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Reichstädt. Beim Heuladen verunglückte die hier bedienstete Magd B. dadurch, daß ihr bei einem Sprunge von dem »oll geladenen Wagen ein Bein zerschmettert wurde. — Im Wassertrog ertrunken ist am 27. v. Mts. abends da- zweijährige Töchterchen des Wirtschaftsbesitzers K. hier. Kreischa. Zu einer schönen und erhebenden Feier gestaltete sich der Erinnerungsabend an die Schlacht von Königgrätz, der zu Ehren der 66er Veteranen im Erbge richt Kreischa veranstaltet wurde. Gegen 350 alte Soldaten von den Militärvereinen Hänichen, Lockwitz, Maren, Possendorf, Reinhardtsgrimma und Kreischa hatten sich eingefunden. Aus Lockwitz allein waren 70 Mitglieder anwesend. Musi! und Gesang wechselte mit Ansprachen, Lie Festrede hatte Herr Pfarrer Richter freundlichst über nommen. Manch treffliches Wort wurde gesprochen und manch schöne Anregung wurde mit nach Hause genommen. Lauten Jubel erregte die Nachricht, daß der Gemeinderat zu Kreischa einstimmig beschlossen hat, alle Veteranen, di« bis 800 M. Einkommen haben, von sämtlichen Ortsab gaben zu befreien. Kameradschaft und Liebe zu unserem teuren Vaterlande, zu König und Kaiser sind zweifellos in den Herzen aller Anwesenden gekräftigt worden. Poffendorf. Die Vorbereitungen zum Bahnbau werden bereits getroffen, denn am Mittwoch, den 4. Juli hat das Bau-Bureau hier seinen Sitz genommen und seine Tätigkeit begonnen. Dresden. Bei den Gründungsarbeiten für das neue Dresdner Rathaus forderten die an der Ring straße und an der Gewandhausstraße liegenden Haupt- bauieile und der Turm dadurch besondere Maßnahmen, daß sie in ihrer Hauptsache in den alten Wallgraben und auf Reste von zu beseitigenden Wallmauern der ehemaligen Dresdner Festungswerke zu stehen kamen. Es ergab sich daraus für die Gebäudeteile eine Gründungstiefe von nicht weniger als 91/2 Metern und führte zur Anlage eines zweiten Kellers. Der als Gründungsboden vorge fundene feste Kies wurde bei der Feststellung der Mauer sohle mit 2,4 bis 2,8 Kilogramm pro Zentner gedrückt, beim Turm mit zirka 3 Kilogramm. Der achteckige Turm steht ouf einer 30 Meter im Quadrat messenden Beton- platte von 4 Meter Stärke. Um eine möglichst gleichmäßige Druckübertragung auch in die Ecken der quadratischen Gründungsplatte zu erhalten, wurde in die Betonplatte «in Trägerrost eingelegt, der aus den in der Drucklinie liegenden Teilen besonders in die angeführten Ouadrat- «cken hineingreift. Abweichend von der üblichen Grund- fteinordnung wurde bekanntlich in die Mitte der Grün- Lungsplatte des Turmes zwischen zwei Granitschalen eine Bronzeplatte mit Tert eingelegt. Die Isolierung der Mauern gegen Grundwasser und Bodenfeuchtigkeit wurde auf Grund langjähriger Erfahrung des technischen Bau leiters, Herrn Stadtbaurat Bräter, derart getroffen, daß auf einer 50 Zentimeter unter dem Kellerboden aufge brachten, zwei Zentimeter starken Zementplattschicht nach deren vollständigem Trocknen eine in Zement gebettete Ziegelflachschicht gelegt wurde. Darauf kam wieder 20 Zentimeter Beton und dann folgte das aufgehende Bruch steinmauerwerk. Ebenso wurden die Außenmauern mit einer Zementplattschicht und einer in Zement verlegten Ziegelflachschicht bekleidet. Der zweite und der erste Keller wurden mit starken Kreisgewölben überspannt und die Gewölbe des an der Gewandhausstraße liegenden Rats weinkellers sind so tief angelegt, daß bis zur Fußboden konstruktion des Erdgeschosses noch ein Zwischenraum ver bleibt, der für die Zwecke der Heizung und Lüftung verwendet werden soll. Dresden, 4. Juli. Das projektierte Krematorium soll neben den großen Tolkewitzer Friedhof kommen, wenn Lie kirchlichen Instanzen damit einverstanden sind. Auch ein Urnenhain soll dort errichtet werden. Es ist jedoch noch fraglich, ob die kirchlichen Behörden gerade mit diesem Platze einverstanden sind. — Neue Wagen I. und 2. Klasse sind neuerdings von der König!. Sächs. Staatsbahn in Betrieb gestellt worden. Sie unterscheiden sich vorteilhaft von den vor handenen älteren Wagen. Die neuen als Wagen für Durchgangszüge mit Seitengang gebauten vierachsigen Wagen sind 18 Meter lang, haben drei geschmackvoll aus- gestattete Abteile erster und vier Abteile zweiter Klasse. In den Seitengängen sind zusammenklappbare Tischchen untergebracht, sodaß es den Reisenden ermöglicht ist, auch in den Koupees zu speisen. In allen Abteilen befinden sich elektrische Klingelleitungen zum Herbeirufen des Speise wagenkellners. Die Aborte haben Wasserspülung. Die Waschbecken entleeren sich durch eine einfache Kippvorrich tung. Die Wagen werden durch elektrisches Licht erleuchtet und sind in den Abteilen mit besonderen Leselampen aus gestattet. — In eine eigentümliche Erbschaftsangelegen heit ist die Stadt Meißen verwickelt. Ihr ist ein Erb teil von nahezu 200 000 Mark zugefallen, sie muß davon aber den grüßten Teil herauszahlen, wenn eine gewisse Person am 8. Februar 1903 noch gelebt hat. Es handelt sich um den am 16. November 1838 in Halle an der Saale (Magdeburg?) geborenen Kupferschmied Friedrich Ernst Hermann Löbel, der vielfach auf Wanderschaft ge wesen, wiederholt nach Magdeburg, seinem früheren Wohn orte, zurückgekehrt, zuletzt 1895, vielleicht auch noch 1896 oder 1897 dort gesehen worden und 1898 durch Düssel dorf, Dortmund und Barmen gereist sein soll. Löbel galt seit Jahren als verschollen und es darf angenommen werden, daß er am 8. Februar 1903 tot war. Dies muß aber erwiesen werden. Wer den Nachweis zuerst führt, erhält von der Stadt Meißen 3000 M. Belohnung. Hier ist vor allem für Polizei und Standesbeamte, sowie für Kirchenbuchführer günstige Gelegenheit geboten, in kurzer Zeit auf leichte Art und Weise die annehmbare Summe von 3000 Mark zu erwerben. — Der Streik in dem Radebeuler Guß- und Emaillier- werke ist beendet. Nach der „Sächs. Arb.-Ztg." sind die Friedensbedingungen so abgefaßt, daß sie sich mit den Einigungsbedingungen vom Mai decken. Also auf gut Deutsch ist alles beim alten geblieben! Die Sozialdemo kraten haben wieder einmal viel Lärm um nichts gemacht. — Einen schrecklichen Tod fand, wie aus Zwickau gemeldet wird, die 9 Jahre alte Tochter des Bergarbeiters Strobel im Vorort Reinsdorf. Sie wollte sich an einer Petroleumlampe die Haare kräuseln, dabei fingen Hie Kleider des Mädchens Feuer und standen bald in Flammen. Das bedauernswerte Mädchen erlitt so schwere Brand wunden, daß es unter fürchterlichen Schmerzen sein Leben aushauchte. Pirna, 5. Juli. Ein gräßlicher Unglücksfall er eignete sich heute vormittag auf dem Prasserschen Krane am Elbniederlagsplatz hier beim Einheben eines mit Ge schirr angekommenen großen Sandsteinblocks. Dem die Maschinerie bedienenden Arbeiter H. entglitt die Kurbel und traf ihn dieselbe beim Zurückschlagen mit großer, durch die ungeheure Last des angehobenen Steinblockes bedingter Kraft ins Gesicht. Durch den furchtbaren Schlag wurde H. auf dem Gerüst, wo er stand, lang hingestreckt und ist es noch ein Wunder, daß er dabei nicht abstürzte. Dem Bedauernswerten wurden durch die Kurbel das Nasenbein und wahrscheinlich auch die Backenknochen zer schlagen, sodaß reichlicher Bluterguß stattfand und der An blick des Verletzten ein gräßlicher war. H., der trotz der schweren Verletzung bei voller Besinnung war, wurde zu nächst in die beim Kran befindliche Bude gebracht, wo sich ergab, daß wenigstens das rechie Auge erhalten ge blieben ist; wie es mit dem linken steht, konnte noch nicht festgestellt werden. Mittelst einer fahrbaren Krankentrage der freiwilligen Sanitätskolonne wurde dann der Verletzte nach dem städtischen Krankenhaus gebracht. Der Sand steinblock, welcher gehoben wurde, ist nahezu zwei Kubik meter groß und wiegt ungefähr 75 Zentner. Wenn der Kurbelschlag die Stirne getroffen hätte, dann wäre er un zweifelhaft ein tödlicher gewesen. Tagesgeschichte. Berlin. Der weitaus größte Teil der Räte der Kolonialabteilung wird, wie der „Voss. Ztg." von unter richteter Seite mitgeteilt wird, aus der Abteilung scheiden. Voraussichtlich werden nur etwa zwei höhere Beamte der Abteilung in ihren Stellen belassen. Es bestätigt sich auch, daß ein hoher Beamter aus dem Finanzministerium zur Verwendung bei der Ausstellung des Etats als Vortragen der Rat zum Kolonialamt versetzt wird. — Das neue Brausteuergesetz gestattet in Ab weichung von der bisherigen Gesetzgebung für die Be reitung von untergärigem Bier nur die Verwendung von Gerstenmalz, Hopfen, Hefe und Wasser und läßt nur zur Herstellung von obergärigem Bier auch andere Malzsorten und technisch reinen Rohr-, Rüben- oder Invertzucker, sowie Stärkezucker zu. Es unterwirft ferner alle bierähn lichen Getränke der Brausteuer und verbietet alle Zube reitungen von Bier oder bierähnlichen Getränken (Bier- ertrakten usw), zu deren Herstellung andere Malzersatz stoffe, als technisch reiner Zucker verwendet sind. Der Bundesrat hat auch hierzu die Ausführungsbestimmungen jetzt erlassen. — Die deutschen Verluste an Menschen in Süd westafrika in dem jetzt 21/2 Jahre dauernden Kolonial krieg betragen nach einer amtlichen Zusammenstellung ein schließlich der ermordeten Zivilbevölkerung 2342 Seelen. Die militärischen Verluste vom Beginn des Bondelzwarts aufstandes (Dezember 1903) bis jetzt belaufen sich aus 2120 Mann, davon sind tot 1322, verwundet 798 Mann. Krank heimgeschickt wurden "bisher etwa 1000 Mann, ebensoviel liegen krank in den Lazaretten Südwestafrikas. Letztere Zahl hat sich in den letzten Wochen sehr vermehrt. Der Gefechtsverlust der Truppe beläuft sich auf 1356 Alaun, (Tote 591, Verwundete 765) davon 133 Offiziere. Dor dem Feinde gefallen sind an Offizieren, Sanitäts- offizieren und höheren Beamten 63, an Unteroffizieren 102, an Mannschaften 426. Verwundet wurden Offiziere 88, Unteroffiziere 148, Mannschaften 529. Sehr auf fallend ist die geringe Zahl der an den Wunden Ge storbenen (40) im Verhältnis zu der Gesamtzahl der Ver wundeten (798). Die Zahl der an Krankheiten Ge storbenen (603) steht der Zahl der Verwundeten (798) nicht viel nach. — Die Stärke der Schutztruppen beträgt zurzeit 15296 Mann, davon 516 Offiziere, 208 Beamte, 14 572 Unteroffiziere und Mannschaften. Der Höchst bestand war 18613 Mann. Die Schutztruppe besteht augenblicklich aus 2 berittenen Feldregimentern (zusammen 7 Bataillone mit 24 Kompanien), 2 Feldartillerieabtei lungen mit 11 Batterien (darunter 2 Gebirgsbatterien), I Maschinengewehrabteilung, 2 Feld- und 2 Funkentele graphen- sowie 2 Scheinwerferabteilungen, 1 Eisenbahn bataillon zu 3 Kompanien, 1 Feldvermessungstruppe, 2 Etappenkommandos und 5 Etappenkompanien, Proviant- ämtern, Feldbäckereien, Depots, Lazaretten, 5 Fuhrpark kolonnen, 15 Proviantkolonnen. An der Spitze steht das Schutztruppenkommando mit Signalabteilung, Feldinten dantur, Sanitätsamt, Feldjustiz, Feldgeistlichkeit. — „Großes Aufsehen" erregte in Bückeburg die Tatsache, daß Fürst von Schaumburg-Lippe die offiziell festgesetzte Reise nach Norderney abbestellen ließ, nachdem Fürst Leopold von Detmold in Norderney eingetroffen war. — Durch Ausgrabungen bei Remagen in der Cölner Gegend wurden ein Gräberfeld und eine Wass«- leitung aus der Zeit de» Kaisers Augustus aufgefunden. Der Leitungskanal aus Kiesbeton enthielt, wie auch die Gräber, zahlreiche Tongefäße, Gläser, Elfenbein-Würfel und Münzen. Berlin, 3. Juli. Das Vermessungsschiff „8" ist heute morgen auf der Kaiser!. Werst in Wilhelmshaven ohne besondere Tauffeierlichkeit vom Stapel gelaufen und hat den Namen „Möwe" erhalten. Krefeld, 4. Juli. Wegen unvorhergesehener Hinder nisse ist die Entsendung der drei Torpedoboote zu der Er öffnung des Krefelder Hafens abgesagt worden. Hamburg. Die niedergebrannte Kirche ist eines der herrlichsten Bauwerke Hamburgs, von dem Baumeister Sonnin in den Jahren 1750 bis 1762 erbaut. Die Höhe betrug 153 Meter über dem Wasserspiegel der Elbe.. Die Kirche bildete das Wahrzeichen und den Stolz Ham burgs; weithin sichtbar, war es das erste, was die heim kehrenden Seeleute erblickten. Die Kirche war in Kreuzes form erbaut, 3000 Personen fassend. Eigenartig kunstvoll erbaut, bildete sie das Besuchsziel zahlreicher Fremder, welche den von acht Säulen getragenen Turm bestiegen, der eine herrliche Fernsicht gewährte. Zahlreiche Kunst- schätze, die wertvolle Kanzel, die Orgel, Silbersachen,. Siegestrophäen, Fahnen aus den letzten Kriegen — alles ist vernichtet. Die Entstehungsursache wird auf die Repa raturarbeit zurückgeführt, welche ein Leipziger Uhrmacher an der Turmuhr vornahm. Der Schaden ist enorm und wird nach Millionen beziffert. Die frühere Michaeliskirche ist 1750 ebenfalls durch Feuer infolge Blitzschlags zer stört worden. Die Kirche, welche anläßlich des Besuches des Königs festlich beslaggt war, bildete eine riesige Trauer fackel im Festesjubel. Hamburg, 4. Juli. Bei dem Brande der Micha-, eliskirch e wurden dreißig Feuerwehrleute verletzt, darunter zwei schwer. Am Abend versuchte der Pöbel zu plündern,, wurde jedoch durch berittene Schutzleute, die mit gezogenem Säbel einritten, auseinandergetrieben. Der Brand entstand wahrscheinlich dadurch, daß ein Benzinballon, in dem die Uhrmacher ihr Benzin zum Reinigen der Uhrzeiger auf bewahrten, durch einen Lötofen, mit dem die Mechaniker daneben arbeiteten, Flammen sing und explodierte. Kiel, 5. Juli. König Friedrich August von Sachsen traf heute vormittag I I Uhr hier ein und begab sich ins Kgl. Schloß, wo ein Frühstück stattfand. Gegen 2 Uhr fand Parade des 1. Seebataillons statt. Der König be sichtigte sodann die kaiserliche Werft und unternahm auf der Stationsyacht eine 2>/2stündige Hafenrundfahrt. Beim Hissen der Königsstandarte feuerten sämtliche im Hafen liegenden Kriegsschiffe einen Salut von 21 Schuß. Abends 8 Uhr fand im Kasino des ersten Seebataillons ein Fest essen statt. Schweiz. Das neue Gesetz gegen die anarchistische Propaganda wird demnächst in Kraft treten; der Versuch der Sozialdemokratie, das Zustandekommen dieses Gesetzes zu vereiteln, ist vor dem allgemeinen Bolksunwillen in die Brüche gegangen. Österreich-Ungarn. In der österreichischen Dele gation hat Graf Goluchowski zu der Abrüstungssrage er klärt, sie werde einstweilen noch ein frommer Wunsch bleiben. Jedenfalls müßten die anderen Staaten damit den Anfang machen. Eger, 3. Juli. Dem Volksschullehrer Müller, der unter dem Verdachte, einen Lustmord an dem Schul mädchen Ida Wunschelmeyer in Dürnberg verübt zu haben, verhaftet worden ist, wird jetzt noch ein zweites Verbrechen zur Last gelegt. Dor mehreren Jahren wurde nämlich an einer Rentnerswitwe, die mit Müller in ein und dem selben Hause wohnte, ein bestialischer Lustmord verübt^ welches Verbrechen bisher unaufgeklärt blieb. Nunmehr glaubt die Polizei, in dem Lehrer Müller auch den Mörder jener Frau vor sich zu haben. Dieser leugnet jedoch entschieden. Budapest, 4. Juli. Riesige Heuschreckenschwärme haben das ungarische Tiefland bei Debreczin in einer Ausdehnung von etwa 600000 Joch heimgesucht. Die ganze Saat und Ernte sind vernichtet. Die dortigen Land leute stehen vor dem Ruin, da sie der Plage machtlos gegenüberstehen. Die Zahl der Heuschrecken beträgt-nach amtlicher Schätzung mehrere Millionen. Paris, 4. Juli. Man erwartet für nächsten Montag oder Dienstag das Urteil des Kassationshofes in der Dreyfus-Affäre. Unmittelbar darauf werden mehrer« Deputierte unter Führung Pressenses die Regierung in der Kammer befragen, welche Sanktion sie dem Urteil geben will, das ohne Zweifel die Rehabilitierung von Dreyfus aussprechen wird. Man darf heute schon dieses Urteil vorausietzen unter einer seinem Dienstalter entsprechenden Beförderung. Außerdem wird ein besonderer Antrag ein- gebracht werden, nach welchem Oberstleutnant Picquart» unter Beförderung zum Brigade-General rehabilitiert wird. Schließlich soll der Kriegsminister ersucht werden, alle durch das jetzige Revisionsverfahren kompromittierten Offi ziere aus der Armee und der Ehrenlegion zu entfernen. Paris. 60 Deputierte haben einen Antrag unter zeichnet, di« Todesstrafe in Frankreich abzuschaffen. Toulon, 4. Juli. Das Kriegsgericht verurteilte vier Matrosen des Torpedoboots 250 wegen Gehorsams verweigerung zu 3—6 Monaten Gefängnis, 6 Matrosen zu 4 Tagen bis 3 Monaten und 4 zu 8 Tagen, einer wurde sreigesprochen. Zahlreiche Matrosen, welche bei der Urteilsverkündigung zugegen waren, veranstalteten im Ge richtssaale eine Protestkundgebung, indem sie die Richter auszischten. Belgien. Man sieht hier, eine Katastrophe nach