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Madrid, lv. April. Tausende von Arbeitern, die Trauerfahnen mit sich führten, veranstalteten gestern nach mittag eine Kundgebung. Als sie die Unglücksstätte er- reicht halten, kam es zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, welche die Manifestanten zerstreuen wollte. Die Gendarmerie machte von ihren Waffen Gebrauch. Zahl- reiche Arbeiter und Polizisten wurden verwundet und Weiber und Kinder im Gedränge niedergetreten. Die Aufregung unter den Arbeitern dauert fort. Man be fürchtet neue Zusammenstöße. Gestern mittag erschienen der König und der Prinz von Asturien wieder aus der Unglücksstätte. Sie verteilten reichliche Geldspenden und sprachen den Verwundeten Trost zu. Als dann der König seiner Mutter von den Schreckensszenen berichtete, brach diese in Tränen aus. Die Marquise Squilache erbot sich, für die Waisen zu sorgen. Der Militärgouverneur General Echagne verweilte den ganzen Tag an der Unglücksstätte. Aus Wagen der Sanitätstruppen wurden die Leichen nach dem nahen Friedhöfe geschasst. Der Schutthaufen ist un geheuer groß. Seine Beseitigung werde mehrere Tage dauern. Bisher sind 42 Leichen und 87 Verwundete ge borgen. 22 Arbeiter werden noch vermißt. . Arbeiter, in Gruppen zu 50 Mann abgeteilt, graben tiefe Schächte, um die Verschütteten herauf zu befördern. Desinfizierungs öfen stehen bereit, um einer Seuche vorzubeugen. Indien. Das Auftauchen des Geschwaders unter Admiral Roschdjestwensky in der Malakkastraße mußte umsomehr überraschen, als das dritte Geschwader unter Admiral Nebogatew soeben erst Dschibuti verlassen hat um nach Osten zu steuern. Zwischen den beiden Abteilungen liegt also ein Zwischenraum von 10 bis 15 Tagen Fahrt. Warum der Kommandant des zweiten Geschwaders nach so langem Verweilen in den Gewässern Madagaskars verhältnismäßig kurz vor dem Zeitpunkt, in dem er die Verstärkung durch das dritte Geschwader erhalten hatte, die Fahrt wieder ausgenommen hat und zwar mit einer Beschleunigung, welche die frühere Fahrt des zweiten Ge schwaders bis nach Madagaskar bei weitem übertrifft, ist noch durchaus nicht zu erkennen. Es kann kaum zweifel haft sein, daß der Flotte Roschdjestwenrkys, nachdem sie die chinesischen Gewässer erreicht hat, der Kampf mit der japanischen Flott« unmittelbar beoorsteht und daß dieser Kampf die wichtigste Entscheidung bringen muß. Selbst wenn sich der Admiral seinem Gegner gewachsen fühlt, so war es doch bei einem so schweren und verantwortungs vollen Schritt das Nächstliegende, alle nur immer verfüg- baren Kräfte heranzuziehen. Wir müssen daher annehmen, daß Roschdjestwensky durch Umstände, die bisher nicht be kannt geworden sind, gezwungen ist, ohne die Unterstützung Nebogatews den gefährlichen Kampf zu suchen. Ob seine Erwägung richtig war, kann erst der Erfolg entscheiden. Johannesburg, 9. April. Heute nachmittag ergriffen 500 Chinesen, die im Compound in der Jumpers Deep- Mine beschäftigt waren, die Flucht in der Richtung nach Johannesburg. Berittene Schutzleute brachten sie wieder nach dem Compound zurück. Die Chinesen bombardierten die Polizisten drei Stunden lang mit Steinen. Die Poli zisten schossen jedoch nicht, so daß niemand ernstlich ver letzt wurde, außer einem Chinesen, der einen Beinbruch erlitt. Koffern aus der Mine George Goch unterstützten die Polizisten. 28 Personen wurden verhaftet. Vermischtes. * Augenzeugen über das Erdbeben in Indien. In englischen Blättern liegen jetzt Berichte vor von Augen zeugen des großen Erdbebens, das den Norden Indiens heimgesucht hat. So wird aus Mussorie (im Süden von Simla) berichtet, daß bei dem ersten stärksten Stoß, der 3 Minuten dauerte, die Erde sich so stark hob und senkte, daß Leute, die aufrecht standen, sich niederwerfen mußten. Ein Augenzeuge erzählt: „Zwei schwächere Stöße kamen schon während der Nacht zum Montag. Zehn Minuten nach 6 Uhr morgens fühlte man dann hestige Erdstöße, die von Norden nach Süden zu gehen schienen. Häuser, die quer über den Weg der Welle gebaut waren, scheinen weniger gelitten zu haben, als Häuser, die in der Längs richtung ihres Weges standen. Die Dauer der heftigen Stöße wird verschieden, auf 1^/4 bis zu 5 Minuten ge schätzt. Ich persönlich nahm die Zett von fast 2 Minuten an. Ich bemerkte zuerst, mit welcher Schnelligkeit Häuser und Läden sich leerten; die Bewohner lagerte,! sich auf den Tennisplätzen, während die Eingeborenen sich platt niederlegten. Alle sprachen laut von ihren Erlebnissen. Das Savoyhotel hat sehr gelitten. Die meisten Türme stürzten ein, und die Enden zweier Gebäude fielen ein, während die niedrigen Fenster in den Girbelwänden ver bogen und herausgerissen schienen." Ein anderer erzählt: „Die Mauern schwankten hin und her und ich entging mit knapper Not dem Tode durch herabfallende Ziegel und Mörtel. Seltsame Szenen spielten sich auf dem Grund stücke des Savoyhotels ab. Mehrere Hotelgäste, meistens Damen, sah-man mit allen möglichen, hastig umge worfenen Kleidungsstücken zwischen den Bäumen. Mit einer Ausnahme waren sie barhaupt, und ihr Haar war mit herabgefallenem Mörtel bepudert. Die einzige Dame mit Hut hatte wirklich eine entzückende Kopfbedeckung; ihre übrige Kleidung ließ indessen zu wünschen übrig. Eine Dame hatte alle ihre Schmucksachen unter einem mehrere Fuß hohen Wall von Ziegeln und Mörtel be graben." * Ihren Gendarmen Kohlmeier wählte die kleine Stadt Kriewen in Posen zum Bürgermeister. Die Regie rung hat die Bestätigung von einer viermonatigen befriedigen den Verwaltung abhängig gemacht. Telephonische Nachrichten. Amsterdam, 12. April, 12 Uhr 4 Min. Das Handels blatt erhält von seinem Korrespondenten in Batavia folgende Meldung: Bei den Anambas-Jnseln wird gekämpft. Einzelheiten fehlen. 12 niederländische Kriegsschiffe sind auf dem Kampfplatz anwesend. Altertumsmuseum. Geöffnet: Sonntags von 11—12 Uhr im hiesigen früheren Wachlokal, 2 Treppen. DE" Nonstmatio«skarte«, -Bitter n. -Aslhelike. "NW Woldemar Schubert Buchbinderei, Buch- und Papierhandlung, f Altenberger Straße 172, gegenüber der Schule. NZsvkv WMbtssmi wird angenommen. üvrbvrplatL 217. "VerMßmgM aller Art erledigt Ingenieur kLeäLer, staatlich gepr. und verpsl. Geometer, Alsüs ttst, I. Anläßlich der zu unserer silbernen Hochzeit zuteil gewordenen Ehrungen sagen wir hierdurch unsern lkeeaüvkstten Lank. Dippoldiswalde, den 11. April 1905. Morttr Lükmk und krau. 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