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Schacht geöffnet hatte, um einen Ball herauszuholen, mit leichten Verletzungen davon. Seitendorf. Ein Unfall ereignete sich Freitag nach mittag in den auf hiesiger Flur gelegenen Hirschfelder Braunkohlen- und Brikettwerken, indem der Bergarbeiter Ebermann aus Königshain beim Abbau durch herein brechende Kohlenmassen verschüttet wurde. Die sofort mit aller Energie betriebenen Rettungsarbeiten waren nach einer Stunde soweit gediehen, daß Aussicht auf Bergung des Unglücklichen vorhanden war. Auf eine an ihn ge- i richtete Frage, ob er noch lebe, gab der Verschüttete die Antwort: „Ja, aber macht schnell, lange halte ich es nicht t > , mehr aus." . Bald darauf aber erfolgte ein Nachsturz ! ! > weiterer Massen, welche die Befreiung Ebermanns ver ¬ zögerten. Nach 5 >/2 Uhr konnte er zwar geborgen werden, die Hilfe kam aber zu spät. Ebermann gab zwar noch schwache Lebenszeichen, starb jedoch bald darauf, trotz der sofort angestellten Wiederbelebungsversuche. Der Verun glückte hinterläßt eine Witwe und vier kleine Kinder. Lengenfeld. Aus Scheu vor ärztlicher Behandlung, die ihm am Sonntag wegen Wiedereinrichtung seines ge brochenen linken Armes zuteil werden sollte, entleibte sich in den frühen Morgenstunden der Handarbeiter Karl Erd mann Bretschneider durch Erhängen in seiner Wohnung an der Gartenstraße hier. Der Mann, der in der Mitie der 60er Jahre stand, hat schon am Freitag den zu gleichem Zwecke erschienenen Arzt nicht in seine Wohnung gelassen, diese vielmehr zugeschlossen und lieber den unseligen Schritt vor der am Sonntag aufs neue beabsichtigten Ein richtung des Arines getan. Auerbach. Ein junges Mädchen von hier, die 17- jährige Tochter des Spediteurs Oehlschlägel, ist seit Mon tag abend verschwunden. Das Mädchen ist kurz vorher . L bei einer Kartenschlägerin gewesen und soll sich den un- AH' günstigen Bescheid, den sie dort bezüglich ihrer Zukunft HM empfing, so in den Kopf gesetzt haben, daß man be- Ms fürchten muß, sie hat sich ein Leid zugefügt. — Im Nachbarorte Brunn hat der Knecht des Gemeindevorstandes eine Kassette seines Dienstherrn mit 6000 Mk. Wertinhalt gestohlen, auf das Feld geschleppt, dort erbrochen und das H Geld im Stalle verborgen. Der ungetreue Knecht, dem die Gendarmerie sofort auf die Spur kam, wurde ver haftet. Das Geld konnte bis auf wenige Mark wieder herbeigeschafft werden. Schlettau. Ein bei einem Bäckermeister unserer Stadt in Diensten stehendes junges Mädchen aus Böhmen Hai einen grausamen Mordversuch an dem ihm anvertrauten wenige Wochen alten Kinde ihrer Herrschaft begangen. .! l lt veomgungswenr , >»ag u, «kda ÄenM l Preis 26 P ls4Ps iPfg« Iw Ps Hitaltei MMsere I B, Damit die Böhmin der Aussicht über das Kind ledig werde, hat sie ihm schwere blutende Wunden im Halse beigebracht. Hoffentlich gelingt es der ärztlichen Kunst, das arme Wesen, das einzige Kind seiner Eltern, am Leben zu erhalten. Das Mädchen sieht der wohlverdienten Strafe entgegen. Falkenstein. Vom königl. Justizministerium ist in Sachen des vom Stadtrat gemachten Kaufsangebotes eines geeigneten Platzes zur Errichtung eines neuen Amtsge richts eine ablehnende Antwort eingegangen. — Zum Bau einer elektrischen Zentrale wurden 86 000 M. und zur Errichtung eines Beamtenwohnhauses 2Y200 M. bewilligt. Die Kabellegung soll in die Fuß wege erfolgen. Zittau. Hinter einen Schmugglertrick sind die österreichischen Zollbeamten auf dem hiesigen Bahnhof ge kommen. Der Händler Joseph Machazek aus Deutschbrod in Böhmen versuchte am Freitag abend von hier aus etwa 15 kA Saccharin einzuschmuggeln. Die Einfuhr dieses Süßstoffes nach Österreich ist überhaupt verboten. Daher war das Unternehmen des Machazek ziemlich ge wagt. In einer eigens konstruierten Weste war das Saccharin verteilt und diese hatte der Schmuggler ange zogen. Den Zollbeamten fiel die „süße" Weste auf und bei näherer Untersuchung wurde der Schmuggel aufgedeckt. Machazek mußte zunächst „nur" 1000 Kronen Gefälls strafe zahlen. Außerdem wartet seiner noch eine besondere Bestrafung, da er rückfälliger Schmuggler ist. Tagesgeschichte. — Über die Wilhelmshavener Kaiserrede an läßlich der Rekrutenvereidigung zu Anfang März bringt die „Evangelische Kirchenztg." jetzt einen ausführlicheren Bericht. Der Kaiser spielte auf die Heldentaten der Ja paner an und führte aus, daß sie geboren seien aus der japanischen Vaterlandsliebe und der Kindesliebe, die wieder eine herrliche Mannszucht zur Folge hätten in Heer und Marine. Man dürfe aber aus den japanischen Siegen, den Siegen eines heidnischen über ein christliches Volk, nicht den Schluß ziehen, daß Buddha unserem Herrn Christus über sei. Wenn Rußland geschlagen werde, so liege das zum großen Teil seiner Ansicht nach darin, daß es mit dem russischen Christentum sehr traurig bestellt sein müsse, die Japaner aber viele christliche Tugenden auszu weisen hätten. Ein guter Christ sei ein guter Soldat. Aber nicht allein in Rußland sei es schlimm bestellt mit dem Christentum, er, der Kaiser, bezweifle, ob wir Deutsche im Falle eines Krieges noch das Recht hätten, emvnemt i - 2 Naun fan C l dessen «bestell. 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Die Kaiserin traf heute morgen y Uhr 40 Minuten hier ein und wurde an: Bahnhofe von dem Erbprinzen und Vertretern der Staats- und städtischen Behörden empfangen. Unter anhaltenden Hurrra- rufen wurde die Fahrt nach dem festl'ch geschmückten Schlosse Osterstein fortgesetzt, wo alsbald die Konfirma tion der Prinzessin Theodora Viktoria, des Patenkindes Ihrer Majestät der Kaiserin, stattfand. — Abends langte dann die Kaiserin in Potsdam wieder an. Wilhelmshaven, 7. Mai. Transportdampfer „Rhein" ist heute mittag mit dem Ablösungstransport für das ostasiatische Kreuzergeschwader, der 1200 Offiziere und Mannschaften zählt, in See gegangen. England. Der Tokioer „Times"-Korrespondent meldet, selbst die besonnensten Blätter erklären, Frankreich führe tatsächlich Krieg gegen Japan. Die Bezugnahmen auf die englisch-japanische Allianz nehmen bereits den Ton ausgesprochener Ungeduld an. Die Presse erkläre gerade heraus, es sei Englands Pflicht, die Einmischung Dritter zu verhindern; sie fordern Frankreich auf, sein falsches Spiel als unwürdig auszugeben und sich offen für Ruß land zu erklären. Die vereinigten Handelskammern treffen Maßregeln für den gänzlichen Abbruch allen Verkehrs mit Frankreich. — Die „Times" beschwören Frankreich von neuem, den enormen Ernst der Lage nicht zu unterschätzen und teilen mit, daß Lansdowne bereits in sehr scharfem Tone zu Frankreich sprechen mußte. Laut einer Tokioer Meldung des „Telegraph" hätte dieses Eingreifen Lans- downes bereits gewirkt, Frankreich habe auf einen zweiten Protest geantwortet, Rr chdjestwensky habe Befehl er halten, die Honkohe-Vai zu verlassen. Man glaubt, daß Roschdjestwensky die Leongsoi-Bai an der südöstlichen Küste der Insel Hainan als neue Basis benützen werde. — Der „Standard" teilt mit gesperrtem Druck mit, er höre aus zuverlässiger Quelle, die Geduld der japanischen Regierung sei beinahe erschöpft; das Blatt sucht die Japaner zu über reden, die Ausdehnung des Krieges auf Frankreich sei nicht in ihrem Interesse, obwohl ihnen Englands Hilfe absolut sicher sei, weil dann der Krieg unfehlbar weiter greifen würde. — Alle anderen Blättern und besonders alle liberalen schweigen in ihrer tödlichen Verlegenheit vollständig.