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der Bier 20 Pfg. Donnerstag, den 6. Dezember 1906 Nr. 14V. Nutzholz-Versteigerung -o. Hauptver- gab der Kamerad Vorsteher noch einige Deklamationen in Lausitzer Mundart zum Anhänger, neuen An- Zum Schluß humoristische besten. — Das Stadtkapelle Stenographie in hiesiger Stadt immer mehr ist doch der Verein wieder in der Lage, einen fängerkursus zu beginnen. — In der am Sonnabend abgehaltenen sammlung der hiesigen Ortskrankenkasse wurden an Stelle der statutengemäß ausscheidenden Vorstandsmitglieder Herren Siadtrat Reichel (welcher eine Wiederwahl ab- lehnte), Schirrmeister Donath und Schriftsetzer Heine ge wählt die Herren Tischlermeister Börner, Maurerpolier Gemeiner und Oberbäcker Kohl. Die Aus geschiedenen ge hörten dem Vorstände der Ortskrankenkasse an: Etadtrat Reichel seit I889, Schirrmeister Donath seit l 898, Schrift setzer Heine seit 1895. — In der am 2. Dezember im Hotel Stadt Dresden abgehaltenen Monatsversammlung des hiesigen K. Sächs. Militärvereins wurde beschlossen, die für den 6 Jan. 1907 festgesetzte Generalversammlung in der Reichskrone in Verbindung mit einer Christbescherung und nachfolgen dem Kränzchen zu veranstalten. Kamerad Jäckel, der als Abgeordneter des Bezirks am 14. Oktober der Jenafeier beigewohnt hat, bot einen anschaulichen und ausführlichen Bericht über die Denkmalsenthüllung bei Vierzehnheiligen. ng aus hte seiner- daß das guay aus- mit dem te hinein- Zahl der on diesen üe Tuch- chanischer m Repu- Quadrat- sständigen 1. Winter-Abonnements-Konzert der hiesigen fand am Montage in dem erneuerten und Der Gemelndevorstand Friedrich Mar Klotz in Johnsbach ist als Standes- -ea«ter für den zusammengesetzten Standesamtsbezirk Johnsbach bestellt und in Pflicht genommen winden. Rr. l 155 ck K. Königliche Amtshauptmannschast Vipvoldiswalde, am l Dezember 1906. zu verweisen. HSnlgi. 0dortor«tmol»torsl «rlUsudarr ru kretd,rg, am 24. November 1906. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 4. Dezember. An der heutigen Stadt verordneten-Ergänzungswahl beteiligten sich von insge samt 424 stimmberechtigten Bürgern 311 oder 73,z »/o. Es wurden gewählt: Als Angesessene: Hutmachermeister Gotthold Schwind mit 227 St., Mühlenbesitzer Ernst Renger mit 205 St., Baumeister Karl Klotz mit 169 St. iber. r: Weiher 76-78 ng -rikanischer > Ke netw: 1 Ke) 160 e pro 1000 185, böhm. >ro 1000kA 159-167, Na gelber kx netto: : sächsische ischer und kx netto: Bombay liertes 72. 50, runde ),2.17,00. arten), er- >0-31,00, 0, Bücker- 5V, Pohl- tlo, ohne Abgabe: 24,00 bis uttermeh! hne Sark 0-10,20. Marten). >r Artikel ste unter der Notiz 0000 Ke- >, Heu in egeldrusch — Von der Weihnachtsnähe hätten wir nicht die leiseste Ahnung, wenn's nicht im Kalender stünde. Die frühlingslaue Temperatur deutet eher auf Ostern, denn aufs Christfest. Abgesehen davon macht sich das Nahen der Weihnachtstage aber auch schon durch das Abflauen des gesellschaftlichen Lebens bemerkbar. Die Veranstal tungen werden weniger, und diejenigen, welche noch stattfinden, sind schwächer besucht, als gewöhnlich. Dafür herrscht reges Leben in den Geschäften, und auch in der Familie wird mit großem Eifer gearbeitet. Dort erreicht überhaupt die Geheimtuerei ihren Höhegrad. Kommt der Hausher heim, fliegt mit größter Hast die Weihnachtrar- beit in irgend einen verstohlenen Winkel. Übenaschungs- versuche schlagen samt und sonders fehl, die gute Familie ist auf alles vorbereitet. Alle Schlauheit ist da vergebens. Gatte und Vater haben um die Jetztzeit überhaupt nichts daheim zu suchen — nach Meinung der andern. Wenn man jetzt nach der Abendmalzeit ja den Versuch macht, sich in ein Buch oder in eine Zeitung zu vertiefen, kommt ganz sicher die Eheliebsle mit der schüchternen Frage: „Sag', willst Du denn heut' nicht in Deine Stammkneipe gehen? Du hast heute sicher zu viel gearbeitet, Du siehst ganz abgespannt aus. Ich denke, Du könntest etwas Ablenkung vertragen." Und das wird mit der unschul digsten Miene vorgetragen. Ja, man freut sich, „daß man das einsieht" und schließlich abtrollt. Jetzt ist sogar die Zeit, wo man, wenn der Herr Gemahl erst eintreibt, wenn's schon „Zwölfe durch" ist, gar nicht einmal ein schiefes Gesicht zu sehen bekommt. Man meint höchstens, „es müsse einem doch gefallen haben". Ja, ja, so sind die Frauen, wenn Weihnachten naht und sie verschiedenes vor unseren Augen zu verbergen haben. Und wir Männer würdigen das voll und ganz und bleiben verständnisinnig quetschen, bis einer mahnt: „Kinder, 's ist halb zwei! Nun aber heim..." — Nach dem amtlichen Berichte der Kgl. Kommission für das Veterinärwesen herrschten am 30. November im Königreiche Sachsen 10 verschiedene ansteckende Tier- krankheiten, und zwar: der Milzbrand in 8 Gemeinden mit 12 Gehöften; die Maul- und Klauenseuche in 4 Ge meinden mit 6 Gehöften; der Bläschenausschlag der Rindviehes in 2 Gemeinden mit 2 Gehöften; der Rot lauf der Schweine in 2 Gemeinden mit 2 Gehöften; die Schweineseuche einschl. Schweinepest in 6 Gemeinden mit 6 Gehöften: die Geslügelcholera in 20 Gemeinden mit 26 Gehöslen; die Hühnerpest in 1 Gehöft; die Brustseuche der Pscrde in 13 Gemeinden mit 14 Gehöften; die Rot- laussenche der Pferde in 2 Gemeinden mit 2 Gehöften (darunter in 1 Gehöft in Ruppendorf der Amtshaupt mannschuft Dippoldiswalde); die Gehirnrückenmarksent zündung der Pferde in 10 Gemeinden mit 10 Gehöften. — Die Durchführung der Sonntagsruhe bei der Reichspost sand am Sonntag, den 2. Dezember, ihren Abschluß. Von diesem Tage an werden Briefsendungen mit Nachnahme an Sonn- und Feiertagen den Empfän gern allgemein nicht mehr vorgezeigt, auch dann nicht, wenn die Absender dies ausdrücklich beantragt haben. Nachdem schon vor mehreren Jahren die zweite Briefbe stellung an Sonn- und Feiertagen abgeschafft worden ist, erfolgte im vorigen Jahre die Abschaffung der sonntäg lichen Paketbestellung. Anfang November d. I wurde die Bestellung von Postanweisungen und Geldbriesen an Sonntagen aufgehoben. Die Vorzeigung von Brief sendungen mit Nachnahme wurde schon seit längerer Zett nur auf ausdrücklichen Antrag Sonntags bewirkt. Jetzt fällt sie ganz weg. Auch der sonntägliche Schalterdienst ist im Laufe der Jahre beschränkt worden. In grögeren Ausbruch »er Geflügetcholera betr. Bei einer dem Schlosser Enge hier, Bahnhofstraße Nr. 215, gehörigen Ente ist die „Geslügelcholera" festgestellt und über dessen Geflügelbestand infolgedessen die Ge- höftsperre verhängt worden, was hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Stadtrat Dippoldiswalde, am 4. Dezember 1906. „«-TU-,—-, Japans Konkurrenzkampf gegen den deutschen Handel in Oftafien. Von der deutschen Kaufmannswelt in Ostasien wird in letzter Zeit lebhaft Klage geführt, daß der deutsche Handel in Ostasien immer mehr zurückgehe und man mit Sorge, namentlich in bezug auf die japanische Konkurrenz, der Zukunft entgegenblicke. Daß ein Kampf zwischen Deutschland und Japan auf dem ostasiatischen Markte nicht zu vermeiden war, war vorauszusehen. Ehe Japan sich emporarbeitete, gab Deutschland neben England in Ostasien den Ton an, unsere Einfuhr nach Japan war befriedigend, Japan macht uns aber jetzt nicht nur im eigenen Lande Schwierigkeiten, auch nach China und unserer Kolonie Kiauischau streckt es seine Hände aus. Man kann es Japan ja nicht übel nehmen, daß es bestrebt ist, weiter zukommen. Japan ist noch ein armes Land und steckt tief in finanziellen Nöten. Ls muß sich Geld verdienen, wo es irgend angängig ist, seine Flotte soll ausgebaut werden, alte Kriegswunden müssen heilen. Es entspinnt sich also ein grimmiger Handelskrieg im Osten mit der Parole: „Japan und China allein der gelben Rasse!" Unter diesen Umständen ist es dringend nölig, daß die deutsche Kaufmannschaft alles aufbietet, um mit der lapanischen Konkurrenz Schritt zu halten. Es ist dies jetzt sehr schwierig, nachdem es Japan gelungen ist, China unter seinen Einfluß zu bringen, allerlei mögliche Begünstigungen, wie Zollerleichierungen mit Dampfersubventionen von der chinesischen Regierung zu erlangen. Japans höchster Stolz ist es, den gesamten Markt Ostasiens in seine Hände zu bekommen. Dies darf nicht geschehen, in einer Zeit, wo China erwacht, wo die Einfuhr nach China anschwillt und die Nachfrage so groß ist, daß sie nicht be friedigt werden kann. Die deutsche Einfuhr nach China beträgt jetzt 60 Millionen, sie kann sich verdreifachen, wenn der deutsche Kaufmann auf dem Platze ist. Ist dies aber der Fall, ist der deutsche Kaufmann bestrebt, den Kampf aufzunehmen? Scharfe Beobachter behaupten, daß der deutsche Kaufmann in Ostasien nicht so rührig sei wie der Japaner, und daß die deutsche Industrie sich zu wenig den Bedürfnissen der Ostasiaten anpasse. Ganz besonders sei dies auf dem Gebiete der Baum Wollindustrie der Fall. An baumwollenen Stoffen haben Chinesen, Japaner und Malayen einen riesigen Bedarf, auch ist die deutsche Baumwollenindustrie enorm leistungsfähig. Sie fabriziert aber in bezug auf Stoff, Farbe und Preise nicht genug Waren, die den Chinesen un, Japanern gefallen. Unter solchen Umständen ist allerdings an einen erfolg reichen Konkurrenzkampf nicht zu denken. Soll dieser Kampf erfolgreich werden, so muß die heimische Industrie mit unseren Kaufleuten in China Hand in Hand gehen. Lassen wir erst den günstigen Markt, China, uns weg schnappen, wird auch der Rückschritt an anderen Punkten einsetzen. Deutschland ist die zweite Handelsmacht der Welt, es hat den Kampf gegen England erfolgreich ge führt und zahlreiche Siege erfochten, warum sollte der Kampf gegen Japan in Ostasien nicht zu einem guten Ende geführt werden können? erweiterten Sternsaale statt, und hatte sich hierzu eine stattliche Zahl von Konzcrtbejuchern eingesunden. Als Solistin trat die Konzert- und Opernsängerin Frl. Martha Lehmann aus Dresden auf in einer Arie aus „Waffen schmied" von Lortzing, mit Orchesterbegleiluni, und in vier Liedern mit Klavierbegleitung, ausgeführt von Herrn Lehrer Schmidt. Frl. Lehmann wußte ihre Stimmittel dem Raume anzupassen und erfreute außerdem durch sichere, ruhige, angenehme Tongabe und tertgemäßen Vortrag. -- Bei der am 1. Dezember staltgefundenen Vieh zählung sind in hiesiger Stadt 145 Pferde, 276 Rinder (einschließlich Bullen und Kälber), 198 Schweine, I Schaf und 53 Ziegen gezählt worden. — An den Werktagen vom 12. bis mit 24 , sowie am 31. Dezember dürfen Verkaufsstellen bis 10 Uhr abends offen gelassen werden. Außerdem dürfen dieselben an den Adventsonntagen noch von >/24 Uhr nachm. bis 9 Uhr abend» offen gelassen werden. , Bon den Revieren des Forstbezirks vrUlsadare sollen in dem KIdlovA äo» SatsüoUor» m rroidorz viovstLz, äsa 18. Vsivmdsr 1S0S, vor» vonuttt»« u vdr »d, rund 18300 Festmeter weicher Nutzhölzer zum Teil in bereu« aufbereitetem Zustande, zum Teil noch anstehend, meist als Stammholz, in verschiedenen einzelnen Posten unter den zuvor bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Näheres darüber besagen die bei der unterzeichneten Oberforstmeisterei und dem Forstrentamt Tharandt in Empfang zu nehmenden besonderen Bekanntmachungen, so wie die von den Herren Revierverwaltern zu beziehenden ausführlichen Verzeichnisse. Im übrigen ist auf die in den umliegenden Gasthäusern aushängenden Anzeigen Als llnangesessene: Amtsgerichtssekretär Gustav Schisfner mit 289 St., Fabrikdirektor Mar Böhme mit 120 St. Weitere Stimmen erhielten in der Hauptsache: Blechwarenfabrikant H. Teicher (113), Baumeister L. A. Fritsch (97), Kaufmann Richard Niemand (82), Arresthausinspektor Ernst Braune (77), vr. meck. Marlin Voigt (64), amtsh. Sekretär Enders (19). Im Jahre 1905 machten von 433 Wahlberechtigten 318 oder 73,4 "/o von ihrem Wahlrecht Gebrauch. — Am Freitag hielt der hiesse Stenographenverein „Gabelsberger" sein 34. Stiftungsfest und zwar diesmal nicht wie früher mit Tafel, sondern mit Konzert, das eine reichhallige Vortragsreihe, darunter auch ein „stenographi sches" Lustspiel, aufwies und dem ein flott frequentierter Ball folgte. Man hatte die Damenwelt zum Feste ein geladen, da sie sich jetzt wieder wie vor Jahren auch an den Übungen rege beteiligt. Ueberhaupt gewinnt die Verantwortlicher Aedartrur: Paul Jehns. - Druck und Verlag von Carl Jehns m Mit land- und hauswirtschaftlicher Mottat-BeUags. """"L «KN. ----- 72. Jahrgang. wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzeln« Nummern 10 Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie onkre Agenten nehmen Dir „»«ifwritz. Zeitung" «rscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und Inserate, welch« bei dar bedeutenden Smflage de» Blatte« eine sehr wirk« same Verbreitung finden, werden mit12Pfg., solche au» unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pfg. die Spattzeile oder deren Naum berechnet. — Ta bellarische undcomplicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile Weißmtz-Mlmg ^BeA^ Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde.