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Wkihklih-MtlMg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amtsyauptmamschast, das Königliche Amtsgericht und dm StadtraH z« Dippoldiswalde. Verantwortlicher Kedarteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde. / Mtt land« und haurwirthschaftlich« Wa«a1»'vellago. Mit achtfettigem „Jllnftrirten Anterhaltungsblatt^ 68. Jahrgang Sonnabend, den 23. August 1902. Nr. 96. Sppr- Nr. 3681 III. Lossow. Nr. 528 ll. Eck. Königliches Amtsgericht. V. K. 100/02. el. !N te p- Froste worden i, was zu de ¬ in Frankreich geschehen, daß die Landbevölkerung sich in einem unversöhnlichen Gegensätze zur städtischen Bevölke rung befindet. Die Departements Vendee, Finistere, Cal vados und Oise haben dazu eine ganz besonders fanatische Bevölkerung. Dazu kommt, daß die französische Armee keineswegs frei von politischer Parteileidenschaft ist und vielfach mit den Nationalisten und den Anhängern der geistlichen Schulen fraternisirt. Haben doch mehrere fran zösische Offiziere sich geweigert, ihre Truppen gegen die die geistlichen Schulen schützenden Volksmenge» zu führen. Dazu kommt, daß viele Generalräthe und Volksversamm lungen in Frankreich die Aufhebung der Regierungs dekrete gegen die geistlichen Schulen verlangen, und das; selbst der Handelsminister Trouillot in einer Rede in Besancon die Möglichkeit einer Täuschung der Negierung in Bezug auf die Schuldekrete zugegeben hat. n des noch denn Leben rFalk inmal Ersten ot der stoffen s am t also l volle öffent- ir den llugust n der 'jahres partei- 10 M. i sind, i Vor- -chluß- bschaft ie die >2000 mrden itation diäten, einem selbst- rieben d, n u- cb- eßen, sich an :sammt imath" seldfest- 30 000 >en die Heiden, nd die t- r- Die Aneignung blind gegangener, das Hecht nicht zersprungener Geschosse, sowie anderer Sprengstücke, ist strvvk Vvrbolvll und wird nach §8 42 und 291 des R.-Str.- G.-B. und 1—4 des Gesetzes gegen den Verrath militärischer Geheimnisse bestraft. Geschosse der gedachten Art äürkoll wegen der damit verbundenen großen Lebens gefahr untsr kviuvu vmstLnSvll dvrüdrt mvrävo. Sollten daher solche blind gegangene Geschosse, gleichviel, ob bald nach dem Schießen oder erst nach längerer Zeit, gefunden werden, so hat der Finder, ohne das Geschoß zu berühren, die Fundstelle genau zu bezeichnen und hiervon der zuständigen Ortsbehörde Anzeige zu erstatten, welch letztere dem betreffenden Regiment sokvrt Nach richt zu geben hat; die Sprengung und Unschädlichmachung solcher Blindgänger wird daraufhin durch das Regiment erfolgen. Zur Vermeidung der Vergrößerung von Flurschäden wird das Betreten der be treffenden Feldstücke von Unbefugten unter Hinweis auf 8 268 Nr. 9 des Neichsstraf- gesetz-Vuches bis nach beendeter Abschätzung verboten. Dippoldiswalde, den 2. August 1902. Königliche Amtshauptmannfchaft. Dresden, am 12. August 1902. Königliche Kreishauptmannschaft. v. Kirchbach. samen Spiel der hiesigen Stadtkapelle, wodurch die Tänzerin merkbar gehindert wurde. — Auch in unsrer Stadt wird sich nun doch ein Konsumverein bilden und am 1. Oktober sein Verkaufs lokal am Oberthorplatz eröffnen. — Durch räuberische Ueberfälle wird seit einiger Zeit die Nabenauer Gegend beunruhigt. So überfielen am Freitag in den sogenannten Hainleithen zwei Landstreicher Herrn Pastor P. und beraubten ihn seiner Baarschaft. Im Spechtritzer Walde wurden an demselben Tage zwei Mädchen, vermulhlich von denselben Unholden, überfallen. Leider ist es bis jetzt noch nicht gelungen, derselben hab haft zu werden. — In der Stacht vom Montag zum Dienstag (vom 18. zum 19. d. M.) ist von einem an der Nabenauer Straße gelegenen Kornfelde ein Streichblech von einer Mähmaschine abhanden gekommen. Es werden daher alle dienigen Personen, welche irgend eine Auskunft, die zur Wiedererlangung des Bleches dienen kann, gebeten, dieselbe schriftlich oder mündlich in hiesiger Polizeiwache anbringen zu wollen. — Zu besetzen: Die Rektor- und Organistenstelle in Frauenstein. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Außer freier Amtswohnung besteht das Einkommen in 1215 M. 29 Pf. Grundgehalt event. antheiligcm Honorar für Fortbildungsschulunterricht vom Schuldienste, sowie in 367 Mk. 31 Pfg. vom Kirchendienste. Bewerber wollen ihre Gesuche mit den erforderlichen bis in die jüngste Zeit reichenden Zeugnissen bis zum 9. September bei dem König!. Bezirksschulinspektor Bang in Dippoldiswalde einreichen. Am nächsten Sonntag, 24. August, soll das Jahrcsfest des Frauensteiner Gustav-Adolf-Zweigvereins in Rechenberg gefeiert werden. Der Festgottesdienst beginnt Nachmittags 3 Uhr, die Nachvcrsammlung im Erbgerichtsgasthos daselbst 5 Uhr. Pastor Schaarschmidt aus D».r in Böhmen wird die Festpredigt halten »nd in der Stachversammlung einen Bericht über die evan gelische Bewegung in Böhmen, besonders seiner Gemeinde, geben. — Die 20-Pfennigstücke aus Nickel wollen noch immer nicht aus dem Verkehr verschwinden. Im nächsten Jahre werden sic außer Kurs gesetzt werde», weshalb den, Pnblikmn empfohlen wird, diese Münzen schon jetzt zu Zahlungen an die Reichs- und Landeskassen zu ver wenden. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das diesjährige Abturnen findet bereits am 31. August statt. Die dazu vorgeführten Hebungen bestehen in den Freiübungen von der Kreis turnfahrt, in Riegenturnen und einem Fünfkampf an Barren, Reck und Pferd in Ober- und Unterstufe, sowie endlich in Stafettenlaufen als Wettübung. Abends findet im „Stern" der übliche Ball mit Gabentanz statt. In der letzten Gauturnrathssitzung in Dresden wurde Herr Turnwart Schieritz einstimmig als Vezirksturnwart ge wählt. Am 14. September wird das Zöglingswettturnen in Deuben abgchalten. — Herr Vezirksschulinspektor Vang wird während seines Urlaubes durch Herrn Schulrath l)r. Prietzel aus Dresden vertreten. — Theater. Ein zahlreiches Publikum hatte das Lustspiel „Miß Hobbs" am Mittwoch Abend ins Theater gelockt. Die Titelrolle Ing in den bewährten Händen von Frau Heynau, welche, wie immer, durch ihr munteres Spiel und sicheres Auftreten allgemeinen Beifall erntete. Nicht minder gut war die Leistung des Herrn Heynau, der ja schon lange die Sympathie des Publikums er worben hat, als „Wolf Kingsearl". Eine anzuerkennende Neuerung, die aber freilich die ohnehin schon langen Pausen noch mehr verlängerte, bestand in dem nach dem 1. und 3. Akt cingeschobenen, von Fräulein Hoffmann vom Herzog!. Hofthcatcr in Altenburg getanzten Ballet, das einen großen Erfolg erzielte, ja wiederholt werden mußte. Leider kitt es aber sehr unter dem viel zu lang- Bekanntmachung. Während der Herbstübungen sind eine Anzahl V»i»spsnn«sgen zu stellen. Neslektanten wollen sich sofort im kstddLUS melden. Dippoldiswalde, am 22. August 1902. Der Stadtrath. Voigt. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 Pfg., solche aus unserer Amtshaupt- mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische undcomplicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die SpaltenzeU« 20 Pfg. Die Furcht der französischen Republik vor einer Revolntion. Die auf Befehl der französischen Regierung seit einigen Wochen vorgenommene Schließung der geistlichen Schulen in Frankreich fand nicht nur unter höchst schwierigen, sondern auch unter sehr verdächtigen Um ständen statt. An den meisten Orten, wo sich solche geist liche Schulen, die oft von Schwester-Orden geleitet wurden, befanden, wurde erheblicher aktiver oder passiver Wider stand geleistet. Die Sturmglocken wurden geläutet, tausende von Bauern und Bürgern hielten oft in den Orten und auf der Landstraße Wache, um die Annäherung der Gen darmen und Soldaten, die den Regierungskommissar bei der Schließung der Schulen unterstützen sollten, zu ver hindern. Meist waren solche Aufstellungen und Zusammen rottungen ja nur Demonstrationen ohne die ernste Absicht zu kämpfen, aber in mehreren Orten kam es doch zu Widerstand und ernsten Kämpfen. Die Regierungs- kommissare, Gendarmen und Soldaten, die vielfach mit Gewalt in die Schulgebäude eindringen mußten, wurden mit Steinwürfen und Stockschlägen empfangen, auch wurden sie nicht selten mit Unrath, Wasser und Petroleum begossen. In Plaudaniel sind den Beamten und Sol daten sogar mit Petroleum begossene und angezündete Strohbündel entgegengeschleudert worden. Und doch sind verhältnißmäßig nur wenige Verwundungen in diesen seltsamen Kämpfen vorgekommen und von den Wider stand leistenden Bauern und Bürgern sind fast noch weniger verletzt worden als von den Polizeibeamten und Soldaten. Wie ist das möglich? Die Gendarmen und Soldaten haben in allen diesen Tumulten und Kämpfen auf höheren Befehl nur zum Scheine von ihren Waffen Gebrauch gemacht, sie haben weder scharf geschossen, noch wirkliche Bajonettangriffe gemacht. Man kann an sich die französische Regierung zu dieser milden Handhabung des Schwertes der Obrigkeit nur beglückwünschen, denn es wurde dadurch Blutvergießen erspart. Aber hinter dieser großen Geduld und Sanftmuth der ausführenden französischen Regierungsorgane steckt doch auch noch etwas ganz Anderes, das ist die Furcht vor dem Ausbruche einer großen Revolution. Menn in vielen französischen Städten anläßlich der Schließung der geistlichen Schulen Blut geflossen wäre, so hätte dies bei der großen Er regung der Menge leicht das Signal zum Bürgerkriege werden können. Auch wäre es nicht zum ersten Male Die Königliche Kreishauptmannschaft hat dem Schulknabcn krttn KlläoU Vsttvr in k«illdLrät8ßr1MML für die am 12. Juni dieses Jahres mit Muth und Entschlossenheit bewirkte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung bewilligt. t, m ii- ir !N ck. ». lS Artillerie-Schießen mit scharferMnnition betreffend. Die Königlichen Feldartillerie-Regimenter Nr. 12 und 48 werden SM 29. uuck 3V. Lußllst ck«808 <frckrs8 in den Fluren, welche zwischen den in der Königlichen Amtshauptmannschaft Pirna gelegenen Ortschaften Oelsen, Hartmannsbach, Wingendorf, Göppersdorf, Herbergen, Liebstadt und den in dem hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirke gelegenen Ort schaften Börnersdorf und Breitenau liegen, ein Schießen mit scharfer Munition abhalten. Dieses Gelände darf an den odvvßeäsolttvll laßen von 8 vtir Vormittsß bis 1 vkr HsvdwittLk nicht betreten werden, und hat sonach auf dem gedachten Terrain, soweit der Bezirk der unterzeichneten Amtshauptmannfchaft in Frage kommt, nicht nur die Feldarbeit zu unterbleiben, sondern es hat auch aller Verkehr auf dem Lommulljkaliongweßv von Lüraersäort aaed vöppornäork unä MußsaSork, ckom vörnorsklorl—Hür1m»llv8bLokor LommullikLUoiuswoße, äon ru88wvßeii, welviio von Vörllvrnäork usod Kartmallnndsod, von Lrsitenau oaok »LrtmallimdLod (SOßSllLlllltvr AlüdldorßUlviß) führen, sowie sonstigen Wirthschasts- oder Privatwegen zu unterbleiben. Das fragliche Gelände wird theils durch Posten und Patrouillen, theils aber auch durch Warnungstafeln mit der Aufschrift: „Verbotener Weg während des Scharf schießens" gesperrt beziehentlich kenntlich gemacht. (Das Beschädigen oder Wegnehmen der aufgestellten Ziele, Warnungstafeln pp. list gesetzlich verboten. Strohfeimen dürfen sich an den beiden Cchießtagen innerhalb des Schießgeländes nicht befinden.) Den Weisungen der Gendarmerie, sowie der Patrouillen und sonstigen Wachmann schaften ist feiten der Bevölkerung unweigerlich Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Sperrmaßregeln werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft geahndet werden, auch haben sich die Zuwiderhandelnden Personen nach Befinden der sofortigen Festnahme zu gewärtigen. Den betheiligten Gemeinden wird bekannt gegeben, daß der nächste Gerichtstag Mittwoch, den 3. September 1902, von Vormittags 9 Ahr bis 1 Ahr Nachmittags, in Naumanns Gasthof zu Possendorf abgehalten werden wird. Die zu erledigenden Angelegenheiten sind rechtzeitig bei Gericht anzumelden, da mit die betreffenden Akten mitgebracht und die Betheiligten benachrichtigt werden können. Dippoldiswalde, am 22. August 1902. Die „Weitzeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an.