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«in. Der Kreuzer „Prinz Friedrich Karl" legte an der Ndmiralitätsmole an. Petersburg. Die Arbeiterunruhen im Innern des Reiches dauern fort: besonder» schlimm geht es in den polnischen Kreisen Eostynin und Kutno zu. Dort gab Militär nach erfolgter Warnung Feuer, wobei elf Personen getötet wurden, darunter drei Frauen; zehn Per sonen wurden schwer verwundet. In der bekannten Moskauer Porzellan- und Fayencefabrik von Kusnetzow, tzoflieserantin des Kaisers, ergriff die aufgeregte Arbeiter- schar den Direktor Nikifoow, steckte ihn in einen großen Sack, lud ihn auf einen Karren und schaffte ihn außer halb des Fabrikhofes. Dort wurde der Beamte in eine tiefe Schmutzkloake hineingeworfen, aus der er nur mit Mühe gereitet werden konnte. Er reiste sofort nach Peters burg ab. Petersburg, 3 t. März. Zu der Meldung der Lon doner „Times", Rußland und Japan hätten Roosevelt zum Vermittler gewählt, die Verhandlungen seien bereits im Gange und man könne bald die Einstellung der Feindseligkeiten erwarten, bemerkt die Petersburger Tele- graphen-Agentur: Hier ist nichts darüber bekannt. Spanien. Der Plan einer ehelichen Verbindung des Königs Alfonso mit der Tochter des Herzogs von Lonnaught (Nichte des Königs Eduard von England) wird als völlig gescheitert angesehen. Die Vorbedingung einer solchen Ver heiratung wäre der vorherige Übertritt der englischen Prin zessin zur katholischen Kirche, während König Eduard diesen Schritt als unmöglich bezeichnet habe. Gibraltar, 3t. März. Die „Hamburg" mit dem deutschen Kaiser an Bord, ist um 5 Uhr 15 Min. in Sicht gekommen und steuert auf die Bucht zu. Bukarest, 3l. März. Die Kammer hat den neuen Handelsvertrag mit Deutschland mit 66 gegen 2 Stimmen angenommen. Sewastopol, 31. März. Das hiesige Depot der Russischen Dampfschiffahrlsgesellschast ist von entlassenen Arbeitern in Brand gesteckt worden; es ist erheblicher Schaden entstanden. Kreta. Eine englische Truppenabteilung mit zwei Berggeschützen traf aus Candia in der Sudabucht ein. Ihre Entsendung dürfte mit der Aufstandsbewegung auf Kreta Zusammenhängen. — Gegen die Türkei scheint etwas im Werk zu sein. Der Beschluß der kretischen Nationalversammlung, die türkische Oberhoheit über die Insel als erloschen und den Anschluß an Griechenland als vollzogen zu erklären, ist ein Glied in der Kette auffälliger Erscheinungen. Die „Valkanwächter" Rußland und Österreich schlafen zwar nicht, aber sie sind mit ihren eigenen, ihnen näherliegen den Sorgen derart beschäftigt, daß die Wachsamkeit von selbst nachläßt. In den kommenden Monaten werden es di« makedonischen Verschwörer, die inzwischen ihre Kraft gesammelt haben und nach der Behauptung der Pforte von der bulgarischen Regierung mit Waffen versorgt worden sind, an Taten schwerlich fehlen lassen. Im eng lischen Oberhause hat der Minister der auswärtigen An gelegenheiten den Zustand auf der Balkanhalbinsel als eine „fortwährende Bedrohung für den europäischen Frieden" bezeichnet. Auch das beweist, daß von einem allmählichen Avfhören der Bewegung keine Rede sein kann. Daß die blutige Auseinandersetzung im fernen Osten durch eine nicht minder blutige und folgenschwere im Orient abgelöst werden wird, ist eine Möglichkeit, die man ins Auge fassen muß, um nicht von den Ereignissen überrascht zu werden. Rewyork. Die Anmeldungen amerikanischen Anteils auf die japanische Anleihe werden auf 500 Millionen Dollars geschätzt. Ostasien. Das Reutersche Bureau hält es für ange zeigt, sich weiter eingehend mit den Gerüchten zu be schäftigen, die über einen nahe bevorstehenden Friedens- schluß in Umlauf gesetzt sind. Es läßt sich aus St. Peters burg melden: Hinsichtlich der Aussichten auf Friedensunter handlungen ist die Lage, soweit es möglich ist klar zu sehen, folgende: Die Bedingungen, die Rußland annehm bar erscheinen, sind in den ministeriellen Kreisen erschöpfend beraten worden, und die Grundlagen, die Rußland zu lassen würde, wenn Friedenseröffnungen gemacht werden, sind in den Umrissen festgesetzt worden. Die Verhand lungen würden, wenigstens in den ersten Stadien, von einer dritten Partei oder dritten Parteien geführt werden; man nimmt an, daß Frankreich und die Vereinigten Staaten Vermittler sein werden. — Gleichzeitig telegraphiert der Reutersche Vertreter in Tokio: Die verschiedenen, aus Europa und Amerika kommenden Friedensgerüchte werden hier von der ganzen Presse wiedergegeben und vielfach besprochen. Anscheinend berühren sie die Haltung der Regierung und des Volkes in bezug auf den Krieg nicht. Die Presse ist das Echo des festen Entschlusses Japans, dieKriegsoperationen energisch weiterzubetreiben, ohne irgend welche Rücksichtnahme auf die Erörterungen über die Er eignisse in Rußland oder sonstwo. Mittlerweile setzen Heer und Flotte die Vorbereitungen für einen mehr jährigen Feldzug fort. Fortwährend gehen frisch ausge hobene Truppen zur Front ab und Transportkolonnen breiten sich über die nördliche Mandschurei aus. — Der Vizechef des japanischen Generalstabes, General Nagaoka, erklärte, Mulden sei die größte Schlacht dcr modernen Kriegsgeschichte gewesen. Sie habe t4 Tage gedauert, während bei Leipzig nur 3 Tage gekämpft wurde. Bei Mukden waren 850000 Mann am Kampfe beteiligt, bei Liaujang waren 460000 und am Schaho 580000 Mann. Der Petersburger Vertreter des Pariser „Matin" gibt auf Grund amtlicher Mitteilungen die bis herigen Verluste der Russen auf 435 000 Mann an und die Ausgaben für die Besitzergreifung der Mandschurei und den Krieg auf 2 Milliarden Rubel. Wochenplan der königlichen Hostheater zu Dresden. Opernhaus: Dienstag: Don Juan. Anfang 7 Uhr. — Mittwoch: Zar und Zimmermann. Iwanow: Herr Josef Ppulk aus Prag, van Bett: Herr Alfred Schauer vom Stadttheat« in Breslau als Gast. Anfang V28 Uhr.—Donnerstag: TaNnhauser. Elisabeth: Frau Atte al» Gast. Anfang 7 Uhr. — Freitag: Der Barbier von Sevilla. Almaoiva: Herr Willie-Saville vom Stadttheater in Nürnberg als East. Die Puppenfee. Anfang 7 Uhr. — Sonnabend: Margarethe. Margarethe: Frau Alte als East. Anfang Vr8 Uhr. — Sonntag: Der König hats gesagt. Anfang >/-8 Uhr. — Montag: Barsützele. Anfang >/-8 Uhr. Schauspielhaus: Dienstag: Gastspiel der Traumtänzerin Magdeleine G. Anfang 8 Uhr. — Mittwoch: König Friedwahn. Anfang 7 Uhr. — Donnerstag: Maria Stuart. Anfang V-7 Uhr. - Freitag: Mein Leopold. Anfang V28 Uhr. — Sonnabend: Zum ersten Male: Alma mater. Anfang >/-8 Uhr. - Sonn tag : Alma mater. Anfang V-8 Uhr. — Montag: König Fried wahn. Anfang 7 Uhr. Dresdner Produktenbörse vom 31. März. I. An der Börse: Weizen, pro 1000 kx netto: Weitzer ' 177—180, brauner 76-78 kx 173 -177, russisch« rot 186-195, russischer weiß 188—105, argentinischer 185-103. Roggen, pro 1000 kx netto: sächsischer 74—76 kx 138—140, preutzischcr neuer 14l bis 144, russischer 147- 140. Gerste, pro 1000 kg netto: sächsische 167—175, schlesische und posener 165 bis 180, böhmische und mährische 185—205. Futtergerste 126—140. Hafer, pro 1000 k^ netto: sächsischer 148—152, russischer >41—140. Mais, pro 1000 kg netto: Cinquantine 170—176, Laplata, gelber, 133—136, amerikanischer mired 125—130. Erbsen, pro 1000 kx netto: Futterware 155—162. Wicken, pro 1000 kg netto: 170 bis 180. Buchweizen, pro 1000 kg netto: inländischer und fremder 180—185. Leinsaat, pro 1000 kx netto: feine 225—230; mittlere 215-225. Laplata 105-200, Bombay 210-215. Rüb- öl, pro 100 kx netto mit Fatz- raff. 52. Rapskuchen, pro 100 kA (Dresdner Marken) lange 12,50, runde 12,00. Leinkuchen, pro 100 kx (Dresdner Marken) 1.16,50, 2.15,50. Weizenmehl, pro 100 kg netto, ohne Sack (Dresdner Marken), exklusive der städti schen Abgabe: Kaiserauszug 30,00-30,50, Grieslerauszug 28,50 bis 20,00 Semmelmehl 27,50—28,00, Bäckermundmehl 26,00 bis 26,50, Grieslermundmehl 10,00 bis 10,50, Pohlmeh! 15,50 bis 16,00. Roggenmehl, pro 100 kg netto, ohne Sack (Dresdner Marken), exklusive der städtischen Abgabe: Nr. 0 21,50—22,00, Nr. 0/1 20,50-21,00, Nr. 1 10,50-20,00, Nr. 2 16,50—17,50, Nr. 3 14,50-15,50, Futtermehl 12,80-13,00. Weizenkleie, pro 100 kg netto ohne Sack (Dresdne, Matten), grobe 11,00—11,20, feine 10,60—10,80. Roggcnkleie, prr 100 kg netto, ohne Sack, (Dresdner Marken) 11,60-11,80. (Feinst- Ware über Notiz.) Die für Artikel pro 100 kg notierten Preis« verstehen sich für Ge schäfte unter 5000 kg. Alle anderen Notierungen, einschließlich der Notiz für Malz, gelten für Geschäft- von mindestens 10000 kg, — II. Aus dem Markte: Kartoffeln (50 kg) 3,60—3,80, Heu (50 kg) 4,70—5,00, Stroh (600 kg> 30—34 M. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Lrpeditionstag: Mittwoch, den 5. April, nachmittag 2—5 Uhr. Killt «ohmiiig -LLL'LL' Eine Wohnung ist zu ver- mieten und 1. Juki zu beziehen Altenberger Straße Nr. 167. uvä kollvrer suchen sür dauernd Guido Müller L Co., Eppendorf i. Sa. Fabrik für Gehäuse und Schreibmöbel. km«trMe,L^^ kann, wird sofort bei hohem Lohn in an genehme dauerstde Stellung gesucht. L. Siedler, Bäckermstr., vroüölsa du M«. Ein Tagelöhner, welcher alle landwirtschaftlichen Arbeiten versteht, wird zum sofortigen Antritt-gesucht. M. E. Dehne, Vroß-Ölsa. 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Es zeichnet hochachtungsvoll vippoliliswslike, am l April 1905 I-vlLS» uf Obiges Bezug nehmend, teile ich hierdurch gleichzeitig mit, daß ich mein Ge- VI, schäft von Herrengasse nach DM" UlanKk 28 "MD verlegt habe; auch ich sage meiner werten Kundschaft für das mir bisher entgegengebrachte Wohlwollen meinen besten Dank und bitte ich mein junges Unternehmen auch fernerhin im neuen Lokale unterstützen zu wollen. Ich versichere, nur gute und reelle Ware zu führen bei billigster Preisberechnung und werde bemüht sein, meine werte Kundschaft in jeder Weise zufrieden zu stellen. Es zeichnet hochachtungsvoll LUr-S Mümmel, Kürschner, mir Mrkt 26. Hausmädchen - Gesuch. Ein ehrliches, fleißiges Mädchen von 18 bis 20 Jahren wird gesucht von Frau Marie Lindner, Obertorplatz. Ein ehrliches ordnungliebendes nicht unter 16 Jahren, wird zum I. Mai gesucht. 8odald»as VIppolSinmMo. Ein Hausmädchen, welches sich auch zum Bedienen der Gäste eignet, wird gesuvkk. Maltermühle. Richard Walter. Gesucht zum 1. 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