Volltext Seite (XML)
keinem Zweifel, daß die Gewährung solcher Darlehen, namentlich sofern diese in der Form von Amortisation«» darlehen gewährt werden, mithin eine wirksame Ent- schuldung de« beliehenen Grundbesitze» für die Zukunst gewährleisten, ein wirksames Mittel darstelien würden, die schwächste Steile des deutschen Grundbesitzer, die hohen Verschuldungen, mehr und mehr zu beseitigen urd ihn so widerstandssähiger gegen die Angriffe von polnischer Seite zu machen. — Wie wir bereits berichtet haben, wird die Schaffung eines 25-Pfennigstückes im Reichstage beantragt werden. Ob es aus Silber oder Nickel hergestellt werden soll, darüber verlautet noch nichts. Als Silbermünze könnte es nicht viel größer sein, als die alten silbernen Zwanzigpfennigstücke, die infolge ihrer Winzigkeit recht unhandlich waren und deshalb von jedem so schnell wie möglich weitergegrben wurden. Aus Nickel bestehend, müßte die neue Münze erößer sein, als die früheren Nickel-Zwanzigpfennigstücke. Aber schon diese Münzsorte vermochte sich nicht viele Freunde zu erwerben, und ebenso dürste es bei dem 25-Pfennigstück aus Nickel sein. Als Silbermünze zu klein, als Nickelmünze zu groß und schwer, kann man dem 25-Pfennigstück sein Schicksal prophezeien, noch ehe es entstanden ist. — Mit welcher Sparsamkeit auch der Militär etat für 1906 ausgestellt ist, geht daraus hervor, daß die Budgetkommission des Reichstags an ihm Abstriche in Höhe von nur 124 750 M. vorgenommen hat. Bon diesen entfallen auf die einmaligen Ausgaben 6000 M., die die erste Rate für eine Offiziers-Reitschule in Soltau darstellen. Von den übrigbleibenden 118750 M. sind 96450 M. beim preußischen usw. Kontingent, 14 700 M. beim säch sischen und 7600 M. beim württembergischen Kontingent abgesetzt. — Wie der neueste, dem Reichstage zugegangene Be richt über die deutsche Auswanderung ergibt, ging auch im Jahre 1905 der Hauptteil der deutschen Aus wanderer nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Bon 28 075 über deutsche und ausländische Häfen be- sörderlen deutschen Auswanderern hatten 26005 die Ver einigten Staaten als Reiseziel. Seit Wiedererrichtung des Deutschen Reiches sind nach dem letzterem Lande nicht weniger als 2 406 826 Deutsche ausgewandert, wovon 555866 auf die siebziger Jahre, 1237139 auf die achtziger, 478 930 auf die neunziger Jahre und I3486I auf die ersten fünf Jahre des laufenden Jahrhunderts entfallen. — Die deutsch-französische Grenzregulierungs kommission, die die Grenze von Kamerun festsetzen sollte und sich vor einigen Monaten dorthin begeben hatte, hat ihre Arbeiten beendet. Die Kommission hat «klärt, daß Missum, wo kürzlich ein Grenzzwischenfall stattfand, zum deutschen Gebiet gehört und etwa vier Kilometer von der französischen Grenze entfernt liegt. - Die Matrikularbeiträge für das Rechnungs jahr 1906, einschließlich der zur Deckung des Fehlbetrages für das Rechnungsjahr 1904 aufzubringenden Anteile, be laufen sich nach der dem Reichstage unterbreiteten Berechnung insgesamt auf 222253462 Mk. gegen 267 375573 Mk. im Jahre 1905, also gegen das Borjahr um 45,12 Millionen Mark weniger. Auf Preußen entfallen davon 136684032 M, auf Boyern 23513865 M, auf Sachsen 16655295, auf Württemberg 8341018, auf Baden 7 406350, auf Elsaß-Lothringen 6816384 Mk. usw. Die niedrigsten Beträge haben aufzubringen Reuß ä. L. mit 271 192 M, Waldeck mit 229646 und Schaumburg-Lippe mit 171018 Mk. — Amtliche Meldung. Oberst Dame meldet aus Warmbad: In den Bergen nördlich der Linie Pelladrift— Homsdrift befinden sich keine stärkeren feindlichen Kräfte mehr. Hingegen führen zahlreiche Spuren kleinerer Trupps durch ein wildzerklüstetes Gelände nach Osten. Am 21. März wurde die Pferdewache bei Jerusalem von etwa 30 Hottentotten angegriffen. Es fielen hierbei ein Unter offizier und drei Reiter, ein Reiter wurde leicht verwundet. 15 Pferde wurden abgetrieben. Major v. Estorfs hat die Verfolgung der Hottentotten mit allen verfügbaren Truppen ausgenommen. Er erreichte mit den vordersten Teilen am 24. März die Linie Stolzensels-Ukamas. Die in der eng lischen Romansdrift gesammelten Flüchtlinge sind durch die Kappolizei nach Steinhopf, 50 lem südlich des Oranje, abtransportiert worden. — Der Gesamtbetrag der Stiftungen, die im Jahre 1905 im Deutschen Reiche zu gemeinnützigen Zwecken be gründet wurden, beläuft sich nach einer Zusammenstellung auf 116222 129 Mk. — Zum Erdrutsch in Mülheim bei Urmitz wird des weiteren aus Koblenz gemeldet, daß die Katastrophe der früheren vom Jahre 1897 sehr ähnlich ist. Zehn Häuser sind bereits eingestürzt, wobei einige Personen ver letzt wurden. Außerdem wurde viel Vieh unter den Trümmern begraben. Das unterirdische Wasser sprengte mit mächtigem Druck den Lehmboden, der im Umkreis von 5 Kilometer bis zu 1 Meter breite Risse zeigt. Die Erd rutschungen dehnen sich weiter aus. Die Wasserleitungs- r ähren sind wie Papier zusammengedrückt. Im ganzen mußten etwa 80 Häuser geräumt werden. Man befürchtet, daß das halbe Dorf verloren ist. Mühlberg an der Elbe, 27. März. Außerordentliche Schwierigkeiten bereitet die Hebung des unterhalb de» hiesigen Winterhafens total in Grund gegangenen mit 9000 Ztr. Braunkohlen beladenen Deckkahnes. Die nun mehr bereits drei Wochen dauernden Hebungsarbeiten waren bisher völlig erfolglos. Um das Verkehrshindernis zu beseitigen, wird schließlich das fast quer im Elbstrome mit dem Vorderteil in der Fahrtrinne liegende Fahrzeug gesprengt und zerstört werden müssen. Wilhelmshaven, 27. März. 260 Hafenarbeiter, die die Arbeit nicht wieder aufnahmen, wurden nach Österreich abgeschoben. Kiel, 27. März. Der Panzer „York" bestand vor züglich seine dreimonatliche Probefahrt. Das Schiff tritt in die aktive Schlachtflotte ein und wird Flaggschiff des Befehlshabers der Aufklärungsschisse. Schwarzburg-Rudolstadt. Die erhöhte Kamera!» rente des Fürsten, wegen deren Nichtbewilligung der Landtag des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt im Dezember v. I. aufgelöst worden war, ist am Dienstag von dem neuen Landtag nach längerer Debatte mit 9 Stimmen gegen die 7 Stimmen der Sozialdemokraten be willigt worden. Trier, 27. März. In der Nähe zweier luxemburgischer Ortschaften, Breidweiler und Redingen, wurden ein Witwer und eine Witwe mit durchschnittenem Halse aufgefunden. Wahrscheinlich hat derselbe Mörder in beiden Fällen die Tat begangen. Rumänien. Studenten-Demonstrationen haben vorgestern abend in Bukarest stattgefunden, weil im Nationaltheater zugunsten eines Wohltätigkeits-Vereins ein französisches Theaterstück aufgeführt wurde, was die rumänischen Studenten nicht dulden wollten. Die Demon strationen arteten schließlich in einen blutigen Straßen- kampf aus, wobei die Studenten von Revolvern Gebrauch machten. Das einschreitende Militär mußte mit der Waffe vorgehen, wobei zwei Demonstranten getötet und etwa 300 mehr oder minder schwer verletzt wurden. Auch zahlreiche Soldaten wurden verwundet. China. Großes Aufsehen erregt die Ansammlung einer bedeutenden amerikanischen Kriegsflotte in Shanghai. Bis jetzt sind acht Kriegsschiffe entsandt, zwei weitere folgen. Anscheinend werden neue Borerunruhen befürchtet. — Auffällig ist nur, daß lediglich die Vereinigten Staaten von Nordamerika solche außergewöhnlichen Vorsichtsmaß regeln treffen. Vermögens-LUanr fü 7. Vvsed Barer Kassenvorrat 'l205 M. 48 Pf. Waren-Bestand 734 „ 76 „ Wertpapiere-Bestand 2000 „ — „ Laufende Rechnungen 7252 „ 39 „ Guthaben bei der Landes- genossenschastskasse 32550 „ 22 „ Darlehne auf Schuldscheine 9502 „ 14 „ Geschäftsanteile bei ander. Genossenschaften 800 „ — „ Hypotheken 13240 „ — „ r 31. Dezember 1905. Ltkjadr. Geschäftsguth. de» Genossen 5850 M. — Pf. a) Reservefond 1138 M.—Pf. b) Betriebsfond 853 „ 14 „ 1991 „ 14 „ AufgenommeneKapitalien: s)Anlehen — M.—Pf. b)Spareinl. 58267 „ 41 „ 58267,, 41 „ Lausende Rechnungen 330 „ — „ Summe der Aktiva 67284 M. 99 Pf. Summe der Passiva 66438 M. 55 Pf. Reingewinn oder Verlust 846 M. 44 Pf. Mitgliederstand Ende 1904 77 Zugang 1905 1, Abgang 1905 3 Mitgliederstand Ende 1905 75 Ksnnsnsiloi'k, den 16. März 1906. Michs- mi> SMkchmrck HmeMrs und IlnWch (eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht). Schleinitz. Thümmel. »Sinti Wims MW Markt 7tz, vouLwürlum. Treffe heute Sonnabend wieder mit einem frischen Transport (47 Stück) vorrügl. MUcbküdo, dovd1r»8vllü und krlsvdmsldvvck, in allen Größen und Farben bei mir ein und stelle dieselben unter weitgehenster Garantie zu jedem annehmbaren Preis zum Verkauf. Kain«k«r»A, » UM k. AZsüne--. Fernsprecher Amt Deuben Nr. 96. vünxerexporl-KoZeUscdatt ru Drucken, jetzt 21,1, Ecke Johannesstraße, empfiehlt bis auf weiteres: pro ( „ Stroh-Streu) . . do. (gelagert) . . Vertreter Kan« kknv«, vippol«Ii»a»»I«Ie. 10 000 10 000 10 000 10000 10000 10000 10 000 10000 10000 »» k» »» »» »» Lori Mk. »» 29.25 45 — 48.— 55 — 40.— 38.— 28.-- 10.— 15.— LH. ns Ls do. (Rinderdünger LZ (Strohdünger Z ^Kutteldünger Stragenkehrlcht (roh) Kloake — 44 Faß Pferdedünger Molkerei-Kuhdünger (mit Sägespän-Streu) . I-aniI«ri^svkatt1ivke Sekula -eu MviKen. Der diesjährige Sommerkursus beginnt Dienstag, den 27. April. Anmeldungen für denselben nimmt entgegen und jede gewünschte Auskunft erteilt der Direktor Professor L. Lvälsr. Empfehle mein I M »> 'M » Win l.Ml WM /MUtMU. Verkaufe stets Faisvken Lvmentt im ganzen und einzelnen. Um freundliche Berücksichtigung bittet ksoi-g 8vId8ttrLilkrmlLLell. - Zu» beginnenden Bausaison empfehle den Herren Landwirten meine vorzüglichste Selbsttränke (deutsches Reichs-Patent vom Jahre 1901) in Chamotte- und Eisenbecken mit Ventilkammer von Messing und Gummi, sowie Auklnügv, Lkamott«- aoknv, Lisen-, Mai- und lArenlelr-ekev, KolLaüknen (Kernware), vimei-ne und VelLpumpen für jede Tiefe und Entfernung. Reelle Bedienung! Billige Preise! Prospekte umsonst! MU" In Selbsttränken: Vertreter für größere Bezirke gesucht. "MM Herm. Valider, Aeinhardtsgrimma, Aq. Wd». MU" Kapitalanlage. "MG Ich empfehle mich zur kostenfreien Vermittlung beim Ankauf von gesetzlich als mündelsicher anerkannte»» landwirtschaftlichen .3 >/2 »/o Pfand- und Kreditbriefen. H. N. Lincke. MU" Radfelgen Pappelhvlz verkauft Gretzschel in Luchan. sucht zu kaufen Straube, Schmiedeberg.