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meiden wolle, so daß es also zwei Arten 3. Klasse, die Übte zum 3 Pfennig-Satze, die andere zum 2 Pfennig- Satze in Äussicht nehme. Wie sich die Durchführung dieses bayerischen Untersystems beim Grenzverkehr ohne Schwierigkeiten und ohne wesentliche Belästigung sowohl der Verwaltung als des Publikums machen lassen werde, darüber möchte er sich nicht aussprechen. Zunächst aber hübe er feint Btdenken. Jedenfalls habe er sich diesem bayerischen Standpunkte aus folgenden Gründen nicht an- schlietzen können: l. weil eine Einigung sämtlicher Ver waltungen über den bayerischen Vorschlag ausgeschlossen war, 2. weil er auch gewisse prinzipielle Bedenken gegen die Durchführung dieses Systems habe, 3. weil Baden von Anfang an sich gegen den bayerischen Vorschlag aus gesprochen habe, und nach Lage der Sache sich aussprechen mutzte. Der Minister fuhr dann fort, er habe keinen Zweifel gelassen, datz Württemberg durch die Annahme der 4. Wagenklasse ein Opfer bringe, daß es aber zu diesem Opfer bereit sei, falls dadurch die Einheit der Tarife bei den deutschen Verwaltungen und gleichzeitig auch das Zustandekommen der Betriebsmittelgemeinschaft gesichert werde. Der Minister schloß, durch die Änderung werde ein Zustand beseitigt, der nur allzusehr an die alte deutsche Zersplitterung und Zerfahrenheit erinnert. Oesterreich - Angarn. Wegen Ablehnung eines Duells hat der Student Artur Weber in Innsbruck, der Senior der dortigen katholischen Verbindung, das päpst liche Ehrenkreuz pro ecclesia erhalten, dessen Anlegung ihm jetzt durch kaiserlichen Erlaß gestattet wurde. Ganz recht! Aber wissen möchte man, wodurch der neue päpstliche Ehrenkreuzritter seinen Gegner erst zur Forderung gereizt hatte. Wien, 23. Mai. Bei dem Bau des Alpenbahn- Tunnels durch den Bosruckberg bei Liezen im Selztal, das zur zweiten Linie nach Triest gehört, ist gestern eine furchtbare Explosion durch schlagende Wetter erfolgt. Schon seit Anfang des Baues hinderte eindringendes Wasser die Arbeiten. Vor 8 Tagen erfolgte ein Wasser einbruch, durch den die Vollendung des Tunnels um vier Monate verzögert werden wird. In demselben Tunnel teil ereignete sich das gestrige Unglück; es konnte nicht fest- gestellt werden, wie viele Arbeiter im Tunnel waren; bis her wurden 16 Leichen aus den Trümmern gezogen. In genieure und Arbeiter, welche zur Bergung der übrigen Leichen eindringen wollten, verloren infolge der giftigen Gase sofort das Bewußtsein. Ungarn. Die Ministerkrise in Ungarn wird nun hoffentlich beseitigt und Graf Tisza seines martervollen Postens als Ministerpräsident ohne Ansehen enthoben werden. Aber um welchen Preis ist die Lösung erkauft worden? Franz Kossulh, der Sohn des Diktators und schlimmste Oppositionsmann Ungarns, wird mit der Neu bildung des Kabinetts beauftragt werden. Die dickköpfigen Magyaren haben also ihren Willen doch durchgesetzt. Frankreich. In der Pariser japanischen Gesandtschaft wird versichert, daß die französisch-japanische Differenz fortbesleht. Die der französischen Regierung seitens der japanischen Gesandtschaft in dieser Woche übermittelten Depeschen aus Tokio enthalten neue Beschwerdepunkte. Japan strebt die Einsetzung eines Schiedsgerichts an. England. König Alfons von Spanien ist durch Patent vom 17. Mai, an seinem 19. Geburtstage, zum General der britischen Armee ernannt. Der sympathische junge König tritt damit in einen Kreis erlauchter Kame raden ein. In der britischen Armee bekleiden einen Rang außer ihm folgende Monarchen: Kaiser Wilhelm Feld- marschall, Kaiser Franz Joseph Feldmarschall und König Christian von Dänemark wie König Alfons General der Armee. Kaiser Wilhelm ist außerdem noch Admiral der Flotte, neben ihm König Carlos von Portugal und König Georg von Griechenland. König Eduard ist Feldmarschall in Preußen und Österreich, der Prinz von Wales Admiral der deutschen Flotte. — Der Staatssekretär sür Indien, Brodrick, teilt mit, daß die Zahl der in Indien an der Pest verstorbenen Personen vom 1. Januar bis 1. April 471744 und der vom 1. bis 29. April Verstorbenen 215961 beträgt. London, 22. Mai. Der „Daily Chronicle" meldet aus Südafrika: Die amtliche Untersuchung wegen der Er mordung von zwei Kasfern und einem Indier bei der Van Ryn-Mine am 14. Mai ergab, daß 1000 Chinesen die Eingeborenen-Arbeiter überfielen. Der Angriff erfolgte ohne jede Veranlassung. Es gelang den Koffern, ihre Angreifer abzuwehren. Die Chinesen fingen jedoch zwei harmlose Kaffern und töteten sie in der grausamsten Weise. Dann ermordeten sie einen unbeteiligten Indier. Petersburg. Die zur Prüfung der Kapitulation von Port Arthur eingesetzte militärische Untersuchungs kommission hält unter dem Borsitz des Generals Roop täglich Sitzungen ab. General Stössel hat sämtliche Doku mente über die Festung und deren Kapitulation vorgelegk, die vollauf beweisen sollen, wie wenig die Ausrüstung der Festung als solche den modernen Ansprüchen genüge. Noch vor Ausbruch des Krieges hat insolgedessen Admiral Alexejew Rechenschaft über den Zustand der Festung ver langt. Die Kommission stellte fest, daß für die Befesti gung Port Arthurs bis zum Ausbruch des Krieges 18 Millionen Rubel verausgabt worden seien. Trotzdem war bei Ausbruch des Krieges fast keine Munition vorhanden und die Vefestigungswerke waren schwach, während die Kassen total leer waren. Zum Verhör von Augenzeugen ist die Kommission noch nicht geschritten. Petersburg. Die Japaner haben in der Man dschurei auf der ganzen Hauptlinie die Offensive er griffen, doch hat diese mehr den Charakter eines aufge zwungenen Rekognoszierungsdienstes, besonders gegenüber dem russischen Zentrum und der russischen Flanke. Die erste Armee unter Kuropatkin wird von den Japanern als ungefährlich bezeichnet. Über die Bewegungen der Flotte Roschdjestwensky herrscht hier völlige Dunkelheit. In Korea sollen etwa 50000 Japaner stehen, die nach und nach an die Front des Marschalls Oyama herangeschoben werden sollen. Rußland verfügt in jenem Gebiete auch noch nicht über den zehnten Teil dieser Truppenstärke, sodaß es zu ernsthaften Kämpfen an der nördlichen Koreagrenze überhaupt nicht kommen kann. Es ist den Russen ganz unmöglich, mit ihren verhältnismäßig schwachen Truppen dort die rückwärtigen Verbindungs linien der Japaner abschneiden zu wollen. Hervorzuheben ist noch, daß die Japaner, trotz Linewitsch, wiederum die Offensive übernommen und den Gegner zur Defensive ge zwungen haben. Schon daraus geht hervor, daß die Russen in den bevorstehenden größeren Kämpfen einen Erfolg über die Japaner nicht davontragen können. Wirk liche Siege kann immer nur der Angreifer erringen. Korea haben die Japaner bereits als Vorschuß aus die einst malige Siegesbeute tatsächlich in die Tasche gesteckt. Korea hat als selbständiges Kaiserreich schon längst zu existieren aufgehört und alle direkten diplomatischen Beziehungen mit den Regierungen des Auslandes aufgegeben. Schon seit Monaten wurden koreanische Angelegenheiten von den auswärtigen Mächten nur noch durch Vermittelung Japans behandelt. Nur die Person des Kaisers von Korea war von der japanischen Regierung bisher respektiert worden. Das hat mit der Überführung des koreanischen Schatten kaisers nach Japan nun auch aufgehört. Der Protest Rußlands hiergegen, das sich auf die durch den Frieden von Shimonoseki garantierte Unabhängigkeit Koreas be ruft, wird einstweilen keinen Ersolg haben. Auf dem Seekriegsschauplatze setzt Admiral Roschdjestwenski seine Fahrt doch nur recht langsam fort. Seine Flotte befindet sich angeblich mit nördlichem Kours in der Mitte;des chinesischen Meeres. Mit einer Begegnung der Kriegs flotte des Admirals Togo scheint es Roschdejestwenski durchaus nicht eilig zu haben. Programm zur Fest-Musik zu Königs Geburtstag, Donnerstag, den 25. Mai, mittags von 12 Uhr an. 1. Den König segne Gott. Hymne. 2. Ouvertüre z. „Das Volksfest" von Carl. 3. Königs-Gavotte von Reh. 4. Militaria. Marsch-Potpouri von Finke. 5. Gott sei mit dir mein Sachsenland. Marsch von Hofmann. 6. König Friedrich August-Marsch von Trenkler. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Lrpeditionstaa! Sonnabend, den 27. Mai, nachmittag 2—5 Uhr. Dresdner Produktenbörse vom 22. Mai. 1. An der Börse: Weizen, pro 1060 Icx netto: Weitzer 179 bis 182, brauner 76—78 Ir^ 176 bis 180, russischer rot, 183 -194, russischer weitz 188—195, argentinischer 186—188. Roggen, pro 1006 lex netto: sächsischer 74—76 kx 153—155, preußischer neuer 154 bis 157, russischer . Gerste, pro 1660 icA netto: sächsische 167—175, schlesische und Posener 165 bis 180, böhmische und mährische 185—205. Futtergerste 130—142. Z Hafer, pro 1000 kx netto: sächsischer 152—155, russischer 145—152. Mais, pro 1000 Irr; netto: Linquantine 185—190. Laplata, gelber, 133—136, amerikanischer mired 120—125. Erbsen, pro 1000 kz netto: Futterware 157—163. Wicken, pro 1000 Icx netto: 170 bis 180. Buchweizen, pro 1000 lr§ netto: inländischer und fremder 180—185. Leinsaat, pro 1000 kx netto: seine 240—245, mittlere 230—240. Laplata 220-225, Bombay 235—240. Nüd- öl, pro 100 Ic^ netto mit Fatz: raff. 53. Rapskuchen, pro 100 KZ (Dresdner Marken) lange 12,00, runde 11,50. Leinkuchen, pro 100 KZ (Dresdner Marken) 1.17,00, 2.16,00. Weizenmehl, pro 100 kx netto, ohne Sack (Dresdner Marken), exklusive der städti schen Abgabe: Kaiserauszug 30,00—30,58, Grieslerauszug 28,50 bis 29,00 Semmelmehl 27,50—28,00, Bäckermundmehl 26,00 bis 26,50, Grieslermundmehl 19.00 bis 19,50, Pohlmehl 15,50 bis 16,00. Noggenmehl, pro IVO kg netto, ohne Sack (Dresdner Marken), erklusive der städtischen Abgabe: Nr. 0 23,50—24,00, Nr. 0/1 22,50—23,00, Nr. 1 21,50—22,00, Nr. 2 18,50-19,50, Nr. 3 16,00—17,00, Futtermehl 12,80—13,00. Weizenkleie, pro 100 lrg; netto ohne Sack (Dresdne Marlen), grobe 11,0)—I I,20, feine 11,00—11,20. Roggenkleie, prr IVO Irx netto, ohne Sack, (Dresdner Marken) 11,80—12,00. (Feinst» Ware über Notiz.) Pie für Artikel pro 100 Irg notierten Preis» verstehen sich sür Ge schäfte unter 5000 kp-. Alle anderen Notierungen, emschlietzlich der Notiz für Malz, gelten für Geschäft» von mindestens IVOVO kg. — II. Aus dem Markte: Kartossein (50 kp) 3,70—4,00, Heu in Eebund <50 Kx) 4,50—480, Roggen-Swoy, Flegeldrusch, (Schock- 3V bis 33 M. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 22. Mai. Nach amtlichen Feststellungen. Auftrieb: 362 Ochsen, 216 Kalben und Kühe, 228 Bullen, 408 Kälber, 755 Schafe, 1822 Schweine. Preise für 50 Kilo in Mark (der niedrige Preis gilt sür ganz geringwertige, der hohe für beste Ware! L. — Lebend. Schl. — Schlachtgewicht): Ochsen L. 26 bis 42, Schl. 55 bis 73. Kalben und Kühe L. 24 bis 38, Schl. 48 bis 69. Bullen L. 30 bis 40, Schl. 56 bis 69. Kälber L. 42 bis 52, Schl. 65 bis 76 Schafe L. 30 bis 37, Schl. 63 bis 72. Schweine L. 49 bis 55, Schl. 62 bis 69. Von dem Auftriebe sind 225 Rinder österreichisch-ungarischer Herkunft. Geschäftsgang: Bei Ochsen, Kalben, Kühen und Bullen, Schafen und Schweinen langsam, bei Kälbern mittel. Zu vermieten Nähe von Schmiedeberg Stick, Amikr mdst ZiibthSr und per I. Juli zu beziehen. Zu erfahren in der Expedition d. BI. Schöne, neuerbaute MU" Woknung zu vermieten. Wird nach Wunsch einge richtet. Arth. Heine, Herrengasse 127. Tischler, Stnhlvauer, WW" Drechsler, -Mil Maschümmrbkiter und MU" Polierer "WG sucht in dauernde Beschäftigung OvLor, Möbelfabrik, bei Rabenau. 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