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Sächsisches. — Die beiden Militärvereine von Siebenlphn, welche seit langen Jahren unter Verfolgung gleicher Ziele getrennt nebeneinander marschierten, der Militärverein l uud der König!. Sächs. Militärverein „Prinz Georg", haben sich nach langen L!erhandlungen zu einem Vereine verschmolzen unter dem Namen „Königlich Sächsischer Militärverein Kronprinz zu Siebenlehn". — Von einem Wahnsinnsanfalle wurde in Nossen in der Nacht zum Montag die Ehefrau eines Lohgerbers plötzlich ergriffen. Sie stand in der zweiten Morgenstunde aus dem Bett auf, erging sich laut in allerhand wirren Redensarten und demolierte in ihrer Wut eine Türe und den Ausfluß der Wasserleitung. Auf die Hilferufe des Ehemanns kamen die Hausbewohner herbei, welche jedoch die Frau nicht zu beruhigen vermochten. Erst nach Herbei- holung der Polizei und des Arztes gelang die Bewältigung der bedauerswerten Frau, welche nach dem Stadtkranken hause überführt wurde. — In dem in Crimmitschau erst am Anfang dieses Monats in Benutzung genommenen Amtsgericht, und zwar in einem Zimmer der Wohnung des Oberamtsrichters Karing im zweiten Stock, waren die Dielen in Brand geraten. Das rasch gelöschte Feuer hat größeren Schaden nicht angerichtet. Die vom Landtage für diesen Neubau seinerzeit bewilligte Summe betrug 515 888 M. Die noch im Gange befindlichen Abrechnungsarbeiten werden die Summe von 455000 M. nicht überschreiten, so daß ein ganz erheblicher Überschuß verbleibt. Erbaut wurde der stattliche Gebäudekompler im Zeiträume von 2 Jahren. — Seit Mittwoch ist aus Zschopau der Lokalrichier Mihlan verschwunden. Mihlan soll sich der Untreue und erheblicher Unterschlagungen schuldig gemacht und eine nicht unbedeutende Schuldenlast zurückgelassen haben. — Von den 100 Luftballons, welche am Sonntag nachmittag im Tuileriengarten in Paris zu einer Wett fahrt aufstiegen, ist Ballon „Eden" bei Annaberg in Sachsen gelandet, ferner „Cambronne" bei Flatting an der österreichisch-bayerischen Grenze, „Concorde" bei Neustadt a. S, „Finnland" in der Nähe von Metz, „Albatros" in Densborn, „Centaur" bei Darmstadt. Diese Ballons haben in obiger Reihenfolge zurückgelegt 810, 780, 610, 262, 340, 480 km. Die anderen Luftschiffe wurden nach Luxem burg und Belgien getrieben. Freiberg. Als Hauptgeschworene für die dies jährige vierte Sitzungsperiode des Kgl. Schwurgerichts zu Freiberg wurden in öffentlicher Sitzung des Kgl. Land gerichts folgende Herren ausgelost: 1. Friedrich Louis Otto Kühne, Gutsbesitzer in St. Michaeli», 2. Moritz Eduard Döring, Gemeindevorstand in Großschirma, 3. Karl Golt- lieb Boden, Gemeindeoorstand in Ulberndorf, 4. Adolf Moltke Mar Roßberg, Gutspachter in Münchhof, 5. Ernst Heinrich Münzner, Fabrikteilhaber in Freiberg, 6. Friedrich Clemens Hebenstreit, Privatus, Döbeln, 7. Karl Heinrich Hille, Sägewerksbesitzer, Dippoldiswalde, 8. vr. Karl Richard Beck, Professor in Freiberg, 9. vr. Richard Mühl mann, Professor und Rektor, Döbeln, 10. Moritz Julius Theodor Teubner, Fabrikant, Marienberg, I I. Mar Richard Göpfert, Baumeister, Freiberg, 12. Friedrich Martin Nein, Forstmeister, Frauenstein, 13. Friedrich Otto Häbler, Bau inspektor, Freiberg, 14. Paul Hermann Beyer, Fabrikant, Roßwein, 15. Wilhelm Arthur Jordan, Forstmeister, Mar bach, 16. Albin Theophilus Fischer, Kaufmann, Lengefeld, 17. Eugen Heber, Gutsbesitzer, Höckendorf, 18. Gustav Theodor Roßleben, Fabrikbesitzer, Lauterbach, 19. Fritz Kelling, Fabrikdirektor, Rabenau, 20. Martin Lilio Lötsch, Fabrikbesitzer und Stadtrat in Öderan, 21. Gustav Adolf Menzer, Gutsbesitzer, Borlas, 22. Heinrich Clemens Fischer, Baumeister, Ostrau, 23. Karl Bruno Göhler, Gemeinde vorstand, Holzhau, 24. Mar Böhme, Fabrikbesitzer, Dip poldiswalde, 25. Eduard Karl Voland, Erbgerichts-Pachter, Pappendorf, 26. Martin Büttner, Kaufmann in Sayda, 27. Emil v. Milkau, Freiherr und Rittmeister a. D. in Tharandt, 28. Hugo Bochmann, Ritterguts-Pachter in Deutschenbora, 29. Moritz Hartmann, Gutsbesitzer und Ge meindevorstand, Höckendorf, 30. Gustav Emil Proß, Kgl. Oberförster in Clausnitz. Oschatz. Ein eigenartiger Konflikt zwischen dem Bürgermeister und einem Stadtverordneten war das Motiv der Ablehnung einer Wahl zum Stadtrat, wie in der letzten Stadtoerordnetensitzung bekannt gegeben wurde. Im Mai d. I. war es in einer gemeinschaftlichen Sitzung der städtischen Kollegien zu einem Zusammenstoß zwischen dem Stadtverordneten Höppner und Bürgermeister Härt wig gekommen, weil letzterer sich weigerte, eine Begrün dung der Ablehnung einer Ratsvorlage durch die Mehr heit im Protokoll aufzunehmen, obwohl dieses die Auf fassung der Minderheit enthielt. Die Mehrheit lehnte eine Ratsvorlage ab, weil ihrer Meinung nach diese Vor lage zu einem neuen Prozeß mit dem Obermüller führen mußte, während die Stadt schon früher einen Prozeß gegen diesen verloren hatte und bedeutende Kosten daraus entstanden waren. Das Verhalten des Bürgermeisters be antwortete der Stadtverordnete Höppner damit, daß er seinen Austritt aus dem Stadtverordnetenkollegium an zeigte, doch hielt die Kreishauptmannschaft den Vorfall nicht für genügend, um einen gesetzlichen Grund für den Austritt zu schaffen, und wie» die erhobene Beschwerde ab. H. wurde in derselben Sitzung, in der dieser Ent scheid mitgeteilt wurde, zum Stadtrat gewählt, motivierte aber seine Ablehnung damit, daß ein gedeihliches Zu sammenwirken im Ratskollegium ihm nach diesen Vor gängen unmöglich erscheine. Frankenberg. In der letzten Stadtverordnetensitzung kam der Merzdorfer Brückenbau, zu dem aus städti schen Mitteln die Hälfte der Kosten bestritten wird, aber mals zur Sprache. Auf Grund von Bedenken seitens der Behörden und Sachverständigen hob das Kollegium seinen schon vor mehreren Wochen gefaßten Beschluß, der eine Verbreiterung der Brückenpfeiler auf 6 Meter und die dementsprechende Breitenausdehnung der befahr- und begehbaren Trace vorsah, auf und hielt nunmehr an der ursprünglich in Aussicht genommenen Breite von 2,85 Meter fest. Die Arbeiten an der Brücke sind schon seit einiger Zeit im Gange. Lugau. Vor kurzer Zeit ist von unserm Kirchturm- Geläut die große Glocke gesprungen, was den Kirchenvor stand veranlaßt hat, die Anschaffung eines neuen Ge läutes, das in 8-moll gehalten sein und in Stahlguß ausgesührt werden soll, zu beschließen. Man wird die Glocken dann aber nicht im Turme aufhängen, weil der Scholl von dem im Tale stehenden Kirchturme nicht weit genug dringt, sondern das Geläute soll auf dem hochge legenen Friedhof Platz finden, und zwar auf einem dort zu erbauenden überdachten Gerüst, von wo aus die Glocken dann viel weiter ins Land erklingen werden. Brandis, 18. Oktober. Durch die Vermittelung des Bürgermeisters Siegert ist der Maurerstreik in hiesiger Stadt gestern abend beendet worden. Sowohl die Arbeit geber wie Arbeitnehmer haben von ihren Forderungen nachgelassen, sodaß eine Einigung zustande kam. Meerane. Ein 17 jähriger, aus Grüna gebürtiger Kaufmannslehrling L., der in einem hiesigen Konfektions geschäft tätig war, erschwindelte sich von einem hiesigen Bankgeschäft dadurch 1000 Mark, daß er auf einem über 1000 Mark lautenden Scheck die Unterschrift seines Lehr herrn fälschte, den Scheck im Bankhause vorlegte und das Geld auch erhielt. Der Schwindel wurde bald darauf entdeckt, der Bursche war aber mit dem Gelbe schon ver schwunden, als er verhaftet werden sollte. Zwickau. Der Zwickauer Ctadtrat ist einer Petition der Stadt Zittau um Aufhebung des Verbotes des Offen- Haltens der Schaufenster an Sonn- und Festtagen bei getreten. sres^v'»-'^>-4bvv'>-'-sso»p. O' O' sotSso so soO' o 4» —1 o ts rs ks 022220 ffff So lS S^O' so^>- pH .,2V. ro->11-'SS lS ls so O' O' 22 sorsso> so2vrsrs! 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