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V,.' 1»^ 7-7-——-7^-7- so unglücklich, daß er einen Schädelbruch erlitt und nach 5 Minuten verschied. Leipzig. Ein beim Postamt in der Dorstadt Wahren beschäftigter Postgehilfe wurde wegen Unterschlagung amt licher Gelder in Höhe von 400 M. verhaftet. — Ein Handarbeiter hatte sich am l.Juli tüchtig be zecht und auf dem Heimwege applizierte er einem Tischler- gefellen ohne jede Veranlassung eine so heftige Ohrfeige, daß das Trommelfell des linken Ohres platzte. Das Ge richt schickte den Rowdy auf 6 Wochen ins Gefängnis. — In Leipzig verstarb der Direktor des Vereins für innere Mission, Pastor vr. Georg Roch. Steinbach. 400 M. Belohnung sichert das Justiz ministerium demjenigen zu, der den oder die Täter nam haft macht, die an den am I. Mai auf mehreren Abteilungen des Steinbacher Staatsforstreviers verübten 18 Brand legungen beteiligt sind. Tagesgeschichte. — General v. Trotha meldet aus Hamakari: Der Feind ist nach dem Gefecht am 11. August in voller panik artiger Flucht unter Zurücklassung von sehr vielem Vieh, Habseligkeiten und zahlreichen Leichen hauptsächlich in öst licher Richtung zurückgegangen. Ich verfolgte starke feind liche Kräfte mit den vereinigten Abteilungen Deimling und Mühlenfels in Gewaltmärschen bis in die Gegend von Omutjatjewa, wo gänzlicher Mangel an Weide und Wasser und Trennung des Feindes die Einstellung der Verfolgung bedingten. Zahlreiches Vieh wurde erbeutet. Estorfs ver folgte von Norden den Feind und schlug heute, am 15. August, die Hererobanden, die den Omuramba abwärts zogen. Der Feind erlitt große Verluste. Diesseits tot 5 Mann, verwundet Oberleutnant Bischof, Leutnant v. Meyen und 5 Mann. — Für unsere Marine befinden sich jetzt 15 Schisse im Bau: 6 Linienschiffe, 3 Panzerkreuzer und 6 Panzer. Acht davon werden bereits ausgebaut, während sieben noch auf Stapel liegen. — Die Seemacht, die der Chef unseres Kreuzergeschwaders zur Wahrung der Neutralität im Kiautschougebiet zusammengezogen hat, zählt 3 große Kreuzer, 3 kleine Kreuzer, 2 Kanonenboote und 2 Tor pedoboote. Die Besatzung besteht aus 2418 Mann, die Bewaffnung aus 195 Schnellfeuergeschützen und Maschinen kanonen, ferner 23 Torpedorohren. Zu der Seemacht kommen noch! Bataillon Marine-Infanterie, die Marine-Feld batterie und die Matrosen-Artillerieabteilung. — Noch immer nicht hat die deutsche Regierung protestiert gegen das Futterausfuhroerbot, das Österreich erlassen hat. Österreich-Ungarn ist nicht berechtigt, ein Verbot der Ausfuhr von Futtermitteln nach Deutschland zu erlassen. Die Verordnungen, durch die das Ausfuhr verbot ausgesprochen wird, stehen in vollem Gegensatz zu den Abmachungen des Handelsvertrages. Wenn man auch der Lage, in der sich die österreichische und ungarische Regierung der Notlage der Landwirtschaft gegenüber be finden mögen, volle Würdigung angedeihen läßt, so kann man doch nicht zugeben, daß sie berechtigt sind, die Be stimmungen internationaler Verträge einfach zu ignorieren. Verträge schließt man, um sie zu halten. — Eine Forderung, die in den letzten Etats für die Verwaltung des Reichsheeres fast regelmäßig vorgekommen ist, ist die für die Errichtung von Maschinengewehr abteilungen. Sie tauchte zum erstenmal im Etat für 1901 auf. Damals wurde die prinzipielle Frage, ob es überhaupt zweckmäßig sei, solche Abteilungen zu errichten, in positivem Sinne entschieden, gleichzeitig auch im Etat festgelegt, daß sämtliche Armeekorps mit solchen Gewehren anszustatten wären und die Errichtung aus finanziellen Rücksichten allmählich zu erfolgen hätte. Die einzelnen Abteilungen sollten zn einem Jäger- oder Jnfanterie- bataillon in derselben Art wie die Eskadrons Jäger zu Pferde den Kavallerieregimentern angegliedert werden. Durch den Etat für 1901 wurden die Mittel für fünf solcher Abteilungen bewilligt. Im Etat für 1902 wurden sieben weitere errichtet. Im Etat für 1903 fiel eine ähn liche Forderung aus finanziellen Gründen aus, in dem für 1904 wurde eine weitere Abteilung gefordert. Es fehlt demgemäß nur noch eine kleinere Zahl von Maschinen gewehrabteilungen in den Kontingenten. Ob in dem Reichshaushaltsetat für 1905 eine neue Forderung auf diesem Gebiete erscheinen wird, wird hauptsächlich von den zur Verfügung stehenden Mitteln abhängen. Da die Erfahrungen mit den Maschinengewehrabteilungen an dauernd befriedigen, so dürfte daran festgehalten werden, alle Armeekorps mit ihnen auszustatten, jedoch wird mit der Errichtung auch weiter den vorhandenen Mitteln ent sprechend vorgegangen werden. Das Beispiel des Jahres 1903 zeigt, daß auch ein Jahr vorübergelassen werden kann, ohne daß Mittel für den in Rede stehenden Zweck in den Etat eingestellt werden. — Der Rentner Kneip in Hadamar (Hessen-Nassau) trug eine in der Schlacht bei Wörth am 6. August 1870 erhaltene Lhassepotkugel 34 Jahre im Körper mit sich herum. Vor kurzem fand sie von selbst ihren Ausweg aus dem Körper. Wie die „Trierer Ztg." mitteilt, las die Großherzogin von Baden von der Angelegenheit, und sie teilte Herrn Kneip mit, daß sie ihm die Kugel zum Anhängen an die Uhrkette in Gold fassen lassen wolle. Dieser Tage erhielt er die Kugel, die er nach Karlsruhe geschickt hatte, zurück. Der obere Rand ist 1/2 cm breit in Gold gefaßt und trägt die Inschrift: „Wörth, den 6. August 1870." — In dem lippischen Dorf Schlangen sind 60 Ge bäude abgebrannt. Ein Kind wird vermißt. Diel Vieh ist verbrannt. — Das 331 Einwohner zählende Dorf Lie nlas im Fichtelgebirge ist in der Nacht zum Donners tag vollständig niedergebrannt. Nur das Schulhaus, die Schmiede und das Wirtshaus sind gerettet. — In dem Dorfe Wies mar (Uckermark) sind durch Großfeuer 15 Ge bäude zerstört und große Erntevorräte und Vieh vernichtet worden. Breslau, 17. August. Bei der gestrigen Feuersbrunst in Ratiborhammer wurden außer 107 Gebäuden sämtliche Erntevorräte und alles Mobiliar ein Raub der Flammen. Prlmkenau. Der Waldbrand hat sich hauptsächlich auf das Besitztum des Herzogs Ernst Günter zu Schles wig-Holstein erstreckt. Es sollen ihm über 20000 Morgen Forst zum Opfer gefallen sein. Der Gesamtschaden be ziffert sich auf über zwei Millionen Mark. Die Dörfer Armadebrunn und Wolfersdorf, welche vom Feuer arg gefährdet waren, sind glücklicherweise verschont geblieben. London. Nach einer Lloyd-Meldung aus Ajaccio be richtet der englische Kohlendampfer „Schotian", daß er am 12. d. M. westlich der Straße von Gibraltar durch den russischen Kreuzer „Ural", also den früheren Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Kaiserin Maria Theresia", an- gehalten wurde. Er erhielt die Erlaubnis, seine Fahrt fortzusetzen. Der Kommandant des „Ural" teilte ihm mit, daß er nach einer großen Anzahl von Dampfern suche, die Kriegskonterbande zur weiteren Verschiffung in spani schen und italienischen Häfen an Bord hätten. Rußland. Ein kaiserlicher Erlaß verfügt die Ab schaffung der körperlichen Züchtigung in ganz Rußland. Das Los der Bauern soll besser gestaltet werden. Zahl reiche Begnadigungen sind erfolgt. Minsk. Die Stadt Woloskin im Gouvernement Wilna ist durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört worden. Lodz, 18. August. Bei dem gestrigen Brande der Sägemühle von Otto Geilich erschlug eine einstürzende Wand 11 Feuerwehrleute und verwundete mehrere. Norwegen. In Tromsö ist der Kapitän Krämer, der die vielbesprochene Flaschenpost an der Insel Moffen bei Spitzbergen fand, eingetroffen. Er teilte mit, daß die Flasche von der Nathorstschen Expedition ausgeworfen worden sei. Das Gerücht, es handle sich um eine Flaschen post Andres, ist vollständig erfunden. Südwestafrika. Aus Erindi-Ongoahere wird gemeldet: Zwischen Osondjacheberg und Waterberg wurde am 6. August eine Patrouille unter dem Befehl de» Leutnants Bodenhausen von Hereros überfallen. Leutnant Boden hausen und 8 Mann wurden getötet; 2 Mann werden vermißt. Neuyork. Im Staate Georgia entriß die Volksmenge der Polizei zwei des Mordes überführte Neger und ver brannte sie auf einem Scheiterhaufen. Mehrere Soldaten wurden verletzt. Lhasfa. Die Lage scheint sich zu bessern. Den Tibetanern ist ein Vertragsentwurf unterbreitet worden. Der Dalai-Lama beobachtet die Entwickelung der Dinge von einem acht Tagemärsche von Lhassa entfernten Kloster aus, wo er sich zur Flucht bereit hält. Die Tibetaner sind vor allem gegen den englischen Entschädi gungsanspruch. Im Gebirge bei Lhassa ist der erste Schnee gefallen. Ostafien. Der Gouverneur des Kiautschougebietes, Kapitän zur See Trupel, meldet aus Tsingtau, daß am Montag morgens die Desarmierung aller im dortigen Hasen liegenden russischen Kriegsschiffe, nämlich des Linienschiffes „Zäsarewitsch" sowie der Torpedoboote „Bezcumny", „Bezposchtadny" und „Bezstratschny" er folgt ist. — Von den Operationen in der Mandschurei ist es ganz still geworden. Die andauernden Regengüsse haben das Gelände in einen Sumpf verwandelt. Die Japaner haben auf den Hügeln bei Haitscheng ihre Stellungen befestigt. Als Kuriosität sei erwähnt, daß Kuropatkin über die bei Anschantschan konzentrierten russi schen Truppen anläßlich der Geburt des Thronfolgers am Sonntag eine Parade abgehalten hat. — Die in Tokio erscheinende Zeitung „Taiyo", die angeblich mit japanischen Regierungskreisen Fühlung hat, faßt die Forderungen Japans für den künftigen Friedens- schluß wie folgt zusammen: Übernahme der chinesischen Ost- bahnen in japanischen Betrieb und vorläufige Rückgabe der Mandschurei an China, bis irgend ein Zwischenfall die Annexion durch Japan gestatte. Ferner müsse Sibirien bis zum Jenissei oder wenigstens bis zur Lena japanisch werden, ebenso natürlich Port Arthur oder Dalny, eine Zone der Halbinsel Liautung und im Interesse dkr Ent wickelung der japanischen Fischerei die Insel Sachalin. An Kriegsentschädigung würde eine Milliarde Rubel ge fordert werden. — Wie eine Mitteilung des Generalstabes besagt, hat der britische Botschafter in Petersburg folgendes Telegramm des Chefs des englischen Geschwaders in den chinesischen Gewässern aus Weihaiwei vom 12. August mitgeteilt: Der Kommandant des Torpedobootes „Burny" traf heute nachmittag 3 Uhr mit seiner Mannschaft, die zu Fuß von Schantung hierher gekommen war, hier ein. Er meldete folgendes: Um 2 Uhr morgens geriet das Torpedoboot „Burny" im Nebel in der Nähe von Schantung auf Grund. Alle wurden gerettet. Ich sprengte das Torpedoboot in die Luft. Jetzt befinde ich mich in Weihaiwei unter dem Schutze Großbritanniens. — Der Kommandant bittet, diese Depesche der russischen Regierung mitzuteilen. Die Offiziere und die Mannschaft des „Burny" wurden auf einem eng lischen Schiffe untergebracht und werden nach Hongkong befördert. — Nach Meldungen aus Tokio hat der Kommandant von Port Arthur die Aufforderung zur Übergabe der Festung und das Anerbieten des Abzuges aller Nichtkom battanten abgelehnt. Tientsin. Die Verletzung der chinesischen Neutralität durch die Beschlagnahme des „Retschitelny" hat das Ver trauen der chinesischen Beamten auf Japan und die Sym pathie der Chinesen für die Japaner erschüttert. Nagasaki. Die auf dem Dampfer „Prinz Heinrich" im Roten Meer durch die Russen beschlagnahmten Post säcke sind hier eingetroffen. Sie wurden in Gegenwart des deutschen, französischen und englischen Konsuls ge- ösfnet und geprüft. Biele eingeschriebene und gewöhn liche Briefe fehlen. Die Konsuln bereiten einen energischen Protest vor. Australien. Nachdem sich seit Gründung des austra lischen Bundes verschiedene Städte um die Ehre gestritten hatten, zum Mittelpunkt des neuen Staatswesens gemacht zu werden, ist nunmehr durch einen von der Repräsen tantenkammer eben angenommenen Beschluß des Senates das kleine Dorf Dalgetti zur Bundeshauptstadt ernannt worden. Auf diese Weise soll die Empfindlichkeit der einzelnen großen Plätze, die als Hauptstädte kandidierten, geschont bleiben, und es fragt sich nunmehr, ob das Experiment, gewissermaßen auf unorganischem Wege eine Hauptstadt zu konstruieren, gelingen wird. Dalgetti, 295 englische Meilen südlich von Sydney, an den Ufern des Flusses Snowy gelegen, zählt gegenwärtig 300 Ein wohner. Eine Schule, eine katholische Kirche, eine protestantische Andachtsstätte und ein Polizeibureau bilden den Besitzstand des Dorfes an öffentlichen Institutionen, wozu man mit einigem guten Willen auch noch zwei Herbergen rechnen kann. Natürlich wird nun ein großer Zuzug nach der neuen Bundeshauptstadt erwartet, ob sich aber die künstlich zu schaffende Metropole zu solcher Be deutung wird aufschwingen können wie eine Stadt, die sich aus natürlichen Bedingungen heraus entwickelt hat, muß nach den Erfahrungen, die man in ähnlichen Fällen gemacht hat, noch sehr bezweifelt werden. Kirchen-Nachrichten von Dippoldiswalde. 12. Sonntag nach Trinitatis, 21. August 1904. Erntedankfest. Tert: Marc. 7, 37 mect. Lied Nr. 524. Vorm. 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei. Superint. Hempel. Borm. 9 Uhr Erntedank-Gottesdienst. Die Predigt hält Superint. Hempel. Nachm. 2 Uhr Unterredung mit den Jungfrauen. Superint. Hempel. Kirchenmusik zum Erntedankfest. Der 100. Psalm: „Jauchzet dem Herrn alle Welt", für 4» bis 8stimmigen Chor von Mendelssohn. Sparkasse zu Schmiedeberg. Nächster Erpeditlonstag: Sonntag, den 21. August, nachm. 2 bis 5 Uhr. Sparkasse zu Selfersdorf. Nächste Erpeditionstage: Sonnabend, den 20. d. M., nachm. 4—7 Uhr, und Sonntag, den 21. d. M., norm. V-11—12 Uhr. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster Erpeditlonstag: Sonntag, den 21. August nachmittags V-Z bi« 6 Uhr. Eine ältere, unabhängige Frau sucht Stellung als Stütze der Hausfrau oder Wirtschafterin in einem kleinen Haushalt. Zu erfahren Niedertorpkatz 2S3, l. Etage. Milser«. M. Mierlehrerin aus Dresden würde bei genügender Be teiligung in Dippoldiswalde gründlich und gewissenhaft Unterricht zu mäßigem Preise erteilen. Offerten in die Exped. d. Bl. vlruau vorkoutt llospllLlstraü« 154. FllKlstMMWK eine gebrauchte und gut er- haltene 3sitzige Uineßsn svkulbsnü zu kaufen. Adolf Zahn, Stadtmusikdirektor. Kint Wttrh.MiilWilBmslhliie wird zu kaufen gesucht. Angebote in der Expedition dieses Blattes niederzulegen. Johannisbeerwein, billigst bei veore Melmer. DM" Italienische Weintrauben, "WH frische Pflaumen, Apfel, Birnen empfiehlt Sormoim klültors Mtwo, Freiberger Straße. 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