Volltext Seite (XML)
1. Beilage W Weiftch Jeitnag. Sonnabend, den 16. November 1901. 67. Jahrgang. Nr. 13S. ObiJMliimn der »cittscheii Sozialpolitik. Zwei Jahrzehnte vollendeten sich an diesem Sonntag, datz Kaiser Wilhelm I. seine berühmte Botschaft erlietz, in welcher er die Einführung sozialer Reformen im deutschen Reiche zur Erleichterung des materiellen Looses der unbe mittelten Vevölkerungskiassen nnd vor Allem der Arbeiter schaft auf dem Wege der Reichsgesetzgebung ankündigte. Obwohl die deutsche Sozialpolitik erst ein paar Jahre später praktisch in das Leben trat, so darf sie doch ihren Beginn von der genannten epochemachenden Kundgebung des ersten Herrschers des neuen deutschen Kaiserreiches an datiren, mithin erfüllen sich am 17, November d. I. zwanzig Jahre ihres Bestehens. Millionen und Aber- millionen Deutscher haben aber an diesem Tage wahrlich allen Anlatz, in Dankbarkeit des verewigten grotzen Kaisers zu gedenken, der durch seinen bedeutsamen Erlatz vom l 7. November 188! die Aera der sozialpolitischen Gesetz gebung eröffnete und hiermit die Verpflichtung des Staates zur Fürsorge für die wirthschastlich Schwachen und Hilfs bedürftigen klar und bestimint vor der gesamniten Kultur welt aussprach. Mit der staatlichen Krankenversicherung der Arbeiter wurde dann das gewaltige Werk der sozial politischen Reformen in Deutschland begonnen, in der staatlichen Unfallversicherung fand es seine Fortsetzung und die Alters- und Jnvaliditütsversicherung nicht nur der eigentlichen Arbeiter, sondern auch zahlreicher sonstiger Per sonen in den verschiedensten Berufszweigen gedeutete ein neues Stockwerk im Gebäude der sozialen Gesetzgebung des Reiches. Dieselbe umfatzt autzerdem neben diesen ihren drei Grund und Hauptstücken noch eine Reihe anderer Gesetze von sozialreformatorischer Tendenz, wie sie nament lich speziell auf dem weiten Gebiete des Arbeiterschutzes geschaffen worden sind und wie sie auch in der laufenden Session des Reichstages z. B. durch die Gesetze über die Einbeziehung der Beamten und Personen des Soldaten standes in die Unfallversicherung und über die Regelung der Verhältnisse der Seeleute zu verzeichnen sind. Noch bedarf allerdings das stolze Werk dieser gesammten Ge setzgebung seiner Krönung, welche es aber durch die ge plante Versicherung der Wittwen und Waisen der Arbeiter zweifellos in nicht allzuferner Frist erfahren wird. Gewitz umschlichen nun diese ersten zwanzig Jahre der deutschen Sozialpolitik eine ungemessene Fülle von Seg nungen für viele hunderttausende von Familien, welche Dank dem Eingreifen der Reichsgewalt wenigstens bis zu einem gnwissen Grade Schutz gegen die gefährlichsten Wechselfälle des Lebens gefunden haben. Trotzdem be gegnet die außerordentliche Wohlthat der Arbeiterversiche rungsgesetze in den Kreisen der Arbeiterschaft selbst jetzt noch einer uniäugbaren Geringschätzung, ja feindlichen Abneigung, wozu die systematische Bekämpfung der Sozial politik der Reichsregierung seitens der Sozialdemokratie ihr gutes Theil beigetragen hat. Und die Umsturzpartei weitz auch sehr wohl, warum sie die unter Kaiser Wilhelm l. ergangenen und von seinem kaiserlichen Enkel kraftvoll und unentwegt fortgeführten sozialen Reformen von allem Anfang an so heftig und entschieden befehdet und nach Möglichkeit in den Augen der arbeitenden Bevölkerungs- klajsen zu diskceditiren versucht hat. Denn die in der kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 angekün digten Matznahmen zum Wohle der Arbeiterschaft sollten nach den eigenen Worten der Botschaft mit dazu dienen dem Vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens zu geben, was aber mit der zielbewuhten Aufgabe der sozialdemokralischen Führer, Unfrieden und Verbitterung mit den bestehenden Zuständen unter den Arbeitern wach zu halten im Widerspruch stand. Deshalb hat man von den leitenden Stellen der deutschen Sozial demokratie ans die Arbeitcrwohlfahrtsgesetzes ofort grundsätz lichangefeindet, in der richtigen Erkenntnis;, datz dieselben nach und nach sehr wohl zu einer Aussöhnung der arbeitenden Bevöl kerungsklassen mit den Verhältnissen führen könnten, welcher Möglichkeit die Sozialdemokratie im Interesse ihrer Selbst erhaltung nach Kräften entgegenarbeiten mutz. Erfreulicher weise haben sich indessen Regierung und Reichstag durch die von Anfang an bethätigte Abneigung der Führer der Arbeiterpartei gegen die Sozialpolitik nicht davon abhalten lassen, auf dem eingeschlagenen Wege der staatlichen Für sorge für die wirthschastlich ungünstiger situirten und un bemittelten Vevölkerungsklassen des Reiches konsequent nnd unbeirrt fortzuschreiten. Es giebt immerhin nicht wenig Elemente in der deutschen Arbeiterschaft, welche allmählich doch erkennen, wie sehr die sozialpolitische Gesetzgebung im ureigensten Interesse der arbeitenden Klassen liegt und wie unendlich Ersprietzliches und Gutes sie denselben be reits erwiesen hat. Darum wird sicherlich auch weiter fortgeschritten werden auf diesem Felde, auf welchem allein die Losung des brennendsten Problems der Gegenwart der sozialen Frage gesundere werden kann, wenn es über haupt eine solche Lösung giebt und zuversichtlich wird eine derartige fernere Bethätigung des praktischen Christenthums seitens des Staates mit der Zeit auch mehr und mehr ihre heilsamen Früchte für Deutschland tragen. herzlicher Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unseres heitzgeliebten, unvergetzlichen Kindes können wir nicht unterlassen, Allen unsern innigsten Dank auszusprechen. Herz lichen Dank Herrn l)r. med. Germar-Schmie- deberg für sein rastloses Bemühen, unser liebes Kind am Leben zu erhalten. Herz lichen Dank Herrn Pastor Kahl für seine trostreichen Worte an heiliger Stätte. Herzlichen Dank Herrn Kantor Stein für den erhebenden Trauergesang. Dank auch Herrn Lehrer Schulze für die trostreiche Rede im Trauerhause, sowie für die Ver anstaltung des Palmenschmuckes der sämmt- lichen Schulkinder. Besonderer Dank den lieben Pathen, Nachbarn, Freunden und Bekannten von Nah und Fern für den reichen Blumenschmuck und ehrende Be gleitung zur letzten Ruhestätte. Gott der Herr möge Allen, Allen ein reicher Vergelter sein. Dir aber, liebe Martha, rufen wir ein „Ruhe sanft" in Deine stille Gruft nach. Sadisdorf, den 14. November 1901. Die tiestrauernden Eltern: Lr»8t kwaker nebst ?rau. Ein schön mödUrtes Limmsr mit Pension für einen Herrn sofort oder später zu vermiethen. — Zu erfahren in der Expedition. Sonnabend, den 16. d. M., soll auf dem NvZeleikut zu Vdorvarsäorl Karten Imvkkaukvn-KöiLsjL "Mg meistbietend gegen sofortige Zahlung ver steigert werden. Es kommt auch ein Posten LvSM-koissik mit zur Versteigerung. Ver sammlung Nachmittags 2 >/2 Uhr in der Ziegelei. Pfund 1.00, 1.30, 1.50, 1.75, 2.25, 2.50 2.75, 3.00, 3.50, 4.25 u. s. w. empfiehlt in nur neuer staubfreier Waare Herm. Naeser Nächst. 0. 0. vietriok 8 M L „Ve8tL"-»ima8E-Mkms8e^ IlvU! die schnellnähendste und vollkommenste Maschine der Gegen wart, näht vor- und rückwärts bei umgehenden Gang. Für Herren- und Damenschneiderei und Familiengebrauch gleich gut verwendbar. Dietrich's Singermaschinen sind überall als erstklassiges Fabrikat anerkannt. Cylinder- Ningschiff-, sowie Cylinder-Elastikmaschinen empfehle gleichzeitig geneigter Beachtung. Weitgehendste Garantie! Niedrigste Fabrikpreise! Auf Wunsch Theilzahlungen! k. L. Aeirwiek, Markt 21. wer in Herren- und Knabm-JoM», Paletots, Anzüge» re. V^osse "^ss bei billigen Preisen sucht, der bemühe sich direkt in die Ätittlsünk m n. o. UKSig, Vsubv», oder in dessen Filiale. Lukruk! Gegen Luftröhrenkatarrh, Astmah, Heiserkeit, Athemnoth, Husten rc. hilft schnell und sicher 8i«kei''s eokR imssösoksi* Knöloi'ivk- ki'LislEkee, Packet 50 Pf. und l Mk. Nur echt mit dem Namen 8iöbsr. LrkLUUük in olkmiklkekei'g bei Sruuo Herrmann, Drogerie, in Mp- pnSrlisuu-olrks bei Herrn. Lommatrsek, Elefanten-Drogerie. LithsM-Mßftr mit ArtOiUtU 1 Centner Inhalt, M. 05.— Krautschneidemaschinen 6s Neunen. and lenster mit UM Das ist bequemer als alle 8eiken und maclit den Austrieb nie neu. IVlan verlange cs überall! I bancbe ab^ewaseben werden. Darum . nebmt immer Hampson'» AN Lobt verloren, wenn Tbüren - und lenster mit scbarker Eine Anzahl gvdrLUCktor Idürvn und ksuetsr sind billig abzugeben im Schiitzenhaus Dippoldiswalde. Ich suche sofort einen nüchternen und zuverlässigen Pferdeknecht bei gutem Lohn. Hormann Vüdmv, Mdvrnäork. in nur gut sortirten Marken verkauft, a Ctr. von 85 an, Paul Schwedler, am SadudvL. Tafelglas Hohlglas usw. Kmd MDi, WmA. WU" kolil- iinl! IsIelglM-WlM, "MH KE' Krmo-stllMi von konokon um! Aoingut. "HWs Fernsprecher Nr. 54, (Amt Deuben). Man verlange Preise. 2u baben in allen Delilcatess- und Kolonial- waaren-Oescbäkten in llippoltUsiVLlÜS, LoftmjLäsdvrk und Xipsaor!. Böhmische ^Vrmmkohle unsortirt, vorzügliche Hausbrandkohlc, Nentner 85 Pfg. empfiehlt VsvM Lotrv, Bahnhof Dippoldiswalde. LiBBaekor, klä. 1 Mk. LvUek-Lkokolaäv, L kavkat 4V kl Vki»«8i8edor Idee, ?kü. 2 8 Mk'