Volltext Seite (XML)
1. ScilM M Weitzeritz Zeilunz Sonnabend, den 3. Februar 1906. 72. Jahrgang. Nr. 14. Sächsisches. Dresden, 31. Jannar. Die Erste Kammer trat heute vormittag I I Uhr zu ihrer 21. öffentlichen Sitzung zusammen und beschäftigte sich mit den Kapiteln 2, 3, 14, 47, 48, 4Y und 64 des ordentlichen Etats, Domänen, Jntraden und Kalkwerke, staatliches Fernheiz- und Elek trizitätswerk zu Dresden, Gendarmerieanstalt, Polizeidirek- tion zu Dresden und Sicherheitspolizei, sowie Aufsicht über Gewerbe- und Dampfkesselanlagen betreffend. Die 2. De putation, für welche Domherr Freiherr Trützschler zu Falkenstein, Oberbürgermeister vr. Tröndlin-Leipzig und Geh. Kommerzienrat Waendig-Zittau referierten, beantragte in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer, die Ein nahmen zu genehmigen und die Ausgaben zu bewilligen, was einstimmig beschlossen wurde. Bei dem Kapitel „Polizeidirektion zu Dresden" sprach Domherr Freiherr Trützschler den Beamten für ihr besonnenes Verhalten während der Straßendemonstrationen warme Anerkennung aus. Redner wies auch darauf hin, ob nicht, falls die Ruhe und Ordnung wieder gefährdet werden sollten, andere Wege einzuschlagen wären. Die nächste Sitzung der Kammer findet am 6. Februar statt. — Das kgl. sächs. Oberoerwaltungsgericht hatte sich in den letzten Tagen mit einer Angelegenheit, die eine Gemeinde unserer Amtshauptmannschast betrisft, beschäftigt. Zn einer am 7. April v. I. abgehaltenen Versammlung übertrug die Jagdgenossenschaft zu Pretzschendorf die Aus übung der Jagd auf die Zeit vom 1. September 1405 bis 31. August I9II im Wege des Meistgebots an einen Dresdner Schankwirt. Der Amtshauptmannschaft Dippoldis walde jedoch, die über den neuen Jagdpächter Erkundi gungen eingezogen hatte, gingen gegen die Person des letzteren Bedenken bei und ordnete deshalb eine ander weite Beschlußfassung der Genossenschaft über die Ver pachtung der Jagd an. Der vom Jagdpächter erhobene Rekurs wurde von der Kreishaupunannschaft Dresden verworfen. Auch die beim Oberverwaltungsgericht ringe- wendete Anfechtungsklage hatte keinen Erfolg. Das Öber- verwaltungsgericht bestätigte die durch die Amtshauptmann schaft Dippoldiswalde erfolgte Aufhebung des Beschlusses der Jagdgenossenschaft aus einem formellen Grunde. Es hielt diesen Beschluß für rechtsungültig, weil die Einladung der Jagdgenossenschaftsmitglieder zur Versammlung, der zwingenden Vorschrift im § 16 des Jagdgesetzes zuwider, nicht an der für obrigkeitliche Veröffentlichungen im Orte bestimmten Stelle, sondern nur an den beiden Gasthöfen angeschlagen worden und den Mitgliedern durch Umlauf bekannt gegeben worden sei. Die Versammlung sei sonach nicht dem Gesetze gemäß einberufen worden und hätte einen rechtsgültigen Beschluß über die Verpachtung der Jagd nicht fassen können. Dresden. In hiesigen abgelegenen Stadtteilen hat in letzter Zeit wiederholt ein unbekannter junger Mann m den Abendstunden Raubanfälle auf Damen verübt und allein auf der Straße gehenden Damen die Hand tasche entrissen. Am 27. Januar abends in der 8. Stunde hat er einer Dame sogar einen Revolver vorgehalten und sie mit den Worten: „Das Geld her oder das Leben!" bedroht. Die erschrockene Dame überließ dem Raubgesellen ihr silbernes Ketten-Handtäschchen, enthaltend ein Porte monnaie mit etwa 10 M. Inhalt, worauf der Bursche über die Felder nach der Reichenbachstraße zu entfloh. Die Polizei entfaltet selbstverständlich eine eifrige Tätigkeit, um des Räubers habhaft zu werden und die Königliche Polizeidirektion hat auf seine Ergreifung eine Belohnung ausgesetzt. — Ein Münzenfund ist im Gebälk des jüngst abge brannten Koechelschen Gutes im Stadtteil Chrieschwitz (Plauen) gemacht worden. Man fand eine kleine Kassette mit 80 bis 100 Stück Silbermünzen, zum Teil aus dem 16. Jahr hundert herrührend, und noch sehr gut erhalten. Die Kassette war in einen Balken eingelassen. — Der in Dresden geborene Reiter Friedr. Grimmer, früher Gardereiter-Regiment, ist im Feldlazarett Lüderitz bucht am Typhus gestorben. — Der Glauchauer Rabattsparverein verkaufte im ersten Jahre seines Bestehens für 75145 M. Marken. — Auf Station Lug au wurde aus dem Packmeister- wagen eines Personenzuges ein Geldbrief mit 3300 M. gestohlen. — Schuldirektor Scheller in Oberreichenbach tritt zu Ostern in den Ruhestand, nachdem er 32 Jahre an der dortigen Schule gewirkt hat. — In dem Gebiete des Talsperrenbaues für Plauen herrscht auch während der Wintermonate keine Ruhe. Wenn auch ein großer Teil der fremden Arbeiter den Winter in der Heimat zubringt, werden von den hier gebliebenen und den einheimischen Arbeitern Vorarbeiten erledigt für die bald wieder erfolgende Aufnahme des vollen Arbeitsbetriebes. Felsen werden niedergelegt, Steine zerkleinert, Sand angeliefert und die Fundamentierungs arbeiten zu der großen Sperrmauer derart gefördert, daß in kommender Bausaison sicher ein großer Teil dieses ge- Il KNenksng, Lnrgvk. Prospekt gratis dnrcü die 8clmldirektiou. bleue Kurse: 23. ^pril 1906. Ober 800 Lcküler landen Anstellung. HiLsnkLknLeliuIs liil ilis iMke ilsi AMdsiin <!en HeMckli gliielirlslieiill. ^Ile Prüflinge von 1901—1904, Zusammen 145, fanden Anstellung im postdienst. 8 ÜMgWir dsmW u. s. Ulk Milin linil lckMlWbsMn-lLiMli. Konkurs-Auktion. Sonnabend, den 3. Februar 19V6, vormittags 10 Uhr, sollen im Dittrich scheu Grundstücke, am Bahnhofe hier, nachverzeichnete Gegen stände meistbietend gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden: ein neunjähriger brauner Wallach, eine sechsjährige schwarze Stute, zwei elegante Halbchaisen, ein Selbstkutschierer, zwei Spazierschlitten, diverse komplette Lastwagen und Lastschlitten, div. Kutsch- und Lastgeschirre, pa. starke Dachpappe und Teer, Ackergeräte, verschiedene Dezimalwagen, verschiedene Haus- und Gariengeräte, einige Fuhren Dünger, Komposthaufen, ein Fahrrad mit Frei lauf und vieles andere. Die Pferde gelangen Punkt 12 Ulfr zur Versteigerung. !-skoäv, Konkursverwalter, Dippoldiswalde. Handelsschule zu Dippoldiswalde. Die Handelsschule der Stadt Dippoldiswalde will den nach genügter 8 jähr. Schul pflicht aus der Volksschule Entlassenen einesteils die für das praktische Leben notwendige allgemeine Bildung und andernteils die für den Kaufmannsstand und seine verwandten Berufsgruppen erforderlichen theoretischen Kenntnisse vermitteln und durch ihren Unter richt erziehlich auf Werkstatt, Fabrik und Familie einwirken. Sie ist deshalb durchaus nicht nur ein Institut für konfirmierte Knaben, sondern auch eine Unterrichtsanstalt für erwachsene Töchter. Die weiblich Angestellten im Handelsgewerbe reden hierfür die beste Sprache: Berufszählung: 1882: 23 Mill. Frauen, 5>/r Mill, erwerbsfähige Frauen, 48V0V llan«llungsgvl»il§inn«n. 1895: 26,4 Mill. Frauen, 6V2 Mill, erwerbsfähige Frauen, lOVVVV llsnellungsgslrilGinnnn. Die Zukunft wird lehren, mit welchen Zahlen die nächste Eewerbezählung zu rechnen hat. Die Schüler und Schülerinnen unserer Handelsschule sollen durch den Besuch des Unterrichtes an der Ausübung ihrer häuslichen oder beruflichen Arbeit nicht verhindert werden. Die Unterrichtszeit liegt fast ausschließlich so, daß den Ansprüchen des Hauses und Gewerbes genügt werden kann. Der neue zweijährige Unterrichtskursus befreit die Knaben vom 3jähr. oblig. Fort- bildungsschulunterricht und erstreckt sich auf: Korrespondenz, Buchführung, Französisch, Kaufm. Rechnen, Handels lehre, Warenkunde in Verbindung mit Handelsgeographie, Stenographie und Maschinenschreiben. Er beginnt Mltwoed, ckvll 25. Lprll 19VK. — Anmeldungen nehmen entgegen: R. Lincke, Vorsitzender des Konsortiums. Burkhardt, Direktor. kimgt Fuhrm Utmisig hat abzugeben Beerwalde Nr. 35. Eine junge Zuchtknh steht zum Verkauf Loitsvdnlu Xr. 7. Idnter den rurückgesetrten, suksr-ge«üknlivk billig rum Verkauf gestellten Maren befinden sieb folgende Artikel, nur solange der Vorrat reickt: Otto Kesler, viMMisMMs lßsblisvkrlvvlkksn, lgfssvktisvkelevksn, kv«ilvvken, weiK nnä bunt, lUksvbsluvblisvkrlsvIIren, ksnerbenlbettücbsn, woiü nnä bunt, kvttreuge, gskluml un«l vsrnss*l»ettLvugs, k>ottiv»»ksn«lttüvb«n, ksrlelüvkvi», Unlvi-nüvlrv, woiü unäbnat, ksntl^üvk«^, irisvkttüvlEN, Vsfisvkiüobsii-, kn^inen, llenirlsnbLnpvkent vkentt, l-SMA, kovkkAnelle, llsnrsn-^svlentts, ILinilei'-^svlcv^s, OApss, lkoslunis-KLolrv, 3poi»K-kovlre, Klüsen, lkinelsr-lelvirloksn, lknaben-EnLÜg«, 0dei-li«rnrlen, meiS U dalli, Ob«»nisett«s, bo^iensnstoiftf« Har-msllkvmklvn, Iloninslkvinlrlviilsn, Vsinvnbvmrlvn, woiü a bunt llsnivnbvinlrlvielsn „ llsinvnnsvkHsvlrvn „ ILnsbvn- unÜ Elsilvlivn- «ssvbv, woik unck bunt, IfsnilslsvkünLen, woiü nack bunt, bunt, «ir-Ksvkstt» - SvkünLvn, ovkUsrdie, Nein grober Saison käuMungs LnsvorkLnk findet vom 1. bebman bis ^um 8. Redman statt. MW" IVer vorteLLdalt Kaulen «LIL, Laase aivd Mess LÄnstLss VeLe§endett niekt en1§eksn. "MW