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lehnte einen die Nichtbeteiligung bezweckenden Roßweiner Antrag ab. In derselben Sitzung erklärte man sich auch gegen den Echöpflinschen Antrag auf Ausbezirkung des 10. Kreises aus dem Chemnitzer Agitationsbezirk. Chemnitz. Nach einer hier eingegangenen allerhöchsten Entschließung sieht sich der König auch bei anderweiter Erwägung zu seinem lebhaften Bedauern außerstande, sein Erscheinen in Chemnitz bei Gelegenheit des bevorstehenden 3. Sächsischen Kreisturnfestes in Aussicht zu stellen. Um aber zu erweisen, wie gern er dem Feste seine Teilnahme geschenkt haben würde, wird derselbe den Prinzen Johann Georg mit seiner Vertretung bei dem Turnfeste beauftragen. Lichtenstein. Der erste Spatenstich zur neuen Wasser leitung in Callnberg, die bekanntlich l 00 000 M. kosten soll, ist am 10. April in Gegenwart der Lallnberger Be hörden und eines Vertreters der Königin Marienhütte- Cainsdorf, die den Bau aussührt, erfolgt. — Die Vor arbeiten zu der Automobilomnibusverbindung Lichtenstein- Ölsnitz bezw. St. Egidien sind soweit gediehen, das jetzt das Konzessions-Gesuch an das Ministerium gerichtet werden soll. Plauen. Eine alte sagenumwobene Linde von 2,25 Meter Durchmesser i!t kürzlich einem heftigen Schneesturm zum Opfer gefallen. Der Baum, der auf Rittergutsflur Dobeneck (Amtshauptmannschaft Ölsnitz) gestanden hatte, ist in der Mitte gebrochen. Unter dem Baume, von dem aus nian einen wunderschönen Überblick über das Elster- tal hatte, hat, so wird erzählt, Napoleon I. auf dem An marsche nach der Gegend bei Lützen im Jahre 1813 ge legentlich eines Biwaks seinen Kaffee eingenommen. Der Baum war seit vielen Jahren hohl; vier Männer hatten bequem Platz in ihm. Bautzen. Auch aus den hiesigen Sächsischen Pulver fabriken deckt Rußland seinen Bedarf an Sprengmitteln. So gingen erst kürzlich von hier 20 Kisten mit Spreng kapseln nach Petersburg. Sie enthielten ein Pulver, welches für sich allein, selbst durch offenes Feuer nicht zur Ent zündung gebracht werden kann, sondern nur durch die eigens dazu konstruierte Kapsel explosiv wirkt. Tagesgeschichte. Berlin. Für den diesjährigen Besuch des Kaisers in Elsaß-Lothringen sind vorläufig folgende Disposi tionen getroffen: Der Monarch gedenkt am 6. Mai in Straßburg einzutreffen und dort etwa 4 Tage zu ver weilen. Für den 10. Mai ist ein Besuch in Metz in Aussicht genommen. Im Anschluß hieran erfolgt ein mehrtägiger Aufenthalt in Schloß Urville, wo auch zu gleicher Zeit die Kaiserin mit den jüngsten kaiserlichen Kindern eintreffen wird. Von Urville wird die Weiter reise nach Wiesbaden angetreten zur Teilnahme an den Kaiserfestspielen, die vom 17. bis 20. Mai im dortigen König!. Theater stattfinden. — Die Reisen des Kaisers ins Ausland zum Besuche fremder Fürstlichkeiten, wie die jetzige Mittelmeerreise des Monarchen, sind bekanntlich mit mehr oder weniger zahl reichen Ordensverleihungen verknüpft und in vielen Fällen liebt es der Kaiser, hohen Persönlichkeiten die Auszeichnung selbst zu überreichen. Im allgemeinen jst schon im voraus wenigstens in bezug auf Diplomaten bestimmt, wem das Glück einer Dekorierung blüht, in vielen Fällen wird sogar vorher angefragt, ob dieser oder jener eine Ordensdekora tion annehmen würde. Um aber auch für „alle Fälle" gerüstet zu sein, befinden sich im Gepäck des Kaisers stets einige mit Orden aller Art beschwerte Behälter. Die Be wachung dieser wertvollen Gepäckstücke wird vom kaiser lichen Hosmarschallamt besonders zuverlässigen Beamten übertragen. Während die höheren Orden verhältnismäßig gering an Zahl vertreten sind, haben die für Unter beamten, Arbeiter usw. zu vergebenden Orden ost eine mehrhundertfache Auflage. Wenn mal eine Knappheit in irgend einem Orden eintritt, so läßt sich der Kaiser von einem Herrn des Gefolges diesen Orden geben und über reicht ihn in solchem Falle stets persönlich. Jst der Vor rat erschöpft und Ersatz so schnell nicht zu beschassen, so wird dem Dekorierten die Auszeichnung eben später über mittelt. — 10. April. Die heute zur öffentlichen Zeichnung aufgelegten 300 Millionen Mark 3 >/2 prozentige Neichs- anleihe sind nach vorläufiger Feststellung rundfünfzehn fach gezeichnet worden. Aus Zeichnungen mit Sperrver- pflichtung entfallen sehr erhebliche Beträge. — Die Verwendung der Funkentelegraphie in der deutschen Armee macht weitere Fortschritte; man be absichtigt nämlich, jetzt eine Anzahl Festungen mit Stationen auszurüsten. — Das Palais der Kaiserin Friedrich Unter den Linden in Berlin wird, dortigen Blättern zufolge, im Innern von Grund aus erneuert. Außerdem werden neue Heiz-, Veleuchtungs- und Badeanlagen hergestellt. Wie es heißt, soll das Gebäude später vom Kronprinzen paar bezogen werden. — Der Reichskanzler Graf Bülow wird im Laufe der Woche einen Erholungsurlaub antreten und wahr scheinlich Aufenthalt in Italien nehmen. Zum Beginn der Reichstagsverhandlungen am 10. Mai kehrt er wieder nach Berlin zurück. Mit der Marokkofrage kann es also so ernst nicht stehen, sonst würde Graf Bülow kaum Er holung suchen. — Der sozialdemokratische ReichstagsabgeordneteVebel hat nicht nur seine Villa in der Schweiz für fast 200000 Mark verkauft, er hat auch den Ulmer Erbschaftsprozeß gewonnen. Die Zivilkammer des dortigen Landgerichts verkündete das Urteil dahin, daß die Klage der Ver wandten des im Wahnsinn verstorbenen früheren bayeri schen Leutnants Kollmann abzuweisen sei. Der Beweis, daß das Testament nicht in lichter Geisterv-rfassung er richtet wurde, sei nicht erbracht worden. So erhalten die Verwandten nur 400000 statt 800000 M., da die andere Hälfte Herrn Bebel gehört. 400000 M. für eine kleine Gefälligkeit, das läßt sich hören! Die sozialdemokratische Parteikasse wird einmal ein schönes Stück Geld von Herrn Bebel erhalten — oder etwa nicht? Vorläufig wird sich wohl der ehemalige „Proletarier" selbst den Zinsgenuß der Hunderttausende gönnen. — Nach den jetzt bekannt gegebenen Stellenbesetzungen für den kommenden Sonimer wird die aktive Schlacht flotte aus einem Flaggschiff und 12 Linienschiffen, sowie 2 Panzerkreuzern und 6 kleinen Kreuzern als Aufklärungs schiffe und 2 bezw. bei den Herbstübungen 3 Torpedo bootsflottillen bestehen, während sie nach dem Flottengesetz von >900 aus 17 Linienschiffen, 4 Panzerkreuzern und 12 kleinen Kreuzern zu bestehen hat. Es fehlen mithin jetzt noch 5 Linienschiffe, 2 Panzerkreuzer und 6 kleine Kreuzer. An Stelle der in gleicher Stärke vorgesehenen Reserve-Schlachtslotte begnügen wir uns vorläufig noch mit einem Reserve-Geschwader, bestehend aus den 8 ver längerten Küstenpanzerschiffen, von denen 2 als Stamm schiffe im Dienst sind. Außer 8 Linienschiffen fehlen an der gesetzlich festgelegten Stärke der Reserveflotte mithin noch sämtliche Kreuzer (4 Panzer- und 12 kleine Kreuzer) und Torpedoboote (4 Flottillen zu je 2 Divisionen). Man sieht hieraus, wie weit entfernt wir noch von den durch das Flottengesetz von 1900 gesteckten Zielen entfernt find. Ob dieses den Anforderungen, die heute an unsere Wehr zur See gestellt werden müssen, noch genügt, soll hier nicht weiter erörtert werden, bis auf eins: Die Zahl der für die Schlachlflotte vorgesehenen Panzerkreuzer ist un zweifelhaft zu gering. Das hat der Verlauf des russisch japanischen Krieges unzweifelhaft bewiesen, und England hat auch schon die Lehren hieraus gezogen, indem nach der Neuorganisation der Flotte neben den Linienschisfs- geschwadern noch besondere Geschwader von Panzer kreuzern gebildet sind. Die Anforderungen an die Panzerkreuzer sind wesentlich gewachsen, nicht nur hin sichtlich ihrer Anzahl, sondern auch hinsichtlich ihrer Ge fechtskraft. Ihr Dienst kann sich nicht mehr allein auf Aufklärung und Sicherung der Flotte gegen plötzliche An griffe beschränken, sondern sie müssen auch stark genug sein, den Feind erforderlichenfalls aufzuhalten und eventuell erfolgreich in den Kampf der Linienschiffe einzugreifen. Hoffentlich wird die angekündigte Flottenvorlage diesem Mangel abhelfen. Was nun das Schiffsmaterial anbc- trifft, aus dem die Flotte zusammengesetzt ist, so haben wir auch hierin keinen Grund, besonders stolz zu sein. Die aktive Schlachtflotte besteht aus 2 Schiffen der „Braunschweig"-KIasse, 4 Schiffen der „Wittelsbach"-Klasse, 4 Schiffen der „Kaiser"- und 3 Schiffen der „Branden- burg"-Klasse, von denen die letzten drei trotz der an ihnen vorgenommenen baulichen Änderungen als vollwertige Linienschiffe nicht mehr angesehen werden können und da her auch wohl nur kaute cke mieux in die aktive Flotte eingestellt find. Die Panzerkreuzer stehen beide nicht auf der Höhe der Zeit und die Schiffe des Reservegeschwaders sind eben nur Küstenpanzer, die mit Linienschiffen nur den Namen gemeinsam haben, in Größe, Panzerung und Armierung, also an Gefechtskraft aber weit, sehr weit hinter ihnen zurückstehen. Hoffentlich wird die neue Flottenvorlage früher die Herstellung der Ersatzbauten für diese so minderwertigen Schiffe bringen, als die im Flotten gesetze von 1900 vorgesehene, denn hiernach soll mit diesen Ersatzbauten erst 1912 begonnen werden. In der Besetzung unserer ausländischen Stationen ist durch die Zurückziehung der beiden großen Kreuzer „Vineta" und .Hertha", sowie des kleinen Kreuzers „Geier" eine wesent liche Schwächung eingetreten. In der Begründung zum Flottengesetz von 1898 wurden bereits drei große und zehn kleine Kreuzer für erforderlich bezeichnet zur Wahr nehmung der derzeitigen Seeinteressen des Reiches im Aus lande. Die Begründung zum Flottengesetz von 1900 hielt mindestens eine Vermehrung um fünf große und fünf kleine Kreuzer — ausschließlich Materialreserve — für ge boten, und heute, also nach sieben bezw. fünf Jahren, in denen doch wahrlich unsere Interessen im Auslande nicht zurückgegangen sind, sondern, sowohl was die überseeischen Kapitalanlagen, als auch unsern überseeischen Handel und die deutsche Reederei anbetrisft, sich wesentlich gehoben haben, beläuft sich die Zahl unserer im Auslande statio nierten Schiffe, von Kanonenbooten rc. abgesehen, auf — zwei große und sieben kleine Kreuzer! Kommentar überflüssig. Kassel, 10. April. Die Genickstarre ist hier aus- gebrochen. Der Kanonier Apel aus Bochum ist gestorben. Weitere 20 Mann, die erkrankten, sind in Zelten isoliert. Heidelberg, 1 l. April. Während der Abendbetstunde stürzte in der katholischen Kirche in Musch eine an der rechten Seite angebrachte Tribüne in der Länge von 12 Metern unter donnerartigem Getöse herab und begrub 4 Kinder unter sich. Ein 11 jähriges Mädchen ist seinen Ver letzungen erlegen. Hamburg, 10. April. Der Postdampfer „Eduard Woermann" mit der zweiten Staffel des Marineerpeditions- korps ist heute vormittag 10 Uhr 20 Min. auf der Jade angekommen. Der Dampfer bringt lll Offiziere und Mannschaften vom I. Seebataillon, 73 vom Marine- erpeditionskorps und 49 von der Schutztruppe in die Heimat zurück. München. Zum kommandierenden General des lll. Königlich Bayerischen Armeekorps an Stelle des zum Kriegsminister ernannten Generals der Infanterie Frhrn. v. Horn ist Generalleutnant Frhr. von und zu der Tann- Rathsamhausen, bisher Kommandeur der 5. Division (Nürnberg), unket Beförderung zum General der Atsanterie ernannt worden. Wien, 10. April. Im Bezirk Mährisch-Ostrau sind in jüngster Zeit 17 Fälle von Genickstarre oorge. kommen, in Mährisch-Weißkirchen und im Bezirk Mist«! je zwei Fälle. Ein Fall ist tödlich verlaufen. Ungarn. Der Bischof von Kroatien, Stroßmayer, bekannt durch seine Opposition gegen das Unfehlbarkeits dogma auf den, Vatikanischen Konzil, ist in Essek im Alter von 90 Jahren gestorben. Paris. Nach einer hierher gelangten Meldung ge lang es, im Schlosse von Zarskoje Selo durch Verhaftung einer, den vornehmsten Ständen angehörigen Dame einen Mordanschlag gegen die Zarin-Mutter zu verhüten. Die Verhaftung erfolgte in der Villa jener Dame selbst in Zarskoje Selo. Man fand Sprengmaterial und eine fertige Bombe, die bestimmt war, gegen den Wagen der Zarin-Mutter geworfen zu werden, und zwar auf deren Fahrt vom Zarenschloß zum Hospital, welches die hohe Frau in regelmäßigen Zeitabschnitten zu besuchen pflegt. Die Dame besitzt Pferde und Wagen, hielt aber wenig Dienerschaft. Schweden. Das Rücktrittsbegehren des schwedischen Ministerpräsidenten Boström steht, wie die „Köln. Ztg." ausführt, allein Anschein nach im engsten Zusammenhangs mit den Erklärungen, die der Kronprinzregent im gemein samen schwedisch-norwegischen Staatsrat abgegeben hat. Des Kronprinzen Vorschlag, ein beiden Reichen gemein sames Ministerium des Äußern einzurichten, dessen In haber ebenso gut ein Schwede wie ein Norweger sein dürfe, bedeutete eine Preisgabe des großschwedischen, auf Erhaltung der Vorrangstellung Schwedens in der Union bedachten Standpunkts, wie ihn Boström vertrat. Die Verwirklichung der Pläne des Kronprinzen würde eine Revision der schwedischen Verfassung, und zwar im Sinne einer Aushebung der 1885 errungenen Vorteile, mit sich bringen. Man begreift danach, daß Hr. Boström es einem andern überlassen will, den neuen Richtlinien zu folgen, die am letzten Ende auf den Weg weisen, den der jüngst zurückgetretene norwegische Ministerpräsident Hage rup zu beschreiten empfahl, als er von einer neuen „freieren Form der Vereinigung" sprach, die zwischen beiden Ländern möglich sein müsse. Sehr wahrscheinlich werden auch die übrigen Mitglieder des Kabinetts Boström ihrem Chef folgen. Der Rücktritt wird auf die Norweger beruhigender wirken und sie zu neuen Verhandlungen ge neigt machen. Rußland. Der Prozeß gegen die Mörder des Groß fürsten Sergius beginnt am 19 d. M. in Moskau. — Wie dem „Matin" aus Tokio berichtet wird, be- irägt die Zahl der von den Japanern im ersten Jahre des Krieges gekaperten Dampfer 41. Bon diesen wurden 14 im Hafen von Port Arthur nach dessen Kapitulation genommen. Der Gesamtwert der erbeuteten Kardisskohle beläuft sich auf 6>/2 Millionen Mark. Von den gekaperten Schiffen wurden vom Prisengericht in Sasebo 8 nachträglich wieder freigelassen. Unter den 45 gekaperten Dampfern sind 22 größere. Von diesen trugen 12 die englische Flagge, je 2 sind russische, norwegische und österreichische Schiffe, je l deutscher, französischer, holländischer und chinesischer Herkunft. Äußer den Dampfern wurden zahl reiche Segelschiffe und Dschunken genommen; von letzteren einmal 28 Stück bei derselben Gelegenheit. Die gekaperten Dampfer dienen jetzt dem Geschwader Togos als Kohlen schiffe; die Mannschaften der chinesischen Dschunken werden als Kulis benützt. Während die Japaner kein Schiff mit Konterbande in den Grund bohrten, haben die Russen neun japanische Schiffe zerstört, darunter vier größere. Das einzige von den Russen gekaperte und nicht zerstörte japanische Schiff war ein Schoner, der nach Port Arthur geschleppt wurde. Petersburg, 10. April. In Marinekreisen ist man auf grund der letzten Nachrichten zu der Überzeugung ge langt, daß der Kampf zwischen dem Geschwader Togos und Roschdjestwenskys in der Nähe der Pestadores-Jnseln stattfinden wird. Dort haben nämlich die Japaner Pro viantdepots und Reparaturwerkstätten eingerichtet. Es heißt, die japanischen Kreuzer hätten Befehl, in fortgesetzter Fühlung mit dem russischen Geschwader zu bleiben und dieses fortwährend zu beunruhigen, sowie möglicherweise die Transportschiffe Roschdjestwenskys zu vernichten. Petersburg, 10. April. Wie aus Charbin gemeldet wird, hat General Linjewitsch strengsten Befehl erteilt, daß die Eisenbahn schneller und pünktlicher funktionieren soll. Dem Zugpersonal wird für ein erstes Vergehen strengste Bestrafung, für ein zweites sofortige Entlassung ange droht. Eine bedeutende Umgehung durch ein japanisches Korps unter Oku im Osten soll bereits keinem Zweifel unterliegen. Ob Kirin oder ein anderer Punkt das Ziel dieser Bewegung ist, gilt noch als unaufgeklärt. Jeden falls vollzieht sie sich auf Umwegen. Die Japaner selbst geben als nächstes Ziel ihrer Operation Charbin an, das sie am 30. d. M. nehmen wollen. Madrid. Das hier eingestürzte Wasserreservoir war das 3. des Kanals Lazoya. Es sollte die Wasserver sorgung Madrids vervollkommnen. Mit dem Bau war im Jahre 1892 begonnen worden. Bereits vor 4 Jahren kamen Einstürze vor. Sie veranlaßten eine Interpellation im Hause der Cortes. Neuerdings zeigte eine Kommission der Bauleitung die Unsicherheit des Baues an, der viel fach rissig wurde, da gewissenlose Unternehmer statt Zement Kalk und Sand verwendet hatten. Die Widerstandsver suche wurden vorgenommen, während noch etwa 400 Mann unter der Decke arbeiteten. Bis jetzt wurden 30V Leichen zutage gefördert.