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7 : . Die ,,Weiberttz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- benAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg., zweimonatlich S4 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. MHerih-Mung. Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend. Inserate, welche bei de» bedeutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirk same Berbreitung finden, werden mit 12 Pfg-, solche aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische undcomplicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. - Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Psg. Amtsblatt für die Königliche Amtsyauptmamschast, das Kömgliche Amtsgericht und dm Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Aedacteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Mit achtsettlge« „Jllustrirten Anterhaltungsblatt". MU_land^m»_^ Nr. 84. Sonnabend, den 26. Juli 1902. 68. Jahrgang. Von der Gemeinde Hirschsprung ist die Einziehung des, die Ortstheile Vorder- und Hinterhirschsprung verbindenden Communikationsweges, welcher die Flurbuchs nummer 140 für diesen Ort trägt, beschlossen worden und soll derselbe in Zuknnft nur noch als Wirthschastsweg bestehen bleiben. Gemäß § 14 des Gesetzes über die Wegebaupflicht am 12. Januar 1870 wird dies mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntnis; gebracht, daß etwaige Widersprüche hiergegen binnen 3 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab gerechnet, hier anzubringen sind. Dippoldiswalde, am l 6. Juli 1902. Königliche Amtshauptmannschaft. 360 Losso w.Hnl. Gesperrt wird vom 28. bis 30. Juli c. der innerhalb des Königlichen Forstreviers Wendisch- «arsdvrf gelegene Theil des Dippoldiswalde —Nabenauer Communikationsweges und zwar vom Schnittpunkte desselben mit dem Communikationswege Wendischcarsdorf— Malter bis zur Flurgrenze des obigen Forstreviers mit Flur Neuölsa. Der Fährverkehr wird währenddessen auf den Communikationsweg Dippoldis- walde-Wendischcarsdorf—Großölsa gewiesen. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 23. Juli 1902. L35^. Lossow. Mtzr. Die Vergütung für die von den Gemeinden im Monat Juli dieses Jahres an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: für 50 Kilo Hafer 8 M. 87,2 Pfg., ,, „ „ Heu 5 „71,6 „ „ „ „ Stroh 3 „ 67,; „ Dippoldiswalde, am 19. Juli 1902. Königliche Amtshauptmannschast. Lossow. Hn. Den betheiligten Gemeinden wird bekannt gegeben, daß der nächste Gerichtstag Mittwoch, den 6. August 1902, von Vormittags 9 Ahr bis 3 Ahr Nachmittags, in Naumanns Gasthof zu Possendorf abgehalten werden wird. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der hiesige Verkehrsausschuß hat es unternommen, durch Veranstaltung regelmäßiger Pro menadenkonzerte, welche zweimal in der Woche, und zwar abwechselnd in den Morgenstunden und Abends stattfinden sollen, die Annehmlichkeiten und die Beliebtheit unserer aufblühenden Sommerfrische zu erhöhen. Das Anternehmen ist durch finanzielle Unterstützung seitens mehrerer Interessenten (Restaurant- und Villenbesitzer rc.), sowie durch das Entgegenkommen des Leiters unserer trefflich geschulten Stadtkapelle in dankenswerther Weise gefördert worden. Wir zweifeln nicht, daß sich diese für Fremde wie Einheimische selbstverständlich völlig kostenlosen musikalischen Darbietungen eines vielseitigen Beifalls er- fteuen werden. Das erste dieser Promenadenkonzerte soll bereits nächsten Sonntag früh 7 Uhr in der Nähe des Erholungshauses stattfinden. Das Erholungshaus Dippolds- höhe ist zur Zeit voll besetzt und dieses sowie die Pen sionen in Gönnerts Villa, Steinbruch-Restaurants, Villa Paradies usw., sowie Obermalter beherbergen jetzt Hun derte von Sommergästen, die sich der ozonreichen, nerven stärkenden Höhenlust und unserer herrlichen Umgebung «rfreuen. Des Weiteren ist geplant, die von der Stadt nach den Sommerfrischen führende Straße baldigst mit mehr Ruhebänken und ein paar Schutzdächern (Pilzen) ouszustatten, um unseren Sommergästen auch das Prome- niren nach der Stadt möglichst angenehm zu machen. — Unsere Stadt wurde am vergangenen Donnerstag abermals von Zigeunern heimgesucht und zwar waren «s diesmal 10 Familien mit 45 Kindern, zusammen gegen 70 Personen, 35 Pferden und 18 Wagen. Erst nachdem von der Zigeunertruppe eine genügende Kaution als Sicherheit hinterlegt worden mar, konnten dieselben ihr Nachtlager auf der hiesigen Aue aufschlagen. Wie wir erfahren, gedenkt die Truppe von hier nach Glas hütte zu reisen. Bei einer Familie dürfte diese Reise je doch, da eine Frau erst vor zwei Tagen entbunden und nach der Entbindung das Kindbettfieber bekommen hat, etwas verzögert werden. — Am 14. Juli, während des hiesigen Schützenfestes, wurde einer der bekannten Gummiballons aufgelassen mit der Bitte um Nachricht, wo man denselben gefunden habe. Dieser Tage ging dem Absender eine Ansichtspostkarte zu mit der Meldung, der Ballon sei am 18. Juli in Kojeditz, Die zu erledigenden Angelegenheiten sind rechtzeitig bei Gericht anzumelden, da mit die betreffenden Akten mitgebracht und die Betheiligten benachrichtigt werden können. Dippoldiswalde, am 23. Juli 1902. V. K. 91/02. Königliches Amtsgericht. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Tischlermeisters Wilhelm Robert Krumpolt in Kipsdorf (Pöbelthal) ist zur Prüfung einer nachträglich ange meldeten Forderung Termin auf den 12. August 1902, Vormittags 3/411 Ahr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Dippoldiswalde, am 23. Juli 1902. K. 5/02. Nr. 11. Königliches Amtsgericht. Obst-Verpachtung. Die diesjährige Nutzung von den fiskalischen Obstbäumen auf der 4. bis 7. Ab- theilung der Müglitzthalstraße soll Sonnabend, den 2. August dieses Jahres, Vormittags 10 Uhr, im Hotel „zur Stadt Dresden" in Glashütte gegen sofortige Bezahlung unter den vor der Versteigerung bekannt zu gebenden Be dingungen an die Meistbietenden vergeben werden. Pirna und Dippoldiswalde, am 23. Juli 1902. Kgl. Straßen- und Wasser-Bauinspektion Königliche Bauverwalterei Pirna ll. Dippoldiswalde. Friedrich. Stenzel. Sparkasse zu Dippoldiswalde. Die Zinsen auf das I. Halbjahr 1902 sind nunmehr sofort bei Vermeidung der Verzugszinsen anher abzuführen. Dippoldiswalde, am 24. Juli 1902. Ms Spsi-ksssen-VvnHwsHung. IS ovo I^Isnk Kassengelder sind gegen mündelmäßige Sicherheit zu 4 o/g sofort auszuleihen. Der Stadtrath zu Dippoldiswalde. Post Außig aufgefunden worden; er hat also eine ziem lich weite Reise zurückgelegt. — Fernsprechtheilnehmer, die sich auf Reisen, in die Sommerfrische rc. begeben, ohne Jemand zu Hause zurückzulassen, sollten hiervon auch das Fernsprech amt in Kenntniß setzen, damit vergebliche Anrufe erspart werden. — Verabsäume man es nicht, sich bei Zeiten mit Kohle zu versehen, da für Mitte August eine allgemeine Preiserhöhung geplant werden soll. Es ist übrigens eine alte Regel, daß zur Zeit der Ernte die Kohlen preise am niedrigsten stehen. Man versehe sich deshalb dort, wo es möglich ist, jetzt mit dem unentbehrlichen Feuerungsmaterial, denn es liegen Anzeichen genug vor, die auf eine unbedingte Aenderung der Situation hinaus laufen. Kipsdorf. Die am Mittwoch erschienene Kur- und Fremdenliste Nr. 4 weist auf die Zeit vom 8. bis 21. Juli an Sommergästen 329 Parteien mit 785 Personen, sowie 167 Passanten (welche letztere kürzere Zeit als drei Tage anwesend waren) nach. Die Gesammtfrequenz be trägt bis zum 21. Juli 1813 Sommergäste in 900 Par teien, sowie 762 Passanten. — Nächsten Sonntag findet hier bei günstiger Witterung Vorm. I I Uhr Waldgottes dienst statt. — Bei der königl. sächs. Landeslotterie gelangt mit der 143. Lotterie ein neuer Spiel plan mit Brutto gewinnen, entsprechend den in der Kollekteur - Ver sammlung geäußerten Wünschen, mit Genehmigung des königl. Finanzministeriums zur Einführung. Die Gewinne stellen sich: in I. Klasse je auf 1 auf 30000 Mk., 20000 Mork, 10000 Mk., 2 auf 5000 Mk., 5 auf 3000 Mk-, 10 auf 2000 Mk., 20 auf 1000 Mk-, 60 auf 500 Ml., 200 aus 200 Mk., 3200 auf 120 Mk.; in 2. Klasse je 1 auf 40000 Mk., 30000 Mk., 20000 Mk., 10000 Mk., 2 auf 5000 Mk-, 5 auf 3000 Mk-, 15 auf 2000 Mk., 20 auf 1000 Mk-, 60 auf 500 Mk-, 200 auf 250 Mk., 3194 auf 180 Mk.; in 3. Klasse je 1 auf 50000 Mk., 40000 Mk., 20000 Mk., 10000 Mk., 2 auf 5000 Mk., 10 auf 3000 Mk., 15 auf 2000 Mk., 30 auf 1000 Mk-, 100 auf 500 Mk., 202 auf 300 Mk., 3137 auf 240 Mk.; in 4. Klasse je 1 auf 60000 Mk., 50000 Mk., 30000 Mark, 20000 Mk., 10000 Mk., 2 auf 5000 Mk., 10 auf 3000 Mk., 15 auf 2000 Mk., 50 auf 1000 Mk., 250 ! auf 500 Mk-, 3168 auf 300 Mk.,; in 5. Klasse Höchst bettag im günstigsten Falle auf 800000 Mk., nämlich eine Prämie von 300000 Mk., je ein Gewinn auf 500000 Mk., 200000 Mk., 150000 Mk., 100 000 Mk., 50000 Mk., 40000 Mk., 30000 Mk., 3 auf 20000 Mk-, 4 auf 15 000 Mk., 10 auf 10000 Mk., 40 auf 5000 Mk-, 350 auf 3000 Mk., 401 auf 2000 Mk., 909 auf 1000 Mark, 1092 auf 500 Mk-, 33184 auf 300 Mk. Abge zogen werden 15 Prozent. Die neuen Pläne werden den Kollekteuren voraussichtlich Anfang September mit den Loosen der 4. Klasse 142. Lotterie zugehen. — Ein seltenes Fundobjekt lieferte ein 13 jähriger Schulknabe in Zschi eschen bei einem dortigen Guts besitzer ein, nämlich ein lebendiges Schwein. Das Thier war von einem Fleischerwagen gefallen, ohne daß es die drei auf dem Wagen sitzenden Handelsfleischer gemerkt hatten. Der Schreck wird nicht klein gewesen sein, als sie das Thier vermißt haben. Dresden, 24. Juli. Eine Anzahl sächsischer und nichtsächsischer Preßorgane hat sich neuerdings mit den Verhältnissen der Sächsischen Staatseisenbahnen und den infolge des dermaligen Rückganges des Wirthschastslebens bei ihnen, wie überall, eingetretenen Einnahmeausfällen und darum geminderten Erträgnissen beschäftigt und hat dabei zum Theil das Aufgeben der Sächsischen Eisenbahn hoheit und -selbstständigkeit in dieser oder jener Form empfohlen. Demgegenüber möchten wir an die völlig unzweideutigen und bestimmten Erklärungen erinnern, die erst am 9. Mai d. I. der verantwortliche Leiter unserer Staatsfinanzen gelegentlich der Berathung des Eisenbahn etats in der Zweiten Kammer des Sächsischen Landtages abgegeben hat. Herr Finanzminister vr. Rüger erklärte damals: Er müsse — und das halte er für seine Pflicht — ausdrücklich feststellen, daß die Sächsische Regierung zu keiner Zeit daran gedacht habe, sich ihres Eisenbahn besitzes in der einen oder anderen Form zu entäußern; ein Staat von der Bedeutung, die Sachsen für sich be anspruchen dürfe, werde sich, so lange er nicht selbst an der Berechtigung seiner Existenz zweifle, schon im politi schen Interesse niemals zu einer solchen Maßnahme ver stehen ; dabei sei die Regierung zu der Ueber- zeugung gelangt, daß, abgesehen von allen politischen Bedenken, weder wirthschaftliche noch finanzielle Vortheile aus einer solchen Vereinigung (nach dem Vorbilde der