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Weißeritz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend. Sonnabend, den 20. Januar 1906 Nr. 8. '4 - 1 labend ie sind len die tagten ianzer- se, ge ben in Tafeln hiacht- Nitglie le seine cfoigte Reichs isinnig! r Iahe lselsach! : hatte wegen schäften svartei iaisers- rtorius werden ininentei >ern de m Nord »eitältests der ani Dienst« ich von g eine; die Ent« - Dies die Tat n Lan , davo erechne b bei hat d >2 Mil tso 95, hiffbau sten si :n sech rn au Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalts»« zelle 20 Pfg. aus unserer Anitshaupt- mannschast mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli- Die wöchentlich drei- : Dienstag, Donners und Sonnabend und > an den Vorbeigehen- Über das Vermögen des Holzstosfabrikanten Alwin «arl Vaullvrt in 8olllo11» vltr wird heute, am 17. Januar 1906, nachmittags 121/4 Uhr, das Loutrursvortsliroll eröffnet. Der Rechtsanwalt 8üü in vippolSiswulcks wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 16. Februar 1906 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und «intretenden Falles über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf krottae, «va S. kodruar 190«, vormttt»e» ^11 vdr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Haus- und Wertgegenstände immer niedriger einschätzen, da sie sich abnutzen und damit an Wert verlieren. Glashütte. Der K. S. Militärverein für Glashütte und Umgegend feierte am 7. d. M. sein Stiftungsfest, wobei der dreiaktige Schwank „Haus Haase" von Feodor Wehl aufgeführt wurde. Da dieses Stück vorzüglich ge spielt ward und allgemein ansprach, wurde es auf viel fachen Wunsch vor. Sonntag öffentlich gegeben und zwar zum Besten der König Albert-Stiftung. Der Besuch war sehr gut, so daß dem guten Zwecke ein Reingewinn von 60 M. zugeführt werden konnte. Possendorf. Am vergangenen Sonntage feierte der hies. Männergesangverein „Arion" sein 14. Stiftungsfest mit Konzert und Ball im Saale des Gasthofes und hatte hierzu seinen Bruderverein, Männergesangverein „Grüner Zweig" Wilmsdorf, sowie viele Gäste von hier und aus wärts eingeladen. Die gut gemähten Chöre wurden recht wirkungsvoll vorgetragen und ernteten viel Beifall. Hänichen. Die hies. Sanitäts-Kolonne vom Roten Kreuz verliert durch den Weggang des Herrn vr. mecl. Riedel, der sich große Verdienste um dieselbe erworben hat, einen wackeren Pfleger. An seine Stelle tritt Herr vr. mell. Schlabach-Bannewitz als Kolonnenarzt. Das 3. Stiftungsfest der Kolonne findet am 4. Febr. d. I. auf der goldnen Höhe statt. Zurzeit zählt die Kolonne 3 Ehren-, 30 passive und 37 aktive Mitglieder. Dresden, 18. Januar. Die 2. Kammer setzte in ihrer heutigen 41. öffentlichen Sitzung die allgemeine Vor beratung über das Dekret Nr. 20 Eisenbahnangelegenheiten fort. Eine andauernde mehrstündige Debatte entspann sich bei dem Projekt einer Bahn von Wilsdruff über Gade witz nach Döbeln. Den Kernpunkt der Debatte bildete die Frage der Rentabilität, sowie der Beitragsleisiung der an liegenden Gemeinden. Staatsminister vr. Rüger hob, das Projekt vertretend, hervor, daß die Regierung den Bau der Bahn aus volkswirtschaftlichen Gründen vertrete. Dem Abg. Schulze-Dresden (natl), welcher scharf gegen das Projekt sprach, warf der Minister vor, Unterlagen benutzt zu haben, die ihm nur durch die Indiskretion eines Be amten zugegangen sein können. — Der Besuch des Prinzen Ludwig von Bayern hat sich genau nach dem aufgestellten Programm voll zogen. Dresden. Die vor dem Dresdner Land- und Amts gericht anstehenden Strafprozesse gegen die am 3. und 17. Dezember vorigen Jahres anläßlich der Dresdner Straßen- krawalle verhafteten Wahlrechtsdemonstranten haben nunmehr ihr Ende erreicht. Von 26 Angeklagten, die wegen Aufruhrs, Landfriedensbruch, Auslaufes, Wider standes gegen die Staatsgewalt, Beamtenbeleidigung, Ruhestörung usw. angeschuldigt waren, ist nur.ein einziger freigesprochen worden. Den übrigen Verurteilten, die zum Teil verheiratet sind und Kinder zu ernähren haben, sind empfindliche Strafen auferlegt worden, die hosfentlia) andere veranlassen werden, am 21. d. M. ähnlichen Szenen fernzubleiben. Eine ganze Reihe von Angeklagten stand am Abend der blutigen Demonstrationsnacht unter dem Einflüsse des Alkohols. Viele wußten nicht einmal, worum es sich eigentlich handelte und hatten den vor den Kra wallen stattgefundenen Wahlrechtsversammlungen nicht beigewohnt. Die Gerichte in Dresden haben gegen die Auszuleihen aus Mitteln des Bezirksvermögens sind vom 1. Juli dieses Jahres ab 24000 Murk in ganzer oder getrennter Summe gegen mündelmäßige Sicherheit. 177 6. Bezirksverband der Königlichen Amtshauptmannschaft. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 18. Jan. Zum ersten Male nach seiner Gründung veranstaltete der hiesige Ortsverband des deutschen Flottenvereins, der bereits gegen 200 Mitglieder zählt, heute Abend einen Lichtbildervortrag. Nach herzlichen Begrüßungsworten seitens des Vorsitzenden, Hrn. Bezirls- j arzt Or. Holz, sprach Herr Ingenieur Riekert, der in dankenswerter Weise sowohl den Vortrag als auch die Erläuterung der Lichtbilder übernommen, über „Das Ver hältnis Deutschlands zu England und die deutsche Kriegs flotte" und legte dar, wie England in der Zeit des Ver falles und Niedergangs des alten deutschen Reiches zur Blüte gelangt, nach und nach die Herrschaft auf dem Meere errungen habe. In allen Kämpfen, die Deutsch land auszusühren gehabt, habe es nur, soweit eigene In teressen in Frage kamen, Deutschland unterstützt, nicht aber gehemmt oder wie 1870/71 gar den Feind unterstützt. Immer mehr hätten sich die Beziehungen zugespitzt und das Kaisertelegramm an Präsident Krüger habe gezeigt, was wir von England zu erwarten, habe uns aber auch gleichzeitig die Augen geöffnet. Kundgebungen angesehener engl. Zeitungen forderten nach Annahme der deutschen Flottengesetze und fordern auch jetzt noch immer und immer wieder, die deutsche Flotte zu vernichten, ehe sie ein Riese geworden, trotzdem unser Kaiser fortgesetzt die friedliche Absicht unseres Flottenausbaues betont. Bis sie ein Riese geworden, hat es aber noch gute Weile, das zeigten die anschließenden Lichtbilder, wo unsere modernen Panzer recht klein gegen die der engl. Flotte erschienen. Wollen wir hoffen, daß der rege Besuch des Vortrags ein Zeichen dafür ist, daß in unserer Stadt und ihrer Umgebung die vaterländische Sache des Flottenvereins einen guten Boden gefunden, der Ortsverband aber noch eine weitere statt liche Anzahl Mitglieder findet. — Am 17. d. M. feierte der Bienenzüchterverein für Dippoldiswalde und Umgegend sein 32jähriges Stiftungs fest in gewohnter Weise mit Tafel und Ball. Trotz schlechtem Wetter am Nachmittag und trotz weiter Ver zweigung der Mitglieder im Bezirk hatten sich so ziemlich Alle mit ihren lieben Frauen im hiesigen Bahnhotel ein gefunden. — Seit Donnerstag abend braust durch unsere Gegend «In starker Sturm, der an der elektrischen Leitung und an Dächern schon namhaften Schaden angerichtet hat. — Besitzstandsverzeichnisse sollten in keinem größeren Haushalte fehlen, namentlich nicht über wert volle Gegenstände, Büchereien, Wäschestücke, Porzellan- fachen und andere Dinge. Diese Verzeichnisse müssen jedoch in den Tagen der Gesundheit und der Ruhe ange legt werden und womöglich mit Preisangabe der Gegen stände versehen sein. Tritt dann einmal ein Ernstfall in der Familie ein, etwa Krankheit oder gar Tod, dann weiß man gleich darüber Bescheid, was vorhanden ist und zu welchem Preise die Gegenstände eingekaust und etwa veräußert werden können. Unentbehrlich sind auch der- artige Aufstellungen bei Mobiliarversicherungen, da sie die Grundlage über die Höhe der Versicherungssumme bilden. Nicht minder nützlich erweisen sich Besitzstandsverzeichnisse bei Umzügen. Sie erleichtern wesentlich die Kontrolle und gewähren immer eine stille Freude am tatsächlichen Besitz einer Familie. Freilich muß man mit den Jahren die Veffenttiche Sitzung des Bezirksausschusses am 25. Januar 1906, vormittags 10 Ahr, im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt in der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei aus. Dippoldiswalde, am 16. Januar 1906. 15 8. Königliche Amtshauptmannschaft. krottse, Sv» 2. «Lrr 190«, vormittags '/211 vdr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besch haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemem- schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegtz von dem Be- sitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 9. Februar 1906 ^"l/06 I^r. 1. - Königliches Amtsgericht zu Dippoldiswalde. - Mittwoch, den 24. Januar d. I-, mittags 12 Uhr, sollen in Hausdorf . vs. 200000 Slüvlr Alsuvn-ivgvln, vs. 4S000 Slüvk ilengl. (ungvdi-snnlv), vs. IS400 Slüvk Hsvk-iegvln und 2 i.s»4»vkIiHvn öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Lavlko* ttsselksk. Dippoldiswalde, am 17. Januar 1906. <2 473/05. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. denWenden ausgegeven. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich St Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postau- Italien, Postboten, sowie Misere Austräger nehmen Bestellungen an. — , , . —. -. - Amtsblatt für di« Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Si-dtrat zn Dippoldiswalde. Jnlerate, welche brk d« bedeutenden Auflage d« Blattes -ine sehr wirk same Verdrehung findet^ werden mit 12 PH., solch« "" sm.- -nd b-I»--« r°a« <°«--- »EMM«. 72. Jahrgang für schuldig befundenen 25 Demonstranten insgesamt 21 Jahre 11 Monate Gefängnis und 33 Wochen Hast aus geworfen. Meißen. In einer hiesigen Schule ist eine nervöse Erkrankung aufgetreten, die wegen ihrer Übertragbarkttt den Ausschluß der erkrankten Kinder vom Schulbesuch not wendig machte. Trotz dieser Vorsichtsmaßregel hat die kn den letzten Tagen der vorigen Woche zuerst öfter beob achtete, mit Zittern verbundene Krankheit weiter um sich gegriffen. Die Schulverwaltung hat deshalb die davon betroffenen Klassen vorläufig bis mit Ende dieser Woche geschlossen, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Die Krankheit ist an sich nicht gefährlich und nimmt einen gutartigen, raschen Verlauf, wird nach ärztlichem Aus spruch auch irgendwelche nachteilige Folgen nicht haben. Immerhin reizt der Anblick der Kranken zu krankhafter Nachahmung. Bon der Krankheit sind auch einige Lehrer befallen worden. Mittweida. Beide städtische Kollegien traten ein stimmig einer an den Reichstag zu richtenden Peti tion gegen eine weitere Erhöhung der Tabaksteuer bei. Leipzig. Die Polizei verbot die für den 21. Januar angesetzten 7 sozialdemokratischen Demonstrationsver sammlungen. Voraussichtlich werden auch die 7 in der Umgebung geplanten Versammlungen, über welche die Amtshauptmannschaft zu entscheiden hat, untersagt werden. Glauchau. Im Jahre 1907 feiert die Stadt Glauchau ihr 500jähriges Stadtjubiläum. Aus diesem Anlasse sollen größere Festlichkeiten veranstaltet und auch zugleich ein Heimatsfest abgehalten werden. Adorf i. V. Die dem am 26. August v. I. in der Nähe der Pelzmühle ermordeten italienischen Mauerpolier Ceconi gestohlene Brieftasche ist nunmehr unweit der Mordstelle gefunden worden. Der fehlende Betrag von zirka 1000 Kronen ist aber verschwunden. Die noch immer unbekannten Mörder haben damit zweifellos das Weite gesucht. Als Täter kamen ausländische, beim Bahn bau Adorf—Roßbach in Böhmen beschäftigte Arbeiter in Betracht. Reinsberg. In den Waldungen des Rittergutes „Oberreinsberg', ist der Borkenkäfer aus dem Areal be ginnend hinter der Vogelstange bis nach Krummenhenners dorf festgestellt worden. Eine fachmännische eingehende Untersuchung ist eingeleitet. Bautzen. Die Hinrichtung des sechsfachen Mörders, des Glasarbeiters Lingke aus Kamenz hat hier heute Freitag früh stattgesunden. Tagesgeschichte. Berlin. Die Kommission des Reichstages für die Vorberatung des neuen Steuergesetzes hat ihre Ar beiten ausgenommen. Staatssekretär Frhr. von Stengel erklärte, auf Grund der Bemängelung im Plenum wegen der Höhe der zu deckenden Forderungen habe er eine erneute Prüfung vornehmen lassen, das Ergebnis sei aber kein anderes gewesen, als es seinerzeit dem Reichstage mit geteilt worden sei. — Eine Depesche des Pariser „Temps" aus Metz schildert die in Metz herrschende Beunruhigtzng, die sich am Sonnabend in einem wahren Sturm auf die Spar-