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" DeilGk M Wtißerltz-IMW 72. Jahrgang Donnerstag, den 10. Mai 1906 Nr. 53. Frau. äks. zertrümmert wurde und der Tod so- blikaner auch in der neuen Deputiertenrammer über die s des Herrn Lehrers Schmidt. Dippoldiswalde, über einen I " Rathauses und die Umgestaltung des Marktplatzes im nächsten Jahre erfolgen soll, beigetreten. Auf diese Weise Die Stadtverordneten sind dem Be- nach welchem der Abbruch des alten ihm die Hirnschale fort eintrat. Aue, 6. Mai. schlusse des Rates, Sächsisches. Dresden, 7. Mai. König Friedrich August wird nach Ken bisherigen Dispositionen am 3. Juli in Hamburg an- Miesend sein. Aus diesem Anlässe wird der Senat zu Ihren des Königs im Rathause ein Festmahl veranstalten. D - Versammlungen anmelden! Das Oberlandes- Rericht hat entschieden, daß alle Versammlungen humani tärer und auch gemeinnütziger Vereine polizeilich anzu- mielden sind. I — Dem Landesverband sächsischer Feuerwehren »ehören jetzt 841 Wehren mit 46886 Feuerwehrleuten an. K)er Staat hat die dem Landesverband gewährte Beihilfe Ivon 2000 Mk. jährlich auf 5000 Mk. erhöht. Bannewitz. Nutzer Possendorf und Wilmsdorf hat nun auch am Sonnabend die Gemeinde Hänichen in einer Sitzung, welcher der Amtshauptmann vr. Mehnert per sönlich beiwohnte, beschlossen, dem Gaswerksverbande Bannewitz beizutreten, um auch iiren Bewohnern die Vorteile einer modernen und billigen Beleuchtung zu bieten, sowie Gas zum Kochen und zur Krafterzeugung schaffen zu können. Freiberg. Vor dem kgl. Schwurgericht wird am I I. Mai, vormittags 3/49 Uhr, gegen den Maurer Ernst Moritz Höhne aus Maren wegen schwerer Urkunden fälschung verhandelt werden, da der zur zuerst angesetzten Zeit nicht erschienene Angeklagte inzwischen verhaftet worden ist. Freiberg. Um die wirtschaftlichen Schäden, die das Eingehen des Silbererzbergbaues der hiesigen Gegend zur Folge hat, nach Möglichkeit auszugleichen oder doch nicht so fühlbar werden zu lassen, geht das Bestreben der städti schen Behörden und Gemeindeverwaltungen dahin, neue Industriezweige heranzuziehen. Der Stadt Freiberg ist es jetzt schon gelungen, mehrere Etablissements hierher zu bringen. Die große Filialfabrik der Porzellanfabrik Kahla in Thür, geht jetzt ihrer Vollendung entgegen. Noch im Laufe des vorigen Jahres sind eine Gummi- schlauchfabrik, eine Schuhfabrik und eine Vuntfarbenglas- fabrik errichtet und in Betrieb genommen worden. Die Stadt hat zur Herbeiziehung dieser Unternehmen auch le, datz 8 Uhr, "las ein ldungen mr nur rg bittet hrer. manche Opfer bringen müssen, sei es in Gestalt von billigem Bauterrain oder anderen Erleichterungen, sowie durch Geld dariehen zu billigem Zinsfüße. In der Gemeinde Erbis- dorf werden gegenwärtig zwei Tafelglashütten gebaut, in Brand selbst eine Korsettfabrik, und der Bau einer Zelluloid- fabrik ist noch geplant. Erbisdorf wie Brand werden durch die Abrüstung der Grube „Himmelsfürst" sehr in Mitleidenschaft gezogen. Fraureuth. Versuchsweise wird hier der Unterricht in den höheren Schulklassen ausschließlich auf die Vor mittagsstunden beschränkt, damit die grötzeren Schüler den Eltern in den landwirtschaftlichen Betrieben behilflich sein können. Wenn sich der Versuch bewährt, soll eine dauernde Einrichtung daraus werden. Leipzig. Das Leipziger Volksbureau warnt vor dem sich fortgesetzt durch harmlos aussehende Offerten in den Zeitungen breitmachenden Darlehnsschwindel. Den angeblichen „Geldleuten", die meistens selbst gar kein Geld haben, und sich erst auf diese unlautere Weise etwas zu verschaffen suchen, kommt es hauptsächlich darauf an, die vertrauensseligen Darlehnssuchenden nach Kräften auszu beuten, um sie dann, wenn sie gehörig geschröpft sind, ihrem Schicksal zu überlassen oder ihnen Geld zu Bedin gungen zu verschaffen, die vielfach den Ruin im Gefolge haben müssen. Buchholz. An dem vielbesprochenen Um- und Ver- grötzerungsbau unseres Bahnhofes wird nunmehr eifrig gearbeitet. Die Bausumme ist auf rund N/2 Mill, veranschlagt. — Der 3! Jahre alte Posamentenverleger Schaarschmidt aus Crottendorf ist am Sonnabend abend hier tötlich verunglückt. Mit dem Fahrrad in rasender Schnelligkeit die abschüssige Stratze von Annaberg herein kommend, fuhr er beim Einbiegen in die hiesige Talstratze mit solcher Wucht an eine steinerne Zaunsäule an, datz ist eine Frage entschieden worden, welche die Gemüter der Einwohnerschaft erregte und fast zu Differenzen zwischen Rats- und Stadtverordnetenkollegium geführt hätte. Aue. Ein bedeutsames Werk unserer Stadt ist nahe zu vollendet: der mit 700000 Mk. geschaffene städtische Schlachthof, dessen Bau im vorigen Jahr begonnen und durch das Stadtbauamt ausgeführt wurde. Es sind Ein richtungen getroffen, datz die Versorgung des oberen Erz gebirges mit Schlachtvieh in Zukunft von hier aus, statt wie bisher von Zwickau und Chemnitz, erfolgt. Es sollen sich hier in Verbindung mit dem Schlachthof Viehmärkte entwickeln. Regis. Bürgermeister Winter, der 37 Jahre an der Spitze der städtischen Verwaltung gestanden hat, tritt am I. Oktober in den Ruhestand. Die Stelle wird mit 1800 Mark (?!) ausgeschrieben. Waldenburg. Im benachbarten Langenchursdorf wurde am Freitag der Sohn eines hiesigen Einwohners wegen Mordversuchs festgenommen und dem hiesigen Amtsgericht gefesselt zugeführt. Er hatte versucht, seine Geliebte zu erwürgen. Neustädtel. Am Sonnabend früh entstand plötzlich und unverschuldet beim Mannschaftstreiben auf der Grube „Weitzer Hirsch" am Bahnhofe ein Maschinendefekt, und ein Gerüst mit sieben Bergleuten besetzt sauste in die Tiefe. Infolge des eingetretenen Schadens versagte auch die Bremsvorrichtung; jedoch wurde die Wucht des Austreffens durch die im Schachte angebrachten Sicherheitsmatzregeln so geschwächt, datz sämtliche Arbeiter, ohne Verletzungen erlitten zu haben, mit dem Schrecken davonkamen. Markneukirchen. Ein leichtes Erdbeben wurde hier am 3. Mai früh 3 Uhr 59 Minuten wahrgenommen. Man hat drei Erdstöße verspürt, die insgesamt eine Dauer von 3 Minuten hatten. Schaden ist, soweit bisher fest gestellt werden konnte, nirgends angerichtet worden. Bautzen. Ein großer Auftrag ist der hiesigen Waggon fabrik Aktiengesellschaft vorm. C. Busch zugegangen. Die sächsische Staatsbahnverwaltung hat bei der Fabrik über 400 Güterwagen verschiedener Typen bestellt. ' Der Wert dieser Bestellung beträgt etwa anderhalb Millionen