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Di« zelle 20 Pfg. 71. Jahrgang. Donnerstag, den 2. Februar 1905. Nr. 13. MM Md Vwkg mm Carl I°h«° ix rtzvoM-wald-- Mit land» und hauswirtschastlicher Monatr-Veilagi. Vermrdvortlichrr AeduktLur: Paul Jelpw« — Mit achtseitig»* „IUnftrierten Anterhaltangsblatt". .Weiheritz-Zettung' scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- s«a und Sonnabend und «Kd an den vorhergehen- «nWenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. N Pfg-, zweimonatlich »4 Pfg , einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern iv Pfg- — Alle Postan- Aalten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Jnlerat«, welche bei d« bedeutenden Auflage de» Blattes -ine sehr wirk same Verbleiung finden, werden mit 12 Pir, solch« au» unserer Amtstzauot- mannschast mit 1V Pfg die Spaltzeile oder deren Wcheritz-MtW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für di- Königliche KmtshauptmannMfi, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat zu JiMldrswalde. bellansche und kompli zierte Inserate mit ent« sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Telle, die Spalten Den Ortsbehörden des amtshauptmannschaftlichen Bezirks werden in den nächsten . Tagen die erforderlichen Formulare zur Ermittelung der Ernte-Erträge für das Jahr 1904 zugehen, welche unter Zuziehung von Orts- und Landwirtschaftskundigen genau j nach Anleitung der diesen Formularen aufgedruckten Vorschriften und unter Berücksichti gung der denselben noch besonders beigelegten „Anleitung zur Feststellung der bei der Ernteertrags-Ermittelung gesorderten Angaben" innerhalb der ersten beiden Wochen Les Monats Februar auszufüllen und sodann vorschriftsmäßig vollzogen in je einem Exemplar bis spätestens zum 15. desselben Monats anher zurückzusenden sind, während das andere Exemplar zu den Akten zu nehmen ist. Insoweit Ortsteile in Frage kommen, sind die ermittelten Erträge nicht mit denen des Hauptorts in ein Formular, sondern in je ein Formular für sich einzutragen. Dippoldiswalde, am 28. Januar 1905. Königliche Amtshauptmannfchaft. 114V. vr. Mehnert. MH- Gemäß der Vorschrift in 8 22, Absatz 6 des Gesetzes, die Bildung von Zuchtge- nossenschaften und die Körung von Zuchtbullen betresfend, vom 19. Mai 1886, wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß nach erfolgter Ergänzungswahl der für den Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschaft bestehenden Körkommifsion gegen- als als Sg. 40 O. Dippoldiswalde, am 2b. Januar 1905. Königliche Amtshauptmannfchaft. vr. Mehnert. wärtig die Herren Rittergutsbesitzer Ferdinand Hillmann auf Zscheckwitz, Gutsbesitzer Robert Oswald Böhme in Nassau wirkliche Mitglieder, sowie die Herren Vorwerksbesitzer Bernhard Säckel in Dippoldiswalde und Gutsbesitzer Bernhard Nacke in Ruppendorf stellvertretende Mitglieder der vorgedachten Kommission angehören. GMe Am i>er AMmiHeten zu HMMM krottre, üon S. kodruar 1908, abends 8 Uhr, im Sitzungszimmer im hiesigen Rathause. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Lokales und Sächsische». Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Januar d. I. 1192 Einzahlungen im Betrage von 99262 Mk. 33 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 938 Rückzahlungen im Betrage von 99315 Mk. 56 Pf. Überhaupt sind in der Zeit vom I. bis mit 31. Januar d. I. 99262 Mk. 33 Pf. Einlagen in 1192 Posten, 7400 Mk. — Pf. Kapital-Rückzahlungen, 73450 Mk. 81 Pf. Zinsen, 26 Mk. 80 Pf. Insgemein 180139 Mk. 94 Pf. in Sa. vereinnahmt, dagegen 99315 Mk. 56 Pf. Rückzahlungen in 938 Posten, 6460 Mk. — Pf. Kapital-Ausleihungen, 647 Mk. 81 Pf. abgelieferte Überschüsse und Verwaltungsaufwand 106423 Mk. 37 Pf. in Sa. verausgabt worden. — Die am vergangenen Sonnabend abgehaltene Hauptversammlung des hiesigen Turnvereins wurde ein geleitet durch eine Nachfeier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm ll., in welcher der Vorsitzende des Verein», Herr Lehrer Eidner, des segensreichens Wirkens unseres Kaisers gedachte, ihn als wahren Fürst des Friedens feiernd. Ein begeistertes Hoch auf Se. Majestät, sowie der Gesang des Liedes: „Deutschland, Deutschland über alles" beschloß die einfache aber würdige Feier. Ein- tretend in die Tagesordnung erstattete der Turnwart, Herr Schieritz, einen Bericht über die Vereinstätigkeit im ver flossenen Jahre, aus welchem zu entnehmen ist, daß der Turnbesuch auch im zurückgelegten Jahre ein höherer ge worden ist. Der Kassenbericht des Herrn Jäckel weist eine Einnahme von 867,54 Mk, eine Ausgabe von 755,53 Mk. auf, sodaß ein Bestand von 112,01 Mk. vor handen ist. Die Turnhallenbaukasse ist auf 4223,63 Mk. angewachsen. Die hierauf stattsindenden Wahlen finden dahin Erledigung, daß die ausscheidenden Turnratsmit glieder Herren Stadtrat Reichel, Lohgerbermeister Müller, Korbmachermeister Jungnückel und Gelbgießer Schneider mit großer Stimmenmehrheit wieder- bez. neugewählt werden. Ein von einem dazu bestimmten Ausschüsse aus- gearbeiter Arbeitsplan des Vereins fürs Jahr 1905 lag der Hauptversammlung zur Bestätigung vor und fand glatte Erledigung. Obiger Plan erscheint in Druck und wird jedem Mitglied eingehändigt. Nachdem schon der Vorsitzende den Berichterstattern für treue Mühewaltung Anerkennung und Dank dargebracht hatte, geschah das selbe seitens Herrn Stadtrat Reichel dem treuverdienten Vorsitzenden, Herrn Eidner, gegenüber, worauf die Haupt versammlung ihren Abschluß fand. Dippoldiswalde. Die am 29. v. M. vom hiesigen König!. Sächs. Militärverein veranstaltete Nachfeier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers war so zahlreich be sucht, daß der Saal der „Reichskrone" die Teilnehmer, zu denen die Spitzen der Behörden und zahlreiche andere Ehrengäste zählten, kaum zu fassen vermochte. Der Ver- lauf der Festlichkeit war ein allseitig wohlansprechender und hochbefriedigender. Die Auswahl und Aneinander reihung der einzelnen Teile des Programms, von denen der treffliche, den Kaiser feiernde Prolog, die herzinnigen, auf die Kaiserin bezugnehmenden Deklamationen, das Fest spiel „Vor der Schlacht" und das Lustspiel „Alles mili tärisch" besonders genannt seien, war eine recht geschickte, sodaß das Ganze im harmonischen Zusammenhänge stand. Die Darsteller der Bühnenszenen waren eifrig bemüht, ihr Bestes zu leisten und erwarben sich, gleich wie die Stadt kapelle, welche die musikalischen Nummern zur Ausführung brachte, den Dank und Beifall der Zuhörer für ihre Leistungen. Der Militäroerein dürfte mit dem Erfolg seiner Veranstaltung auch diesmal recht zufrieden sein und in demselben den Lohn sür die Mühen und Opfer, die eine solche mit sich bringen, reichlich finden, worin zugleich der Ansporn liegt, treu und eifrig in seinen patriotischen Bestrebungen weiter zu arbeiten. Glashütte, 31. Januar. Volle 3 Monate wurde hier keine erwachsene Person begraben, was lange nicht der Fall gewesen sein dürfte. Umso härter hat der nack nur zweitägiger Krankheit in seiner besten Manneskraf erfolgte Heimgang unseres Stadtkämmerers Herrn Gustav Pietzsch nicht nur seine Familie, sondern auch die ganze Stadtgemeinde betroffen. Hat der Entschlafene doch mit seltener Arbeitskraft und Gewissenhaftigkeit sein mit ver schiedenen Kassengeschäften für Gemeinde und Staat ver bundenes Amt in jedermann gefälliger Weis.- zu Aller Zufriedenheit verwaltet und sich auch im gesellschaftlichen Leben sehr verdient und beliebt gemacht. Dafür zeugte auch die zahlreiche Beteiligung an seinem heute stattge fundenen Begräbnis; fast 300 Personen folgten seinem Sarge, trotz des schlechten Wetters. Herr Pfarrer Lindner hielt eine zu Herzen gehende Grabrede. Außerdem sprach Herr Bürgermeister vr. Wagner für die Stadtvertretung, als auch sür die Gemeindebeamten, Herr stellvertr. Feuer wehrhauptmann Vogel für die Feuerwehr, welcher er 22 Jahre als Mitglied bez. Vorstandsmitglied angehört, so wie der 2. Vorsitzende des Turnvereins, dessen 1. Vor sitzende der Entschlafene war, demselben unter Niederlegung von Kränzen und Palmen den Dank ihrer Korporationen nebst einem „Ruhe sanft" ins Grab nachrufend. Glashütte. Sonntag findet im Saale des Hotels zum „Goldenen Glas" ein Künstlerkonzert statt. Aus führende sind: Frl. Elisabeth Schröter, Klavier; Frl. Gertrud Schröter, Gesang und Herr Ernst Schildbach, Violine; sämtlich aus Dresden. Die Pianistin stammt aus hiesiger Gegend. Posfendorf. Der K. S. Militärverein „Kronprinz Friedrich August" zu Possendorf u. Umg. hielt am ver gangenen Sonntag abend im Hartmannschen Gasthofe eine Nachfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers ab. Die Feier bestand in patriotischen Ansprachen, musi kalischen Darbietungen und Ball und nahm in Gemein schaft der Kameraden und deren Angehörigen einen recht schönen Verlauf. — Auch im hiesigen Orte ist ein Haus besitzerverein gegründet worden. — Die Mitgliederzahl des Rabatt-Sparverein Possendorf, Kreischa u. Umg. ver mehrt sich immer mehr, was nur mit Freuden begrüßt werden kann. Hänichen. Die freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz zu Hänichen u. Umg. feiert am Sonntag, den 5. Februar, abends 7 Uhr, im Saale der „Goldnen Höhe" ihr 2. Stiftungsfest mit Nachfeier von Kaisers Geburtstag. Die Feier besteht in patriotischen Ansprachen, gesanglichen und humoristischen Vorträgen, Gabenverlosung und Ball. Der Ertrag wird als Fonds zur Anschaffung eines Kranken- Transportwagens für hiesige Gegend angelegt. Zinnwald. Die Arbeiten in dem neuen Berg werke ..Grube Gottes Gnade", das sich in der Nähe der bekannten Biliner Bierhalle befindet, schreiten rüstig vor- wärts. In wenigen Wochen wird man 20 Meter in die Tiefe gedrungen sein. Während man früher hier nur nach Zinn grub, wie ja auch der Name des Ortes heute noch verrät, so wurde in der letzten Zeit im alten Berg werke hauptsächlich neben Zinn Wolfram abgebaut. Die neue Grube soll jedoch dem Abbau von Uranglimmer dienen, von dem auch bereits geringere Mengen zu tage gefördert worden sind. Bei einem günstigen Ergebnis hofft man, daß bereits diesen Sommer gegen hundert Arbeiter beschäftigt werden können. Besitzer der neuen Grube sind die Gebr. Pels, Erzgroßhändler in Hamburg. Die Firma hat bereits größere Ländereien auf Zinnwälder, Georgenselder, Altenberger und Geisinger Flur angekauft. Leiter des neuen Bergwerks ist Bergdirektor Voigt aus Attenberg. Im Interesse der Bevölkerung wäre ein guter Fortgang des Unternehmens sehr zu wünschen. Dresden. Der König wird im kommenden Sommer wieder in Wachwitz Aufenthalt nehmen und sodann im Herbst nach dem königlichen Residenzschlosse übersiedeln. Der Monarch wird die in der ersten Etage des Georgen- schlosses gelegenen Räume beziehen, welche seinerzeit König Albert bewohnte. Für die Familie des Königs werden im anschließenden Schloßflügel Gemächer in genügender Anzahl herzerichtet werden, zu welchem Zwecke größere Baulichkeiten, sowie Neueinrichtungen in dem Schloßteile nötig werden. Die Gemächer in der zweiten Etage des Eeorgenschlosses bleiben im Besitze der Königin-Witwe. Das Palais am Taschenberge wird für die Prinzessin Mathilde eingerichtet, welche bekanntlich eine eigene Hof haltung gründet, wozu der außerordentliche Landtag Ende vorigen Jahres die nötigen Mittel bewilligt hat. Die Gemächer, welche König Georg bewohnte, bleiben unbe nutzt stehen. Prinz Johann Georg bezieht das voll ständig umgebaute, von einem prächtigen Park umgebene Palais an der Zinzendorfstraße. Die schöne Jahreszeit wird Prinzessin Mathilde im Sommersitze Hosterwitz ver bringen. Die Königin-Witwe wird Strehlen, Nehefeld und Sybillenort im Sommer bewohnen. — In Püchau bei Wurzen wurde ein 40 Jahre alter Fleischergeselle' beim Abladen von Schlachtvieh von einer Kuh in die linke Augengegend gestoßen und nicht unerheblich verletzt. Der Kranke wurde, da sich dieMunde in bedenklicher Weise verschlimmerte, in die Leipziger Klinik gebracht, woselbst festgestellt wurde, daß er schwer an Milzbrand erkrankt und zweifellos durch die Kuh infiziert worden war. Leipzig. Das Reichsgericht hat in einem Falle, in dem ein Korbmacher sein Geschäft „Kinderwagenfabrik' nannte und wegen unlauteren Wettbewerbs verklagt worden war, folgende weiteste Kreise interessierende Fest setzung des Wortes „ Fabrik" gegeben: nachdem heutigen Sprachgebrauch versteht das Publikum unter einer „Fabrik" ede Anstalt mit eigener Herstellung der Ware ohne Rück- icht auf den Umfang des Vertriebs. Als Gegensatz zur Fabrik wird nicht etwa das Handwerk, sondern der Zwischenhandel gemeint. Aufgrund dieser Formulierung wies das Reichsgericht die beantragte Revision zurück. Lichtenstein» Eallnberg. Der Stadtgemeinderat zu Eallnberg hat beschlossen, vom I. Januar d. I. ab jedes in Eallnberg geborene Kind nach seinem ersten Lebens- iahr mit einem Sparkassenbuch zu beschenken. Die Auszahlung der Ersparnisse erfolgt nach dem vollendeten 14. Lebensjahr oder bei eintretendem Todesfall. Die Ein richtung bezweckt, die Einwohner zum Sparen anzuregen