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Weißeritz-Zeitung :den Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 73. Jahrgang Sonnabend, den 23. März 1907 Nr. 38 Ile» und se öfter Packwagen abzuholen braucht. (Dc. Nachr.) gilt s Neben! g U. u. zahlen, auch wird Freigepäck gewährt. Nach dem 15. Juni werden Rückfahrkarten im Eisenbahnverkehr als ungültig' betrachtet. 8. Gepäcktarif. Der Gepäcktarif ist noch in den letzten Wochen zu gunsten des Publikums geändert worden. Freigepäck wird nicht mehr befördert. Der Gepäcktarif wird nach Gewichtsabstufungen und Entfernungszonen be rechnet. Das Abfertigung? verfahren bleibt dasselbe. Da» bisherige Freigepäck (bis 25 Kilogramm) kostet vom t. bis 50. Kilometer 20 Pfg , vom 5l. bis 300. Kilometer 50 Pfg., darüber hinaus l M. 26 bis 35 Kilogramm kosten vM I. bis 25. Kilometer 20 Pfg., bis 50 Kilo meter 25 Pfg., bis 100 Kilometer 50 Pfg., für je SO Kilometer mehr 25 Pfg. mehr. 36 bis 50 Kilogramm kosten bis 25 Kilometer 40 Pfg., bis 50 Kilometer 50 Pfg., bis 100 Kilometer l M-, für je 50 Kilometer mehr 50 Pfg. mehr. Mehr wie einen Zentner wird der ge- ' wohnliche Reisende kaum mitführen; die weitere Skala kann deshalb zunächst unberücksichtigt bleiben. Die Ab fertigung gestaltet sich nach diesem Tarif bedeutend ein facher, von einer Verwiegung soll tunlichst Abstand ge nommen werden. Für die Beamten bedeutet der Tarif eine wesentliche Erleichterung, da sie jetzt mit Tausenden von Frachtsätzen zu rechnen haben. Der Reisende kann die Gepäckfracht leicht kontrollieren, da auf jeder Fahr karte die Lntfernungszone aufgedruckt ist, und der Reisende das Gewicht seines Gepäcks meist kennt. 9. Fahrräder. Unverpackte einsitzige Zweiräder — ausschließlich der Motorfahrräder — werden auf Entfer nungen bis lOO Kilometer nach Wahl des Reisenden ent weder gegen Lösung von Fahrradkarten oder auf Gepäck schein abgefertigt. Auf Enifernungen über lOO Kilometer erfolgt die Abfertigung stets auf Gepäckschein. Bequemer ist in allen Fällen der Gepäckschein, teilweise sogar billiger wie die Radkarte, da der Radler sein Rad dann nicht selbst an den Packwagen zu bringen und auch nicht vom selben in Obhut genommen wird, so werden die geehrten hiesigen Familien, die Be sucher der hiesigen Müllerschule aufnehmen, hiermit gebeten, eine etwaige diesbezügliche Bereitwilligkeit in ihren an die Schuldirektion einzureichenden Wohnungsangeboten »M- ärüokllod betonen zu wollen. llen Stseklnsl. Fragebogen zuzustellen. Rr. 315V. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 19. März 1007. Stämme, 114 h. u. II605 w. Klötzer, 677 w. gek. u. 130 w. Derbstangen i. 560 w. Reisstangen. Nachm. 2 Ahr: 5 rm w. ungesp. Nutzscheite, 171 rm h. Brennscheite, 67 rm h. u. w. Brennknüppel, 70 rm h. u. w. Zacken, 50 rm h. Aeste. Schläge Abt. 41, 64, 66, 83. Durchforstungen u. Einzeln Abt. 1, 6, 12, 16-29, 33, 38, 57, 58, 61, 62, 65-67, 83, 84. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Montag, Dienstag und Mitt woch fanden in der Stadtschule die Osterprüfungen statt. Von den 15 Klassen wurden 9 in Religion, 5 in Realien, 7 in Deutsch und 5 in Rechnen geprüft. Dazu trat in den beiden Oberklafsen noch als neu eingeführtes Fach Stenographie. Desgleichen wurden 7 Abteilungen in Latein, Französisch und Englisch einer Prüfung unter zogen, wie auch 4 Turnklassen ihre anmutigen und wackeren Uebungen vorführten und die 6 Oberklafsen die Eramen- besucher durch Chorgesänge erfreuen. Die Prüfungen, wie auch die Ausstellungen von Zeichnungen, Heften, geometrischen Körpern als Gebrauchsgegenstände und von Nadelarbeiten zeigten allgemein, dag in allen Abteilungen der Schule tüchtig gearbeitet worden ist. Die Regsamkeit und Munterkeit der Kinder bekundete, daß das Lernen und Schassen den Schülern und Schülerinnen Freude be reitet, und oas ist von höchstem und bleibendem Werte. Den zahlreichen Besuch dieser Prüfungen von leiten der Bürgerschaft darf man gewiß als ein erfreuliches Züchen für das hohe Interesse ansehen, das die hiesige Einwohner- schäft ihrer Schule und der Ausbildung ihrer Kinder von jeher entgegenbringt, weiß sie doch, daß eine gute Schul bildung für den jungen Nachwuchs ein zwar nicht zähl- und wägbares, aber kräftig zinstragendes Kapital ift. — Nachdem am Donnerstag Herr Schulbauarchitekt Kießling-Kötzschenbroda-seine Pläne süc hiesigen Schulbau vor den städtischen Kollegien und verschieoenen Herren, Konfirmation. Freudige Bewegung der Herzen ist das Kennzeichen des Konsirinationstages. Dankbare Freude glänzt in den Augen fronimer Eltern, wenn sie ihre Kinder auf dem Wege zum Konfirmationsaltar begleiten. Andere Kinder sanken den, Tode in die Arme, diese aber wurden durch Gottes Gnade behütet, die Mühe und Sorge der Kinder erziehung war nicht umsonst, das erste Ziel ist erreicht. Freudige Erregung malt sich auf den Gesichtern der Knaben und Mädchen; das festliche Gewand, die Teilnahme der Verwandten und Freunde, das gefüllte Gotteshaus, die herzandringenden Worte, die an sie gerichtet werden, das ß feierliche Zeugnis, das sie selber abzulegen haben, das alles hebt sie über die Aillagsstimmung hinaus. Wer H wollte sich nicht mit dem Christenhause und der christlichen HjGemeindc mit freuen? Und doch drängen sich andere - Gedanken noch dazwischen. Der Ernst des Lebens beginnt, ' und nicht nur der Ernst der Arbeit, sondern auch der j., Ernst des Kampfes zwischen Licht und Finsternis. Bisher M waren mehr oder weniger die Mauern des Hauses noch M «ine sichere Burg gegen die feindlichen Mächte, die Leib M «nd Seele verderben. Aber für alle die, die nun ihren M Weg allein weitergehen, durch den Beruf dem Elternhause M entführt werden, beginnt jetzt die Zeit der Versuchung und Wonach wenigen Jahren schon kann man es bei vielen Mnerken, daß die Finsternis den Sieg über sie gewonnen Mhat. Wieviel Klagen über die heranreifende Jugend sind Mdoch überall im Volke zu hören. Gott gebe, daß alle, Müe es mit der Jugend gut meinen, ihren Einfluß auf- Mieten, um dem Verderben zu wehren und den Segen der Mkonsirmation festzuhalten. April 1902 — Nr. 408 V —, die fortlaufende Statistik der Taubstummen be treffend, darauf aufmerksam gemacht, daß die vorgeschriebenen, am Kopfe gehörig aus- zusüllenden Fragebogen bezüglich derjenigen taubstummen oder der Taubstummheit ver dächtigen Kinder, welche im laufenden Jahre in das schulpflichtige Alter der Vollsinnigen eintreken, bis Ende April dieses Jahres je in 2 Exemplaren an den hiesigen König lichen Vezirksarzt cinzureichen sind. Wenn ein Kind in einem späteren Lebensalter einer Taubstummenanstalt überwiesen wird, so sind dem Königlichen Bezirksarzte gemäß Punkt 5 der Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 10. Fe bruar 1902 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 95) erneut 2 ani Kopf ausgefüllte züge dienen zum Schnellverkehr und werden mit der Zeit sämtlich in V-Züge umgewandelt werden. Die Eilzüge vermitteln also den Umsteigeverkehr in etwas schnellerer Weise als gewöhnliche Personenzüge, die überall halten. Die Schnellzugszuschläge verteuern das Reisen nicht, da sie an die Stelle der V-Zug-Platzkarten treten. Reisende, die zuschlagspslichtige Züge (der Fahrplan gibt Auskunft, welche Züge dies find) benutzen wollen, erhalten entweder Fahrkarten für Schnellzüge mit dem bereits eingerechneten Zuschlag oder besondere Schnellzugszuschlagkarten; für letztere wird ein Fahrkartenstempel nicht erhoben. Die be sonderen Zuschlagkarten werden aus allen Stationen ver kauft: auch sollen die Zugführer solche Karten zum Ver kauf immer bei sich führen. 3. Lösung der Fahrkarten: Rückfahrkarten kommen nicht mehr zur Ausgabe. Der Reisende kann sich auf der Ausgangsstation aber Doppelkarten lösen; er erhält sodann eine Karte für die Hinfahrt, eine für die Rückfahrt. Letztere wird mit dem Stempel „Rückfahrt" versehen und darf nur am Lösungstage oder am nächsten Tage nach der Lösung benutzt werden. Die Doppelkarten bleiben steuerfrei, wenn die einfache Karte steuerfrei ist. Die Lösung von Doppelkarten empfiehlt sich , also nur bei Markt-, Nah-und Ausflugsverkehr; für längere Reise muß man sich schon zweimal Karten lösen. Für die Nord- und Ostseebäder werden noch nach dem I.Mai Rückfahr karten nach altem Muster ausgegeben, die so viel kosten wie zwei Doppelkarten. 4. Vorausbestellung von Karten und Plätzen in Schnellzügen: Die Vorbestellung von Karten für bestimmte Züge wird nicht geändert. Auch Plätze können, obgleich Platzkarten in Wegfall kommen, vorausbestellt werden. Die Vorausbestellung ist nur gegen Vorzeigung einer für den betreffenden Zug gültigen und zur Fahrt von der Ausgangsstation dieses Zuges ab berechtigenden Fahrkarte zulässig. Auf Fahrkarten, die an Zwischenstationen gelöst werden, können Plätze nicht reserviert werden. Die Fahr karten, auf die Plätze bestellt werden, sind mit dem Ver merk „Pl." auf der Rückseite zu versehen. 5. Fahrpreisermäßigungen: In der Ausgabe von Monats-, Schüler-, Arbeits-, Kinder- und Sonntags karten treten Änderungen nicht ein. Sonntagskarlen er halten insofern eine kleine Begünstigung, als Fahrtunter brechung und Uebergang in höhere Wagenklassen zuge lassen werden. Den Monatskarteninhabern kann die Be nutzung von Schnellzügen freigegeben werden; die Direk tionen sind aber befugt, einzelne Schnellzüge auszunehmen oder die Benutzung nur gegen Zuschlagskarte zu gestatten. Die für Reisen größerer Gesellschaften bisher gewährten Preisermäßigungen werden mit Ausnahme derjenigen für Arbeitergesellschaften aufgehoben. Wenn öffentliche Inter essen in Frage kommen, können wie bisher für Reisen größerer Gesellschaften von mindestens 30 PersonenAcbeiter- gesellschastskarten für die 4. Klasse ausgegeben werden Anträge dazu sind an die der Reiseantritlsstation vorge- gesetzte Direktion zu richten. Der Fahrpreis wird in diesen Fällen wie bisher auf 1,5 Pfg. für die Person und das Kilometer ermäßigt. 6. Fahrtunterbrechung ist überall gestattet; von ihrer besonderen Bescheinigung soll abgesehen werden. 7. Rückfahrkarten, die vor dem I.Mai gelöst sind, behalten bezüglich ihrer Benutzungsdauer ihre Gültigkeit auch nach dem 1. Mai. Inhaber von Rückfahrkarten, die nach den, I. Mai zuschlagspflichiige Schnellzüge be nutzen, brauchen keinen Zuschlag für diese Züge zu be- Holzversteigerung. Bärenfelser Staatssorstrevier. Gasthof zur Buschmühle bei Schmiedeberg 8. April 1907, vorm. l/210 Ahr: 4SZ Zur Einführung der neuen Eisenvahn- Tarifreform am 1. Mai 1997. Die neue Eisenbahn-Tarifreform, die am 1. Mai d. I. n ganzen Reiche eingefühlt werden soll, enthält so viel leues für das reisende Publikum, daß dieses nicht oft und indringlich genug darüber aufgeklärt werden kann, damit r schon vorher über die hauptsächlichsten Bestimmungen enau unterrichtet ist. Die Frage nach dem Nutzen und verte des alten und des neuen Systems sei dabei nicht Sher berührt. Im allgemeinen kann man sagen, daß tan etwas teurer reisen wird, daß dafür aber der Tarif rreinfacht und vereinheitlicht wird. Für Süddeutschland singt die Reform sogar eine Ersparnis für das reisende «blikum. Die Grundlagen des neuen Tarifs sind: «afsung einer einheitlichen Fahrkarte zur Hälfte oes »eises der Rückfahrkarte, Beschränkung der Zuschläge zu sn Schnellzügen möglichst auf die großen durchfahrenden »Züge, einfache Gepäckabfertigung, Bezahlung der Ge- lckbesöroerung. Die Hauptpunkte sind folgende: L I. Tarifberechnung: Das Kilometer kostet für die I Klasse 7 Pfg., für die 2. Klasse 4,5 Pfg., für die 3. lasse 3 Pfg., für die 4. Klasse 2 Pfg. Dies ist der bis- lige Tarif für Rückfahrkarten. Nach dieser Skala lassen D die Kosten einer Reise leicht berechnen. Hierzu kommt Drdings noch die Fahrkartensteuer. »2. Schnellzugszuschlägc: Für gewisse Arten von Dnellzügen kommen Zuschläge in Rechnung; sie betragen II bis 75 Kilometer 50 Pfg , für 76 bis 150 Kilo- » I M , über 150 Kilometer 2 M. in der I. und 2. Me, in der 3. Klasse die Hälfte dieses Sätze. Die Uiellzüge werden vom 1. Mai in zwei Gattungen ein- Mt: in zuschlagspflichtige (Schnellzüge genannt), Min zuschlagsfreie (Eilzüge genannt). Die Schnell- Da es öfters vorkommt, daß Eltern oder Vormünder junger Leute, welche die Kgl. Forstrevierverwaltung Bärenfels. Kgl. Forstrentamt Frauenstein. cz. 0 Buller !ärz. 1o: Wei (72-74 rerikanl 0 Icx ne 178. G enerl74 148 Sos rI75-l lata ge > kg net ): sächft, »Ischer u Ice nett l, Bomb ntertes 7 .00, run ), 2.16, karke») ;o- 32, >9, Bäck« 50, Poh :tto. oh Abgabe 25,00 b sutterm« hne S P-ll, Marken lr Art» fte unt )er Not 0060 k , Seu rgeldrus Inserat« werden mit 12 Pfg., solche aus unserer Amtshauptmnnnschaft mit 16 Pfg die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 30 bez. 28 Pfg. - Tabellarisch« undtoniplizierteInserate, mit entsprechendem Auf schlag. Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pfg. w. L., w. w. Il, Die Herren Bürgermeister Gemeindevorstände und Gutsvorsteher des hiesigen Be- hiesige Müllerschule besuchen wollen, den Eintritt in dieselbe geradezu davon abhängig zirks werden hiermit unter Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung vom 1. ! machen, daß der betreffende junge Mann in einer Familie untergebracht und in der- Di« Meiherttz-Zeitung» «scheint wöchentlich drei mal : Dienstag, Donners jag und Sonnabend und wird anden vorhergehen denAbendcnausgeaeben. Preis vierteljährlich 1 Al. 25 Pfg-, Zweimonatlich 84 Pfg-, einmvnatlich 42 Pfg. Einzelne Nummer» 10 Pfg. - Alle Postan talten, Postboten, sowie msereAnstrngernehmen Bestellungen an. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle nnd an bestimmten Tagen wird keine warantie übernommen. Verankmorllicher Vedaktcur: Paul Zehne. - Druck und Verlag von Carl Zehne in Dippoldiswalde.