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WHeritz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend - Amtsblatt für die Königliche WntÄMptmannWst, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu MpMiswalde. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 Pfg-, solche aus unserer Amtshaupt mannschaft mit tO Psg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische undcomplicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeil« 20 Pfg. Die „Weiheritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie mnsere Agenten nehmen Bestellungen an. Verantwortlicher Aedarteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseltigem „Jlluftrirten Unterhaltungsblatt". MU land- und hauswirthschaftlicher Monats-Beilags. Nr. 64. Dienstag, den 10. Juni 1902. 68. Jahrgang. Gesperrt - Georgenfeld-Zaunhäuser Weg. n Der Fährverkehr wird mit 15. Juni c. auf den Hirschkopfweg, vom 10. bis I. zu den ! I. 2. 3. 4. 2. 3. 4. 10. bis 19. bis 23. bis 23. bis mit mit mit mit 30. Juni c. der währenddessen vom vom vom vom aber die englische Politik unter dem Einflüsse der Jingo- Partei daheim und in Südafrika in blindem Chauvinismus darauf ausgehen, dem Angelsachsenthum in Südafrika zum entschiedenen Uebergewicht gegenüber der holländischen Rasse verhelfen zu wollen, so würde sich England ver- muthlich der Gesammtheit des Burenelements gegenüber sehen und dann würde sich allerdings das südafrikanische Problem immer kritischer gestalten. zu zu zu gewiesen. vom 16. bis mit 19. Juni c. auf die alte Dresdner Straße und Ottertellenweg, über Bärenfels, auf die Altenberg-Reheselder Straße und die Schneise 28 und über Altenberg 1200 Mk. Grundgehalt, 10 Mk. 50 Pfg. kirchendienstliche Bezüge, 200 Mk. unwiderrufliche persönliche Zulage, 110 Mark für Fortbildungsschulunterricht, freie Amtswohnung mit Eartengenuß, sowie freie Heizung im katastermäßigen Werthe von 85 Mk. Vewerbungsgesuche mit den erfor derlichen bis in die neueste Zeit reichenden Zeugnissen sind bis zum 30. Juni an den Kgl. Bezirksschulinspektor Bang in Dippoldiswalde einzureichen. — Die in letzter Nummer erwähnten Brände in Burkersdorf betrafen eine Scheune des Gutsbesitzers Reinhard Menzer und das Wohnhaus des Wirthschafts- besitzers Ernst Schiller. — Am gleichen Tage schlug der Blitz in den Lagerschuppen des Hartmannsdorfer Konsumvereins und wurde dieser sammt den Vorräthen ein Raub der Flammen. — Die Flugzeit der Blutlaus hat in Folge der warmen Witterung bereits begonnen. An verschiedenen Aepfelbäumen (Stettiner, Reinetten u. s. w.) ist sie bereits angeflogen. Einsichtsvolle Gartenbesitzer und Landwirthe werden daher im eigenem Interesse wie in dem ihrer Gemeindegenossen nicht versäumen, ihre Obstbäume auf das Vorhandensein derselben zu untersuchen und die Blutlaus beim Vorkommen durch Petroleum zu ver tilgen. Schmiedeberg. Wie aus dem heutigen Jnseratentheil zu ersehen ist, giebt Herr Mechanikus Koppe Dienstag und Mittwoch zwei Eitra-Vorstellungen im Gasthof zu Schmiedeberg. Wir wollen nicht unterlassen, besonders auf dieses Programm aufmerksam zu machen, da Herr Koppe ein ausgewähltes Programm seines reichhaltigen mechanischen Theaters verbunden mit lebenden Photo graphien vorführen wird. Die Maschinerien dieses Tbeatrum munäk funktioniren lebenswahr und vorzüglich und machen stets den Eindruck eines Wohlvorbereiteten und Wohlgelungcnen. Kurz, der Besuch dieser Vorstellun gen kann Jedem, der sich für wirklich gediegene mechanische Werke und lebende Photographien interessirt, auf das Wärmste empfohlen werden. Kreischa. Am Donnerstag Mittag entlud sich über unseren Ort ein furchtbares Gewitter, begleitet mit hef tigem Schloßenwetter. In wenigen Augenblicken war oer Vach so angeschwollen, daß die Straßen mit unter Wasser standen. Alle Früchte in den Gemüsegärten sind zerschlagen und verschlemmt. Von den Feldern brachte das Wasser Kartoffeln in Menge mit. Lockwitz. Von einer Wasserfluth wurde ani Donners tag Nachmittag 2 Uhr der Ort, besonders das Lockwitz- thal, heimgesucht. Wolkcnbruchartiger Regen oberhalb des Ortes verwandelte die Straße in einen Strom, der sich durch die Schäferei des Kapherrschen Rittergutes wälzte und an Feld- wie Gartenfrüchten großen Schaden verur sachte. In einigen Häusern lag der Schlamm 20 am hoch. Noch Abends spät war man auf der Straße be schäftigt, die bis zu 40 cm hoch liegenden Geröllmassen, auch Theile von Rohrleitungen enthaltend, zu beseitigen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bekanntlich stehen in den nächsten Tagen die Wahlen für den Landeskulturrath sowohl, als auch die zur Genossenschaftsversammlung der land- uud forstwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft für das König reich Sachsen bevor. Wie wir aus sicherster Quelle er fahren, ist für die erstere Wahl in unserem 5. Wahlbezirke der zeitherige bewährte Erbgerichtsbes. Herr Bennewitz in Langhennersdorf und für die Berufsgenossenschafr die Wahl der Herren Andrä-Braunsdorf und Bennewitz- Langhennersdorf, sowie als Stellvertreter die der Herren Gutsbesitzer Robert Oswald Böhme in Nassau und Gustav Tanneberger in Dittmannsdorf in Aussicht genommen. Möge eine recht zahlreiche Betheiligung an diesen Wahlen von Neuem den Beweis liefern, wie sehr auch mit der Zeit in rein landwirthschasllichen Kreisen das rechte Verständniß für die Bedeutung derartiger Wahlen ge wachsen ist. — Wir wollen nicht unterlassen, die Herren Geist lichen und Lehrer des Bezirks darauf aufmerksam zu machen, daß wie in Bautzen, so nunmehr auch in Rötha für dieselben Lehrkurse für Obstbau eingerichtet worden sind. Diese Kurse finden Heuer vom 28. Juli bis mit 9. August, sowie vom 29. September bis mit 1. Oktober in Rötha statt. Anmeldungen sind an die dortige von Friesensche Eartendirektion oder nach Bautzen an die Direktion der Obst- und Gartenbauschule zu richten. Das Lehrhonorar für einen solchen Kursus beträgt allerdings 30 Mk. Es gewähren jedoch die königlichen Ministerien des Innern und des Kultus an 36 Theilnehmer Bei hilfen von etwa 75 bis 90 Mk. Gesuche um letztere sind umgehend an die Geschäftsstelle des Landesobstbau vereins in Meißen, Bismarckstraße 17, zu richten. — Das am vergangenen Sonntage stattgefundene Anturnen des Turnvereins war'ünverkennbar von einem erfreulichen, frischen Zuge durchweht. Zahlreich wurde zu den Stabttbungen, den Festübungen des nächsten Gan- tages, angetreten, und obgleich dieselben ziemlich schwierig, war die Ausführung schon eine recht zufriedenstellende. Auch sodann die Riegen an den Geräthen, unter welch ersteren diesnial auch die Altersriege (wacker!) wieder vertreten war, zeigten wie immer sehr gute Leistungen und dem Spiele wurde von Anfang an mit Recht die vollste Berücksichtigung zu Theil. — Zu besetzen: Die ständige Lehrerstelle zu Hirsch bach. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: Das südafrikanische Problem. Mit dem Friedensabkommen von Pretoria hat nun zwar der fast dreijährige Krieg zwischen den Engländern und den Buren seinen Abschluß erhalten, aber ob dies auch zugleich die Lösung der südafrikanischen Frage selbst bedeutet, das erscheint doch noch recht zweifelhaft. Gewiß, die Burenrepubliken sind jetzt als selbständige Staaten gebilde verschwunden und werden künftig nach einer ge wissen Zeit der englischen Militärherrschaft einen Theil des riesigen Kolonialbesitzes Englands bilden, sei es mit größerer, sei es mit geringerer Selbstverwaltung. Aber ob es je gelingen wird, wenn nicht eine Verschmelzung, so doch wenigstens eine gegenseitige Anpassung zwei so verschiedenartiger Volkselemente, wie solche einerseits die Transvaal- und Oranjeburen, anderseits die Engländer sind, zu bewirken, das ist noch eine große Frage. Be steht doch selbst in der Kapkolonie, trotzdem daß dieselbe nun schon seit beinahe 90 Jahren definitiv aus holländi schem in englischen Besitz übergegangen ist, noch heute ein scharfer Gegensatz zwischen den Nachkommen der ehe maligen holländischen Herren des Landes, den Afrikandern, und den Engländern, welcher Gegensatz ja auch in dem soeben beendeten südafrikanischen Krieg wieder scharf her vorgetreten ist, wie namentlich der Aufstand eines nicht geringen Theils der Kapburen gegen die britische Herr schaft erkennen ließ. Schwerlich jedoch ist anzunchmen, -aß die knorrigen, zähen Transvaal- und Oranjeburen sich englischem Wesen und englischer Art besser anschmiegen lernen sollten, als ihre Stammesbrüder im Kaplande. Ist doch in der Bevölkerung der bisherigen Burenstaaten bie Abneigung, ja der Haß gegen England und die Eng länder tief eingewurzelt, jene tapferen Männer, welche so löwenmuthig, wenn auch erfolglos, die Unabhängigkeit ihres Landes gegen die britische Weltmacht vertheidigt haben, wissen noch sehr wohl, wie ihre Väter und Groß väter von den Rothröcken immer erneut angegriffen, ver folgt und bis in die Wildnisse am Vaal und Oranjeflusse zurückgedrängt wurden. Die brutale Vergewaltigung der Burenrepubliken durch Großbritanien konnte diese Empfin dungen wahrlich nicht vermindern, und die verhält- Nißmäßig günstigen Bedingungen, welche den Buren für ihre Unterwerfung unter England vom Sieger zugestandcn worden sind, werden schwerlich eine Austilgung det bitteren Gefühle der Helden vom Tugela und vom Modderflusse, von Maagersfontein und von Vlakfontein gegen ihre nunmehrigen Herren herbeizuführen vermögen. Allerdings, die Zeit heilt viele Wunden, und so ist es Lenn immerhin möglich, daß die Engländer bei einer klugen und milden Behandlung des Burenelements vor Allem in den neuen Kolonien eine allmähliche Aussöhnung -er Volksgenossen des greisen Krüger und des edlen Sterin mit ihrem Schicksal, das sie jetzt gleich ihren Brudern im Kaplande und in Natal zu britischen Unter- khanen gemacht hat, zu Stande bringen könnten. Sollte Auktion. Mittwoch, den 11. Juni 19Ü2, Nachmittags 4 Uhr, sollen in Reinhardtsgrimma nachstehende Gegenstände, als: 1 Ballen und 3 Säcke Hopfen (1900 und 1901er), 43 Fäßchen Radeberger Pilsener Bier, 1 neuer Holzbottich und 66 Stück verschiedene Bierfässer öffentlich gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort: ü»8tkok „rum ßolällSU Airsek". Dippoldiswalde, am 9. Juni 1902. <2.443/02. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Nachdem auch in neuerer Zeit wieder die zum städtischen Feuerlöschgeräthe ge hörigen Anlegeleitern und Haken seitens hiesiger Einwohner ohne Erlaubniß von ihren Aufbewahrungsorten entfernt und in Gebrauch genommen worden sind, wird hierdurch erneut darauf aufmerksam gemacht, daß die Benutzung dieser Geräthe nur in ganz dringenden Fallen und auch dann erst nach eingeholter Erlaubnis beim Geräthe- meister, Herrn Privatus Dittrich hier, gestattet ist. Für die Benutzung der Leitern wird eine Gebühr von 30 Pfg. pro Tag erhoben. Dippoldiswalde, am 5. Juni 1902. Der Stadtrath. Voigt. Konkursverfahren In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schneidemühlenbesitzers Robert Oswald Hoffmann in Obercarsdorf ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke, sowie über die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses der Schlußtermin auf den 5. Juli 1902, Vormittags 1/211 Ahr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Dippoldiswalde, den 9. Juni 1902. K. 11/o 1. Nr. 25. Königliches Amtsgericht. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 7. Juni 1902. 650 I. V.: Vöttger, Bezirksassessor. Hnl. werden innerhalb des Staatsforstrevieres Altenberg 19. Juni c. der Bärenstein-Hirschsprunger Weg, 23. Juni c. der Puschmühlen-(Schellermühlen-)Weg, 24. Juni c. der Altenberg-Schellerhauer Weg und