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DeilM M Weiftritz-Zeitung 71/Jahrgang. Sonnabend, den 18. November 1905. Nr. 134. Sächsisches. — Morgen Revolution! Ziemliche Aufregung gab es jüngst in einem Orte bei Wilsdruff. Der Ge meindediener ging von Haus zu Haus und verkündete, daß „morgen Revolution" sei. Kopfschüttelnd nahm mancher Dorfbewohner die Meldung entgegen. Revolu tion in Deutschland? Das kann doch kaum sein. Da es der Gemeindediener aber im Auftrage des Ortsvorstehers verkündete, muhte an der Sache doch was Wahres sein. Ein Besuch des Gasthofes am Abend muhte Klärung schaffen. Da stellte es sich denn heraus, dah am anderen Tage eine Revision der landwirtschaftlichen Betriebe über die Befolgung von Unfallverhütungsvorschriften stattfinden sollte. Im Drange der Geschäfte hatte der gute Gemeindediener die Revision mit der Revolution verwechselt und daher die Aufregung. Die bösen Fremdwörter! — Im Zeisigwalde bei Chemnitz bemerkte ein Forst schutzmann, wie zwei Männer aus einem Dickicht heraus kamen und, als sie des Schutzmanns ansichtig wurden, eiligst davonrannten. Der Schutzmann lieh die Beiden durch seinen Polizeihund stellen und bewirkte sodann die Namensfeststellung. Währenddem beförderte der Hund etwa 300 bis 400 Meter weit entfernt von dem Punkte auf freiem Felde eine Blechbüchse mit Vogelleim, dessen sich die beiden Männer beim Vogelstellen bedient hatten, ! zutage und schleppte sie herbei. Eine hierauf vorge- I nommene Haussuchung ergab, dah die beiden sich schon zuvor mit Vogelstellerei beschäftigt hatten, denn bei ihnen wurden 4 Hänflinge vorgefunden, die polizeilich beschlag nahmt wurden. — Genosse Schippel, der Reichstagsabgeordnete für Chemnitz, hat mit seinem handelspolitischen Buche nach Meinung der „Leipz. Volkszeitung" wieder einmal „aus der Reihe getanzt", und da er dies nicht einsieht, vielmehr in der „Chemnitzer Volksstimme" seinen Gegnern antwortet, wird ihm in einer Nummer der „Volkszeitung" versichert, dah man sich beinahe versucht fühle, auf ihn das Wort Engels über Eugen Dühring anzuwenden: „Unzurechnungs fähigkeit aus Gröhenwahn!" Hübsch klingt auch folgender Satz: „Es ist die alte, widerliche Affenkomödie, die dieser Biedermann seit einem Dutzend Jahren immer wieder ausführt. In der Tat, diese elende Doppelzüngigkeit schließt sich würdig den Prachtleistungen an, die Isegrim auf dem Gewissen hat. . . ." Na, die Herren .kennen sich wohl!" Dresden. Am Mittwoch und Donnerstag setzte die Zweite Kammer die Beratung der Finanzgesetze fort. — Bei Beginn der ersten Sitzung gab der Kriegsminister von Hausen hinsichtlich der Beschaffung eines Truppen übungsplatzes für das Xll. Armeekorps die Erklärung ab: wegen der hohen Bodenbewertung sei es bisher nicht möglich gewesen, einen geeigneten Übungsplatz in Sachsen zu finden, es sei dann ein Terrain zwischen Belgern und l Torgau auf preuhischem Gebiet in Aussicht genommen I worden. Voraussetzung für den Erwerb dieses Terrain» sei die Erbauung einer Eisenbahn Wurzen—Torgau oder Riesa—Torgau durch Sachsen. Inzwischen aber sei der König!. Staatsregierung ein geeignetes Terrain nördlich von Königsbrück zu annehmbaren Bedingungen angeboten worden und die Verhandlungen nähmen einen guten Ver lauf, sodah Aussicht auf einen Abschluh vorhanden sei. (Bravo.) Sollte aber diese Voraussicht sich nicht erfüllen, so werde man doch auf das Terrain Torgau—Beigern zurückkommen müssen, wo, seit die Konkurrenz von Königs brück dort bekannt geworden sei, man das Gelände bil liger abgeben und auch auf den Eisenbahnbau verzichten wolle. Die Kammer nahm diese Mitteilung unter Beifall zur Kenntnis. Dresden. Das Reinerträgnis des grohen Basars zum Besten der leidenden Kinderwelt wird auf 145000 bis 150000 Mk. angegeben. — Oberbürgermeister Beutler hat bezüglich der Ver gebung städtischer Arbeiten in einem vertraulichen Schreiben an das Ratskollegium, das durch Indiskretion auf den Redaktionstisch einer hiesigen Zeitung geflattert sein soll, ein recht vernünftiges Machtwort gesprochen. Arbeiten und Lieferungen für die Stadt Dresden dürften, soweit sie in engerer Konkurrenz und freihändig durch Einzelentschliehung eines Ratsmitglieds oder Beamten ve^ Alte Zinnkrüge, -Schüsseln und -Teller kauft zu hohen Preisen Philipp Günther, Kreischa. Wm Pofte« Vollmilch kauft "WH per sofort oder später auch auf Jahresschluß vLMpkmolKsrvI MppvIcklS- vslcko Johannes Abbühl. Eiserne Kochöfen, Regulieröfen, Germanen-nn- Dauer brandöfen Mm Fckiktn, sowie eiserne Kochherde billigst bei Cmz Wm, Hermgafft. 1 Selbstspanner, 1 Hahn-Drilling verkauft sehr preiswert L Mstriok. wirkt 17. 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Es wird beabsichtigt, sowohl einen vamou- kurnu», als auch einen Kursus für juuxs mLllllllvdo korsouon einzurichten und die Übungen getrennt jeden Mittwoch abend abzuhalten. Anmeldungen wolle man bis zum 2l. ds. Mts. an den Unterzeichneten gelangen lassen. vlppolcklswalrls, den 14 Novbr. 1905. Stsuoerupdou-Vorolu Osbvlsdsrgsr. G. Schiffner, Bors. LMmrtsWlicher Penin für JiMWmIde md UM,. Lumolckuueeu zur Prämiierung treuer Dienstboten werden unter Beifügung der Dienstbücher bis spä testens den 25. November d. 2. erbeten, bedingungsweise auch wieder solche von Nichtmitgliedern angenommen. Otto Alüllor. WoWWiUM Sonntag, den 19. November, nL Aasino, E Anfang 7 Uhr, wozu einladet «I. A