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Mcheritz-Zeitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsötatt für di- Migüche Umisyauplmannschast, das Königliche Umtsgerichl und den Stadtrach zu MppMswalde. Verankvorklicher Kedacleur: Paul Jehns. - Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Mit land» und hauswirthschastlicher Monata-Beilag«. Mit achtfettigem „Sllustrirten Anterhattungsblatt". 68. Jahrgang Sonnabend, den 28. Jnni 1902 Nr. 72. Aufgehoben ist die in Großölsa auf Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. 405/02. Sonnabend, den 28. Juni d. I., Mittags 12 Uhr, angesetzte Versteigerung. Dippoldiswalde, am 26. Juni 1902. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 21. Juni. Am 12. d. Mts. hielt der Bezirksausschutz der königlichen Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde unter Vorsitz des Herrn Amtshauptmann Lossow die 5. diesj. Vezirks-Ausschutzsitzung ab. Nach Be- grützung der erschienenen Mitglieder seitens des Herrn Vorsitzenden wurde zur Tagesordnung übergegangen. Zunächst fand bedingungsweise Genehmigung die Zieglersche Stauanlage in Hennersdorf; die aufrecht erhaltenen Wider sprüche wurden zurückgewiesen. Bezüglich des Besitz- veränderungsabgaben-Regulativs für Ammelsdorf wurde beschlossen, dasselbe befürwortend einzuberichten. Ueber eine Beschwerde in Wegebau-Anlagensachen wurde ab fällige Entschließung gefatzt. Dem Gendarm Stöckigt in Kreischa wurde für Ermittelung eines Baumsreviers eine Belohnung aus Bezirksmitteln bewilligt. Nach Kenntniß- nahme von verschiedenen Mittheilungen wurde weiter be schlossen, das Gesuch Menzers in Hirschbach um Konzession zum Kleinhandel mit Branntwein im Grundstücke Kat.-Nr. 4 daselbst, das Gesuch Hänigs in Frauenstein um Konzession zum vorübergehenden Gastwirthschaftsbetriebe im dortigen Bahnhotel, dasjenige Pretzschs in Hennersdorf um Kon zession zum Gastwirthschaftsbetriebe rc. im Erbgerichts gasthofe daselbst, das Gesuch Fischers in Altenberg um Uebertragung der Konzession zum Betriebe der vollen Gastwirthschaft im Hotel zur Post daselbst, das Gesuch Schneiders in Geising um Ertheilung der Schankkonzession in einer am Bahnhofe daselbst zu errichtenden Trinkhalle unv das Gesuch Jungnickels in Frauenstein um Konzession zur Ausübung des Bier- und Branntweinschankes im Parkschlötzchen-Restaurant daselbst zu genehmigen, hingegen lehnte man das Gesuch Biesks in Schmiedeberg um Ge nehmigung zur Verabreichung von Wein an in seinem Grundstücke wohnende Gäste mangels Bedürfnisses ab. Hierauf verwilligte man eine Unterstützung aus der Albert- stiftung und den, Ortsarmen-Verbande Glashütte eine solche aus der Wettinstiftung zu den Verpflegbeiträgen für einen in einer Anstalt untergebrachten Knaben. Das Ge such der Stadtgemeinden des hiesigen Bezirks um Ge währung von Prämien aus Bezirksmitteln für das Ein fangen ic. von Kreuzottern wurde gegen eine Stimme abgelehnt, dasjenige Kadens in Rechenberg um Erweiterung der Konzession in seinem Grundstücke daselbst — soweit es sich lediglich auf die Erweiterung der bestehenden Be fugnisse hinsichtlich des Anbaues erstreckte — genehmigt, Bei dem Hinscheiden Seiner Majestät des Königs Albert Meines hoch seligen Herrn Bruders, sowie aus Anlaß Meines Regierungsantritts sind Mir aus allen Theilen des Landes, aus allen Kreisen Meines Volkes überaus zahlreiche Beweise ausrichtiger Liebe und Treue zugegangen. Für alle diese Kundgebungen, die Meinem Herzen wohlgethan haben, spreche Ich Meinen tiefempfundenen Dank aus. Dresden, am 24. Juni 1902. Georg. Für die zahlreichen und wohlthuenden Kundgebungen aufrichtiger Theilnahme und rührender Treue, die in diesen schweren Schicksalstagen von Privatpersonen und Körperschaften an Mich gelangt sind, sage Ich Allen Meinen tiefgefühltesten Dank. Dresden, am 24. Juni l902. Carola. AmmeM mif Sie „Mentz-MW" nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Ae KMm dn „WnsM-MW". gesammte Bürgerschaft der Einladung gern nachkommen und der allgemeine Kirchenzug dürfte sich zu einer impo santen, pietätvollen Kundgebung gestalten. Die Anstellung zum Zuge wird unter Leitung des zum Zugordner be stimmten Herrn Stadtverordneten Hermann Schmidt l/26 Uhr Abends auf dem Marktplatz vor sich gehen; von da aus wird sich der Zug, begleitet von zahlreichen mit Trauerflor versehenen Fahnen, unter feierlichem Ge läut der Glocken 2/46 Uhr in Bewegung setzen. Möge durch allgemeine Betheiligung am Kirchenzug und Gottes dienst auch diesmal die pietätvolle Gesinnung der Be wohnerschaft zur That werden. — Der am vorigen Mittwoch vom Gewerbeverein unternommene Ausflug nach Dresden und Umgebung war von herrlichem Wetter begünstigt und verlief für alle Theilnehmer in der zufriedenstellendsten Weise. Nach Ankunft in Dresden wurde zunächst die Lhokoladen- und Zuckerwaarenfabrik von G. Kynast, Zwickauerstratze 72, besucht und unter zuvorkommender freundlicher Führung sämmtliche Arbeitsräume dieses ausgedehnten Etablissements besichtigt, wobei die Herstellung der tausendfältigen Artikel, theils durch Handfertigkeit, theils durch geeignete Maschinen das lebhafteste Interesse erregte. Man ahnt nicht, welchen Entwickelungsgang der feine Christbaumkonfekt, die schön verzierten Marzipan- und Zuckerwaaren vom rohen Zucker, wenn derselbe im flüssigen Zustande aus dem Kessel kommt, bis zur fertigen versandtfähigen Waare durch zumachen haben. Hochinteressant war die Herstellung der allbekannten, innen buntfarbigen Fiuchtbonbons, nicht minder aber auch die im zweiten Fabrikgebäude befind liche Chokoladenfabrikation mit allen im Gang befindlichen Maschinen. Die Fabrik beschäftigt zur Zeit 150, im Winter ca. 200 Arbeiter und Arbeiterinnen; wöchentlich werden allein über 200 Zentner Zucker verarbeitet. Man sah dort mehrere Hundert Zentner roher, direkt aus den Kolonien bezogener Cacaobohnen lagern, für welche pro Zentner allein I7>/2 Mark Eingangszoll zu zahlen ist. Nach dieser Besichtigung wurde der Verein freundlichst eingeladen, in dem schattigen Garten des Etablissements an fein gedeckten Tischen Platz zu nehmen, wo die dar gebotenen Genüsse vortrefflich mundeten, der feinschmeckende Cacao wurde von der Gattin des Besitzers in der liebens würdigsten Weise servirt. Außerdem wurde jedem Theil- nchmer ein schönes Präsent als Andenken überreicht. — Hierauf begab man sich in die innere Stadt zur Abfahrt nach Vlasewitz-Loschwitz, nahm aber noch Gelegenheit, einer in der katholischen Hofkirche stattfindenden Herz- erhebenden Musik- und Eesangaufführung zu Ehren i unseres hochseligen Königs Albert beizumohnen. Ein I herrlicher Blick entfaltete sich vom Bahuwagen der I Schwebebahn aus, bei der Auffahrt überschaut man das I große Häusermeer und die nähere und weitere Umgebung I der Residenz und auf der Höhe angekommen, konnte man I sich nur schwer von diesem Anblick trennen. Zum ge- I im Uebrigen aber mangels Bedürfnisses abgelehnt. Hin sichtlich des Regulativs, die Erhebung einer Ortsabgabe von Kurgästen in der Gemeinde Bärenfels bett., sowie der Ortsbauordnung für Kipsdorf und der ortsstatutarischen Bestimmungen, die Ausmittelung des nothdürftigsten Unterhalts der Bezirkshebamme in Lauenstein bett., wurde beschlossen, diese befürwortend vorzulegen. Als Sachver ständigen zu Erpropriationszwecken in Sachen des Straßen baues Liebstadt—Börnersdorf wählte der Bezirksausschuß Herrn Gutsbesitzer Zillcher in Börnchen bei Dittersdorf. Einen Abgabenrekurs fand man insoweit für beachtlich, als das Einkommen der Anlagenpflichtigen in eine niedrigere Klasse des für Lauenstein geltenden Anlagen tarifs herabgesetzt wurde; die ortsstatutarische Bestimmung, die Ausmittelung des nothdürftigsten Unterhaltes für die Bezirkshebamme in Lauenstein fand Genehmigung und mit der Besetzung einer Bezirksstraßenwärterstelle durch den Beiarbeiter Fischer in Lungkwitz erklärte der Bezirks ausschuß sein Einverständniß. Der Lina Helene Mensch in Glashütte wurde auf ihr Gesuch um Genehmigung zum Schank und zum Beherbergen in ihrem Grundstücke Kat.-Nr. 115 daselbst die Konzession in dem vom Vor besitzer ausgeübten Umfange und dem Bahnhofswirth Fischer daselbst die Erlaubniß zum Beherbergen in, Bahn hotel, da solche einer Bedürfnißfrage nicht unterliegt, er- theilt. Für dem Vezirksvermögen und der Wettinstiftung gehörige, ausgelooste Anlehnsscheine beschloß man, dergl. Scheine der Leipziger Hypothekenbank anzukaufen. Dippoldiswalde. Zufolge einer Verordnung des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums findet nächsten Sonntag, Nachm. 6 Uhr, in allen ev.-luth. Landeskirchen ein Gedächtniß-Gottesdienst für den hochseligen König Albert statt. — Die Armeetrauer ist auf sechs Wochen festgesetzt worden. Dippoldiswalde. Wie allüberall im Sachsenland, so hat auch in unserer Stadt der Heimgang des allge liebten Landesoater, Sr. Majestät des hochseligen Königs Albert, die Bewohnerschaft tief erschüttert. Man wird es darum auch hier, wie aller Orten, für eine Pflicht der Liebe und Verehrung gegenüber dem theuren Verstorbenen erachten, dem nächsten Sonntag, den 29. d. M., Abends 6 Uhr, auf Verordnung des Landeskonststoriums in hiesi ger Hauptkirche stattsindenden Trauergottesdienste beizu wohnen. Diesem Gedächtniß-Gottesdienste wird, wie bei jenen, welche nach dem Tode der Kaiser Wilhelm 1. und Friedrich III. erfolgten, ein feierlicher Kirchenzug der Bürgerschaft vom Marktplatz aus vorausgehen. Wie aus einer heutigen Bekanntmachung sich ergiebt, ladet der Stadtrath in Verbindung mit dem königl. sächs. Militär verein alle männlichen Mitglieder der hiesigen Kirchen gemeinde ein, sich an der von genanntem Verein ge planten Kirchenparade zu betheiligen. Wie zu erwarten steht, werden Behörden, Beamte, Lehrer, Vereine und die Sparkasse zu Dippoldiswalde. Die an, 30. Juni d. I. fälligen Kapitalzinsen werden im Laufe des Monat Juli d. I. im Sparkassenzimmer jeden Wochentag Vormittags 9—12 Uhr und Nach mittags 2—4 Uhr in Empfang genommen. Einlagen uno Rückzahlungen werden an jedem Wochentage zu obgedachter Zeit und Nachmittags 2—4 Uhr erpedirt. Dippoldiswalde, am 27. Juni 1902. Der Stadtrath. Voigt. Die „Weiheritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgcaeben. Preis vierteljührlichi M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatltch 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirk- same Verbreitung finde«, werden mit 12 Pftp, solche aus unserer Amtshaupt- mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische undcomplicirte Inserate mit entsprechen- dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeil« 20 Pfg. Aus Anlaß des nächsten Somttag, ävll LS. S. A . Abends 6 Uhr, zum Ge- dächtniß Sr. Majestät des hochseligen Königs Albert stattfindenden Trauergottesdienstes veranstaltet der hiesige Königl. Sächs. Militärverein eine Kirchenparade. M Um die Feierlichkeit des pietätvollen Aktes zu erhöhen, werden alle männlichen Mitglieder der hiesigen Kirchengemeinde ersucht, sich daran zu betheiligen. Die Aufstellung des Zuges wird l/26 Uhr Abends auf dem Marktplatz erfolgen. Abgang des Zuges 0/46 Uhr. Dippoldiswalde, am 26. Juni 1902. Der Stadtrath. Der Kgl. Sächs. Militärverein Dippoldiswalde. Voigt. Unger, V.