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WeWH-Wung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche AmisyauxtmLimfchafl, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtralh zn Dippoldiswalde. Veranlwvrilicher Nedaekeur: Paul Irhne. -- Drurlr und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtfettigem „3ll«strirten UnterhMmgsblatt". Mit land- und hauswirthschaftlicher Monats-Beilage. Nr. 127. Donnerstag, den 6. November 1902. 68. Jahrgang vr. Schmidt. Lossow. ler: >den- den Pen ung die Verbindung ihres Sohnes mit der zugeben wollten. Diese liegt im Moabiter und wird oermuthlich ihren Verletzungen 4. November. Heute früh hat in ihrer Lindenau der 25 Jahre alte Tischler und iltes teste leicht zehnfach so großer Betrag erforderlich sein würde? Inzwischen hat sich nun zwar der englische Kolonial minister Chamberlain ja entschlossen, nach Südafrika zu gehen, um daselbst persönliche Einsicht in den Stand der Dinge zu nehmen. Ob indessen das Ergebniß dieser frei willig übernommenen Mission des so einflußreichen Leiters der Kolonialpolitik Englands wenigstens einigermaßen dazu führen wird, den von den Burengenerälen in Europa geäußerten Klagen, Wünschen und Bitten gerecht zu werden, das bleibt noch sehr abzuwarten, Mr. Chamber lain wird wohl die Frucht der englischen Raub- und Blutpolitik in Südafrika gar nicht sehen wollen! Druckschristenhänoler Hermann Gustav Lorenz aus Leipzig seine von ihm getrennt lebende Ehefrau durch einen Re- volverschuß am Kopfe leicht verletzt und sich dann durch einen Schuß selbst getödtet. Der Beweggrund zur That ist noch nicht bekannt. z in die daß llen- bei- sfnet des Bernstein Metzler nicht Krankenhause erliegen. Leipzig, Wohnung in — In verschiedenen Zeitungen unseres Bezirkes finden wir die Notiz, daß alle vor 1857 geprägten Thalerstücke außer Kurs gesetzt seien und im Verkehr als Zahlungsmittel nicht mehr gelten; es sei vorgekommen, daß an Kassenstellen derartige Thaler mit in Zahlung gegeben wurden und von diesen „natürlich" zurückgewiesen werden mußten. Dem gegenüber sei ganz ausdrücklich darauf hingewiesen, daß alle vor 1857 geprägten und auf den 14-Thalerfuß (14 eine feine Mark) lautenden Thalerstücke noch vollgültige Geldstücke sind und von den Kassenstellen zu 3 Mark in Zahlung genommen werden müssen, einer ministeriellen Verordnung zufolge von den Staatskassen aber nicht wieder ausgegeben werden sollen, um sie nach und nach aus den Verkehr zu ziehen. Einzig und allein die Thaler österreichischen Gepräges sind eingezogen, diese sind kein Zahlungsmittel mehr und haben nur noch den Silberwerth, also ca. 1 Mk. 40 Pf. — Um die Schlettauer Bürgermeisterstelle, zu welcher die Bewerbungsfrist am 30. Oktober abgelaufen war, sollen sich 84 Herren beworben haben. Döbra. Nachdem an Stelle des bisherigen Pfarrers Möbius, welcher das Pfarramt zu Großhartmannsdorf bei Freiberg übernommen hat, der Predigtamtskandidat Fritz Walther Leßmüller, geboren am 19. Januar 1875 zu Kamenz, für das Pfarramt Döbra gewählt worden war, fand am Sonntag seine feierliche Ordination und Einweisung in das Amt durch Supeunt. Hempel- Dippoldiswalde statt. Hainichen. Ein Liebesdrama, das seit einiger Zeit in hiesiger Stadt spielt, hat in der Nacht zum Sonntag im Thiergarten zu Berlin einen blutigen Ab schluß gefunden. Auf dem Wege vom großen Stern nach der Brückenallee wurde am Sonntag Morgen der etwa 25 Jahre alte Techniker Ernst Bernstein aus Hainichen todt und seine Geliebte, die 19 Jahre alte Ver käuferin Sarah Metzler, auf den Tod verwundet aufge funden. Als Beweggrund zu diesem Mordversuch und Selbstmord wird angegeben, daß die wohlhabenden Eltern und' )tS- the, Stck. bei: uvie -rg- Das unbefugte Beseitigen oder Versetzen der Vermessungspfähle wird hierdurch zur Vermeidung der Geldstrafe bis 60 Mk. für den Zuwiderhandlungsfall untersagt. Dresden-Altstadt und Dippoldiswalde, am 13. Oktober 1902. Die Königlichen Amtshauptmannfchaften daselbst. Hier >us, licht icht- daß Die ,,Wriheritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg,, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- palten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. Dippoldiswalde, am 5. November 1902. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. 780 707 02. 803 Aufgehoben ist die auf 6. d. Mts. im Bahnhotel hier angesetzte Auktion. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der am Reformationsfest im Gasthofe zu Possendorf abgehaltenen Unterbezirksversamm lung nahmen Vertreter sämmtlicher zugehöriger Vereine des Militärvereins-VundesbezirksDippoldiswalde nebst einer Anzahl von Gästen Theil. Der Kamerad Vezirksvorsteher berichtete über den Verlauf der letzten Bundes-General versammlung, kam dabei unter Anderein aus die Er richtung der Tanner-Stiftung zu sprechen und empfahl die Begründung von Sanitäts-Kolonnen im Bezirk. Bei Er ledigung dec Bezirksangelegenheiten äußerte er den Wunsch, daß in Zukunft im Bezirk an Stelle der bei Veceins- Jubiläumsfesten üblichen Fahnengeschenke eine durch Gelo- beiträge der Vereine aufgebrachte allgemeine sogenannte Jubiläumsspende treten möchte, fand aber hierbei wenig Zustimmung. Die nächste Unterbezirks-Versammlung wird in Ruppendorf stattfinden. — In diesen Tagen sind allen denjenigen steuer pflichtigen Personen, welche muthmaßlich über ein Jahres einkommen von über 1600 Mk. verfügen, behufs Ein schätzung zur Staatseinkommensteuer für das Jahr 1903 Aufforderungen zur Deklaration ihres Einkommens zugestellt worden. Diese Deklarationen sind innerhalb einer Frist von zehn Tagen, vom Tage des Empfanges der Aufforderung an gerechnet, von jedem Aufgesorderten ohne alle Ausnahme, auch wenn dessen Einkommen den Betrag von 1600 Mk. nicht erreicht, bei der hiesigen Stadtsteuereinnahme vorschriftsmäßig ausgefüllt abzugeben. Die Deklarationsfrist kann auf Ansuchen von der Steuer behörde in besonderen Fällen verlängert werden, ferner ist es statthaft, die Deklarationen verschlossen einzureicheu, nur ist es Bedingung, auf den Briefumschlägen den voll ständigen Namen und die Wohnung des Deklaranten zu vermerken. Nichteinhaltung der Deklaratiousfrist oder Unterlassung der Deklaration zieht den Verlust des Rekla mationsrechtes nach iich. — In der am 2. November abgehaltenen Monats versammlung des hiesigen K. S. Militärv ereins nahm der Kamerad Vorsteher bei Begrüßung der Erschienenen Gelegenheit zu einem Hinweis auf die vaterländischen Auf gaben der deutschen Militäroereine. Anschließend an die kürzlich stattgefundene Feier des 40 jährigen Bestehens des Vereins wurde der verstorbenen Gründer ehrend gedacht und den an der Ausführung des genannten Festes be- theiligten freundlichen Mithelfern herzlicher Dank abge stattet. Kamerad Bildhauer Gönnert, welcher dem Verein durch das Geschenk einer großen Büste Sr. Maj. des Königs Georg mit schönem Konsol eine außerordentliche Freude bereitet hat, wurde durch ein dreifaches Hoch jubelnd gefeiert, wie auch dem Kanierad Ebert für das Geschenk eines dem Schmuck des Vercinszimmers dienen den Bildes freudiger Dank dargebracht wurde. Neu auf genommen in den Verein wurde ein Kamerad. Die Ver sammlung beschloß, im Januar nächsten Jahres den Ge burtstag Sr. Maj. des Kaisers durch ein öffentliches Konzert festlich zu begehen. Sperrung ves Elender Weges. Wegen Herstellung des Elender Weges wird derselbe vom 8. ü. AI. sb dk »vl Ulsttsros kvsporrt und der Verkehr während dieser Zeit über Reinholdshain bezw. Ulberndorf gewiesen. Dippoldiswalde, am 5. November 1902. Der Stadtrath. Voigt. Telephonische Nachrichten. Frankfurt a. M., 5. Novemb. Der „Franks. Ztg." wird aus New-Pork gemeldet: Der Zeitunzsbesitzer Hearst hatte aus Erlangen seines Wahlsieges über denjenigen der demokratischen Partei in New-Pork in unmitielbarer Nähe des Madisor Square Garden eine ungeheure Menge Feuerwerkskörper ausstapeln lassen, die um I0>/2 Uhr aus unaufgeklärter Ursache erplodirten. Die Folge war ein entsetzliches Unglück. Zwölf Menschen wurden in Stücke gerissen, während 82 Menschen schwere Verletzungen da vontrugen. Der Platz war von einer dichten Menge umlagert. Etwa 40 000 Personen hatten sich da zu sammengedrängt, um den Beginn des Feuerwerkes zu er warten, von denen viele zu Boden gestoßen wurden. Die Polizei rückte mit 500 Mann an und sperrte den Platz ab, 12 Personen, die die Oberaussicht über das Feuerwerk hatten, wurden verhaftet. Leipzig. Das große Loos siel auf Nr. 65338 nach Riesa. den. Der Be iers iten ein ner- etes Un- mpe mde die c. men der ens- iten uten nem Be ichte nem i zu Hei nsch und den t zu ifter der olgt Ein Nachwort zum Besuch der Buren generale in Europa. Das Trio der berühmten Burengeneräle hat seinen Besuch in Europa abgeschlossen; wenigstens gedachte laut einer Londoner Meldung Christian Dewet jetzt von London direkt nach Südafrika zurückzureisen, während Louis Botha und Delarey erst noch ein Tournee in Amerika unter nehmen wollten, um auch dort materielle Hilfe für ihre nothleidenden Landsleute zu erlangen. Der „klingende" Erfolg des Aufenthaltes der drei Burenhelden auf euro päischem Boden steht zwar ziffernmäßig noch nicht ganz fest, man darf aber wohl hosfen, daß er nicht unbedeutend ist, und auch von dem Auftreten Bothas und Delareys jenseits des Atlantischen Ozeans ist gewiß das Gleiche zu erwarten, haben sich doch in einein großen Theile des amerikanischen Volkes ebenso warme und herzliche Sym pathien für die tapferen Buren in deren Verzweiflungs kampfe gegen das mächtige England geäußert, wie im kontinentalen Europa. Wenn es aber vielleicht möglich wäre, die Gefühle allgemeiner Zuneigung zu dem nun unter britischem Szepter stehenden wackeren südafrikanischen Jariner- und Jägeroölkchen noch zu vertiefen, so könnte dies sicherlich nur durch die Art und Weise geschehen, wie sich die drei hervorragendsten militärischen Vertreter Ler Buren bei ihrem Besuche in Europa gegeben haben. Sie haben sich im wahrsten Sinne des Wortes als echte „Gentlemen" benommen, besonders aber ein erstaunliches politisches Taktgefühl bei ihrer schwierigen Lage als neue - Unterthanen der Krone Englands bekundet. Mit vollein Recht durste daher Louis Botba in einem bemerkens- -werthen Artikel in der Londoner „Contemporary Review" die mannigfachen Verdächtigungen und Angriffe zurück- weisen, welche die Burengeneräle wegen ihrer Europareise von nicht wenigen englischen Blättern erfahren mußten, «Ile Welt weiß ja nunmehr definitiv, daß Botha und feine beiden Gefährten bei ihrem schweren europäischen Bittgänge Wühlereien und Machenschaften gegen England fern lagen. Wenn indeß der ehemalige Generalissimus Ler burischen Streitkräfte in seiner erwähnten Preßkund- Lebung des Weiteren die englische Regierung darauf auf merksam macht, wie eine sosortige und kräftige Hilfsaktion zu Gunsten der Buren auch den Interessen und der Stellung Englands in Südafrika selber nur vortheilhast sein würde, wenn er ferner Rathschläge in militärischer Hinsicht ertheilt und mit einem Appell an die königliche -Gnade für die noch immer nicht amnestirten Kaprebellen schließt, so muß vorerst dahingestellt bleiben, ob er mit solchen Darlegungen einen Eindruck an den leitenden Stellen Englands erzielen wird. Bisher hat die englische Regierung den drei Burengenerälen seit ihrem Erscheinen in Europa keineswegs ein so besonderes Entgegenkommen bewiesen, wenigstens was die von ihnen vertretenen Wünsche, Absichten und Anschauungen anbelangt. An Höflichkeitserweisungen und äußerlichen Auszeichnungen für die berühmten Burenführer persönlich hat man es allerdings am Hofe Eduards VIl. und in den Londoner Regierungskreisen nicht fehlen lassen, darüber hinaus aber gab es nichts. Weder haben die Generäle in ibren Be sprechungen mit den englischen Ministern bestimmte Zu sagen über die baldige Erfüllung der den Buren beim Friedensschlüsse von Vereeniging gemachten politischen Versprechungen erreicht, noch ist es ihnen gelungen, von dem reichen Albion eine größere materielle Unterstützung der durch den langen Krieg fast gänzlich verwüsteten Burenländer zu erlangen, als es die hierzu im Friedens- Verträge ausgesetzten drei Millionen Pfund Sterling sind. Was jedoch will eine Summe von 60 Millionen Mark ür ein Werk bedeuten, zu dessen Durchführung ein viel- Ein- Jnserate, welche bei der bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finde«, werden mit 12 Pfg., solch« aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Rauin berechnet. — Ta bellarische undcomplicirte Inserate init entsprechen- dem Aufschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, dl- Spaltenzeil« 20 Pfg. Bahnvan betreffend. Das Königliche Finanz-Ministerium beabsichtigt die Ausführung allgemeiner Vor- «rbeiten zum Ausbau der Kohlenbahn Gittersee—Hänichen für den allgemeinen Per sonen- und Güterverkehr und zur Fortsetzung dieser Bahn bis Possendorf. Hiervon werden die Ortsfluren Birkigt, Gittersee, Großburgk, Kleinnaundorf, Zschiedge, Cunnersdorf, Boderitz, Niederhäslich, Bannewitz, Welschhufe, Hänichen und Possendorf, sowie die Rittergutsfluren Burgk, Cunnersdorf und Possendorf be troffen werden. Solches wird hiermit unter dem Bedeuten bekannt gemacht, daß den mit der Aus führung beregter Vorarbeiten betrauten Personen Seiten der betheiligten Grundstücks besitzer das Betreten der Fluren ungehindert zu gestatten ist und daß denselben über haupt bei Vornahme ihrer Arbeiten irgend ein Hinderniß nicht cntgegengestellt werden darf. Auch dürfen die voraussichtlich für eine längere Zeit eingeschlagenen Vermessungs pfähle in keiner Weise beschädigt und verändert werden und haben hierüber allenthalben die Ortsbehörden genannter Orte die Betheiligten noch besonders, soweit nöthig, in ge eigneter Weise zu belehren und zu verständigen. Etwaige durch die fraglichen Vorarbeiten entstehende Flurschäden werden ange messen vergütet werden.