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Gebrauch mangelhafter und zweimal mutmaßlich auf Ge brauch mangelhafter Feuerungsanlage, dreimal auf Selbst entzündung und sechsmal auf kalte Blitzschläge zurückzu fahren ist. Kipsdorf. Die erste an, 5. Juni ausgegebene Fremden- und Kurliste für Kipsdorf, Bärenfels und Bären burg führt bis zum 3. Juni eine Frequenz von 42Z Gästen und 356 Passanten auf. Glashütte. Auch hier ist die Wahlbewegung stark rm Gange. Vorige Woche waren 3 Wahlversammlungen: Am 2. Feiertage die von der sozialdemokratischen Seite einberufene, in welcher Herr Töpfer Fräßdorf in 1 >/r stün diger scharfer Redeweise sein Programm entwickelte; Mitt wochs in „Stadt Dresden", wo der freisinnige Kandidat, Herr Lehrer Beck-Dresden, in maßvoller Weise sprach, und am Sonnabend sprach der bisherige Vertreter des Kreises, der der Reformpartei angehörige Herr Mörtelfabrikant Lotze. Herr Lotze geiselte in scharfer Weise die Ansichten und Bestrebungen der Sozialdemokraten. Eine Debatte fand nicht statt. Alle Versammlungen waren gut besucht. Sächfisch-Zinnwald. Zudem Pulverunglück im Huthause von „Vereinigt Zwitterfeld Fundgrube" hier wird noch berichtet: Am Mittwoch Nachmittag nach 4 Uhr, als die in der Betstube des Huthauses mit Ausschlagen von Wolfram beschäftigten Arbeiter beim Vesperbrot saßen, machte sich der 34jährige Bergarbeiter Querner mit einem Zünder (das ist ein mit Pulver gefülltes Schilsröhrchen) zu schaffen und brannte denselben, trotz der Warnung feiner Kameraden, dies nicht zu tun, an. Die umher sprühenden Funken erreichten den naheliegenden Zttnder- vorrat und den Pulverkasten, und sofort erfolgte eine furcht bare Erplosion, durch die 6 Arbeiter (Pirnbaum, Kirsten, Gebrüder Knauthe, Zechel und genannter Querner) mehr oder weniger schwer an Gesicht und Händen verbrannt wurden. Durch den gewaltigen Luftdruck waren bis in den oberen Stock hinauf Fenster herausgerissen und zer splittert worden, die Dielung einer Kammer war ganz auf- . und auseinandergerissen und den im Nebenraume sitzenden Arbeiter Langbein hat der Luftdruck ausgehoben und durch eine Türe und dann noch durch ein Fenster an der Hinteren Seite des Hauses in den Garten geschleudert. Derselbe kam aber wunderbarerweise ohne besondere Verletzungen davon. Auch die im ersten Stock befindliche Wohnung des Betriebsbeamten, des Herrn Bergverwalter Morgen stern, wurde mehrfach beschädigt, überhaupt das ganze Gebäude auf dieser Seite bis oben hinauf in Mitleiden schaft gezogen. Der entstandene Brand wurde sofort ge löscht. Das Befinden der Verletzten, die durch den frevel haften Leichtsinn ihres Kameraden so schwer geschädigt wurden, gibt jedoch zu ernsten Befürchtungen keinen Anlaß. Tharandt. Bürgermeister Schauer hier wird am l. August seine Stellung aufgeben und sich ins Privat leben zurückziehen. Dresden. Das königl. Ministerium des Innern hat aus Anlaß eines besonderen Falles in einer jüngst er schienenen Verordnung sich dahin ausgesprochen, daß es unzulässig ist, wenn eine Gemeinde die Bestände der Ge meinde-Sparkasse in ihren eigenen Anleihepapieren anlegt. — Auf der Straße zwischen Oetzsch und Gautzsch wurde ein Radfahrer von einem Automobilisten überfahren und lebensgefährlich verletzt. Der Zusammenstoß erfolgte in dem Augenblicke, wo der Automobilist einem Stein wagen ausweichen wollte. — Eine empörende Tat hat in Crimmitschau ein 17 Jahre altes Mädchen in den Tod getrieben. Am 3. Feiertag früh 1/26 Uhr wurde aus der Pleiße die Tochter des in der Zwickauer Straße wohnhaften Malers Barth tot gelandet. Wie sich jetzt herausstellte, hat das Mädchen den freiwilligen Tod infolge eines an ihm begangenen Attentats gesucht, welches am 2. Feiertag in Waldsachsen von mehreren Burschen an ihr verübt worden war. Im Laufe des Mittwoch wurden 8 Burschen im Alter von 15 bis 17 Jahren aus Leiteishain und Frankenhausen ermittelt, welche sich an der Rohheit beteiligt hatten. Das unglückliche Mädchen hat sich einer zurückgelassenen Post karte zufolge das Vorkommnis so zu Herzen genommen, daß es nicht nach Hause, sondern schnurstracks ins Wasier gegangen ist. Meißen. Auch in der Stadt Meißen find wir nun so weit, daß zwar den Sozialdemokraten mehrere Säle zu Wahlversammlungen zur Verfügung stehen, nicht aber den Ordnungsparteien. Aus Furcht vor dem Boykott der Sozialdemokratie haben die Inhaber der hiesigen großen Säle die Hergabe ihrer Säle zu Wahlversammlungen ab gelehnt, während die Sozialdemokratie in den Sälen ihrer Stammlokale, Turmhaus und Weintraube, ihre Herrschaft genießt. In dieser Notlage ist erfreulicherweise der Turn- verein „Frisch auf" der Reformpartei zu Hilfe gekommen und hat ihr seine Halle zu einer Wahlversammlung ge- öfsnet. Großenhain. Die ersten Kirschen aus der hie sigen Gegend werden jetzt bereits auf dem hiesigen Wochen markte zum Verkauf gebracht. Natürlich werden sie jetzt gut bezahlt; das Liter kostet 70 Pfg., ein Preis, der nur wenigen wohlhabenden Leuten möglich macht, Kirschen zu essen. Die breite Masse wird sich erst in einigen Wochen an den beliebten süßen Früchten delektieren können. Kamenz. Wohl erstmalig dürfte der Fall eingetreten sein, daß der hiesige Hutbergmittels Automobils besucht worden ist. Vor einigen Tagen haben ein auswärtiger Herr und eine Dame eine solche Fahrt auf dem Prome nadenwege bis zum Turme unternommen, und kurze Zeit darauf konnte man das moderne Verkehrsmittel wieder in langsamem Tempo den Berg Hinabrollen sehen. Auerbach. Am Dienstag nachmittag ging über unsere Stadt ein Wolkenbruch nieder. Straßen standen unter Wasser, Keller und Ställe mußten geräumt und die Feuerwehr zur Hilfeleistung alarmiert werden. Einem Kaufmann wurde ein großer Teil seines Warenlagers vernichtet; auch auf den Fluren wurde durch Verschlämmen der Wiesen und Ausreißen der Felder bedeutender Schaden verursacht. Schöneck. Für eine kaum glaubliche Rohheit — der Maurer Schetelich in Marieney hatte seiner Nachbarin, der Eutsbejitzersehefrau Hohmann daselbst, in Fortsetzung eines Wortwechsels mit einer Düngergabel das linke Auge ausgestochen — erhielt Schetelich 21/2 Jahre Gefängnis zuerkannt, wurde außerdem auch zur Zahlung einer auf 1000 Mk. bemessenen Entschädigung an Frau Hohmann verurteilt. Tagesgefchichte. Berlin. Die Beteiligung des Deutschen Reiches an der afrikanischen Eradmessung steht in sicherer Aus sicht. Da es erwünscht ist, daß die Messung über den ganzen Erdteil von Süden nach Norden geführt wird, traten die englische und die deutsche Regierung über die Beteiligung in Verbindung. Derzeit schweben Verhand lungen zwischen dem Reichsamt des Innern und dem Kultusministerium. Die Kosten werden auf 800000 M. bis 1000000 M. geschätzt. Frankreich. Die Zusammenziehung der Truppen im Süden von Oran wird mit großem Eifer vollzogen. In Oran sind mehrere Spezialzüge gebildet worden, um Truppen und Artillerie nach dem Süden zu transpor tieren. 3000 Mann Truppen sind bereits nach dort ab gegangen. Frankreich. Die französische Regierung erklärt natürlich, daß sie die Besitzergreifung marokkanischer Gebietsteile in keiner Weise beabsichtige, gleichwohl bleibt die öffentliche Meinung dabei, daß die Oase Figig an Algerien angegliedert werden wird, sobald die Straf- erpedition zur Ausführung gelangt sein wird. Von Eng land sollen auch für diesen Fall keine Schwierigkeiten zu erwarten sein. Aber, wie gesagt, die französische Regierung stellt jedes Annektionsgelüst in Abrede, und auch der Ministerpräsident Combes hat sich im Senat in diesem Sinne ausgesprochen. Großbritannien. Die Opposition gegen das Zoll- vereinsgesetz Chamberlains nimmt immer größeren Um fang an. Der frühere Schatzsekretär Hicks Veach ist ent schlossen, den Vorschlag Chamberlains energisch zu bekämpfen. Auch zahlreiche Abgeordnete haben in ihren Wahlbezirken ähnliche Erklärungen abgegeben. Nordamerika. Der republikanische Konvent des Staates Ohio sprach sich für die Wiederaufstellung Roose velts als Präsidentschaftskandidat aus. Der Konvent er klärte, die Entwickelung der Handelsmarine fördern zu wollen und ihr jede Unterstützung zuteil werden zu lassen. Er sprach sich jedoch gegen die Revision des Zolltarifs aus, es sei denn, baß man mit den fremden Mächten ein gegenseitiges Abkommen treffe. Montreal. Die Waldbrände nehmen eine beun ruhigende Ausdehnung an. Die Verluste sind schwer. Die kanadische Pacific-Eisenbahn mußte den Verkehr auf einem Teile ihrer Strecken einstellen, da die Brücken von den Flammen zerstört sind. Auch die Jnterkolonial-Vahn hat hat ihren Verkehr zwischen Quebec und Montreal einstellen müssen. — Die Waldbrände bleiben nicht allein auf Kanada beschränkt, sondern dehnen sich auch auf die Ver einigten Staaten aus; so wurde der Rauch derselben bis Washington gesehen und in einer Entfernung von 600 Meilen bedroht er die Schiffe. In New-York fürchtet man, daß das Trinkwasser infolge der Trockenheit aus bleiben wird. In allen Kirchen wird um Regen gebetet. Das meteorologische Institut erklärte indessen, daß für die nächsten 10 Tage nichts zu erwarten sei. Noch niemals seien so große Waldbrände zu verzeichnen gewesen. Sie erstrecken sich von New-York bis Quebec ohne Unterbrechung. New-York, 5. Juni. Zu dem Unfall des Dampfers „Deutschland", der infolge des heftigen Rauches von den dortigen Waldbränden bei Gedney Chaunel auf Grund geraten war, wird gemeldet: 6 ausgeschickte Schlepper konnten die „Deutschland" wegen der heftigen Rauchnebel nicht vor 4 Uhr nachmittags heben, da die Ebbe das Flottmachen um diese Zeit unmöglich machte und weitere Anstrengungen bis 4 Uhr verschoben werden mußten. Die „Deutschland" hat keinerlei Schaden erlitten. In der Hafenbucht müssen alle Schiffe nur langsam durch den Rauch fahren. Afrika. Der Gouverneur der Transvaalkolonie er ließ dem größten Teil der Buren den Rest der Strafen, zu denen sie während des letzten Krieges militärischer Ver gehen wegen verurteilt worden waren. Telephonische Nachrichten. Marseille, 7. Juni. Der Panzer „Jnsuloire" stieß heute nachmittag mit dem Dampfer „Liban" zusammen und brachte ihn zum Sinken. Da die Passagierliste der Hafenpolizei vor der Ausfahrt übergeben war, ließ sich die Zahl der Verunglückten nicht ermitteln, doch glaubt man, daß sie 240 betragen hat. Das Schiss, das nach vorn sank, war hinten mit einem Segel überspannt, und drängten die Passagiere unter dasselbe, sodaß sie wie in einem Käfig gefangen gehalten wurden. Der „Liban" sank innerhalb 10 Min. — Ein weiteres Telegramm aus Marseille gibt die Zahl der Verunglückten auf 117 an. Sparkasse z« Dippoldiswalde. (2m Rathhaus, Parterre). Expeditions-Stunden: Sonntags von 2 bis 4 Uhr, an allen Wochentagen von 4 bis 12 Uhr und 2 bis 4 Uhr Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditionstag: Mittwoch, den 10. Juni, nachm. 2 bis 5 Uhr. Dresdner Produktenbörse vom 5. Juni. 1. An der Börse: Weizen, pro 1000 kg netto: Weitzer neuer, 160—166, brauner neuer, 75—78 kg, 156—102, russischer rot, 171- 174, do. weitzer 170—181, amerik. Kansas 172—170. Roggen, pro 1000 kg netto: sächsischer, neuer, 72—74 kg 133 bis 137, do. neuer, 04—71 kg, 127—131, preutzischer 140—145, russischer 143—147. Gerste, pro 1000 kg netto: sächsische 140 bis 150, schlesische und Posener 145—100, böhmische und mährische 100—180, Futtergerste 125 — 140. Hafer, pro 1000 kg netto: sächsischer 144—150, schlesischer 144—152, russischer 137—145. Mais, pro 1000 kg netto: Einquantine, 150—150, rumänischer 138—142, amerik. mixed 130—132, mired abfallende Ware 105 bis 125. Erbsen, pro 1000kg netto: Saat-u. Futterware 100 bis 105. Wicken, pro 1000 kg netto: 140—160. Buchweizen, pro 1000 kg netto: inländ. und fremder 146 bis 150. Winterraps, sächs., trocken, . Leinsaat, pro 1000 kg netto: feinste, besatzfr. 245 -255, feine 230-245, mit«. 220-230, La Plata 210-220, Bombay 250—255. Rüböl, pro 100 kg netto, mit Fatz: raffin. 53. Rapskuchen, pro 100 kg, lange 10,50, runde 11,00. Leinkuchen, pro 100 kg: 1. 17,00, 2. 16,00. Malz, pro 100 kg netto, ohne Sack 25—24. Weizenmehl, pro 100 kg netto, ohne Sack (Dresdner Marken), exklusive der städtischen Abgabe: Kaiserauszug 24,00 bis 24,50, Grieslerauszug 27,00—27,50, Semmelmehl 26,00 bis 26,50, Bäckermundmehl 24,50—25,00, Grieslermundmehl 14,50 bis 20,00, Pohlmehl 16,50—17,00. Roggenmehl, pro 100 kg netto, ohne Sack (Dresdner Marken), exklusive der städtischen Abgabe: Nr. 0 22,50-23,00, Sir. 0/1 21,50-22,00, Nr. 1 20,50 bis21,00,Nr.2 14,00—20,00, Nr.3 15,00-16,00,Futtermehl 12,20 bis 12,60. Weizenkleie, pro 100 kg netto ohne Sack (Dresdner Marken), grobe 4,50—4,70, feine 4,30—4,50. Noggenkleie, pro 100 kg netto (ohne Sack, Dresdner Marken) 10,00—10,20. (Feinste Waare über Notiz.) Die für Artikel pro 100 kg notirten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 kg. Alle anderen Notirungen, einschließlich der Notiz für Malz, gelten für Geschäfte von mindestens 10000 kg.— ll. Auf dem Markte: Kartoffeln (50 kg) 3,20—3,50, Butter (kg) 2,60-2,70, Heu (50 kg), 2,70 bis 3,00, Stroh (Schock) 25 bis 26 M. Ferkekmarkt zu Dippoldiswalde vom 6. Juni. Von 50 Ferkeln wurden 28 verkauft zum Preise von 30 bis 35 Mark pro Paar. MU- Verloren "NW goldn. Kettenarmband. Gegen gute Belohnung abzugeben vsstdok »Lrvubvrk. Ein kräftiger junger Bursche findet noch dauernde Beschäftigung. MktWE-IMmMst Ziehung 10.—13. Juni bei Loalu 8odmiät, DlppolMrenlcks. 5Mtr. Roggen-Masch.-Stroy und starke Krautpflanzen gibt ab Uükne, Quone»«» MU- Junges Mädchen, welches das lUssvkine-Lknioleen lernen will, wird für gut lohnende und dauernde Beschäftigung gesucht bei Hermann Rothe. MMM Eine amerikanische Akkord- zither ist zu verkaufen rrvtdorßvr?l»1r 2SS, 1 Tr. MU" Veränderungshalber beabsichtige ich " VirtRrdrät (in der Nähe Dippoldiswalde) mit circa 25 Scheffel Feld nnd Wiese, mit sämt lichem lebenden und toten Inventar zu verkaufen. Näheres in der Erp. d. Bl. Killt jllM Uh, UWtlktllil, zu verkaufen Reinhardtsgrimma Nr. 78. Holsteiner Butter, Emmenthaler und Bierkäse bei U. K. I-invüe. 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