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Eisenkonstruktion errichtet, die mit eleganter Dachkrönung in Höhe der ersten Etage abfchließen. Diese letztere bleibt ihrer jetzigen Bestimmung als Repräsentationsraum für die Empfänge und Festlichkeiten des Vorsitzenden des Ge samtministeriums erhalten, während in die zweite Etage das König!. Landeskonsiftorium seine Geschäftsräume ver legt. In der dritten Etage sollen zunächst Wohnungen eingerichtet werden, bis auch diese einmal von einer Staatsbehörde in Anspruch genommen werden dürfte. Im nächsten Jahre ist eine Erneuerung und Verschönerung der Außenfronten des Gebäudes vorgesehen. — Der Stadtrat zu Oschatz hat in der letzten Sitzung beschlossen, der Petition der Vereine für Feuerbestattung wegen Einführung der sukaltativen Feuerbestattung in Sachsen beizutreten. — In Brauna bei Kamenz hat sich der Lokomo tivführer Franz Sames erschossen. In einem Bette neben dem Toten lag sein einjähriges Töchterchen, das er gleich falls getötet hatte. Das Motiv der Tat ist in einem un heilbaren Rückenmarkleiden Sames' zu suchen. — In Erstickungsgefahr geriet in Planitz bei Zwickau ein Ibjähriger Maurerlehrling, welcher mit Geschwistern „Verstecken" spielte und dabei in einen Koffer kroch, dessen Schlüssel er abzog. Kaum befand sich der junge Mensch im Koffer, als der schwere Deckel zuschnappte. Die Ge schwister des Eingesperrten bemerkten zum Glück den Vor gang und schlugen Lärm. Es verging immerhin einige Zeit, ehe die Befreiung des schon völlig Erschöpften er folgen konnte. Oberhohndorf. Die Bodensenkungen im Zwickauer Revier infolge des Kohlenabbaues erhellen annähernd folgende zuverlässige Feststellungen. Die Hängebank des Oberhohndorfer Forstschachtes hatte am 4. April 1860 eine Ostseehöhe von 274,636 Meter, am 9. April 1888 272,051 Meter, am 18. März 1895 269,405 Meter, am 27. Juli 1900 gleich 266,631, am 19. Juni 1904 gleich 265,082 Meter Ostseehöhe. Glauchau, 3. August. Eine gestern abend hier statt gefundene, von etwa 600 Personen besuchte Färberei arbeiterversammlung beschloß, den Kampf bis zum Ende fortzusetzen. Plauen. Im Jahre 1904 gab es in Plauen insge samt 70 Konkurse. Diese Zahl ist in diesem Jahre schon im Juli erreicht worden. An den Konkursen ist in hervorragender Weise besonders die Vaubranche und auch die Spitzenbranche, dann das Fleischer- und das Eastwirts- gewerbe beteiligt. Tagesgefchichte. Berlin. Das Kaiserpaar wird zur Hochzeit des Herzogs Karl Eduard von Sachsen-Koburg-Eotha mit der Prinzessin Viktoria zu Schleswig-Holstein auf dem Stammschloß der Braut, dem lieblichen Glücksburg, in der Nordmark er wartet. Die Feier ist bekanntlich auf den 18. Oktober festgesetzt. — Wie bereits früher berichtet, werden die Säbel- und Degenscheiden dunkel gefärbt. Hierzu sind nun durch eine Kabinettsorder vom 15. Juni 1905 die Ausführungsbestimmungen erlassen worden. Die Degen- und Säbelscheiden werden gebräunt. Die Bräunung er folgt in der gleichen Weise wie bei den Laufmänteln an den Schußwaffen 88 und 91 und der Schußwaffe 98. Außerdem werden die Scheiden mit einem Zaponanstrich versehen. Die Erneuerung erfolgt, sobald durch Instand setzungen oder Abnutzung blanke Stellen entstanden sind. Das Bräunen wird bei den Truppen durch die Büchsen macher oder Waffenmeister, bei den Artilleriedepots durch die Zeughausbüchsenmacher ausgesührt. — Der Titel „Justizrat" soll auch in Baden ein- gesührt werden. Die badische Rechtsanwaltschaft hat sich mit erheblicher Mehrheit für Einführung des Titels aus gesprochen. — Der Rückgang der Schafzucht in Deutschland geht aus den jüngst veröffentlichter! Ergebnissen der Viehzählung vom ersten Dezember 1904 klar hervor. Während im Zeiträume von 1900 auf 1904 alle übrigen Vieharten Stückvermehrungen aufweisen, Schweine sogar eine Anzahl erhöhung von 2,1 Millionen oder um nahe 12,5 Prozent erfahren haben, wies der Schafbestand 1904 gegen 1900 einen Stückrückgang von 1,8 Millionen oder von 18,5 Prozent auf. Auch in keinem der Bundesstaaten, ja in keiner preußischen Provinz ist ein Stillstand oder gar eine Erhöhung des Schafbestandes zu bemerken gewesen, lediglich im Umfange des Rückganges unterscheiden sich diese Ge ¬ bietsteile ein wenig von einander. So hat Mecklenburg- Schwerin einen Rückgang von 19,5 Prozent, Schleswig- Holstein von 17 Prozent aufzuweisen. Es ist danach, was ja auch sonst nicht unbekannt war, ganz klar, daß sich die Schafzucht in Deutschland nicht auf dem ^auf- steigenden Aste befindet. Die Ursachen dafür sind ja auch bekannt. Frankreich. Eine Riesenpleite erregt jetzt in ganz Frankreich großes Aufsehen und in weiten Kreisen Er bitterung. Der nationalistische Deputierte Jules Jaluzot, Besitzer des Pariser Modebazars Printemps, hat infolge riesiger Spekulationen auf dem Zuckermarkte mit einer Schuldenlast von annähernd 15 Millionen seine Zahlungen einstellen müssen und dadurch auch zwei angesehene Handels häuser in Mitleidenschaft gezogen. Die Angelegenheit kann auch an nichtfranzösischen Börsenplätzen noch leicht zu un liebsamen Stockungen im Zuckergeschäft führen. Amiens. Das Zuchtpolizeigericht hat die Schließung des Pensionats zum Heiligen Geist angeordnet, da festge stellt wurde, daß die Anstalt von ehemaligen Kongrega- nisten geleitet wurde. Rußland. Zu den Schrecken des Krieges und der Revolution gesellen sich jetzt auch noch die Nachrichten über sehr traurige Ernteaussichten in 'Zentral- und Ost- Rußland. Die Bauern sehen sich gezwungen, Vorberei tungen für ein schweres Hungerjahr zu treffen. Reval, 1. August. Die Arbeiter der Dwigatjel-Werke sind in den Ausstand getreten. Sie unterbreiteten dem Gouverneur die Bitte, sechs bei den letzten Unruhen ver haftete Rädelsführer freizulassen, erhielten jedoch einen ab schlägigen Bescheid. Daraufhin veranstalteten die Arbeiter der Dwigatjel-Werke und anderer Fabriken einen großen Umzug, welcher von der Polizei nicht verhindert werden konnte. Die herbeigerufenen Kosaken schlugen mit ihren Nagajaken auf die Menge ein und zerstreuten sie. Jetzt ist die Ruhe wiederhergestellt. Noworofsisk (am Schwarzen Meer), 2. August. Auf dem hiesigen Bahnhöfe fand ein blutiger Zusammen stoß zwischen den ausständigen Bahnarbeitern und Ko saken statt. Als die ersieren Schienen auf ein Gleis nieder legten, um den Abgang eines Zuges zu verhindern, feuerten und hieben die Kosaken auf die Arbeiter ein, nachdem eine dreimalige Aufforderung, die Gleise frei zu geben, erfolglos war. Es gab viele Tote und Verwundete. Vermischtes. " Warum Eva keine Dienstmagd hatte. Aus dem Vortrag einer Dame: „Es wird viel von den Fehlern der Frauen und den verschiedenen Gründen gesprochen, weshalb sie so mancher Aufwartung und Dienstleistung bedürfen. Es ist sogar — natürlich von einem Herrn — die Frage gestellt, warum Gott, als er Eva aus der Rippe Adams geschaffen, nicht sogleich ein Dienstmädchen für sie herstellte. Wir sehen uns im Stande, diese Frage auf die einfachste Art von der Welt zu beantworten. Sie bedurfte keines Dienstmädchens. Und warum nicht? Weil Adam niemals jammernd mit zerrissenen Strümpfen zu Eva kam, um sie zu stopfen bat, oder mit einem Hemde, dem Knöpfe untreu geworden, oder mit ein Paar zerplatzter Handschuhe, die sie nähen sollte, und das so fort. Ebensowenig watete er umher im Schmutze und rauchte Zigarren und kam dann zurück mit Stiefeln, die gebürstet sein wollten . . . Eben sowenig saß er gelangweilt hinter der Zeitung und fuhr gähnend empor, wenn die Sonne sank und sagte mürrisch: „Wird bald zu Abend gespeist, liebe Frau?" Er machte vielmehr selbst Feuer an und hängte den Kessel darüber; er zog selbst die Radiese aus der Erde, schälte selbst Kar toffeln und tat, kurz gesagt, seine Pflicht. Er begnügte sich mit einem Gericht und schmollte nicht, wenn es Eva einmal verunglückt war. Servietten kannten sie nicht, aus genommen ein Palmblatt. Er brachte nicht jeden Tag ein Manschettenhemd in die Wäsche. Er melkte die Kühe und lockte die Hühner mit meisterlichem „Put, Put, Put", um ihnen Futter zu geben. Er brachte niemals ein halbes Dutzend Freunde zum Mittagessen mit, auf welchen Zu wachs zur Tafel man nicht im Mindesten vorbereitet war. Er blieb auch nicht immer nächtlicher Weile aus, um seinen Skat zu dreschen, und Eva hatte nicht nötig aufzubleiben und sich zu grämen. Er saß nicht in den Wirtshäusern umher, während Eva daheim saß und klein Kain wiegte. Er schalt Eva nicht in der Küche und suchte nach seinen Pantoffeln „in demselben Winkel", wo er sie, „wie er genau wußte", hingestellt .... Wenn er sich die Stiefeln aus zog, stellte er sie unter einen Feigenbaum, wo er auch seine Pantoffeln sand. Er meinte, — kurz gesagt — nicht, daß Eva allein seinetwegen geschassen wäre, um ihn zu bedienen; er litt nicht an der firen Idee, daß es für einen Mann entehrend sei, die Bürde seiner Hausstau zu erleichtern. Ja, meine geehrten Herren, das Alles, glaube ich, ist der Grund, daß Eva keine Dienstmagd Halle.'' " Zum Kapitel der „Ahnungen", so schreibt jemand der „Straßb. Post", kann ich Ihnen -in niedliches Ge- schichtchen mitteilen, das noch den Vorzug hat, buchstäblich wahr zu sein. Auf einem Spaziergange, den ich mit meinem Neffen, einem braven Sertaner, machte, erzählt mir der Junge von seiner Mutter und was sie alles könne und verstehe, sogar „Ahnungen" habe sie. „Was", sage ich, „Ahnungen, was für Ahnungen?" „Ja, gute und böse.', „Und treffen sie auch alle ein?" „Ganz sicher", sagt der Junge aus innerster Überzeugung und erzählt mir dann, vierzehn Tage vor Ostern habe seine Mutter zu ihm gesagt: „Fritzle" — so heißt das Sertanerchen — „ich hab' 'ne Ahnung, daß Du zu Ostern 'n paar runter kommst," und richtig sei er an Ostern um viere herunter gekommen. „Das war also eine „böse" Ahnung", sagte ich lachend, „wenn die „guten" ebenso bombensicher eintreffen, dann habe ich allen Respeckt vor den „Ahnungen" Deiner Muller". Um meine durch das Lachen bekundeten Zweifel zu beseitigen, erzählt mir Fritzle auch eine „gute" Ahnung seiner Mutter. Das war so: Vor vier Wochen strickt die Mutter ein paar wollene Kinderjäckchen. Fritzchen sieht's und fragte: „Du, Mutterle, warum strickst Du Kinderjäckle, wir haben doch keine kleinen Kinder mehr?" „Ja, weißt Du, Fritzle, ich hab' so 'ne Ahnung, daß der Storch der Tank- Franziska in Freiburg was Kleines bringt." „Und richtig" — so schließt der Fritzle seine Erzählung — „vor vier Tagen ist 'n Telegramm aus Freiburg komme, daß die Tante Franziska e Büble kriecht hat." Vor der Wucht dieser Beweise wagte ich natürlich nicht mehr, an dem wunderbaren Ahnungsvermögen von Fritzles Mutter zu zweifeln. * Der letzte Nachkomme Gutenbergs. Mainz, 29. Juli. Baron von Molsberg, der mit seinem Bruder General Molsberg der letzte Nachkomme Gutenbergs war, ist heute Nacht hochbetagt in Nackenheim gestorben. * Den reisenden Berlinern ins Stammbuch, dem Eiflklamm-Wirtshaus bei Sterzing aber ins Fremdenbuch hat, wie ein Leser der „T. R." mittcilt, ein norddeutscher Anonymus die folgenden Verse geschrieben: An meine lieben Berliner. Ach, wüßtet ihr lieben Berliner, Wie wenig beliebt ihr seid, Ihr wärt, wie die Münchner und Wiener, Bescheiden, freundlich, gescheit. Das tobt hinein in die Schenken, Mit Fordern und Tadeln und Schrein, Es muß, — so scheint ihr zu denken — Überall wie im Grunewald sein. Hier „Beefsteak", hier „Eisbein", hier „Schnitzel" Mit „Quetschkartoffeln" sogar! Man glaubt fast, es sei ein Witzel — Ich hort' es mir an, es ist wahr! Daß die Leut' hier die Milch nicht in „Satten", So wie bei Berlin es geschieht, Nein, daß sie in Gläsern sie hatten, Das war doch ein Witz, welcher zieht. So nehmt doch nur dankbar, was da ist, Seid freundlich beim Nehmen und Zahlen, Ihr zeigt Euch sonst, daß Ihr es ja wißt, Als Kleinstädter und Provinzialen. Eiflklamm, den 15. Juli 1905. Ein Norddeutscher. Sparkasse zu Dippoldiswalde. (Im Rathaus, Parterre). Erpeditions-Stundcn: Sonntags (ersten und letzten Sonn- tag im Monat) von 2 bis 4 Uhr, an allen Wochentagen von b bis 12 Uhr und 2 bis 4 Uhr. Vorschutzverein zu Dippoldiswalde. (Kassierer: Kfm. R. H. Lincke.) Täglich (mit Ausnahme des Sonntag und Mittwoch) von vormittags 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 3 bis 5 Uhr.) Sparkasse zu Schmiedeberg. Nächster Erpeditionstag: Sonntag, den 6. August, nachm. 2 bis 5 Uhr. Sparkasse zu Seifersdorf. Nächster Erpeditionstag: Sonntag, den 6. August, nachmittags 3—6 Uhr. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster Erpeditionstag: Sonntag, den 6. August, nachmittags '/-3—6 Uhr. Gefunden; Abzuholen bei Loklldsrt, Lohmühle. WitMtMiWlULR 2. Etage, ist vom 1. Oktober an ruhige Leute zu vermieten. Näh. daselbst 1. Et. Ein zuverlässiger, ehrlicher, junger Mann, guter Pferdewärter und sicherer Fahrer, als kmlimk uni! lMu per I. September gesucht. Ü8var Lvlmviäor, Vahnhofshotel, Volume. K Nmbeervu kaust zum höchsten Preis Otto Seifert, Schmiedeberg. kill, Knevkl bei xutem bnbn gesucht. VvNllvllMÜblv. DK" (jedes Quantum) kauft zu hohen Preisen llormsuu IVeurel, Schmiedeberg. 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