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Dresdner Journal : 13.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187402132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-02
- Tag 1874-02-13
-
Monat
1874-02
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 13.02.1874
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ciiHrctt? Au, laste dcr Krcir. dem Kvcisauk. >as Gcgciuhnl! N des Finanz oder werde b« i Anspruch g«. ue Aml^daupi Angelegen!^ sichre» werd« ch nicht zu K wruherein ihn grögte Uebel, ch mit Nester, m versuch a«, n werde, da, idnig zwlicha - etwas Nebe«! rdrem AnlraM an der trauM zestehe zu: dM l gebe ne »b«D n diesem FallD Nu. Der MD sebörde mindeD >er. Er machD en erslinstanD wurden »egeD : GrundsayeD e. : Tas MisD art Er verD ZukunfiZwD le voranssichi! d nach der An! >e nolbwendW L'ieüiuiiliSnnD Inn. Er bofie! i sich in Zu-! m Vorredner! unq seücii. Er! die Mebrzadl! Zukunft vom! -e die Kreis-! mticheidunae»! »den. des Po-! den Städte«! oweit andere! er also auch! den, als bis ! n. Neckt, wenn! Vezirksaus D werde zn de«! fustanz mehr! dem Reorgo! Arbeiten der! wmmen nnd! ' sich eben, od! n nun gleich! iSdireelivne» ! Entlastungen! origen Land- ! , der «reis,! reni Herze»;! 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Ib ksxr kinrslovKuwinvru: 1 lk^r. 1ore«a»»«i» tritt ilUirlioü 2 Tblr. 8tvms>«l^ehabr, »a»„rü»ldä«-« rloutoebsu ttriivbv» koot- unU 8teiup«I,u«:kl»n binru, lunorateupreiser ?klr den ktuuw einer ^sepulteuen ?etit,eil«: 2 d>'^r. Unter „Ling-eeirnitt" äis 2«il«: b U^r. Lrochelnsnr l'L^lioh mit XuinLbme äer Sonn- voll ^bench» für ä»o kolzonäsn Dres-nerÄumal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1874. lansrnteonnnnkme «««„»rtir /-r. Vra«<t«tetter, Cviiioii^ionär «je« - Drveclnvr ^ournitlu; vl»enci!«e : /> ort u N /-re^er, Sruubllr^-Iorll»- Vls» l^>x«t^->—I-Sr..l«o-rr»L^eirrt» » : <s I«rUn Vtsn-SrundnrU-^^U-I^ipot^-rrnnk- tart ».». - Xttnod»: Nuck. Lfo««e, Lerttn: ^1. Net einher, /ni akickeeicka»«^,^ FkdrecRt. Lr«w«n: L ScLkotte. Lr«, l«u: D. ÄanAen'a Sürsuu- Ckemmt,: H. ^oiAt, kr»nll- Nirt» N. i L.^/aeAer üelreu.^.(,'.//errniu»»»'kebe ltuetit»., /-«uLe«S<7o., SdrUtai /nv/-; »»nuovr: ('. i8«R«»,ter,- k»rt,: //avl», DoMe, N«7/ier et (io., »tntts»rt: /-««Le <ti (io., Vstchci Annoncen - N«rea«, Vis«: ch/ llsrnuuxedvrr » ^üniol Lnpvclition «le« vreaäner /ournnlo, öreeüen, Hursuretksn^UE Ko. t. Amtlicher Theil. Dresden, 7. Februar. Der Professor vi. Theodor Mommsen in Berlin ist zum ordentlichen Professor der Rechte in der Zuristenfacultät zu Leipzig ernannt worden. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschlchte. (Dresden. Berlin. Kassel. Wien. Prag. Lemberg. Paris. London. Stockholm. Christianis. Kairo.) Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten.(Leipzig. Markranstädt. Glauchau. Olbernhau. Wurzen.) Vermischtes. Statistik und Volkswirtschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsen- nachrichten. Teltgraphllche Nachrichten. Wien, Mittwoch, 11. Februar, Abends. (W. T. B.) Der Kaiser ist heute Nachmittag mit seinem Gefolge auf der Nordbahn nach St. Petersburg abgereist. Haag, Mittwoch, 11. Kebru«/, Abends. (W. TB.) Nach officiellen Beriedten «US Atchin vom 7. d. M. walten über die Nachfolge deS verstor benen Sultans unter den verschiedenen Häuptlin- , gen noch Differenzen ob. Die Holländer bauen m dem Kraton ein Kort und machten daselbst rin Lager, um den Fluß zu beherrschen. Die Wieder, ausnahme der Feindseligkeiten ist verschoben wor den. Der Feind scheint seine Ohnmacht zu fühlen; die Bevölkerung verhält sich nicht feindselig. Lagestzeschichte. Dresden, I2. Februar. Tie Erste Kammer trat in ihrer heutigen Sitzung, welcher Staatsminister v. Rostitz- Wallwitz, Geh, Rath Schmaltz, geh. .Regierungsräthe Hülste und v. Kiesenwetter und geh. Finanzrath Götz bei wohnten, den von der Zweiten Kammer bereits ge nehmigten Veremigungsvvrschlägm bezüglich des Ent wurfs einer neuen Landtagsordnung auch ihrerseits bei, lehnte dagegen die von der Zweiten Kammer bezüglich des mit jenem Entwürfe zusammenhängenden, die Abänderungen einiger Bestimmungen der Bersassungsurkunde bezwecken den Gesetzentwurfs abweichend gefaßten Beschlüsse ab, so daß also noch ein Bereinigungsverfahren einzutreten hat. Auf die Bemerkung des Referenten, Bürgermeister Müller, daß die Staatsregierung der Gewährung von freier Fahrt auf den Eisenbahnen noch an die Abgeordneten während des Landtags nicht zugestimml habe, erklärt Staatsmi- nisler v. Rostitz-Wallwitz, oast er trotzdem der Kammer rathe, den darauf bezüglichen Pereinigungsvorschlag an- zunehmcn, weil der Regierung, wenn ihr die Beseitigung jener Bestimmung in dem Grade wünschenswert!) sein sollte, nach z L4 der Perfassungsurkunde freistehe, den Gesetzentwurf in abgeändetter Fassung dem Land tage wieder vorzulcgen, während anderenfalls die Landtagsordnung definitiv gescheitert sein würde. Dir Kammer bewilligte sodann auf Porlrag der 2. Deputation zReferent Seiler), nach einer kurzen Bemer kung des Regienlngscommissars geh. RegierungsratHS Oi. Hülßc, zum Bau der Gewerbeschule in Chemnitz 32» -,000 Thlr. Jin Ramen der 3. Deputation berichtete hierauf Frhr. v. Burgk, daß dieselbe sich im Pereinig ungsverfahren entschlossen habe, der Kammer den Bei tritt zu dem Beschlusse der Zweiten Kammer anzurathcn, die Petition des Gastwirths Zunge wegen eines vom Feuilleton. (RrdigM von Otto vamk.) Theatererinnerungen. Bon Gustav zu Putlitz. Berlin, Perlag von Gebrüder Paetel. Der allen Theaterfreunden bekannte Bühnenschrift- steller und Bühnenlenker, früher als Intendant in Schwenn, gegenwärtig in 'Nachfolge Eduard Devrient's in Karlsruhe thätig, hat sich in der ersten Hälfte seiner literarischen Laufbahn ausdrücklich und mit warmer, un widerstehlicher Passion dem dramatischen Schäften ge widmet, während er sich in der zweiten Epoche vorherr schend dem novellistischen Gebiete zuwandte. Es war eine Schwenkung in der Form der Production, die ich mehr einem inner» Antriebe zuschreibcn möchte, als einer Verstimmung gegen das Wesen und Walten der gegen wärtigen deutschen Bühne. So leicht eine solche tief greifende Disharmonie auch auf dem dornenvollen Wege des Theaterdichters dessen lebenskräftiges frohes Aufathmen >vie ein giftiger Nebel befällt und hemmt, so besaß doch das liebenswürdige Putlitz'schc Talent einerseits zu viel glücklichen Erfolg, andrerseits zu viel maßvolle, gegen sich selbst rigoristische Bescheidenheit, um von jenem deut schen Poetengrschick dauernd irritirt zu werden; die Fach- jtellung und ausgezeichnete gesellschaftliche Position des Autors, sein gewinnender und unvergleichlicher persön licher Tact, sein weitverbreiteter, literarisch reiner Name ge- wähften ihm in Bezug auf den Zugang zur Bühne einen beträchtlichen Vorsprung vor vielen strebsamen Schrift stellern. Obgleich wir 1874 schreiben und uns gern zur Ehre der Gesellschaft uud des Menschenrechts in schmei chelhaften Anschauungen von der vorurtheilsfrrien An erkennung der Intelligenz wiegen, so bleibt es doch immer Gerichtsamt Borna erlassenen Tanzregulativs der Staats regierung zur Erwägung zu übergeben, ein Porschlag, welchen die Kämmer, dem Rathe des Abg. Peltz ent gegen, gegen 7 Stimmen annahm. 'Nachdem noch auf Antrag der 4. Deputation (Referent Meinhold) be schlossen worden war, die Petitionen der realberechtigten Gasthofsbesitzer Weißhorn zu Börln, Schiffner zu Alten dorf und Börner zu Marterbüschel und Gen. uni Weg fall des Realkanons aus sich beruhen zu lassen, verlas Staatsminister Frhr. v. Friesen das allerhöchste Decret, durch welches der Landtag bis auf Weiteres vertagt wird. Die Zweite Kammer kam in ihrer gestrigen Abendsitzung, die bis gegen HN Uhr dauerte, mü dem Budget des Ministeriums des Innern noch nicht zu Ende. Der größte Theil der Sitzung wnrde mit der Discussion über die Etats der Gendarmerieanstalt und der Polizeidircction zu Dresden ausgefüllt. Es wurden schließlich die von der Regierung verlangten l(X- neuen Landgendarmen mit 34 gegen 33 Stimmen bewilligt; dagegen wurden für Dresden statt der im Budget ein gestellten 50 neuen Stadtgendarmen deren nur 25 ge nehmigt. Ein Antrag des Bicepräsidenten Streit: die Regierung um Vorlegung eines Gesetzentwurfs über die Verwaltung der OrlspoUzei in Dresden und über die Verpflichtung zur Aufbringung der Kosten dieser Ver waltung an den nächsten Landtag zu ersuchen, wurde ebenso abgelehnt, wie ein Antrag des Abg. Fahnauer: die Regierung zu sofortiger Lösung des vom Staate mit der Stadt Dresden wegen der Verwaltung der Sicherheits polizei geschlossenen Vertrags, nötigenfalls gegen Ent schädigung der Stadtgemeinde, aufzufordern. Las Er- fordeniiß für Kunstakademien und Kunslzwecke bot dem Abg. Or. Leistner Anlaß, die gegenwärtige an der hiesigen Kunstakademie herrschende Richtung einer Kntik zu unter ziehen; man lerne an derselben alles Andere, nur nicht malen. Staatsminister v. Rostitz-Wallwitz erwidere, daß die Regierung die Bemerkungen l-,. Leisiner's, die er zwar nicht ohne Einschränkung gelten lassen könne, denen er aber auch nicht alle Berechtigung absprechen wolle, in den Kreis ihrer Erwägung ziehen werde. — In der heutigen Sitzung wurde, als letzter Theil des Budgets des Innern, der Etat der Landes-, Heil-, Straf- und Versvrgungsanstalten erledigt. Ein Antrag der Deputation: die Regierung zu ersuchen, eine Revision der Verträge vorzunehmen, welche mit denjenigen Fabrikanten abge schlossen worden sind, die zur Zeit in den Strafanstalten arbeiten lassen, und hiernach die vereinbarten Arbeits löhne denjenigen Löhnen, welche für die betreffenden Branchen bei freier Arbeit bezahlt werden, möglichst zu nähern, bot dem Abg. Starke tMttweida) Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß allein schon durch die Aus führung dieses Antrags der Staatskasse eine Mehrein nahme zugefühtt werdet» könne, welche die in den letzten Tagen von der Kämmer ausgesprochenen Mehrbewilli gungen decke; er trat überhaupt der von anderen Mit gliedern der Finanzdeputation in der gestrigen Morgen sitzung ausgesprochenen Befürchtungen, als ob jene Mehr bewilligungen eine Steuercrhöhung nothwendig bedingen würden, als übertrieben entgegen, wogegen der Abg. Oehmichen nach wie vor zur Vorsicht rathen zu müssen glaubte, da er vorläufig noch nicht wisse, wie für die sämmtlichen über die Budgetvorlage hinaus ausgesprochenen Bewilligungen, die eine sehr große Summe ausmachten, die Bedeckung beschafft werden solle. Ter Minister des Innern erklärte, daß die Regierung den in dem Anträge der Deputation niedergelegtcn Wunsche schon bisher nach Möglichkeit Rechnung getragen habe und es unausgesetzt thun werde, glaubte aber nicht, sich davon so große finanzielle Resultate versprechen zu können, wie der Abg. Starke. — Ueber die Frage, ob in der Anstalt Sachsenburg, in welcher jugendliche Sträflinge in der Landwirthschaft beschäftigt werden sollen, eine Scheune, für welche lti,Oro Thlr. gefordert sind, gebaut werden solle oder nicht, sprachen acht Redner, die hauptsächlich die Frage der größern Rationalität des bei uns herge brachten Scheunen- oder des englisch amerikanischen Fci- mensyjtens bei dem jetzigen Stande der Landwirthschaft noch ein Unterschied, ob Jemand nur Autor und weiter nichts oder daneben noch etwas Anderes ist, etwas tradi tionell Unantastbares selbst für jene Kreise, denen Schrift stellerthum nur als vorgeschobenes Wort für den Begriff verfehlte Lebenscarriöre erscheint. Und gehen wir weiter, bleiben wir nicht ungerecht bei dieser bescheidenen Fassungs kraft stehen, so ergiebt sich für jenes repräsentative Etwas auch in vielen anderen Kreisen eine beschämende Wirkung, welche sich rühmen, ohne elegante 'Narrheit der Vor- urtheilc und im Besitz unbefangener Bildung zu sein. Liese Wirkung zeigt sich in so manchen Memoiren und läßt sich auch in den Lebenserinnerungen von Putlitz als eine nicht von ihm begehrte, aber ihm zu Theil ge wordene Bequemlichkeit erkennen. Seine bewegte Lauf bahn ist eine Reihenfolge von redlichen Bestrebungen, die so verliefen, wie sie stets verlaufen sollten — unter Förderung und Protection eines günstigen irdischen Ge schickes, das durch keine Kämpfe um das Dasein aus den» Gleichgewicht gebracht wurde. Und es macht den Eindruck dankbarer Lebrnsanerkennung von Putlitz' Seite, daß derselbe diese Begünstigung des Geschickes gleichsam immer zwischen den Zeilen lesen läßt, indem er ihr in- direct Worte giebt durch eine milde, wohlwollende Be- urtheilung aller ihm begegnenden Personen oder entgegen stehenden Verhältnisse — eine tolerante Urbanität, die nur dem Glücklichen möglich, aber doch selten von ihm geübt wird. Herzliche Freundschaft, humanistische Ver schönerung des fremden Charakters, Voraussetzung des Guten zeichnen das Auftreten von Putlitz und das An denken aus, welches er ohne Unterschied allen Gestalten verschiedenster Farbe darbringt. Und sein intimer gesell schaftlicher und geistiger Verkehr mit Männern und Frauen des öffentlichen und des Privatlebens war s» groß, daß er in seiner Art an die reichsten Wechselbeziehungen früherer Epochen erinnert. und des landwirthschaftlichen Maschinenbetriebes erörterten. Die Bewilligung wurde schließlich ausgesprochen. 'Nach Erledigung dieses Budgettheiles erklärte die Kammer zu nächst auf Bericht der Abth. U ihrer Kinanzdeputation (Referent: Abg. Philipp) nach kurzer Debatte ihr Ein- versländniß sowohl mit der AU der Verwendung des Casernenbauvorschußsonds, als auch mü der von der Regierung vorgeschlagenen Rückzahlungsweise, und ging sodann zu dem von derselben Abtheilung derselben Depu tation durch Abg. Starke (Schmölen) erstatteten Eisen- dahnbericht über. Nach langen Debatten, welche sich lediglich um die berührten localen Verhältnisse und In teressen bewegten, wurden die Deputationsanträge ange nommen: die Regierung zu ermächtigen, die im außer ordentlichen Budget für FoNführung und Vollendung oes Baues der ersten Abtheilung der südlausitzer Bahn, sowie der Plauen - Oelsnitzer Bahn, ingleichen für den Bau der zweiten Abtheilung der südlausitzerBahn Sohland- DürrröhrSdorf postulitten0,500/ »00 Thlr. aus den Bestän den des mobilen Staatsvermögen zu entnehmen, und: die im außerordentlichen Budget geforderten 3,833,4>X- Thlr. zur Erweiterung und dem llmbau von Bahnhöfen und Haltestellen, Herstellung von Betriebseinrichtunqen und Vermehrung der Weichen- und Gleisanlagen zu bewilligen und die Regierung zu ermächtigen, auch diesen Betrag aus den Beständen des mobilen Staatsvermögen zu entnehmen. Der Gesetzentwurf wegen Pensions- und Wartegelder- erhöhungen, den die 1. Deputation durch Abg. Käfer- stein zur Annahme empfahl, wurde auf Antrag der Abgg. Beck und Genossen, welcher nach kurzer Debatte ange nommen wurde, an die Deputation zur anderweiten Be richterstattung verwiesen und derselben dabei zur Erwä. gung gegeben, ob dieselben Vortheile, wie den Hinterlas senen der nach dem I. Januar lv74 verstorbenen Staatsdiener, nicht auch den Hinterlassenen der vor die sem Zeitpunkte verstorbenen Staatsdiener zugewcndet wer den könnten. Nachdem dieser letzte Gegenstand der Ta gesordnung erle"igt worden war, erhob sich Staatsmini ster Frhr. v. Friesen, um das allerhöchste VerlagungS- decret zur Kcnntniß der Kammer zu bringen; der Prä sident erklärte durch dieses Teeret die Sitzung geschlossen. Berlin, ll. Februar. Die „Prov.-Cvrr." recapitu- lirt die Verhandlungen der letzten, neben dem Reichstage adgehaltenen Sitzungen des preußischen Landtags und spncht sich sodann über den Stand der Arbeiten desselben solgendennaßen aus: „Las Herrenhaus hat in öffentlicher Sitzung nur minder erhebliche Gesetze berathcn. Der Gesetzentwurf in Betrefs der Civilehe ist in der Com mission durchberathen, aber zur Verhandlung im Hause noch nicht gelangt. Während hiernach die Aussicht auf die Erledigung der Vorlage über die Civilehe durch lleber- einftimmnng beider Häuser leider hinausgeschoben ist, treten die llebelstände der gleichzeitigen Versammlung des Reichstags und des Landtags um so peinlicher hervor, als viele der thätigsten Mitglieder beiden Vertretungen angehören. ES scheint daher dringend geboten, die Ar beiten des preußischen Landtags zu einem vorläufigen Abschlusse zu bringen, sobald der Staatshaushaltsetat für 18« 4 durch Zustimmung des Herrenhauses fcstgesteUt ist. Ler wirkliche Schluß der Landtagssession kann nicht her beigeführt werden, wenn nicht die Frucht der bisherigen Vorberathung der mannickfachen wichtigen Vorlagen ver loren sein und die völlig neue Berathung derselben erst für den Herbst Vorbehalten werden soll. Ueberdies würde ein Theil derselben, namentlich die kirchenpolitischeu Ge setzentwürfe, einen solchen Aufschub nicht erleiden können. Es ist deshalb eine Fortsetzung der Berathungen des Landtags nach dem Schlüsse des Reichstags in Aussicht genommen, und es wird zu dem Zwecke nach Erledigung des Staatshaushaltsetats die Zustimmung der beiden Häuser des Landtags zu einer Vertagung bis nachOstcrn (vermuthlich bis zum d. April) beantragt werden." — Weiter bestätigt die „Pr.-Corr.", daß dem Reichstage, welchem bekanntlich das Militärgesctz bereits vorliegt, auch das Preßgesetz unverweilt zugehen wird. Nach einer Mittheilung der „'N. Pr. Ztg." ist die vollzogene Wahl der Präsidenten und Schriftführer des Reichstags erfolgt Gerade nun diese vertrauende Weltauffassung konnte ihn nicht gegen die Bühnenproduction erkalten lassen und wird ihn derselben in seiner neuen Thätigkeit zurückführen, wenn nicht eiir innerer seelischer und pathologischer Vor gang hinderlich ist, der, wie so oft in späteren Jahren, zur ruhigen epischen Intenjion hindränqt. Wir wollen zunächst Einiges von dem Dramaturgen hören, um seine feine Beobachtung und sinnige Weise alsTheaterdirector kennen zu lernen. Zwei Shakespeare'schc Stücke, „der Sommenrachtstraum" und „Was ihr wollt", liegen den Lesern gerade jetzt sehr nahe. Lie kamen in Schwerin zur Aufführung und wir erzählen dem Autor nach, wenn er im Allgemeinen Folgendes mittheilt: Für die scenischc lÄnrichtung des Stückes hatten wir ganz die Tieck'sche misu «.-u-Zceiu- adoptirt, die ich be reits von frühcrn Aufführungen vorfand und die in vieler Beziehnng ein Meisterwerk ist. 'Mit der Auf fassung einzelner Figuren und Anordnungen habe ich mich aber niemals befreunden können, und wenn Ger- vinus, der übrigens viel zu abweisend und geradezu un gerecht gegen diese Tieck'sche Einrichtung des Märchens ist, behauptet, sie sei balletmäßig, so hat er in diesem Punkte Recht. 'Namentlich trifft das die Tarstellung des Puck, aber das hat wohl nicht der alte Tieck, sondern die erste Darstellerin der Rolle in Berlin, Charlotte v. Hagn, verschuldet. Dies Tänzerinnencostüm, diese Balletschritte und Stellungen sind mir immer verkehrt erschienen, und ich hatte unsre Darstellerin, Frl. Röckel, ersucht, den Kobold des Waldes plump, etwas tölpelhaft auszufassen. Die Künstlerin ging auf die Intention ein, aber das Publicum war befremdet und tadelte die Schau spielerin als ungeschickt und anmuthslos. Ich konnte von meiner Ueberzeugung nicht abgehen, aber ich fand den Fehler — er lag im Costüm, und corrigirte ihn später. Puck müßte von einem Knaben, jedenfalls als auf Grund eines Compromisses ^zwischen sämmtlichen Fraktionen, mit Ausnahme der Centrumsfraction, durch welches zugleich den einzelnen Parteien ihre Vertretung bei den späten» Commijsionswahlen gesichert wurde. Un ter diesen Umständen detheiligte sich an dem Compromiß auch die conservative Fraktion, welche anfangs beabsich tigt hatte, für die Wahl des zweiten Vicepräsidenten einen besonden» Candidaten aufzustellen. — In der heutigen Sitzung des Abgeordneten hauses wurde zunächst das Resultat der Wahl zur Commission für das Gesetz, betreffend die Eisenbahn- anleihe von 5o,MO/-oo Thlr., mitgetheilt; es sind ge wählt als Vorsitzende Or. Löwe und v. Benda, als Schriftführer Or. Dohrn und Pfafserott. DaS gestern verlesene Schreiben des Abg. Grafen Stolberg-Stolberg war an die Iustizcommission verwiesen, die dazu folgenden Antrag stellt: TaS Haus der Abgeordneten wolle beschließen: die küuigl. Staatsregierung auszufordero, l) jchteunigst das gegen das Mitglied des Abgeordnetenhauses, Grasen zu Stolberg Stol berg, bei dem llntersuchungsamte »» zu Köln eingcleitetc Straf- versahrcn für die Tauer der gegenwärtigen Slyuligsperiobe des Landtages aufzuheben; 2) schleutttgst die nöthigcn Ermittelungen darüber zu veranlassen, wann das Mitglied des Abgeordneten hauses, iAias zu Stolberg-Stolberg, aus die Beschuldigung: „im Jahre 187b zu (Äimborn als Vorsteher und Leiter eines Katholikenvercins, welcher bezweckt, politNche Gegenstände in Versammlungen zu erörtern, mit dem Mainzer Katholiken vereine zu gemeinsamen Zwecken in Verbindung getreten zu sein," bei dem Untersuchungsamte lt zu Köln zur Untersuchung ge zogen morden, und hiervon dem Hause Mittheilung zu machen. Der Abg. Thilo als Referent betonte, daß es gegen die Würde des Hauses verstoßen würde, wenn es mit andern Schritten vorginge, bevor es genaue Ermittelun gen eingezvge»» habe. Abg. Windthorst (Meppen) ist mit dem CommissivnSantrage völlig einverstanden; bedauert aber, daß, während sonst, wenn es sich um Geldbewil ligungen handle, die ganze Ministerbank voll sei, jetzt, wo eS sich frage, ob die Privilegien des Hauses verletzt seien, 'Niemand sich blicken lasse. Ler Antrag der Justiz kommission wird hierauf einstimmig angenommen. Die Gesetze, betreffend das Exproprialionsverfahren in den durch das Gesetz vom 24. Lecember l8c>0 mit der preu ßischeu Monarchie vereinigten vormals bayerschen Landes theilen und betreffend die Ausführung des Vorbehalts bezüglich der Grafschaften Wernigerode nnd Stolberg in K lvl der Kreisordnung vom 13. Lecember 1872, wer den fast ohne Debatte in dritter Berathung erledigt. 'Nachdem sodann noch einige Wahlpiüfungen stattgefun den, wird die Sitzung geschlossen. Lie nächste Sitzung und ihre Tagesordnung wirb vom Präsidenten ange ordnet werden, voraussichtlich nicht vor der zn-eitenHätste der nächsten Woche. — Lie „Germania" veröfscntlichl heute das von ihr angekündigte Rundschreiben, welches der Cardinal Antonelli rücksichtlich der von der „Köln. Ztg." mitge theiltcn angeblichen Bulle über die Papstwahl an die päpstlichen Nuntien gerichtet hat. Dieses Circular lautet in deutscher Uebersetzuug folgeubermaßen: „Seit einiger Zelt beschastlgt sich die Journalistik von Italien und beionderS die von Teutschiand damit, sei eS im Ganzen, sei es zum Theil, eine angcbtlche päpstliche Bulle be züglich der Wahl des zukünftigen PapjteS wiederzugeben und daran, je nach der Partei, welcher sic angehört, Commentare anzuknüpfen Infolge dessen halte ich es für nothwendig, Cm mitzutheilen, dap das iu Rede stehende Document, über mclches ein solcher Lärm erhoben mird, durchaus ge fälscht ist. Möge Ihnen dies zur Richtschnur dienen, während Sic zugleich die Gefühle meiner tiefen Ergebenheit rc Rom, 17. Januar »874. G. Cardinal Antonelli." Kassel, lO. Februar. Mau schreibt der „Köln.Ztg.": Heute wurden die beiden letzten renitenten Pastoren suspeudirt. Definitiv abgejetzt sind bis jetzt 22 Pfarrer; 3 weitere Abfctznngen sollen, den» Vernehmen nach, mor gen erfolgen. * Wien, ll. Februar. Der Kaiser wird heute Nach mittag 3 Uhr nach St. Petersburg abreisen, und zwar bis Warschau mit österreichischem, von dort bis St. Pe tersburg mit russischem Hofzuge. Das (in Nr. 34 tele graphisch seinem Wortlaute nach mitgetheilte) Hand schreiben Sr. Majestät an den Ministerpräsidenten Für- Knabe gespielt werben. Ich hatte für diese Auffassung eine Schauspielerin, Fräul. Brand, oie Ueberinuth, gra ziösen Humor und Naivetät in hohem Grade besaß und überhaupt, wenn auch in begrenztem Felde, eine Perle für das Lustspiel war. Sie war klein, fast zu klein, aber gerade deshalb fielen ihr alle Knabenrollen zu, und sie konnte z. B., sehr zum Vorthcil der Aufführung, den Knaben Teil spielen, der sonst meist einem abgerichteten Kinde zugetheilt wird. Ich ließ sie den Puck im Küa- beucostüm spielen, iu Höschen, die wie aus abgeschälter Baumrinde zusammengcnähct und gefügt schienen, in einein Wamms wie aus großen Waldblättern, eine halbe Haselnuß mit Libellenflügeln als Kappe uud eine halbe Eichel als Jagdtasche zur Seite, in der Hand einen klei nen Jagdspieß als Stab. Auf einmal war das Tölpel hafte nicht nur nicht störend, sondern überaus wirksam und eine vermittelnde Figur zwischen der Feenwelt und den Rüpeln hingestellt, welche die Gruppen vereinigte. Fräulein Braud reüssirte vollkommen, indem sie die an- muthigste Titania mit dem übermüthigen Bengel Puck vertauschte — denn sie hatte alle Befähigungen dazu, weil nur die Darstellerin tölpelhaft sein darf, die zugleich anmuthig ist. Hier hatte aber auch das Costüm einen Antheil an der Wirkung. Man sollte gar nicht glau ben, wie wichtig das zuweilen sein kann, und wie wenig Begriff die meisten Schauspieler davon haben. Sie den ken nur daran, was sie kleidet, »licht was der Rolle steht. Historisch treue Costüme geben gleich den Ton und die Stimmung des Stückes; die Farbe des Ge wandes kann den Charakter auf den ersten Blick ein führen. Und nun »»och Einiges über „Was ihr wollt"! Natürlich ließ ich die Vwla und dm Sebastian von zwei Darstellern spielen. Werden beide Rollen von der selben Schauspielerin gegeben, so haben wir ein schan-
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