco iOl/h Itai Wh, er lO"/„, »ucten- 22 Sar.; L SO-vb , 42—46 «8—10b - Dhlr. a 801h S.
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