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WeWtz-Milng Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. denAbenden ausgegeben. Meis vierteljährlich 1M. 70. Jahrgang Dienstag, den 9. Februar 1904. Nr. 1k. rdel, und 904. l. 8 ner. ids u >e. eral- am tzung »men den Versammlung Mende als dessen Schriftführer und Innungs-Ausschuß je zwei Mitglieder ags ain ild. 1/23 Bor- Kugel in in keine schon !ruten aber t als die Herren E. Heinrich als Vorsitzender, Stellvertreter, Börner L Benedix als Nitsche als Kassierer gewählt. Im sind sämtliche hiesige Innungen durch vertreten. e für jertil- k be- ii «. cuar, en- md wn zu- ktor lm- Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monats-Beilage. e am erübt. , des- h das . die iiasse, uken. albs- keine irant m- q. den >ast- statt der, enst Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Mit Rücksicht auf das überaus günstige Ergebnis bei der von der Firma Raab L Eckel mann ans Dresden hier veranstalteten Vorführung ihres Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Mit achtseitige» „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Feuerlösch-Apparates „Minimal", über welches wir bereits berichteten, haben die städtischen Kollegien beschlossen, zu nächst einen solchen Apparat anzuschaffen und im Rat haus aufzubewahren. Desgleichen ist die Anschaffung solcher Apparate seitens des Stadtrates den Saalinhabern offiziell anempfohlen worden. — Auch für Industrielle, Gewerbetreibende und Besitzer von Lagern rc. dürften die Apparate höchst zweckmäßig und nützlich sein. Der Preis eines Apparats beträgt 35 M.; die Füllungen, welche durch den Gebrauch des Apparates bei Bränden verspritzt werden, ersetzt die „Minimal" - Apparate - Baugesellschaft Raab L Eckelmann, Dresden, Pirnaische Straße, unter Umständen kostenlos. — Der an die Kgl. Staatsregierung abgegangenen Petition um Ausbau der Hainsberg—Kipsdorfer Bahn zu einer Normalspmbahn haben sich auch die städtischen Kollegien zu Dippoldiswalde angeschlossen. — Wie in anderen Städten so haben sich auch hier die Vorstände der einzelnen Innungen vereinigt und einen Innungs-Ausschuß gegründet. Durch gemeinschaftliches Beraten aller das Handwerk und speziell die Innungen betreffenden Fragen hofft man ersprießlich wirken zu können. Nachdem das Statut die kceishauptmannschaft- liche Genehmigung gefunden, wurden in der konstituieren- — Wohl selten wird ein Verein mit solcher Beharr lichkeit und Sparsamkeit einem Ziele zustreben, als es im Turnverein mit dem Turnhallenbaufond der Fall ist. Seit einer langen Reihe von Jahren ist jeder Überschuß, der neben den notwendigsten Ausgaben noch sich ergab, fast ängstlich gesammelt worden und keine Stiftungsbälle mit Festmahl haben je die Kasse in Anspruch genommen. Im Gegenteil stärkte man dieselbe durch weitere Opfer willigkeit der Mitglieder, die bereit waren, in Konzerten zum Vesten des Fonds mitzuwirken. So wird auch Heuer, am 6. März, wieder einmal nach mehrjähriger Pause eine öffentliche Abendunterhaltung vom Turnverein ge boten werden, für welche bereits ein reichhaltiges, gutes Programm zusammengestellt wurde und die sich gewiß auch diesmal der Gunst des Publikums wieder wird zu erfreuen haben. — Welchen Anteil und Wertschätzung auch unsere Bürgerschaft den erzieherischen Bestrebungen des Jüng lingsvereinswesens entgegenbringt, davon zeugte der sehr zahlreiche Besuch des Stiftungsfestes des hiesigen Jünglingsoereins am Freitag abend. Der Leiter des Ver eins, Herr Pastor Sieber, begrüßte die Erschienenen mit herzlichem Willkommengruß, darin die Vertreter der Be hörden und die auswärtigen Gäste besonders hervor hebend. Nach Verklingen des Bundesliedes „Großer Gott, wir loben dich", hielt Herr Superint. Hempel die Fest rede. In der vorzüglichen, reich mit treffenden Bildern geschmückten, das Gemüt ergreifenden Ansprache deutete er die Losung des Christen: „Rastloses Christentum". Das selbe ist nicht ruheloses Christentum, da das Christentum stets Ruhe bietet. Aber der Christ darf nicht stillstehen auf seinem Glaubenswege, um das Kleinod zu erreichen. Die Verheißung des ewigen Lebens. Rast ich, dann röst ich — Stillstehn ist Rückgehn! Sodann berichtete Herr Nationalpfleger Elbing aus Elberfeld in fesselnder, mit süddeutschem Humor (stammt aus Baden) gewürzter Rede über den Stand der Jünglingsvereinssache in Deutschland. Um 1856, der Anfangszeit dieser Bestrebungen, gab es nur 40 Vereine, und man kam, auch von kirchlicher Seite, der Sache nicht sofort mit Vertrauen und Wohlwollen entgegen. Heute aber sind von 1900 Veleinsvorständen ' Die glückliche Wendung der Dinge in Dentsch-Siidwestafrita. Die deutsche Ausdauer und Tapferkeit hat in über raschender Weise, noch ehe die neuen Hilfstruppen in Deutsch-Südwestafrika eingetrofsen sind, mit der geringen Anzahl der dort vorhandenen Schutztruppen die Hereros und deren Bundesgenossen, die Damaraneger, auf allen Punkten in die Flucht geschlagen. Die von Süden herbei- gceilte Kompagnie Franke mit zwei Kanonen hat die von den Hereros belagerten Plätze Windhuk und Oka- I handja entsetzt und zwar Okahandja bereits am 27. Jan., also am Geburtstage des Deutschen Kaisers, und vor Windhuk wurden die Hereros noch einige Tage früher vertrieben. Die Truppen des Leutnants Franke haben sich alsdann sofort mit den Truppen des Leutnans von Zülow vereinigt und haben bereits am 28. Januar das Hauptlager des Feindes am Kaiser Wilhelmsberg ange griffen und nach sechsstündigem Kampfe erstürmt. Darauf haben sich die Hereros und Damaraneger mit allem er beuteten Vieh in die Otjisangaberge zurückgezogen. Ein schwerer Alp ist mit diesem Siege der deutschen Schutz truppen von der Verwaltung der deutschen Kolonien ge nommen, denn es hat sich doch gezeigt, daß die schon vor handenen Schutzmittel auch für schwierige Verhältnisse ge nügt hätten und nur das Zusammentreffen des Aufstandes der Hereros mit dem Umstande, daß der Gouverneur Leutwein mit der Hauptmacht der Schutztruppen zur Unterdrückung des Aufstandes der Bondelzwarts nach dem Süden gezogen war, das Unheil verursacht hat. In zwischen ist der Oberleutnant Winkler mit dem ersten Schutztruppenersatz auf dem Dampfschiff „Ernst Woermann" bereits in Deutsch-Südwestasrika eingetrofsen und der Gou- nerneur Leutwein ist ebenfalls zu Schiff in Swakopmund angekommen, nachdem er die Bondelzwarts unterworfen und ihnen die Gewehre abgenommen hat. Mit ver stärkten Kräften wird daher nun die deutsche Verwaltung den Feldzug gegen die Hereros und die Damaras fort setzen und nicht eher ruhen, als bis sie in ihren Bergen besiegt und entwassnet und zur Herausgabe des erbeuteten Viehes gezwungen worden sind. Furchtbar sind die Greuel und Verwüstungen, welche die Hereros angerichtet haben. Alle Farmen, Niederlassungen und Bahnhöfe in den Bezirken von Windhuk, Okahandja und zum Teil auch von Karibib sind von den Hereros zerstört worden. Sogar die Kasernen der Gebirgsbatterie in Johann Albrechtshöhe haben sie vernichtet. Ferner haben sie 44 Ansiedler, Frauen und Kinder ermordet und verstümmelt, und außerdem hat der Aufstand auf deutscher Seite un gefähr 50 Soldaten, Beamten, Ansiedlern und Kaufleuten das Leben gekostet. Der Aufstand der Hereros ist des halb nicht als ein Freiheitskrieg, sondern als ein ganz gemeiner Raub- und Plünderungszug zu betrachten. Die Aufständischen haben wie Bestien gehaust und müssen auch als solche bestraft werden. Soweit man der Häuptlinge und Führer der Hereros habhaft werden kann, sollten alle gehängt werden. Die verübten Greueltaten und Ver wüstungen fordern eine solche Sühne, auch müssen die Hereros für immer unschädlich gemacht werden, damit die so schwer heimgesuchte Kolonie sich in Ruhe entwickeln kann. Es kommt auch dazu, daß die Hereros die treuen Untertanen Deutschlands gespielt und einen elenden Verrat begangen haben. Solcher Tücke und Raublust kann man nicht mit Nachsicht und Milde begegnen, diese würde bei den wilden Völkern als Schwäche ausgelegt werden. allein 1500 Geistliche! 72 Vereinshäuser sind errichtet und von den ersten 1847 gegründeten Vereinsblättchen ist es weiter gegangen bis zu den heute erscheinenden Bundes blättern in 150 000 Exemplaren. Auch das Arbeitsgebiet hat sich stetig erweitert, besonders durch die Aufnahme der Fremden- und der Soldatenmission. Dem in Metz 1895 errichteten Soldatenheim sind bereits 31 weitere gefolgt. Aber auch die Anerkennung ist nicht ausgeblieben. Diese hohen Verdienste auf sozialem Gebiete zeichnete die Juri der Düssesdorfer Ausstellung durch die Goldne Medaille aus, der Deutsche Kaiser sprach seine hohe Anerkennung in einem Telegramm an die Delegiertenversammlung in Amerika aus und viele hohe Beamte der Rechtspflege haben es bekannt, daß, wie die Jünglingsvereine wachsen, die Gesetzesübertretungen abnehmen. Darum Vorwärts für die Jünglingsvereine! Der vorgeschrittenen Zeit halber sah hierauf Herr Bundespfleger Jeremias aus Dresden von einem weiteren Vortrage ab, wünschte nur in kurzen Worten dem hiesigen Vereine weiteren Segen und bat um größere Opferwilligkeit der Einzelnen für die Jüng lingsvereine. Mit Vaterunser und Segen schloß sodann Herr Sieber die Festsitzung. — Der rührige Bergnügungsausschuß der Schützen gilde ist schon wacker an der Arbeit, de,. nuu/Än -Äv-— vent am 26. Februar besonders durch theatralische Dar bietungen zu einem amüsanten Gesellschaftsabend für die Schützen und deren Angehörige zu gestalten. — Im Herbst 1904 wird eine größere Anzahl tropen dienstfähiger Dreijährig-Freiwilliger für die Besatzung von Kiautschou zur Einstellung gelangen. Ausreise: Frühjahr 1905 — Heimreise: Frühjahr 1907. Bauhandwerker (Maurer, Zimmerleute, Dachdecker, Tischler, Glaser, Töpfer, Maler, Klempner usw.) und andere Handwerker (Schuh macher. Schneider usw.) werden bei der Einstellung bevor zugt. Die dienstpflichtigen Mannschaften erhalten in Kiautschou neben der Löhnung und Verpflegung eine Teuerungszulage von 50 Pf. täglich, die Kapitulanten eine Ortszulage von 1,50 M. täglich. Militärdienstpflich- tige Bewerber, von kräftigem und mindestens 1,65 m großen Körperbau für das 3. Seebataillon, bezw. 1,67 m für die Matrosenartillerie-Abteilung Kiautschou, welche vor dem l. Oktober 1885 geboren sind, haben ihr Einstellungs- geiuch mit einem auf dreijährigen Dienst lautenden Melde schein entweder dem Kaiserlichen Kommando der Stamm kompagnien des 3. Seebataillons in Wilhelmshaven zum Diensteintritt für das 3. Seebataillon und die Marine- feldbatlerie, oder dem Kaiserlichen Kommando der 3. Matrosenartillerie-Abteilungen in Lehe zum Diensteintritt für die Matrosenartillerie-Abteilung Kiautschou (Küsten artillerie) möglichst bis Ende Februar 1904, spätestens zum I. August 1904 einzusenden. — Im Monat Januar d. I. sind in hiesiger Stadt 118 Hotel- und 282 Herbergsfremde über Nacht geblieben. An letztere sind für 59 M. und 45 Pfg. Verpflegungs marken verausgabt worden. — Die Zweite Strafkammer des Dresdner Kgl.Land gerichts verurteilte am Sonnabend den verantwortlichen Redakteur der sozialdemokratischen „Sächsischen Arbeiter zeitung" Düwel! wegen Beleidigung der Generaldirektion der Kgl. sächs. Staatseisenbahnen zu 2000 M. Geldstrafe oder, im Uncinbringlichkeitsfalle, zu 300 Tagen Gefängnis. Der Staatseisenbahndirektion wurde die Befugnis der Urtellsveröffentlichung zugesprochen. Die Beleidigung er gab sich aus einem Artikel in Sachen des seinerzeitigen Buchholzer Eisenbahnunglücks. — Die sächsische Lehrerschaft strebt darnach, im Landtage eine Vertretung zu erhalten. Der Vorstand des sächsischen Lehrervereins hat daher die sich jetzt bietende Gelegenheit nicht varübergehen lassen und in einer Peti tion um Gewährung einer angemessenen Vertretung der Jnlerate, welch« bei der bedeutenden Auslage d« Blattes »ine sehr wirk same Verbre'tuna finden, werden mit 12 P^g., solche aus unserer Amtshaupt- mannschast mit 10 Pfg die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta- beilarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag. - Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten zeile 20 Pfg. Die Meiberitz.Zeitnng« «scheint wöchentlich drei mal, Dienstag, Donners tag und Sonnabend und «Kd an den vorhergehen- Auf Blatt 178 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Lrunt L»dl«r L 8odll in Possendorf und weiter folgendes eingetragen worden: Gesellschafter sind a) der Holzhändler Herr Heinrich Ernst Köhler in Possendorf, b) der Holzhändler Herr Franz Clemens Köhler in Wilmsdorf. Die Gesellschaft ist am I. Januar 1898 errichtet worden. Angegebener Geschäftszweig: Handel mit Holz. Dippoldiswalde, den 7. Februar 1904. 1 X. Kex. 34/04. Königliches Amtsgericht. 25 Psg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1« Pfg- " Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. - - - , , IV Amtsvtatt für die Königliche Umtshauptmannsch-st, das Königlich- Amtsgericht «nd den Stadtrat zn Dippoldiswalde. Holzversteigernng auf Wendischcarsdorser Staatsforstrevier. (Vorholz.) Kunaths Restaurant „zum Bad" in Rabenau Montag, den 22. Februar 1904, vorm. '/21O Mr- 256 h. u. 60 w. Stämme, 83 h. u. 24 w. Klötzer, 341 w. Derb-u. 3000 w Reiss angen, 2,s rm w. Brennscheite, 22 rm h. u !8 rm w. Brennknüppel, 28 rm ". Zacken, 79 rm h. u. 22 rm w. Aste- Abt. 101, 103, 104 u. 105. (Hirschbach- und Dippoldiswalder Heide.) Gasthof zur Heidemühl- in Wendischcarsdorf Mittwoch, den 24 Februar 1904 vorm. l/2io Uhr: 20 h. u. 907 w. Stämme, 7 h. u. 1121 w. Klötzer, 5203 w. Derb-U. 44285 w. Reisstangen, 1 rm w. Nutzscheite, 41 rm w. Nutzknuppelj nachm. 2 Uhr: 18 rm w. Brennscheite, 104 rm w. Brennknüppel, 8,s im w. Zacken, 225 rm w. Aste, Abt. 7, 8, 20, 25, 33, 34, 38 U. 40. Kal Forstrevierverwaltung Wendischcarsdorf und Kgl. Forstrentamt Tharandt, Merz. am 5. Februar 1904. Morgenstern.