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nellen Teile, die Spalt«»' ' Pfg 26 d. Edrs. oder Belanntmachnug Nachersichtliche t in eren Rasse, jölf«. NN 12. I gegen ausge reuevoll »ahrheit Sedan. Auf Epochen hohen nationalen Aufschwunges und auf Zeiten heldenmütiger Kämpfe für die höchsten Güter des Vaterlandes folgen naturgesetzlich stillere und leider auch oft flachere Perioden alltäglicher Entwickelung, Zank und Hader um Interessen, die man für groh und wichtig aus gibt und die doch klein und kleinlich sind gegenüber den hohen Gütern, für welche eine große Nation in Zeiten der Gefahr ihre ganze Kraft einsetzte. Diese Entwickelung zum Alltage mit seinem kleinen Streit und Zank, mit seiner Sorge um wirtschaftliche Versorgung, gute Stellung und einträgliches Geschäft haben wir auch im Deutschen Reiche erleben müssen, denn auf die Zeit der Hochflut großer nationaler Begeisterung folgte, wenn auch nicht sofort, eine nationalpolitische Ernüchterung und Ebbe, auf die Epoche der großen Helden und Staatsmänner gab es eine Zeit -er kleineren Geister. Es soll darin kein Vorwurf für das lebende Geschlecht liegen, denn in der Geschichte aller be deutenden Staaten sind solche Erscheinungen beobachtet worden, und sie müssen standhaft ertragen und ehrlich durchkämpft werden. Aber in diesen Zeiten der Alltags aufgaben und des nüchternen politischen Lebens ist es eine schöne und edele Sache, sich einer großen Zeit und ihrer Führer und Helden zu erinnern. Und ganz besonders er hebend und national erzieherisch wirkend ist es, wenn das gegenwärtige Geschlecht und die Heranwachsenden jüngeren Generationen zurückblicken auf die hehren Gestalten und tapferen Streiter, denen es vor nun 34 Jahren vergönnt war, Deutschland rühm- und siegreich gegen einen alten Widersacher zu verteidigen. Und welch eine große gott ibegnadete Zeit durchlebte in dem großen Jahre 1870 die ixutsche Nation! Herrliche fürstliche Führer, an ihrer Spitze der große, gute König Wilhelm l., ein genialer Bismarck, «in unvergleichlicher Moltke und eine ganze Reihe der tüchtigsten Generäle führten ein begeistertes Volk in Waffen wie eine Sturmbraut zum Siege. In kaum einem Monate waren die Heere des Feindes zertrümmert und der Fran zosenkaiser gefangen! Schlachten waren wie Weltgerichte geschlagen wie es sich noch in keinem Kriege ereignet hatte, und der Neugründung des Deutschen Reiches stand kein Hindernis mehr im Wege. Hohes Dankesgefühl gegen Gott und dankbares und ehrendes Gedenken der großen und tapferen Helden aus dem Jahre l870 muß deshalb zur Wiederkehr des Sedantages die Brust jedes echten Deutschen erfüllen und er muß sich im Stillen geloben, in Zeiten nationaler Gefahr es den alten Helden gleich zu tun. Dippoldiswalde, am 25. August 1904. Königliche Amtshauptmannfchaft. vr. Mehnert. Inlerate, welche bei Lee bedeutenden Auflage de» Blattes »ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 PH., solche au» unserer Amtshaupt mannschaft mit 1v Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mit «tt- Lokales und Sächsischs. -- AnderHauptkonserenzderDippoldiswalderDiözesan- Geistlichkeit, die am 15. September (nicht am 17., wie in letzter Nummer stand) wird Herr Oberkonsistorialrat vr. Kohlschütter als Vertreter des ev.-luth. Landeskonsistoriums leilnehmen. — Theater. Zwei Volksstücken: „Kater Lampe" und „Der Herrgottschnitzer von Ammergau" folgte am Montag die Lustspiel. Novität „Liebesmanöver". Hatten sich die Lieferung von Braunkohlen vetr. Die für die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschaft auf die Heizperiode 1904/05 erforderliche Lieferung von ca. 400 Zentner Osfegger Braunkohlen (Mittel I) soll demnächst vergeben werden. . Bewerber darum wollen ihre Gebote (zugleich unter Bezeichnung der Kohlen marke oder Lieserungsschächte) bis zum 10. September d. I. verschlossen mit der Bezeichnung „Kohlenlieferung für die Königliche Amtshauptmannschaft" an die diesseitige Kassen verwaltung abgeben, woselbst auch die näheren Lieferungsbedingungen einzusehen sind. Die Bewerber sind bis 20. September d. I. an ihre Gebote gebunden. orm Kommando der HI. Matrosenartillerie-Abteilung in Lehe: zum Diensteintritt für die Matrosenartillerie-Abteilung Kiautschou (Küstenartillerie) möglichst sofort, spätestens zum 2V. September 1904 elnzusenden. Kaiserliche Inspektion der Marineinfanterie. Marineartillerie. Bauhandwerker (Maurer, Zimmerleute, Klempner u. s. w.) und andere Handwerker (Schuhmacher, Schneider u. s. w.) werden bei erhalten in Kiautschou neben der Löhnung kräftigem und mindestens 1,65 m großem Militardienftp ltcht ge Bewerber von Matrosenartillerie-Abteilung Kiautfcho!, we^ geboren sind, haben ihr Einstellungsgesuch mit einem auf dreijährigen Dienst lautenden Meldeschein entweder. dem Kaiserlichen Kommando der Stammkompagnien des III Seebataillons in Wilhelmshafen: zum Diensleintritt für das lll. Seebatarllon und die Marineseldbatterie, Darsteller in den ersten beiden Stücken als recht gewandte Dialektsprecher gezeigt, so waren sie im letzteren wieder ganz im Fahrwasser modernen Lebens. — Freiherr von Schlicht hat in „Liebesmanöver" ein Lustspiel geschaffen, in dem man sich einmal recht nach Herzenslust ergötzen kann. Fern jeder Frivolität, die leider jetzt zu häufig zu finden, bietet dasselbe neben einer guten, fortschreitenden Handlung köstliche Witze und Szenen. Frl. Gretchen Hoff als Gast spielte recht gewandt und nett die Rolle der Leontine von Breitenbach und fand ihren Partner in Herrn Mühlberg als Oberleutnant von Winterstein. Die Benefiziantin, Frl. Roloff, hatte die Rolle der Frau Oberst von Velsen übernommen und entledigte sich ihr mit viel Geschick. Am besten gefallen hat aber sicher Frau Zahn als Kadett von Winterstein. Gleich des Herrn Zahn, der den Major von Velsen spielte, verstand sie es, die Komik, die ihr die Rolle bot, zur schönsten Geltung zu bringen, die Freuden und Leiden eines Kadetten ins schönste Licht zu rücken. Reicher Beifall lohnte dafür. — Theater. Auf die Benefiz-Vorstellung des jugendl. Heiden-Liebhabers Herrn Fritz Staudenburg „Preziosa" sei an dieser Stelle empfehlend aufmerksam gemacht. — Das am Sonntag in Sadisdorf abgehaltene Gustav Adolph-Fest verlief in jeder Hinsicht in schönster Weise und erfreute sich einer ganz überraschend großen Teilnahme; die Kirche war überfüllt, wie man überhaupt in diesem Jahre von allen Seiten einen jo zahlreichen Besuch der Erntedankgottesdienste meldet, wie man sich eines solchen in früheren Jahren kaum zu entsinnen ver mag. (Der Bericht über das Gustav Adolph-Fest folgt in nächster Nummer.) — „Ist ein Hauswirt befugt, einer Person, die einen seiner Mieter besucht, das Betreten seines Hauses zu ver weigern?" Diese für weite Kreise interessante Frage ent schied in Dresden die 4. Schöffensektion in der Einspruchs sache der Maurers-Ehefrau Zürich, der wegen Haus friedensbruchs und Ruhestörung ein Strafbefehl über 15 Mark zugegangen war. Frau I. besuchte eine Freundin in deren Wohnung, ohne sich an das Verbot des be treffenden Hauswirts zu kehren, der ihr das Betreten seines Grundstücks bei einer früheren Gelegenheit ein für allemal untersagt hatte. Der Hauswirt war zurzeit nicht in seinem Grundstück, als es die I. betreten hatte; er wurde jedoch schnell hinzugeholt und traf die Frau' mit ihrer Freundin auf dem Wege in den Keller im Treppen hause an, wo er sie aufforderte, sein Haus zu verlassen. Sie schenkte dem Verbot aber kein Gehör unter Hinweis darauf, daß sie auf Einladung ihrer Freundin, einer seiner Mietsparteien, in das Haus gekommen sei. Es entspann sich nun zwischen Frau I. und dem Hauswirt ein heftiger Wortwechsel, in dem die Ruhestörung gefunden wurde. In der Verhandlung beantragte der Verteidiger der Be schuldigten, was den Hausfriedensbruch anbelangt, die Freisprechung seiner Klientin. Das Gericht spricht denn auch insoweit die Angeklagte frei; denn nach einer Ent scheidung des obersten Gerichtshofs ist der Mieter be rechtigt, Personen zu sich kommen zu lassen, wenn auch wird hiermit zur Veröffentlichung gebracht. Dippoldiswalde, den 27. August 1904. Der Zivilvorsitzende der köuigl. Ersatz-Kommission des Aushebungsbezirks Dippoldiswalde. 831 k. Or. Mehnert, Amtshauptmann. H Kiel, August 1904. Wilhelmshafen, August 1904. Im Herbste 1904 wird eine größere Anzahl tropendienstfähiger dreijährig-Frei williger für die Besatzung von Kiautschou zur Einstellung gelangen. Ausreise: Frühjahr 1905, Heimreise: Frühjahr 1907. LsfeiiW SihW Ser AMmMM D HMMe voollsrslLL, üon 1. Lsptswdor 1904, abends 8 Uhr, Sitzungszimmer im hiesigen Rathause. Die Tagesordnung hängt im Rathause au», der Wirt des Hauses ihnen den Zutritt untersagt hat. Der Mieter habe auch Anspruch auf Benutzung der Zugänge zu den «mieteten Räumlichkeiten. Ein Wirt müsse sich daher auch gefallen lassen, daß die Zugänge von Leuten benutzt werden, die ihm nicht genehm sind. Die Beschuldigte hatte im Einverständnis mit der Mieterin gehandelt, als sie das Haus betrat und nicht verließ. Sie ist daher vom Hausfriedensbruch freizusprechen, wegen der Ruhestörung verbleibt es bei der auf 5 M. festgesetzten Geldstrafe. — Die Ausdehnung des preußischen Notstandstarifs für Futtermittel nach dem Königreich Sachsen darf dem nächst erwartet werden. Der Tarif, welcher bis 30. Juni 1905 in Kraft bleiben soll, sieht eine Frachtermäßigung um 50 Prozent vor. — Bis 30. Juni 1905 findet der Ausnahmetarif für Futtermittel auch auf die schmalspurigen Linien der Sächsischen Staatseisenbahn dergestalt Anwendung, daß für Wagenladungen von mindestens 5000 Kilogramm die um 50 Proz. ermäßigten Frachtsätze des Spezialtarifs 3 der Schmalspurbahn sowohl im Binnenverkehr als auch im Übergangsverkehre mit der Vollspurbahn berechnet werden. Im Binnenverkehre der Schmalspurbahnen werden für die Sendung von 5000 Kilogramm und darüber wenigstens 6 M. erhoben. Seifersdorf. Die gemeldete Gründung einer Villen kolonie konnte noch nicht erfolgen, da die Besitzer der hauptsächlich in Frage kommenden Grundstücke überhaupt nicht erschienen waren, wohl gleichbedeutend damit, daß sie an dem guten Gelingen noch sehr zweifeln. Die Gründer waren sehr fleißig gewesen und hatten das in Frage kommende Terrain schon als Straßen- und Bau land in Zeichnung fertig. Die Einteilung war aber nicht wie vorkalkuliert zu 150, sondern zu zirka 360 Dillen er folgt. Eine Verwirklichung dieses Projektes würde hier natürlich sehr willkommen geheißen und auch für die ganze Gegend nicht zum Schaden sein, doch wird wohl noch sehr viel Zeit ins Land gehen, ehe wir uns auf den Straßen dieser Erholungskolonie tummeln können. Es ist eben nicht gut Sturm zu laufen, ohne die Verhältnisse genau zu kennen. Hier ist schon zu oft mit der ländlichen Gutmütigkeit laboriert worden und man hat daraus nur ein starkes Mißtrauen gegen neue Gründungen destilliert. Wie wäre es aber, da der Herr Referent sich und seine Helfer als gute Kaufleute anprieß, zu zeigen, wie groß das Talent im Verkaufen ist. Wenn die Herren die Grundstücke, welche sie schon gut bezahlt haben, jetzt schnell mit Gewinn an den Mann bringen, so werden die hier liiteressierten Besitzer diese Herren mit offenen Armen emp- fangen; das wären dann die richtigen Leute, welche hier am Platze sind. Zu dieser Angelegenheit schreiben uns l)r. Schramm , "?den, Handelsgesellschaft für Finanzierungen und Erploitierungen, u. a.: „In Ihrer Nummer vom 27. August haben Sie unter der Spitzmarke Seifersdorf eine gebracht, welche tatsächliche Unrichtigkeiten enthält, können nur annehmen, daß Sie von einer Seite, welche das Projekt mißverstanden hat, die falschen An- uw. i abend rimma elbe im »n.