Volltext Seite (XML)
ganzen „Zoologischen Garten" mit, welcher von zwei deutschen Firmen nach Neuyork geschickt wurde. Die der Obhut von drei erfahrenen Wärtern anvertraute Menagerie bestand aus 8 fünfjährigen Elefanten, 18 Bären, 12 Leo parden, 6 Panthern, 4 Hyänen, ein Orang-Utang, 500 Affen der verschiedensten Arten, 13 Kisten mit Schlangen, einer Riesenschlange von 37 Fuß Länge und 240 Pfund Gewicht und gegen 2500 Bögeln der verschiedensten Arten. Die Neuyorker Zeitungen, welche ausführlich über diese merkwürdige Reisegesellschaft berichten, erzählen über ihre Ankunft im Neuyorker Hafen: „Die Elefanten trompeteten vor Freude, als sie wieder festes Land unter sich hatten. Sie sahen aus, als wären sie wahrhaftig glücklich, das liebe alte Neuyork zu sehen, das durch den Nebel hindurch in dunklen Umrissen über den Fluh herüberschaute. Sie wurden auf einem Ferryboot in zwei gewaltigen Wagen übergesctzt. Die Löwen, Leoparden und Panther waren über die Neuyorker Luft so befriedigt, als dächten sie, das Klima ihrer Heimat sei ihnen voraus hierher transportiert worden. Sie spielten miteinander wie junge Kätzchen, obgleich die meisten von ihnen noch vor kurzem in ihren heimischen Wäldern das tägliche Brot sich hatten erräubern müssen. Für die Passagiere war der Anblick dieser ori ginellen Reisegesellschaft während der Überfahrt ein an genehmer Zeitvertreib gewesen." * Eine neue Menzel-Anekdote. Der große Künstler konnte, wie man weih, ganz besonders unangenehm werden, wenn er merkte, daß man sich über seine kleine Figur und sein nicht gerade apollonisches Äußere lustig machte. Eines Tages saß er in Bad Kissingen in seiner Stammkneipe beim Wein, als drei Fremde, eine Dame und zwei Herren, hereintraten und sich am Nebentische niederließen. Als Menzel zufällig hinblickte, sah er, wie die Dame ihren Begleiter etwas zuflüsterte und wie dann alle drei ihn musterten und in Gelächter ausbrachen. Menzel bekam einen roten Kopf, sagte aber nichts, sondern nahm sein Skizzenbuch und begann eifrig zu zeichnen. Ab und zu faßte er dabei die Dame ins Auge, so daß diese unruhig zu werden begann; sie hatte das peinliche Gefühl, von dem seltsamen Nachbar, über den sie sich lustig gemacht hatte, porträtiert zu werden. Da Menzel sich durch die wütenden Blicke und sonstige Zeichen der Jndigniertheit nicht im geringsten stören ließ, sondern ruhig weiterarbeitete, trat plötzlich einer der Herren zu ihm heran: „Mein Herr, die Dame läßt es sich entschieden verbitten, von Ihnen gezeichnet zu werden!" „Nanu? Ist das die Dame?" fragt Menzel voll Seelenruhe und hält sein Skizzenbuch hin. Kleinlaut, eine Entschuldigung stammelnd, kehrt jener zu seinen Begleitern zurück und verschwindet mit ihnen so schnell, wie möglich, während Menzel schadenfroh schmunzelnd ihnen nachsieht. Was er gezeichnet hatte, war eine meisterhaft ausgesührte wohl genährte — Gans. * Aus den Lustigen Blättern. Repräsentationspflichten. „Seht mal, wie der zerhauen ist." — „Na ja, wenn einer so'n dummes Gesicht hat, dann muß er wenigstens Schmisse haben. Die böse Frau. A.: „Warum ist Ihre Frau böse?" — V.: „Zuerst hat sie sich über das Dienst mädchen geärgert, dann über mich, daß ich mich nicht über das Dienstmädchen geärgert habe, und jetzt ist ,sie böse, weil ich mit ihr böse wurde, daß sie sich über das Dienstmädchen geärgert hat. Nerstehen Sie?" " Hotelschisfe. Die Hamburg-Amerika-Linie läßt jetzt zwei große Personendampser bauen, auf denen die Passa giere ihre Verpflegung selber übernehmen können. In der Wirtschaft, die sich an Bord befindet, kann man nach der Karte zu jeder Tageszeit speisen. Diese Neueinrichtung dürfte vielen Reisenden ganz angenehm sein. Dresdner Produktenbörse vom 8. Mai. I. An der Börse: Weizen, prv 1000 Kz- netto: Weitze: 177 bis 180, brauner 76—78 kx: 173 bis 177, russischer rot, 180—192, russischer weiß 188—195, argentinischer 180—188. Roggen, pro 1000 k^ netto: sächsischer 74—7ü leg 147—140, preutzischer neuer 148 bis i5l, russischer — . Gerste, pro 1000 netto: sächsische 167—175, schlesische und posener 165 bis 180, böhmische und mährische 185—205. Futtergerste 126—140. Hafer, pro 1000 leg netto: sächsischer 148—152, russischer 143—150. Mais, pro 1000 hx netto: Linquantme 185-100, Laplata, gelber, 133—136. amcriianischer mired 120—124. Erbsen, pro 1000 kg netto: Futterware 155—162. Micken, pro 1000 kg netto: 170 bis 180 Buchweizen, pro 1000 kg netto: inländischer und fremder 180—185. Leinsaat, pro 1000 kg netto: feine 240—245, mittlere 230-240. Laplata 215-220, Bombay 230-235. Rüb- öl, pro 100 kg netto mit Fatz: raff. 53. Rapskuchen, pro 100 kg (Dresdner Marken) lange 12,00, runde 11,50. Leinkuchen, pro 100 kg (Dresdner Marken) 1.17,00, 2.16,00. Weizenmehl, pro 100 kg netto, ohne Saä (Dresdner Marken), erklusive der städti schen Abgabe: Kaiserauszup 30,00 30,50, Grieslerauszug 28,50 bis 20,00 Semmelmehl 27,50—28,00, Bäckermundmehl 26,00 bis 26,50, Grieslermundmehl 10.00 bis 10,50, Pohlmehl 15,50 bis 16,00. Roggcnmehl, pro 100 kg netto, ohne Sack (Dresdner Marken), exklusive der städtischen Abgabe: Nr. 0 22,50-23,00, Nr. 0/1 21,50 22,60, Nr. 1 20,50-21,00, Nr. 2 17,50-18,50, Nr. 3 15,50—16,50, Futtermehl 12,80—13,00. Weizenkleie, pro 100 kg netto ohne Sack (Dresdner Marken), grobe 11,00—11,20, seine 10,80—11,00. Roggenkleie, pr- WO kg netto, ohne Saä, (Dresdner Marken) 11,60—11,80. (Feinst- Ware über Notiz.) Die für Artikel pro 100 kg notierten Preis- verstehen sich für Ge schäfte unter 5000 kg. Alle anderen Notierungen, einschlietzlich der Notiz für Malz, gelten für Geschäft: von mindestens 10000 kg. — II. Aus dem Markte: Kartoffeln (50 kg) 3,60—3,80, he» in Gebund (50 kg) 4,50—480, Roggen-Stroh, Flegeldrusch, (Schock, 30 bis 33 M. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 8. Mai. Nach amtlichen Feststellungen. Auftrieb: 422 Ochsen, 109 Kalben und Kühe, 293 Luller, 368 Kälber, 945 Schafe, 2160 Schweine. Preise für 50 Kilo in Mark (der niedrige Preis gilt für ganz geringwertige, der hohe für beste Ware: L. — Lebend. Schl. — Schlachtgewicht): Ochsen L. 3l bis 41, Schl. 60 bis 74. Kalben und Kühe L. 23 bis 37, Schl. 47 bis 68. Bullen L. 30 bis 40, Schl. 56 bis 69. Kälber L. 40 bis 49, Schl. 62 bis 74. Schafe L. 30 bis 37, Schl. 63 bis 72. Schweine L. 47 bis 54, Schl. 59 bis 65. Von dem Auftriebe sind 296 Rinder österreichisch-ungarischer Herkunft. Geschäftsgang: Bei Ochsen, Kalben, und Kühen, und Bullen sehr langsam, bei Kälbern und Schafen langsam, bei Schweinen schlecht. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditionstag: Sonntag, den 14. Mai, nachmittag 2—5 Uhr. kür kreise dtLLtx! Kattune, eektkardie, Meter 20 unä 30 ?f§., LlLu6ruok8, eodttarbiL, Bieter 28nm6 35 ?fZ., 1Ve!ke WkiÜerslOÜL, Meter 35, 45^unä 50 ?fZ. vlusen^ Leinen, Meter 40, 50 unci 60MZ. 8ekürren8totte, Meter 35, 40 unci 50Z?f§. 8attN8, Orxanävn, Loräele, prima (Qualitäten, Meter 50 »WW Unm KM Oliv LL8IM WO Ksck V88ckstofie »Kelle von Keule sk -um lnvenluepneis rum Vei lesul. Nach langem, schwerem Leiden verschied Dienstag, abends um 1/212 Uhr, unsere gute Gattin und Mutter Maria Scholz in Alberndorf. Der trauernde Gatte k". I. 8okolr und ^ooklen. Die Beerdigung erfolgt Sonnabend, nach mittags 4 Uhr. llsnk» Anläßlich der Gedächtnisfeier für den in Afrika gegen die Hereros und Witbois ge fallenen Sohn und Neffen Lobert Aeorklotr aus Reichstädt drängt es uns, den herzlichsten Dank aus zudrücken. Dieser gilt besonders Herrn Pfarrer Schädlich für die Veranstaltung der Feier und die tröstenden Worte, dem Herrn Kirchschullehrer Brückner für die er hebenden Gesänge, dem Frl. Irma Göhler für die Arie, sowie dem Kgl. Sächs. Militär verein und allen Übrigen für die Teil nahme an dieser Stunde. Dir aber, so früh fürs Vaterland Ent schlafener, rufen wir ein „Ruhe sanft!" in die fremde Erde nach. Dippoldiswalde, Reinhardtsgrimma, Reichstädt,Hausdorf,Beerwalde, Löbtau, am 10. Mai 1905. 01» U»ttr»a«roä» »attsr uodut äa» übrig«» Logobürigon. Klavierstimmung. Zlnlkun KensKen aus Dresden kommt. Werte Offerten bitte unter L. 6. postlagernd Bärenburg, Erzgebirge, bis 14. dieses Monats niederzulegen. kianostimwsr I. kanZes kommt Lncke clieses IKonats wiecker noch Lipsäork. Vierte ^Fressen nieckerrulexen bei bl. V^oli, Lo1»I Lslsll. b. bxner, pisnokortebauer. Lin Schuhmachergehilfe wird in dauernde Stellung gesucht bei H. Preusker, Schuhmachermstr., Kreischa. M. Ilsens stellt ein Emil Laux, UMtlifckik, Naundorf. Ein Osterknabe sucht Unterkommen auf einem mittleren Landgut zum sofortigen Antritt. Näh. bei Otto Zeibig, Glashütte. Einen Pferdeknecht »uvkK zum sofortigen Antritt Dippoldiswalde. Hugo Gäbler. Liu klercksbllsebt mit §uten ^euZmssen wirck kür 1.^uni>;e- suckt Luckisäork Ur. 30. blausmäclcken 2. Oäste- beckienen, Kücken- ^Lücken iür Uestau- rationen, (15—18 IA), blausmäclcben iür gMe privatstellen, fürs blieckerlanck. brau kekn, Ltellenvermittlerin, SsbollLU. 1 ehrliches WMnusWWli von 17 bis 20 Jahren wird sofort gesucht. Lohn 15 Mari. Zu erf. in d. Erp. d. Bl. Zuverlässiges ordentliches klsusmsielvkvn zum Bedienen der Gäste sofort gesucht Gasthof Spechtritz. DM" Ein 17jähriges Mädchen sucht Stellung in besserem Haushalte. Off. bitte unter 8. 8. an die Erped. d. Blattes. Junges Mädchen oder zuverlässige Frau vormittags als Aufwartung gesucht Obertorplatz Nr. Nil), 1 Treppe. Wegen Neuanschaffung vei'ksuF« ich meinen jetzigen Näheres beim Hausdiener im Bahnhotel. Frisches Kalbfleisch empf. Oscar Straßberger, Freib. Str. 2Z8. Ltsokrviebvlll emptieblt LllgUSt kroll?»!. Frischen Spargel empfiehlt Mar Wolf, am Markt. 3V dis 4V Leutner Laker- uuä Ver8len8lrok hat abzugeben Dampfmolkerei Dippoldiswalde. Zeige ergebenst an, daß von Sonnabend, den d. M., ab im Gasthof L^NWAtz-zur goldnen Sonne mit einem größeren Transport guter Zuchtkühe, Knhkülbchen und Länferschweine zum Verkauf halte. Um gütigen Zuspruch bittet eiüoknor^^vlLgoksnäork. kinv TuvkUruk nahe zum Kalben, zu verkaufen Alockorkrsuollckork 20. Ach- iinil Wn-Nackil fertigt und hält stets vorrätig Buchdruckers! Carl Jehns.