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Wcheritz-Mtlmg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amisyauptmamifchaft, das Königliche Amtsgericht und den Aadimilj zu Dippoldiswalde. 68. Jahrgang. Donnerstag, den 27. März 1802. Nr. 34. von e Lossow. Sg. Ä4tz L. Königliches Amtsgericht. K 7/Ot. Nr. 2b. um der Italien, ltungen rooian- chafters herrsche u Roin Ilt, um ehören- r Nico- ammer, schützen Stein- >. Die legen- rewsky er ver- jördert, unter- wurde s ;r ren im m ver- e über so über Khaki- ckreisen atz die mmen, Das länder :bande Wol- merika ivthig, n, die ldaten, oboken erstört Erfolg eng- ver- Holzversteigerung. Nassauer Staatsforstrevier. Gasthof zu Vienenmühle. 4. April 1902, Vormittags 9 Ahr: 535 w. Stämme, 224 h. u. 14583 w. Klötzer, I3Y38 w. Stangenklötzer, 175 w. Derbstangen, 119 rm w. Nutzscheite. Nachmittags >/r3 Uhr: 284 rm w. Schleif- und Brennknüppel, 2 rm h. u. 89 rm w. Brenn scheite, 18 rm h. u. 40 rm w. Zacken, 2 rm h. u. 116 rm w. Aeste. Kahlschläge Abth. 19, 24, 27, 5b, 57. Durchforstungs- u. Einzelhölzer Abth. 51, 61, 65, 68, 81 bis 86, 88. (Durchforstungshölzer in Abth. 68 sind gerückt.) Kgl. ForstrevierverwaltungNassauzu Vienenmühle, Kgl. Forstreniamt Frauenstein, Protz. am 25. März 1902. Krause. Infolge oberbehördlicher Anordnung wird die Bestimmung unter Punkt II Ziffer 2 der Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft vom 8. Oktober 1892, nach welcher der Mowdsockvl mit «vlruuk»- und »olvuodtuuesmatoriLl an Soun- und z ?VSttLk0ll, beziehentlich die Beschäftigung von Gehilfen pp. bei diesem Handel, auch Ldsr 8 Stvnäeu diuLus und nur mit Lussodluss cksr 2oit ckss VormittLgsgottoL- Slvostss zugelassen war, hiermit LUSSvr Lratt gosotrt und sind für den vorgedachten Handel daher von jetzt ab mit die unter Punkt II Ziffer 6 der vorbemerkten Bekannt machung Wr uU«8 übrige Uallckvlsgvrvsrbo 1o8te«80t2tv» V«rk»uk88tuuäsn pp. matzgebend. Dippoldiswalde, am 19. März 1902. Königliche Amtshauptmannschast. Konlursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Bermögen des Matcrialwaarenhändlers und früheren Hausbesitzers Gustav Christian Wilhelm Ehrhardt in Kreischa ist zur Ab nahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen Las Schlutzverzeichnitz der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Bermögensstücke der Schlußtermin auf den 22. April 1902, Vormittags '/211 Uhr, war dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Dippoldiswalde, den 25. März 1902. Holzversteigerung. Bärenfelfer Staatsforstrevier. Gasthof zur Buschmühle in Schmiedeberg. . 3. April 1902, Vormittags >/2lOAHr: 1932 w. Stämme, 189 h. u. 4860 w. Klötzer, 3 h. u. 1520 w. Derbstangen, 6380 w. Reisslängen. Schläge Abth. 23, 35. Durchforstungs- und Einzclhölzer Abth. 2, 8, 9, 15, 21, 28, 29, 34, 36, 39 bis 42, 44, 48, 56, 59, 65, 67, 70, 85. Nachmittags 2 Ahr: 2 NN w. ungesp. Nutzscheitc, 4 IM h. u. 381/2 IM w. Brennscheite, 17 1/2 rm h. u. 1091/2 rm w. Brennknüppel, l rm h. u. 321/2 rm w. Zacken, 13 rm h. u. 122 rm w. Aeste, 149>/2 rm w. Stöcke. Schläge Abth. 23, 35. Durchforstungs- und Einzel hölzer Abth. 2, 8, 9, 15, 21, 28, 29, 34, 36, 39 bis 42, 44, 48, 56, 59, 65, 67. Kgl. Forftrevierverwaltung Bärenfels, Kgl. Forstrentamt Frauenstein, Böttcher. am 24. März 1902. Krause. Die „Welderitz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners- rag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denÄbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich I M. 25 Pfg-, zweimonatlich 34 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern lO Pfg. - Alle Postan Palten, Postboten, sowie zmsere Agenten nehmen Bestellungen an. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 Pfg., solche aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. Ta bellarische undcvniplicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. - Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaitenzeil« 20 Pfg. Verantwortlicher Vedacteur: Paul Jelpke. - Druck und Verlag von Earl Jelpke in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirthschastliche» Monats.Beilage. Zur zollpolitischen Loge. Der Reichstag ist in seine Osterferien gegangen, ohne daß vorher die bestehende unerquickliche innere politische Situation, wie sie durch den bisherigen Verlauf der Zoll- tarifangelegenhcit geschaffen worden ist, irgendwelche Klärung erfahren hätte. Noch immer bleibt es einst weilen in den Schleier der Ungewißheit gehüllt, ob eine Verständigung bezüglich der Höhe der künftigen Getreide zölle, also über den Kernpunkt der gesammten Zolltarif- irage, zu Stande kommen wird, oder nicht, wenigstens -verlautet noch nichts davon, daß man sich in den Kreisen der Agrarpartei des Reichstags zu einem Verzicht auf den regierungsseitig nun einmal für unannehmbar bezeichneten Kompromißvorschlag geneigt zeigen wolle. Die hie und da gehegte Annahme, daß vielleicht die parlamentarische Osterpause zu Unterhandlungen zwischen der Regierung und Vertrauenspersonen der schutzzöllnerischen Mehrheit des Reichstages hinter den Koulissen ausgenutzt werden lönnte, scheint sich auch nicht zu bestätigen, zumal der Reichskanzler Graf Bülow seinen angekündigten österlichen -Erholungsausflug nach Italien angetreten hat. So wird denn wohl die Zolltarifkommission, wenn sie am 8. April ihre Arbeiten wieder aufnimmt, noch den von ihr aller dings selbst mitverschuldeten unerfreulichen Stand der Dinge vorfinden, und es wird dann die Quälerei mit der Berathung der einzelnen Positionen des Zolltarifent- iwurfs weitergehen, ohne daß man recht wüßte, was daraus eigentlich werden soll. Denn wenn die verbün deten Regierungen dabei verbleiben, daß sie den von der Tariskommission in erster Lesung beschlossenen Er höhungen der Getreidezollsätze der Regierungsvorlage nicht zuzustimmen vermögen und daran ist doch wohl nach den ! wiederholt abgegebenen bestimmten Erklärungen aus dem f Regierungslager nicht gut mehr zu zweifeln — so würden die weiteren Berathungen der Kommission ja nur eine fArbeit „pro niliilo", eine unnütze Zeitverschwendung, sein. >Es heißt nun freilich, daß man in der Kommission bei der zweiten Lesung der Zolltarifvorlage wahrscheinlich zu Len Regierungsvorschlägen hinsichtlich der Getreidezölle zurückkehren und daß dann Alles noch gut werden würde. Aber selbst vorausgesetzt, daß eine solche günstige Wendung pn der Zolltarifangelegenheit in der That eintreten würde, Iso müßten bis dahin immerhin noch lange, lange Wochen »ergehen, man braucht nur zu bedenken, daß die Kom- Mnissionsberathungen, trotzdem daß sie schon feit Januar Mc^s Jahres dauern, erst bis Position 42 des Zolltarif- Mitwurses gediehen sind, indeß letzterer etwa tausend Mositionen umfaßt. Selbst wenn demnach die Tarif- Wommission während der Somnierferien des Reichstags- Mlenums weitertagcn und hierbei notabene endlich ein Waschens Tempo in ihren Verhandlungen einschlagen Milte, so wäre eine definitive Entscheidung in ihr betreffs Mi neuen Getreidezülle wohl erst gegen Ende des eigent- When Sommers zu erwarten. Eine solche Hinzögerung weder im Interesse von Handel und Industrie Mch in jenem der Landwirthschaft, denn ossenbar können Mir drei große Erwerbsgruppen nur wünschen, daß nun mehr baldige Klarheit darüber geschaffen werde, wie der neue Zolliarifentwurf in seinem Hauptstück schließlich aussehen wird. Der in der Tagespresse bereits angeregte Gedanke, die Zolltariskommission möge die weitere Berathung des Zolltarifs zurückstellen lind statt dessen gleich die zweite Lesung des von den Getreidezöllen handelnden Theiles desselben, vornehmen und somit eine Entscheidung über den springenden Punkt der gesammten Zolltarisfrage schon weit eher herbeiführen, als dies bislang zu erwarten steht, wäre daher wohl einer ernstlichen Erwägung werth, große praktische Schwierigkeiten dürfte der Plan schwerlich be reiten. Was die schwebende Spezialfrage der Gewährung von Diäten für die Mitglieder der Zolltarifkommission für den Fall einer Ertrasession während des Sommers anbe langt, so ist hierin vorerst auch noch nichts entschieden. Doch soll noch vor der Ostervertagung des Parlaments eine Verständigung zwischen dem Reichskanzler und dem Reichstagspräsidenten Grafen Ballestrem über die Grund lage des in dieser Diätenangelegenheit einzuschlagenden Verfahrens erzielt worden sein. Die Nachricht, die Par teien der Linken des Reichstages seien gesonnen, einen Be schluß des Plenums über die der Zolltarifkommission zu gewährenden Diäten nöthigenfalls durch Obstruktion zu verhindern, ist kaum ernsthaft zu nehmen, die Linke würde sich ja nur lächerlich machen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das Eramen ist vorüber, die Neubildung der Klassen hat nach der „verhängnißvollen" Versetzung stattgefunden und in gar mancher Familie herrscht Mißstimmung darüber, daß ihr Liebling nicht mit in die nächst höhere Klasse gerückt ist. Nun läuft man wohl gar zum betreffenden Lehrer und bittere Worte fallen nicht selten in der Aufgeregtheit. Wie thöricht! Nach bestem Wissen und Gewissen, ohne jede Parteilichkeit, stellt der Lehrer von jedem Kinde fest: Du hast das Klassenziel erreicht und du nicht. Für letzteres ist es nun auch unbedingt von Segen, wenn cs die zuletzt besuchte Klasse noch einmal absolvirt. Denn was, und das gilt besonders auch von den Unterklassen, nützt es einem Schüler, wenn er, der den Stoff des letzten Jahres nicht vertäuen konnte, nun doch in der nächsten Klasse mit „sort- wurstelt"! Die Unklarheit und Unsicherheit wird ja nur immer bodenloser, und statt dem Kinde einen Dienst zu erweisen, würde man cs nur schädigen, wenn man es mit fortschöbe. Die Eltern bedenken nicht, daß die neue Klasse doch auch größere Ansprüche an das Kind stellt, und wie oft kommt es vor, daß gerade solche Eltern, die im Laufe des Jahres einmal meinten und entrüstet aussprachen, ihren Kindern „sei zu viel geschehen", nun auch ihre Stimme am meisten laut werden lassen, wenn es nicht nach ihrem Willen gehen kann. Allen Eltern ist daher nur herzlich anzurathen, die Beschlüsse der Schule auch nach dieser Seite hin als die besten für ihr Kind anzusehen und sich denselben zu sügen. Wir machen besonders darauf aufmerksam, daß am Gründonnerstag nicht nur Beicht- und Abcndmahls- gottesdienst, sondern wie sonntäglich voller Predigtgottes dienst gehalten wird, und daß dem Gottesdienst nicht nur die Konfirmanden und ihre Angehörigen, sondern alle Gemeindeglieder beiwohnen können. — Der Gründonnerstag, welchen die Christen heit morgen wieder begeht, trägt seinen Namen schon seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts. Er war der Tag der „Grünen", an welchem die Büßer, der Kirchenstrafe ledig, wieder in die Kirche ausgenommen wurden und so mit dem Leben gleich frischen grünen Sprossen und Zweigen wiedergegeben waren. Mancherlei sind auch sonst die Gebräuche, welche noch heute der Bedeutung des Grün donnerstags entsprechen. Die Hausfrau kauft allerlei frische grüne Frühlingskräuter, wie Gundermann, Nessel und Kümmel, um sie der Suppe beizumengen. In Böhmen darf am Gründonnerstag der „Spinatkarpfen" d. h. ein mit Spinat gefüllter Karpfen, nicht fehlen, während die Schwaben an diesem Tage ihre „Laubfrösche" oder „Maulschellen", das sind mit Gemüse gefüllte Nudeln, essen. Als Gebäck sind in Hamburg die „Judasohren", in Böhmen das „Judasbrot" sehr beliebt, während bei uns in Sachsen an diesem Tage die „Honigbemmen" auf die Jugend eine bedeutende Anziehungskraft ausüben. Der Honig spielt überhaupt eine besondere Rolle am Gründonnerstag. In Niederösterreich ißt man ihn des Morgens nüchtern, um gegen den Biß toller Hunde ge schützt zu bleiben; in Bayern und Hessen werden die zu „Eseln", welche am Gründonnerstag keinen Honig essen. Der Gründonnerstag gilt des Weiteren im Allgemeinen als Glückstag. In Böhmen wirft der Bauer eine Honig brotschnitte in den Brunnen, um das Wasser, eine andere, um die Saat vor Ungeziefer zu bewahren. Der an diesem Tage gesäete Kohl soll, wie es in der Mark und in Hessen heißt, am besten gedeihen. In Westfalen braut man am Gründonnerstag unter dem Namen „Ncgerstärke" aus neun verschiedenen Kräutern einen Trank, der unbe siegbar machen soll. Im Holstein'schen glaubt man, daß alles Wasser, das um Mitternacht am Gründonnerstag gekchöpst wird, heilende Wunderkraft besitze, ähnlich wie bei uns noch der Glaube an das „Osterwasser" besteht. — Am Karfreitag und am ersten Osterfeicrtag sind nach 8 des Gesetzes über die Soun-, Fest- und Buß tagsfeier, vom 10. September 1870, öffentliche Versamm lungen aller Art, auch die Versammlungen oer Gemeinde- Vertreter sowie der Innungen und anderer Genossenschaften, verboten. Diese Bestimmungen gelten auch für die Kranken kassenversammlungen, für die Versammlungen geselliger Vereinigungen und für religiöse Versammlungen, sobald letztere einen öffentlichen Charakter annehmen. Doch sind an den Vorabenden der genannten Festtage Versamm lungen bis Nachts 12 Uhr gestattet. — Die Ziehung der 4. Klasse der 141. königlich sächsischen Landeslotterie erfolgt am 7. und 8. April. Die Erneuerung der Loose hat vor Ablauf des 29. März zu geschehen. Die vom Bundesrath beschlossenen Ausfühcungs- bestimmungen zum Fleischbeschaugesetz sollen nach der Me.dnng Berliner Blätter am 1. Januar 1903 in Kraft