Volltext Seite (XML)
71. Jahrgang Sonnabend, den 30. Dezember 1905 Nr. 150 und den Tagen während Königliche Amtshauptmannschast. 174 N. Der Bollstreckungsbeamte beim König!. Amtsgericht. Rr. 200/05. nicht. Das ist das Gute. geruht, in den Ruhestand die Krone zum Ritterkreuze I. Klasse Die voraussichtlich im nächsten Sommer Feuer in empfindlicher Weise geschädigt eine gar nicht, der andere nur teilweise Man vermutet einen Racheakt mit der spätestens 10 Uhr abends wogegen die bisher auch sind durch das worden, da der versichert hatte. Brandlegung. Posfendorf. des Albrechtsordens zu verleihen. — Don Herrn Hänig, Brauereibesitzer in Senftenberg, «inem geborenen Dippoldiswalder, sind dem hiesigen Stadtrat« zur Berteilung an würdige Arme 200 Zentner Brikett« zugesendet worden. Dem edlen Geber Herz- Achsten Dank. erfolgende Eröffnung der Gitterfee-Hänichener Kohlenbahn für den Personenverkehr wird die Aufhebung der zwischen Dresden und Possendorf dreimal täglich in beiden Rich tungen verkehrenden Prioatpersonenpost zur Folge haben. Die hauptsächlich der Postsachenbeförderung zwischen Dresden, Kaitz, Bannewitz, Hänichen und Possendorf der Jahrmarkts und Schützenfeste keine Anwendung finden, — Am 28. ds. Mts. nachm. gegen 1/26 Uhr sind die Kutschpferde des Sägewerksbesitzer Aßmann aus Ober carsdorf, am Huthause scheu geworden und durchgegangen. Hierbei ist dec Kutscher aus dem Wagen geschleudert und in der Altenbergerstraße eine Frau mit ihrem Kinder wagen, in dem ein kleines Kind gelegen hatte, umgerissen worden. Der Kutscher ist mit dem Schrecken davonge kommen, dagegen mußte die Frau nach ihrer Wohnung gebracht werden und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. — Die 2. Klasse der 149. kgl. sächs. Landes- loiterie wird am 10. und II. Januar 1906 gezogen. Die Erneuerung der Lose hat vor dem 2. Januar zu erfolgen. — Ostern naht und damit für Eltern die entscheidungs volle Frage der Berufswahl für ihre Söhne. Wir weisen sie auf die beiden höheren Lehranstalten in Altenberg i. Erzgeb. hin, die für die mittlere Post- und Eisenbahn- beamten-Laufbahn seit 16 Jahren mit großem Erfolg vor bereiten. Das Reifezeugnis der Eisenbahnschule, das für die Zwecke der Kgl. Staatsbahn demEinjährig-Freiwilligen- Zeugnis gleichfteht, berechtigt zum Eintritt in den Kgl. Staatsbahndienst, das der städtischen höheren Lehranstalt zum Eintritt in den mittler?« Post- und Telegraphendienst. Die Abiturienten von Ostern 1901 bis Ostern 1904, an der Zahl 145, fanden ohne Ausnahme Anstellung im Kaiserl. Post- oder Telegraphendienst und werden sich dem Vernehmen nach auch für die Zukunft die Annahmever hältnisse bei der Reichspost günstig gestalten. Da der Kursus an beiden Anstalten nur 3jährig ist, so kann der Besuch derselben nur aufs wärmste empfohlen werden. — Prospekte gratis und franko durch die Schuldirektion. Lauenstein. Mitten in die Stille der heiligen Nacht ertönten V22 Uhr die Feuersignale und meldeten Feuer im Orte. In böswilliger Weise waren an zwei ausein anderliegenden Stellen in derNähe der Stadt Scheunen in Brand gesetzt worden, die bald mit ihrem Inhalte ein Raub der Flammen wurden. Schließlich wurde noch eine dritte benachbarte Scheune von dem gierigen Element er griffen. Glücklicherweise konnten aus letzterer aber fast sämtliche Ernteerträgnisse geborgen werden. 2 Kaiamitosen nähme in Wegfall kommt. Dippoldiswalde, am 27. Dezember 1905. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Auch die reichhaltigsten Feiertage nehmen ein Ende, und, wenn es gleich etwas Überwindung kostet, das Werktagsleben tritt wieder in seine Rechte. Eine gewisse Festtagsstimmung bleibt ja nun wohl vom dritten Feiertag bis zu dem ebenfalls auf einen Sonntag fallen den Sylvester, die Frist ist zu kurz, als daß so schnell ver gessen werden könnte, was hinter uns liegt, und nicht schon im voraus wirkte, was da kommt. Es waren schöne Tage, die des Christfestes; gerade, weil es 1905 so ganz gehörig viel Trubel gegeben hat, wurde die fried liche Weihnachtsstille doppelt freudig empfunden. Das Weihnachts-Geschäft soll nicht immer sehr glänzend ge wesen sein, die Witterung störte, aber wir hoffen, der Ausgleich ergibt sich in der einen oder anderen Weise doch. Das beste Geschäft hat die Eisenbahn gemacht; bei Ler feiertagsreichen Zeit war der Verkehr sehr stark, Wind And Wetter konnten die Reise-Entschlüsse nicht wankend wachen, und, am Ende, was will man zu Weihnachten, wenn'» noch kein ordentlicher Winter ist, viel verlangen? Es hätte noch viel unwirscher sein können; im allgemeinen wog das „Matschwetter" vor und die Schneeflocken, die Ans am zweiten Feiertag begrüßten, haben nicht gehalten, was sie versprachen. Jetzt scheint'« ja nun wieder kälter zu werden. Die Hauptsache war, daß die Jugend kreuz- fidel war, es war das richtige Weihnachtsleben um den leuchtenden Christbaum, und mit den Jungen stellten sich die. Eltern. Etwas besonders Aufregendes — freilich sind wir durch dies Jahr an manche Sensation gewöhnt — haben die Feiertage, außer bei Rußland, nicht gebracht, freudig ist es vor allem zu begrüßen, daß unseren schwer geschädigten deutschen Landsleuten in den russischen Ost- freprooinzen wenigstens keine direkte Gefahr für Leib und Leben entstanden ist. So gehts aus dem allen Jahr hinaus auf 1906 zu, in wenigen Tagen kommen die Neu- jahrsgrüße ins Haus. Und da mögen wir wohl sagen, wenn wir denken, was sich 1905 alles ereignete, Deutsch land hat es weit besser gehabt, wie mancher andre Staat! Es war für das Volk kein billiges Jahr, aber wirkliche harte Not infolge größerer Brodlosigkeit entstand doch Mttvovk, ävu S. Raimar 1-VS, nachmittags 2 Uhr, sollen in Schlottwitz 3 Ltüvl« cnlsuSssenungmNlLv, I in» 20 I'Isttsn un«I Hwvk und l Loks öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Versammlungsort der Bieter: Kettners Gasthof daselbst. Dippoldiswalde, am 29. Dezember 1905. dienende Post findet vollen Ersatz in der Eisenbahn. Bannewitz, Hänichen und Possendorf erhalten für den Personen- und Gütertransport Verkehrsstellen. Dadurch kann man auch die Postsachenbeförderung weit billiger als jetzt bewerkstelligen. Dresden. Über das Befinden des Kultusministers vr. v. Seydewitz wurde folgendes Bulletin ausgegeben: „Im Befinden sind wohl kleine, langsame Fortschritte zur Besserung zu verzeichnen. Wesentliche Veränderungen sind aber in der nächsten Zeit nicht zu erwarten." Bulletins werden in der nächsten Zeit regelmäßig nicht mehr aus gegeben. — Der nach der Zeichnung des Hosbaurats Frölich in der Kunstgießerei von Albert Bierling zu Dresden her- gestellte Sarkophag für König Georg ist nunmehr fertig- gestellt und soll nach den Festtagen in die König!. Gruft der katholischen Hofkirche gebracht werden. Dort werden alsdann nach der Einsegnung des Sarkophags die irdischen Überreste des Königs eingesargt werden. — Was deni sächsischen Staat ein einzelner Schüler kostet. Nach einer Berechnung, die ein Landtags-Abge ordneter seinerzeit angestellt, kostet dem Staat jährlich: ein Besucher der Universität Leipzig 507 M, der Technischen Hochschule Dresden 426 M., der Tierärztlichen Hochschule mit Lehrschmiede und Hufbeschlagschule Dresden 353 M., der Bergakademie Freiberg 217 M., der Forstakademie Tharandt 1159 M., der Technischen Lehranstalt Chemnitz 316 M., der Landesschulen Grimma und Meißen 474 M., ein Schüler der Gymnasien und Realgymnasien 280 M., der Lehrer- und Lehrerinnen-Seminare 510 M., der Kunst akademie und Kunstgewerbeschule Leipzig, Kunstgewerbe schule mit Vorschule Dresden und Industrieschule Plauen 430 M., der vier Baugewerkenschulen und der Tiesbau- schule Zittau 231 M., jedM Schüler und jede Schülerin der Volksschulen einschl. der Fortbildungsschule etwa 13 M. — Das Gesamtoermögen der Landesversicherungs, anstalt im Königreich Sachsen belief sich Ende 1904 auf 119,1 Millionen Mark. — Der Anzeiger von Sayda schreibt schmerzlich be wegt: „Mit Neujahr 1906 findet beim Beamtenpersonal der hiesigen Bahnstation abermals eine Verringerung statt. Der seit Eröffnung der Bahnlinie (I.Juli 1897) hier al» Hilfsschaffner tätige Bremser Herr Filcher wird am 1. Januar 1906 an die Station Bienenmühle versetzt, während sein bisheriger Posten vorläufig nicht wieder be- setzt und von dem übrigen Zugspersonal mit versehen wird. — Man sieht also, das „Beamten-Heer", das einst so hoffnungsvoll hier begrüßt wurde, schwindet zum Schaden der Stadt iinmer mehr zusammen! Dah die Arbeit, zu der früher vier Schaffner benötigt wurden, jetzt von zweien erledigt werden soll, muß verwunderlich Sparkasse zu Dippoldiswalde. Die am 31. Dezember d. I- fälligen Kapitalzinfen werden im Laufe des Monat Januar 1906 im Sparkassenzimmer jeden Wochentag vormittags 9 bis 12 Uhr und nachmittags 2 bis 4 Uhr in Empfang genommen. Einlagen und Rückzahlungen werden jeden Wochentag zu obgedachter Zeit und jeden ersten und letzten Sonntag im Monate nachmittags 2 bis 4 Uhr expediert. Geschlossen ist die Kasse: Sonntag, den 31. Dezember d. I., und am Reujahrstage. Dippoldiswalde, am 27. Dezember 1905. Der Stadtrat. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerve vetr. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß auch an dem diesjährigen, auf einen Sonntag fallenden Sylvestertage, den 31. Dezember, die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern, sowie der Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen im hiesigen Stadtbezirke im ganzen 10 Stunden lang stattsinden darf und zwar von Beendigung des Vormittagsgottesdienstes an bis abends 9 Uhr. Dippoldiswalde, am 28. Dezember 1905. Der Stadttat. — Seine Majestät der König haben AUergnädigst ' , Herrn Bürgermeister Voigt bei seinem Übertritte Die Königliche Amtshauptmannschaft bestimmt hiermit nach Gehör des Bezirksaus schusses auf grund von § 139ck Ziffer 3 und 8 139 e Absatz 2 Ziffer 2 der Reichs- gewerbeordnung für ihren gesamten Verwaltungsbezirk, daß für das Jahr 1906 I ., die Vorschriften des 8 139c der Reichsgewerbeordnung über die Ruhezeit der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in offenen Verkaufsstellen und den dazu ge hörenden Schreibstuben und Lagerräumen an folgenden Tagen: dem Fast nachtsdienstage, dem letzten Sonnabende vor dem Palmsonntage, vor Ostern, vor Pfingsten, den 12 letzten Werktagen vor dem ersten Weihnachtsfeiertage, am 31. Dezember, an dem letzten Werttage vor dem Erntedank- und dem Kirchweihfeste, sowie endlich an dem Werktage vor und den Tagen während Einladung. Im unmittelbaren Anschlusse an die Einweisung des Herrn Bürgermeister vr. Vatü- davd findet am 4. Januar nächsten Jahres mittags gegen 12 Uhr im hiesigen Rat haussaal ein gemeinsames Mittagsmahl statt, was hierdurch mit der Bitte um recht zahlreiche Beteiligung zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. (Gedeck 2 M.) An meldungen wolle man bis spätestens den 2. Januar bei dem Unterzeichneten bewirken. Dippoldiswalde, am 29. Dezember 1905. Der Stadtrat. I. B.: I. G. Reichel. 2 ., daß nur an diesen Tagen offene Verkaufsstellen bis für den geschäftlichen Verkehr geöffnet sein dürfen, für die 12 Sonnabende vom 15. Juni bis 31. August bewilligte gleiche Aus- 4 MHeritz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend nellen Telle, die Spaltew- zelle 2Ü Pfg. Amfsftsgff fiir die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat zu Mppaldiswald«. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Mit achtsaitiga» „Illustriert,« Unterhaltung«»!»«" Mit land- und hauswittschaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Jnleratc, welche bei dL beder,tenden Auslage de, Blattes -ine sehr wirk same Verdrehung finden werden mit 12 P'g., solch« au« unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pfg die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta- bellarische und kompk- zlerte Inserate mtt ent» .Weißerttz-Zeitung» erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- tpw und Sonnabend und w«d an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Mei» vierteljährlich 1M. » Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Ma. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Me Postan- statten, Postboten, sowie «nsere Austräger nehmen Bestellungen an.